Comeback oder weg?

Nostalgie in Uslar: Erinnerungen an damals: Zeitreise zurück in die wunderbaren 80er-Jahre

Comeback aber so was von. Als gestern Abend das Spezial dieser Sendung ausgestrahlt wurde und Janine Kunze nebst Tochter auf ihre eigene Zeitreise ging, wäre ich gerne mitgereist. Ein klein wenig bin ich das auch. Zum einen trug die Musik dieser Ära ihren Teil dazu bei, zum anderen die Dinge, die man sah.

Ob es die Kleidung war, die Zimmereinrichtungen samt „Wölkchen-Tapete“, die Starschnitte oder das Magazin schlechthin für uns Jugendlichen, die Bravo. Beim Lesen von Dr. Sommer bekam ich oft eine rote Rübe – vieles konnte damals nicht so besprochen werden, wie heutzutage.

„Ich war total verknallt“

Also wurde alles aus diesem Bereich gelesen, um zu wissen, wo denn der Frosch die Locken hat – bezüglich der Aufklärung. Mein Starschnitt war von Dean Harrow: Ich war damals total verknallt in ihn.

Ich durfte ihn einmal live sehen. Wo das genau war, weiß ich aber nicht mehr. Fakt ist aber, dass ich schon damals vier Köpfe größer war als er. Dementsprechend „entliebte“ ich mich recht schnell wieder. Bei „future brain“ von ihm könnte ich aber selbst heute noch ausrasten und abtanzen.

Zurück in den Style der 80er-Jahre

Die Party im Keller, zu der sich Janine und ihre Tochter geschminkt, angezogen und gefeiert haben wie damals, hat Sehnsüchte in mir geweckt. Der Mettigel, die Schnittchen, die Bowle „grüne Witwe“, die Salzstangen, die Mucke und diese Unbeschwertheit vermisse ich auch heute noch.

Die Tochter von Janine sagte, dass sie sich ein Leben ohne Handy, Tablet und PC nicht vorstellen kann. Wir kannten das nicht. Wir haben uns gereicht. Es gab so viele spannende Dinge zu entdecken: Freunde, die erste große Liebe und, noch vieles andere. Wir waren einfach immer offline, aber mittendrin im Leben.

Wenn ich mir Bilder von damals anschaue, von der Einrichtung meines Zimmers und der Wohnung überkommt mich hin und wieder der Wunsch, meiner jetzigen Wohnung einen 80er-Style zu verpassen. Jedes Zimmer so wie damals umzugestalten.

Den alten Tanzpartner wieder sehen

Am besten mit einem Telefon mit Wählscheibe, in grün oder orange. Ich würde mich wohlfühlen, das weiß ich. Die Musik, die während des Spezials gespielt wurde, rief auch die ein oder andere Erinnerung auf den Plan. Ich weiß noch genau, wo und mit wem ich zum ersten Mal „Dirty Dancing“ geschaut habe.

Generell habe ich heute noch die Bilder vor Augen bei bestimmten Songs. Bei einigen zieht es leicht in der Magengegend. Wahrscheinlich weil man weiß, dass man all diese Geschichten aus den 80er Jahren nicht wieder erleben wird.

Und auch nicht alle Menschen wieder trifft, mit denen man diese Ära zusammen verbracht hat. Dieses Glück hatte Janine Kunze mit ihren ehemaligen Tanzpartner Jens, den sie in der Sendung wiedersah. Das sie so gerührt war, kann ich sehr gut nachvollziehen.

„Waren wir in den 80er-Jahren unbeschwerter?“

Ich habe sie so sehr beneidet, um ihre kurze Rückkehr in die 80er-Jahre. Und für eine Tochter, die dieses Erlebnis zusammen mit ihr durchgezogen hat. Und die sich letzten Endes auch so sehr für dieses Jahrzehnt begeistert konnte.

Bilde ich mir das ein oder waren wir damals unbeschwerter? Lag es an diesen Jahren oder daran, dass wir noch Kinder waren und im Gegensatz zu heute kaum Verantwortung übernehmen müssen? Ich weiß es nicht.

Eine Party, wie sie damals war

Was ich aber weiß ist, dass ich total gerne auch mal ein Event besuchen oder auch organisieren würde, mit all meinen Freunden,Schulkameraden und “Schwärmen“ von damals.

Auch in einem Keller, auch mit einem Mettigel, Käse und Weintrauben am Plastikspieß, Bowle, meine alten Turnschuhe und viel zu engen Jeanshosen ohne gezupfte Augenbrauen und Ganzkörperrasur.

Die Party des Jahres feiern

Mit Musik von „aha“, „Frankie goes to Hollywood“, „Ofra Haza“, „Taylor Dayne“ und so weiter und so fort. Gerne mit einem Schuss „My melody“ eingedieselt und gerne auch mit Janine Kunze. Ich glaube, wir würden die Party der Parties feiern.

Es war jedenfalls ein tolles Spezial von „Comeback oder weg“. Die Sendung hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen und ich würde nur zu gerne noch mehr davon sehen.

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Der Schluss-Akkord beim „Club der roten Bänder“

Als am Montag die letzten Szenen über den Bildschirm flimmerten und sich der „Club“ um das Grab von Leo versammelte, waren sicherlich viele Zuschauerinnen und Zuschauer in Tränen aufgelöst. Auch ich.

Wenn die letzten Meter meiner Meinung nach vielleicht stellenweise zu theatralisch wirkten, war es für alle Fans auch ein Abschied von vielen Folgen einer der besten Serien, die jemals nach einer wahren Begebenheit gedreht wurde. Und ich hoffte so sehr, Benito holt Leo ab, das wäre echt mein Wunsch gewesen.

Ich spreche sicherlich nicht nur für mich, wenn ich behaupte, dass man beim Zuschauen auch automatisch an Schicksale aus den eigenen Reihen der Familie, Freunde und Bekannten dachte. Der Tod oder die schwere Erkrankung eines Menschen den wir kannten/kennen, und dessen Geschichte uns auch nach langer, langer Zeit noch nicht loslässt. Wenn überhaupt. Das habe ich am Montag bemerkt, als sich die Bilder auf VOX mit meinen Erinnerungen vermischten. Wahrscheinlich war auch das ein Teil des Erfolges dieser Serie: Es war aus dem Leben gegriffen.

Auch Schauspielern fiel der Abschied schwer

Manchmal, wenn man selbst nicht so auf der Höhe war, warum auch immer, war das schauen vom Club der roten Bänder anstrengend, bzw. blieb an diesen Tagen der Fernseher aus oder es wurde ein anderes Programm geschaut. Die Serie war harte Kost, welche man nicht immer verdauen konnte. Ganz zart besaitete Menschen taten sich sicherlich schwer. Einige meiner Bekannten haben es nie geschaut, weil ihnen die Erzählungen schon Angst machten. Wie im wahren Leben auch, verarbeiten wir solche Dinge sehr unterschiedlich. Der eine kann sich gut distanzieren, die andere geht am Leid Außenstehender kaputt.

Anhand der Interviews und den Statements der Schauspieler hinterher konnten wir alle erahnen, wie sehr sie mit ihrer Rolle verwachsen waren, und wie schwer auch für sie das Abdrehen bestimmter Szenen war. Die Tränen von Luise Befort haben mich unheimlich gerührt nach dem finalen Schlussstrich. Man ahnte, wie sehr die drei Jahre des Drehens und der Kontakt zu den anderen Schauspielern/dem Team zusammengeschweißt haben. Und dass auch ihr der Abschied schwer fiel, vielleicht auch das ein oder andere „verarbeiten“ müssen. Man muss bedenken, es waren recht junge Schauspielerinnen und Schauspieler, welche harte Kost umsetzen mussten.

„Ich konnte mich nicht trennen“

Als sich die Crew um das Aufnahmeteam beim Dreh auf dem Friedhof wegdrehte, damit die Schauspieler unbeobachtet den „Schluss-Akkord“ spielen konnten, fand ich dieses sehr beeindruckend.

Die Reportage danach war nicht weniger heftig. Ich wollte ins Bett, konnte mich aber von den Menschen und Geschichten nicht trennen. Weil man auf Personen traf, die dem Tod nahe waren oder sind. Das wirkt so surreal.

Die Begegnung des jungen Mädchens Rinah, 15 Jahre alt, mit ihrer Mama und ihrer Schwester mit genau der Frau, die ihr Stammzellen spendete und so für ihre Gesundung sorgte, war ebenfalls ein Gänsehautmoment. Generell gleicht es beinahe einem kleinen Wunder, wenn genetische Zwillinge ihrem anderen Zwilling das Leben schenken, auch über Kontinente hinweg. Diese Menschen sind sich nie begegnet und wären sich sicherlich nie begegnet, gäbe es die Datenbank nicht.

Es trifft nicht nur die anderen

Am Fall der Viola, welche anscheinend nicht mehr gesund wird, wurde deutlich, was es für die Angehörigen bedeutet. In diesem Fall für die Mutter. Während die kranke Tochter beinahe alles ohne Zensur bespricht und ausspricht, auch darüber bloggt, ist die Mutter eher die, die sich damit anscheinend teilweise überfordert fühlt.

Mit dem Schicksal gehen wir alle absolut unterschiedlich um, und deshalb fällt das „miteinander arrangieren“ sicherlich oft schwer. Auf Blogger, welche über ihre Krankheiten offen sprechen, trifft man oft in den sozialen Netzwerken. Wiederum andere sprechen so gut wie nie über ihre Erkrankung.

Wir meinen oft, dass es immer nur andere trifft, nicht uns und auch nicht unsere Liebsten. Weit gefehlt. Man kann nichts tun, selten helfen, man steht hilflos und erschüttert daneben. Man weiß nicht, wie man sich verhalten soll. Gerade dieses „nicht ändern können“ macht uns so ohnmächtig.

„Darsteller waren uns schnell ans Herz gewachsen“

Beim Club der roten Bänder hatte man oft das Verlangen, imaginär das Drehbuch ändern zu wollen. Die Darsteller waren uns schnell ans Herz gewachsen, man litt mit. Wie der kleine Hugo aus der Nachbarschaft und die Emma aus dem Sportverein.

Dieses Sendeformat hat einen großen Teil der Zuschauer auf dem emotionalen Fuß erwischt. Was eigentlich ein positives Zeichen ist in unserer schnelllebigen, digitalisierten Welt. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass VOX es schafft, montags so viele Menschen vor dem Fernseher zu versammeln, die schon vor 20.15 Uhr die Taschentücher in die Sofaritze steckten. Weil sie wussten, dass man sie brauchen wird.

Krebs ist ein unfairer, mieser Gegner

Abschließend ziehe ich schon seit recht langer Zeit meinen Hut vor den Frauen und Männern, welche es sich zur Aufgabe machen, für diese Menschen da zu sein. Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger, ehrenamtliche Damen und Herren im Hospiz, die Angestellten der Kinderkrebs-Stationen usw. Wie sagte eine Onkologin erst vor ein paar Tagen in einem Interview ihren Job betreffend, in dem sie vielen Menschen dramatische Nachrichten mitteilen muss:

Wichtig ist, dass man den Menschen die Wahrheit wie einen Mantel hinhält – so, dass sie nur noch hereinschlüpfen müssen.

Wie man kann all das ertragen Tag für Tag. Es ist mir persönlich ein Rätsel. Auch Feuerwehrleute, Rettungssanitäterinnen, welche Tag und Nacht genau dann an Ort und Stelle sind, wenn das Schicksal zuschlägt. Die Schlimmeres verhindern, für die Betroffenen da sind, das Übel abzuwenden versuchen und es oft schaffen. Auch dann, wenn sie selbst an ihre Grenzen kommen.

Nicht nur Krebs ist ein unfairer, mieser Gegner. So wie viele andere Krankheiten auch, das Schicksal inbegriffen, welche(s) dem Kampf und den Menschen von vorneherein keine Chance geben.

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„Stimmungsmacher“ hinter Comic-Bildern versteckt.

Als ich vorhin gelesen habe, dass z. B. auch Simone Thomalla ihren Account hier bei Facebook löschen will,  wegen Beleidigungen bis hin zu Drohungen, kam ich etwas ins grübeln. Sie bemerkte ebenfalls, dass viele üble Äußerungen von Menschen kommen, die sich hinter Profilbildern a lá Hund, Katze, Maus verstecken oder anderen Bildern, welche den User nicht klar zu erkennen geben. Von weiteren Angaben ganz zu schweigen. Trolle eben. Trolle, welche sich der Anonymität bedienen und ganz groß mitmischen. Ob es sich nun um eine Frau Thomalla oder eine Frau Müller oder einen Herrn Schmidt handelt: So was geht eigentlich gar nicht! Auch mir ist schon aufgefallen beim mitlesen auf anderen Seiten, dass richtig ätzende Statements von Leuten kommen, die sich hinter Comiczeichnungen als Profilbild verstecken, keine Angaben im Profil ihrer Person bezogen haben. Ich nenne das schlicht und ergreifend feige.

Facebook ist für mich eine ganz tolle Sache, gerade auf meine Schreiberei bezogen. Gäbe es Facebook nicht, dann gäbe es wahrscheinlich auch diese Seite nicht. Ich kann mich noch glücklich schätzen eine recht „kleine und sympathische Runde“ an Leuten zu haben, die hier mit mir kommunizieren und scherzen.

Ab und an erreichen auch mich per Email böse Worte, oder aber auch auf anderen Seiten, auf denen meinen Artikel geteilt wurden. Und ich stelle hin und wieder fest, dass sich viele nicht die Mühe machen alles zu lesen, sondern nur die Überschrift und ein paar weitere Sätze, um dann richtig welche vom Stapel zu lassen. Sie haben nicht im Ansatz verstanden was ich sagen wollte, weil sie zu faul waren alles zu lesen.  Oder vielleicht einfach nur schlecht gelaunt sind. Das kenne ich von mir zugegebenermaßen auch, dass ich dann nicht sonderlich nett unterwegs bin und lieber die Klappe halten sollte/die Tastatur in Ruhe lassen. 

Wer seine Meinung kundtut, muss mit Gegenwind rechnen, wir ticken alle verschieden. Das ist auch gut so. Manchmal erweitern die Stellungnahmen anderer unseren Horizont, bzw. denkt man in eine andere Richtung. So weit – so gut.

Ich bin ganz klar der Meinung, dass jeder, der sich hier anmeldet, erkennbar sein muss. Ob nun mit Bild oder Profilangaben welche diese Person identifizieren. Dann würde sich die/der ein andere andere wahrscheinlich seine Lospolterei 3x überlegen. Schlimmer finde ich allerdings auch die stellenweisen Drohungen, Verleumdungen etc. Was man hier bei Facebook manchmal liest, spottet jeder Beschreibung. Diejenigen, die sich nicht an die Nettiquette halten, gehören sofort gelöscht. Das geht doch bei anzüglichen Bildern teilweise auch recht schnell (nicht immer, aber immer öfter).

Bin ich Gastgeber und jemand meint meine Gäste beleidigen zu müssen oder gar zu bedrohen, dann würde ich den Störenfried vor die Tür setzen. Und nicht mit ansehen, wie die geschädigte Person ihre/seine Jacke nimmt und geht.

Und wer nicht in der Lage ist zu diskutieren, weil sie/er sich nicht die Mühe macht sich richtig zu informieren, aggressiv wird oder Fehlinformationen verbreitet, gehört auch vor die Tür gesetzt.

Wie ich vorhin wieder lesen konnte, vermischen viele mehrere Meldungen miteinander, machen sie nicht mal die Mühe der Recherche, hauen aber welche raus und haben nicht gerafft, dass sie sich gerade ziemlich blamiert haben mit ihren dummen Statements. Das sind leider nicht selten die „Stimmungsmacher“, die für weitere Eskalationen sorgen.

Aber gut, wir sind hier freiwillig, nutzen es kostenlos, werden zudem natürlich auch unterhalten, positiv unterhalten. Ich zumindest. Dann muss ich persönlich auch mit den „Trollen“ leben. Wie jede(r) von uns. Hilft ja alles nix. ^^

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Positiv gegen negativ

Gedanken in Uslar: Wieso glauben wir eigentlich, dass wir unser Glück überhaupt nicht verdient haben?

Wie kommt es eigentlich, dass wir Unglück oder Hiobsbotschaften in unserem Leben mehr erwarten als Glück und tolle Neuigkeiten? Wieso sehen wir negatives selbstverständlicher als positives? Warum meinen wir, dass nach Sonne sofort Regen folgt? Ist es normal, dass wir meinen, Glück nicht verdient zu haben? Fragen über Fragen.

Der Grund für diese Fragen ist folgender: Seit Jahren schon beobachte ich, dass sich viele von uns über tolle Neuigkeiten kurz freuen und dann sofort der Meinung sind, dass der nächste Griff ins Klo nicht lange auf sich warten lässt.

Erfahrungen aus der Vergangenheit

Wir warten und warten und warten. Weil man diese Situation im Leben schon oft erlebt hat. Eine positive Sache war da, drei negative folgen. Was zur Konsequenz hat, dass man sich selbst als Grund dafür sieht. Nicht etwa die Verkettung gerade ungünstiger Umstände. Die einfach so passieren ohne uns ab watschen“ zu wollen.

 Grund dafür sind sicherlich oft Erfahrungen aus der Vergangenheit. Zum Beispiel die Bekanntschaft zu Menschen, von denen man sich viel versprochen hatte, die einem viel bedeuteten, die sich aber hinterher als falsche Fünziger herausstellten. Gerade auch im Bezug auf Partnerschaften.

Der finanzielle Engpass, welcher uns gerade etwas Ruhe bietet aber wieder ins Verderben führt, weil man gewisse Rechnungen oder Zahlungen nicht erwartet hat. Weil die Nebenkostenabrechung ins Haus flatterte oder die Waschmaschine kaputt ging.

Berufliche Werdegänge oder neue Perspektiven, die vielversprechend sind und sich gut anfühlen, die aber ins Wanken geraten könnten. Für die wir die Sicherheit aufgaben. Das ist das Leben und ein gewisses Risiko gehört immer dazu.

Negatives bleibt länger haften als positives

All das vergisst man aber nicht, zumindest nicht sofort. Und all das zieht sich wie ein roter Faden durch unser Leben. Negatives bleibt länger haften als positives. Und wir geben uns die Schuld dafür.

Wir nehmen nicht selten schlimme Dinge wie selbstverständlich an aber schöne Dinge hinterfragen wir. „Habe ich das verdient?“ „Womit habe ich das verdient?“ „Welchen Preis muss ich später dafür zahlen?“ So nehmen wir uns die Chance, in eine andere Richtung zu denken.

Mir wurde diesbezüglich mal der Kopf gewaschen. Er hat mir erläutert, dass mich nichts schönes erwarten kann, wenn ich immer nur das Schlimmste befürchte. Das lässt sich aber nicht von heute auf morgen abstellen, man muss das quasi üben.

Ich persönlich kenne so viele Menschen, die auf mich positiv wirken, aber auch auf der „Negativ-Schiene“ fahren. Tolle Menschen, die mich total beeindrucken, einen super Weg hingelegt haben und noch weiter hinlegen, ihren Weg einfach gehen.

Die einen tollen Charakter haben, charismatisch sind und sich wahrscheinlich einfach nur selber im Weg stehen. Wie so viele von uns. Wir müssen lernen, das Positive im Fokus zu haben und daran festzuhalten.

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„Koch doch mal wieder was Leckeres“

Viele von uns berufstätigen Hausfrauen und -männer werden es kennen: Unter der Woche hat man oft nicht die Zeit und auch Lust, aufwendige Gerichte zu zaubern. Ich meine jetzt Speisen, bei denen man vier Töpfe/Pfannen braucht für Fleisch, Gemüse, Kartoffeln, Soße etc. Die Liste der Zutaten ist natürlich variabel. Mit den Vorbereitungen ist das nicht in ein paar Minuten abgetan. So eine Kartoffel schält sich nicht von selber. Es sei denn, man nimmt die Kartoffeln aus dem Glas, die sind schon geschält. Käme hier aber nicht auf den Tisch, oder nur in Momenten totaler Verzweiflung.

Bei uns wird „Kochen Deluxe“ eher an den Wochenenden geboten, oder im Urlaub. Ich esse für mein Leben gerne, am liebsten Hausmannskost in rauen Mengen. Die Soße mit dem Bratensaft angemacht, eine selbstgemacht Mehlschwitze oder liebevoll eingelegte Dinge in eigens hergestellter Marinade und all das Gedöns, kennt ihr ja sicherlich. „Futtern wie bei Muttern“ quasi.

Unter der Woche muss es schnell gehen, da greife auch ich auf Tiefkühlkost oder Fertigprodukte zu wenn das Zeitfenster eng ist. Natürlich schmecken Spaghetti Bolognese besser wenn man die Soße frisch zubereitet. Ich bekenne mich aber als „Tütennutzerin“, in 10 Minuten dank einem Beutel für 49 Cent (wenn im Angebot) und Wasser plus kleinerer Zutaten was warmes auf dem Tisch. Ich persönlich brauche mindestens 1x am Tag eine warme Mahlzeit, sonst werde ich knörrich und ungehalten.

Wenn dann der Wunsch kommt „koch mal was Leckeres“, gebe ich Vollgas. Da steht man lange in der Küche/ am Herd, schmeckt hier ab, würzt dort nach, und der Stapel der benutzten Küchenutensilien wird immer größer. Vom Einkauf vorher ganz zu schweigen. Egal, lohnt sich alles für eine deftige Mahlzeit, so frisch zubereitet mit viel Liebe und Hunger bis in die 11. Kellerrippe. Alle vier Herdplatten an, der Backofen auch, die Luft ist aromageschwängert, die Fenster beschlagen. Solche Events sollte man aber nie überraschungstechnisch planen.

Weil:

Kann passieren, dass sie oder er nach Hause kommt, die Mengen an Köstlichkeiten sieht und sagt:

„Hättest Du mir das eher verraten, ich habe gerade zwei Döner gegessen, da passt jetzt echt nichts mehr rein. Sorry, mache ich mir morgen warm“.

Oder ein Anruf:

„Entschuldige, komme viel später, warte nicht auf mich.“

Oder eine Whatapp-Nachricht:

„Penne außerhalb, melde mich.“

Im schlimmsten Fall Besuch:

„Du, Das passt doch nicht mit uns beiden, Dir alles Gute. Tschüss.“

Jo, da sitzt man dann vor Bergen von Essen. Bei mir verfliegt die Enttäuschung aber recht schnell, habe ich mehr auf meinem Teller. Man muss das positiv sehen, gelle? ^^

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Vanillekipferl und „Schlüpper“

(Keine) Weihnachtsstimmung in Uslar:  Wenn Vanillekipferl wie Hundehaufen aussehen und Rentiere plötzlich unsere „Schlüpper“ zieren

Für mich als „Grinch“ hat nun die schlimmste Zeit des Jahres begonnen – die Weihnachtszeit. Ich kann aus den verschiedensten Gründen mit dem „Fest der Liebe“ nichts mehr anfangen. Wenn man in sozialen Netzwerken angemeldet ist, muss man dieser Tage sehr, sehr tapfer sein.

Am 1. Advent, ging die Schose schon los. Bilder über Bilder von brennenden Kerzen, Adventskränzen, guten Wünschen zum Tag. In den Whatsapp-Gruppen sah das nicht anders aus, alle paar Minuten wurden auch dort Grüße über den Ether geschickt. Ich bin allerdings kein extremer Grinch, ich lasse die anderen machen und gönne ihnen die Vorfreude.

Ich war sogar am Wochenende auf einem Weihnachtsmarkt. Aber eher wegen einer „Manta-Platte“, ich hatte großen Hunger. Als dann die Weihnachtsmusik einsetzte, wischte ich mir die letzten Reste Mayonnaise und Ketchup aus den Mundwinkeln und ging nach Hause. Ach nee, ich spülte mit einem Glühwein noch nach, fast vergessen.

Alles für die Hardcore-Fans

Radio hören gestaltet sich auch schwierig, so hin und wieder wird ja schon ein Weihnachtssong eingebaut in das Programm. Ich höre jetzt halt viel CD und so. In den Discountern werden wir schon seit geraumer Zeit an Weihnachten heran geführt mit der Produktpalette a là Lebkuchen und Dominosteinen etc.

Vor kurzem noch im Badeschlüpper, konnten wir schon bei noch sommerlichen Temperaturen Spekulatius kaufen. Komischerweise mochte ich all das schon als Kind nicht. Der Handel reagiert auch, Weihnachtsrabatte sind an der Tagesordnung. Und nicht nur das: Für die Hardcore-Fans gibt es nun auch Kleider mit Weihnachtsmotiven, Duschvorhänge und sogar Badematten.

Schlüpper mit Rentieren

Da mag vielen beim Gang auf die sanitäre Anlage der Herz aufgehen, wenn uns in hockender Pose ein St. Claus anschaut. Schlüpper mit Rentieren drauf habe ich auch schon gesehen. Es ist nicht mehr schwierig die ganze Bude auf Christmas zu pimpen, es ist halt nur teuer. Die Gewinnspiele schießen jetzt wie Pilze aus dem Boden bei Facebook und Co. Die mache ich allerdings alle mit – fies, oder?

Nun hat auch die Saison der Weihnachtsdeko begonnen. Der eine mag es dezenter, der andere hämmert sich in jedes zur Verfügung stehende Fenster u. a. blinkende und leuchte Rentiere, Weihnachtsmänner, Engel. Um nicht aufzufallen, werde ich wohl auch etwas aufhängen. Sonst machen sich die Nachbarn vielleicht Sorgen, dass nur aus meinen Fenstern nichts weihnachtliches auf den Hof schimmert.

„Meine Vanillekipferl sehen aus wie kleine Hundehaufen“

Im Hausflur riecht es nach Gebackenem. Im Discounter sind die Einkaufswagen der Hausfrauen dieser Tage mit Backzutaten gefüllt. Ich kann nur Vanillekipferl, die mag ich auch. Wobei die bei mir aussehen wie kleine Hundehaufen. Aber sie schmecken. Die letzten Jahre musste ich allerdings nie backen, denn eine Kollegin hat uns über Wochen mit ihren Kreationen versorgt.

Es ist mir noch heute ein Rätsel, wie sie das bei einer 40 Stunden-Woche nebenbei geschafft hat. Zudem war die Palette der Vielfalt weit gefächert. Nun ist sie nicht mehr meine Kollegin, ich betrachte das mit einem weinenden und einem lachenden Auge.

Durchhaltevermögen

Stollen bekomme ich schlecht runter wegen der vielen Rosinen, dem Orangeat und Zitronat. Und weil viele so furztrocken sind. Wenn er marzipangeschwängert ist, esse ich gerne mal ein Stück. Aber auch nur dann.

Wir Grinche müssen jetzt bis zum 27.12. durchhalten, hilft ja alles nix. Ich hoffe, den Weihnachtsfans jetzt nicht die Laune verdorben zu haben.

Last christmas, i gave you my Vanillekipferl.^^

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Du kommst aus Uslar, wenn …

… auch Du hier hin und wieder tolle Sachen erlebst.

Ort des Geschehens war heute „Jacke wie Hose“.
Aber fangen wir von vorne an. Manchmal ist es nicht so ganz einfach jemandem ein kleines Präsent zu schenken. Blumen nimmt man zu oft, bei Süßigkeiten weiß man nicht immer ob man den Geschmack getroffen hat, Geld sieht total behämmert aus. Nun haben wir in Gesprächen erfahren, dass die gute Frau totaler Fan von „Jacke wie Hose“ ist, vom Geschäft und dem Gedanke dahinter. Jau, fragen wir einfach ob es dort auch Gutscheine gibt. Tut man ja quasi doppelt Gutes. Also ich da heute hin und gefragt, NACHDEM ich durch den Laden schlenderte und auch was fand. Ich finde dort immer was. Die nette Dame sagte, dass es natürlich Gutscheine gibt, aber sie hat diese zu Hause auf dem Rechner. Ich brauchte ihn aber für morgen.
Jetzt kommt Hammer Nummer 1:
Sie fragte nach meiner Adresse, wollte nach Feierabend sofort den Gutschein ausdrucken und ihren Mann damit zu mir schicken. Jetzt nicht zu mir persönlich, an meinen Briefkasten. Das alleine fand ich ja schon weltklasse. Ich hatte wohl etwas Bauchweh, da man die Briefkästen hier abends so schwer findet. a) kein Licht an der Haustür und b) verrutscht mein Schild dauern. Momentan wohnt hier „rner“. Ich habe mich 1000x bedankt und fuhr auf den Berg. Um 19 Uhr klingelte es bei mir. Nachdem die bescheuerte Gegensprechanlage mal wieder nicht funzte, rannte ich die 50 Stufen runter und erwartete einen Herrn mit Taschenlampe, total durchgeschwitzt, aufgebracht und verfroren, weil er meinen Briefkasten nicht fand. Aber nein, da stand die nette Dame und überreichte mit einen DinA4-Umschlag.
Und jetzt kommt Hammer Nummer 2:
Sie hat mir zwei Gutscheine ausgedruckt, ich solle mir einen aussuchen. Sie erwähnte, dass sie den Umschlag nicht knicken und in den Kasten werfen wollte, weil das nicht so schön aussieht. So fuhr sie davon. Ich war sprachlos, das passiert mir echt selten.
Hammer Nummer 3:
Die nette Dame hat mir Geschenkband in den Umschlag gelegt, damit ich den Gutschein aufrollen, und so fixieren kann.
Dass ich diesen Laden, die ehrenamtlich arbeitenden Frauen und das Projekt an sich toll finde, erwähnte ich schon öfter. Dass sich jemand aber so ins Zeug legt spricht auch dafür, seine Sache mit Herzblut zu machen. Wie diese nette Frau. Das ist eine Begebenheit, welche man nicht oft erlebt, wenn überhaupt. Uslar hat auch verdammt coole Seiten (und noch viel coolere Bürgerinnen/Bürger), sage ich immer wieder. ^^

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„Fenster zu! Nee, auf!“

Wenn man sich das Büro mit mehreren Person teilt, kommt es nicht selten zu völlig unterschiedlichen Empfindungen die Raumtemperatur betreffend. Zumindest erlebe ich das immer wieder. Meist sitzt dort eine Person welche schnell friert, und eine andere welche schnell schwitzt. Eine brisante Kombination. Ich bin die, die immer friert. Fenster zu – Heizung an – ich bin glücklich. Bislang hatte ich allerdings immer die „Schnellschwitzer“ neben mir sitzen, und da muss man Kompromisse schließen.

Vor langer Zeit hatte ich eine Kollegin, die abnormale Hitzewallungen bekam und auch bei Minustemperaturen das Fenster aufriss für bis zum St. Nimmerleinstag. Ich habe so gefroren! Also habe ich mir eine gefütterte Jacke mitgenommen und im Notfall übergezogen. Eine andere Kollegin, welche ebenfalls hitzwallungstechnisch unterwegs war hat immer dann, wenn ich das Büro verlassen habe, sofort das Fenster aufgerissen. Selbst beim kurzen Gang auf die Pippi-Box. Sie hat die Gunst der Stunde genutzt. Was ich recht nett von ihr fand, musste ich nicht schlotternd auf der Tastatur rum werkeln.

Nun teile ich mir das Büro mit zwei anderen Kolleginnen. Eine ist eher so wie ich drauf, also immer schön muckelige Temperaturen in der Bude. Die andere mag es gerne etwas kühler. Also ist es immer ein Wechsel von Fenster auf, Heizung an. Ich werde mir wieder eine gefütterte Jacke mitnehmen, geht nicht anders. Dachte ich.

Das witzige ist nämlich, dass auch ich seit ein paar Wochen von Hitzewallungen heimgesucht werde und dann in sekundenschnelle das Fenster aufreißen möchte/muss, weil ich Bedenken habe zu schwitzen wie Affenarsch. Und dem zufolge zu transpirieren und unangenehm zu riechen. Mir stehen dann im Anflug solcher Wallungen innerhalb von 2 Sekunden Schweißperlen auf der Oberlippe, und ich habe das Gefühl mein Gesicht färbt sich dunkelrot. Deo ist jetzt immer am Mann bzw. in der Handtasche. Auch ein kleines Gästehandtuch, damit man mal überfeudeln kann im Fall der Fälle.

Hat sich mein Körper anscheinend dem Büro-Temperaturempfinden irgendwie angepasst. Oder es sind die Wechseljahre, kommt ja hin vom Alter her betrachtet. Jetzt verstehe ich auch die Kollegin, die im Winter bei Minus 10 Grad das Fenster am liebsten 8 Stunden aufgelassen hätte.

Am schlausten wäre es, man setzt Frauen zusammen welche unter Hitzewallungen leiden, und welche die nicht darunter leiden. Arbeitet es sich effektiver weil nicht dauernd Fenster geöffnet und wieder geschlossen werden in einem recht engmaschigen Rhythmus. Schafft man eben mehr wenn alle sitzen bleiben 🙂

Wir „Bürositzer“ haben es nicht leicht, weiß Gott nicht. ^^

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Adventskalender hängs in the Küche

Adventskalender hängs in the Küche.
From the Backofen come greatfull Gerüche.
Zimtstar, Gingerbread, Vanillakipferl, Spraygebäck:
I eat so schnell, i am fast verreck.
The first Geschenke verstecking in the bedside table,
for Kevin, Chantalle and auch the Mable.
The Cola-Truck is rolling on TV,
i saw him so und think me: „Wow!“
Glühwine, Punsch and auch Lumumba,
give our Body quickly Zunder.
And in the morning very früh,
is cold on Arsch, Mon Cherie.
We kratzing our Windschutzscheibe,
i am zittering than on my Leibe.
Its cold and dark now im Dezember,
soon Christmas-Time, Huch, I remember.
In some Tagen the snow kommt down,
I say you honest: I krieg the Graun.
But Christmas-Time without this Rotz,
is no Christmas-Time, also if i motz.
The Tannenbaum stand already at the Händler,
i see me wenn ich to him schlender.
And hear me say: „But not so teuer,
and not so nen great big Ungeheuer.
My Wohnung is now nich so large,
is the tree zu groß, i am am Arsch.“
Turkey, Ente, Hirschragout,
gehört to Celebration auch dazu.
And Wham is singing: „Last Christmas, i give you mein Heart„,
that Ding have echt soooooooooon longen Bart.
I krieg the Krise when i her the song,
the Number is so crazy long.
But i want not länger gripe:
This is halt our Weihnachtszeit.
I wish you all a cool Advent:
That the time to Christmas anyway so rennt.
Fertsch ^^

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Du kommst aus Uslar, wenn …

auch Du im Gasthaus zur Harburg in Schönhagen schon am Gänseessen teilgenommen hast.

Premiere meinerseits gestern Abend, es ging mit den noch relativ neuen Kolleginnen und Kollegen der Abteilung zum Essen auf eines der Uslarer Dörfer. Nebenbei war „Schrott-Wichteln“ angesagt. Bedeutet, dass wir uns im Laufe des Abend pottenhässliche Geschenke überreichten, und Dank eines Würfels bis zur letzten Sekunde nicht wussten, ob diese optische Kuriosität vor uns auch unsere Kuriosität blieb. Es war spannend bis zur letzten Sekunde.

Aber beginnen wir von vorne: Vor der Harburg war gegen 19 Uhr ein Verkehrsaufkommen, welches seinesgleichen sucht. Alles voll geparkt und zugeparkt. Die Menschen strömten scharenweise ins Warme. So staunte ich nicht schlecht, dass alle Räumlichkeiten gut besetzt waren mit hungrigen Damen und Herren. Als wir auch alle saßen, brachte man uns leckeres, kleines Brot und kleine Gläser wurden auf dem Tisch drapiert. Ich hatte die Brille nicht dabei, dachte es waren Duftkerzen und sucht den Docht. Es waren aber keine Duftkerzen sondern Gänseschmalz. Peinlich! Ich hatte solch großen Hunger, dass ich beherzt zugriff. Verdammt lecker war es, sehr, sehr lecker. Ich hatte zudem lange kein Schmalz mehr gegessen. Warum eigentlich nicht? Fragen über Fragen. 

Gestern gab es noch eine Premiere: Ich aß zum ersten Mal Kürbis-Suppe. Ich dachte es ist überhaupt nicht meins, aber ich hätte die Schüssel ausschlabbern können, da war ich positiv überrascht. Es wurde ein Buffet angerichtet. Links von mir die kalten Vorspeisen wie z. B. Gänseleber und Gänsebrust, Salate etc. Rechts von mir die knusprigen Gänse mit Soßen, Gemüse, Kartoffeln, Klößen, Rotkohl, Grünkohl etc. Mal war die Schlange der hungrigen Leute länger, mal war die Schlange der hungrigen Leute kürzer. Los war aber immer was. Dann kam unsere/meine große Stunde, ab mit dem Teller an die Gans. Attacke! Während viele auf die Gänsebrust warteten, griff ich bei den Schenkeln zu. So wandelte ich 2x mit meinem Tellerchen zu der Gans, und die letzte Gabel reichte dann auch. Ich war pappensatt!

Nun kam dann die Stunde des Schrott-Wichtelns. Mit Hilfe eines Würfels bauten wir Spannung auf, man brauchte eine 6 um sich ein eingepacktes Geschenk zu nehmen. Diese waren in Zeitungspapier eingewickelt, der Tarnung wegen. Was da ans Tageslicht kam, war echt beachtlich. Hilfe. Ein Präsent doller als das andere. Ich hatte einen Kerzenhalter mit einem gestrickten kleinen Pudel, in dessen Innenleben 40%iger Rum schlummerte. Die nette Kollegin neben mir hatte einen Bastelei mit einer Tannenzapfe und WC-Sticks bekommen. Wiederum eine andere Kollegin bekam sich vor Lachkrämpfen kaum ein. Herrlich war`s. Mit dem Würfel entschieden war dann, ob wir das Geschenk weiterreichen mussten. Mit einer 1 ging es nach links, mit einer drei nach rechts, mit einer 6 konnte man beliebig tauschen (die Reihenfolge ist mir jetzt gerade entfallen, also ob links oder rechts). Nach 15 Minuten würfeln hatte ich dann die Bastelei mit der Tannenzapfe und den WC-Stein, die nette Kollegin neben mir den Kerzenhalter nebst gestrickten Pudel mit 40%igem Rum im Innenleben. Weiter lagen auf dem Tisch Gartenzwerge, Plastikblumen, Porzellantiere, Sektkühler und andere Scheußlichkeiten. Welche aber irgendwie schon fast wieder Kultstatus hatten.

Mittendrin aßen wir noch den gereichten Nachtisch, Eis mit Pflaumen und Pudding, ich meine es war in Richtung Rotwein-Dessert gehend. Wir schlossen die Harburg mit ab, waren so in etwa die Letzten.

Wie ich heute morgen im Büro hörte, hat auf der Rückfahrt in dem PKW, in dem 5 Kolleginnen saßen, kaum einer mehr gesprochen, man kuschelte sich aneinander und war platt sowie satt. Heute Morgen waren wir irgendwie alle müde, viele noch immer gesättigt, und das zog sich bis Feierabend. Wahrscheinlich haben alle bis weit nach Mitternacht noch ihre fulminanten Geschenke bestaunt, das Essen verdaut, geschmunzelt über die Lachkrämpfe am Tisch.

Hier war das jedenfalls so bis 23.45 Uhr.

Ich persönlich könnte jetzt auf ein Gläschen Gänseschmalz von gestern, aber man kann nicht immer alles haben. ^^

Danke und Kompliment an das Team vom Gasthaus zur Harburg in Schönhagen.

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