Das letzte „Mittwochabend-Sparfach-Bier“ bei Micha.

Ich könnte mich gerade heute in den Hintern beißen, dass ich in der Zeit des Sparens bei Micha lange Zeit nur kurz bei ihm rein rammelte, mein Geld in das Sparfach warf und nach einer recht kurzen Konversation die Kleine Kneipe wieder verließ. Ohne etwas zu verzehren oder zu quatschen. Eigentlich recht unhöflich. Davon kann kein Gastronom leben.

Erst in den letzten Monaten stand der Gang in die Kleine Kneipe mittwochs auf dem Plan, dann mit Zeit im Gepäck und auf einen Plausch plus Kaltgetränk. Im Sommer vor der Tür sitzend, im Winter an der Theke. Bei einem O-Saft oder Bier diskutierend, viel lachend und andere Uslarer treffend. Was habe ich dabei teils für Szenen verfolgen dürfen in der Langen Straße. Die Freunde von Micha darf man da nicht auslassen, über die Jungs konnte ich mich oft beömmeln. Echt tolle Freunde. Welche ihn immer unterstützten.

Bis Anfang Januar 2024 hat die Kleine Kneipe noch viel zu bieten. Eine Wursteprobe, die Live Night, Weihnachtsmarkt mit Bratwurst und Glühwein und am 30.12. die (Never)Ending-Party.

Und dann haben wir im Januar wieder eine Kneipe weniger. Es sei denn, es findet sich ein Nachfolger.

Was haben wir für schöne und ulkige Momente in der Kleinen Kneipe verbracht.

An erster Stelle steht bei mir der „Stürzer“, welcher nach dem Gang auf die Toilette hinter den Tresen fiel. Micha kam mit gefühlten 250 km/h aus der Küche gerannt, weil das Geräusch echt furchteinflößend war.

Das beobachten der Uslarer Nachtszene, wenn man bei Micha vor der Tür saß.

Die leckeren Pommes mit Ketchup und Majo an einem Freitag beim Landmarkt.

Die vielen Erlebnisse, Gespräche, Debatten. Gerade wenn es um Uslar ging.

Da hat Micha sich immer eingebracht und versucht Dinge zu bewegen. positiv zu bewegen. Micha war ein Macher, nicht selten fand man ihn im Rathaus wenn es um die Belange von Uslar ging. Und den Mund ließ er sich auch selten verbieten.

Man kann Micha nicht nachsagen, dass er nicht kreativ war und viel wagte. Wir Uslarer haben es oft verkackt weil wir durch Abwesenheit glänzten. Ich erinnnere ungerne an die Party im Park im letzten Jahr. Das war echt blamabel.

Gesundheit und das Privatleben stehen aber an erster Stelle. Und da versteht man all die, welche aus diesem Grund kürzer treten oder ihre Visionen aufgeben.

„Micha, Du hast es versucht und stehst bei mit deshalb schon hoch im Kurs. Good luck für Dich.“

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Von einer extrem geilen Vereinsfahrt und „zruck zu Dir“.

Es trug sich zu an einem Wochenende Ende Juli 2023. Knapp 40 Menschen trafen sich morgens gegen 7 Uhr an einem Reisebus bei der „Schrödereiche“ auf dem Dorfe um ein gemeinsames Wochenende in Bayern zu verbringen. Einer der Menschen war ich. Quasi als Gastmitfahrerin der Osterfeuergruppe Allershausen.

Die Vorgeschichte zu diesem Trip findet ihr auf meinem Blog, ich verlinke die Story in den Kommentaren.

Nach einem Gruppenbild bestiegen wir den Bus, Koffer und Proviant waren schon an Bord.

Es fährt sich recht angenehm knapp 500 km mit Leuten von jung bis alt. Denn alle schienen miteinander zu harmonisieren. Zudem war alles war tipptop geplant und wurde toll begleitet. Wenn ich nur an das geile Frühstück an der Raststätte denke. Wie auf Klassenfahrt war das irgendwie. Ein saugeiles Feeling.

Wir konnten uns im Vorfeld drei Songs für die Fahrt wünschen. Dann gibt es keinen Stress bei der Wahl des Radiosenders über 7 Stunden bei der Altersspanne. Die Palette war weit gefächert. Als der Song „in meiner Hose wohnt ein Iltis“ kam, ahnte ich schon, dass diese Fahrt etwas ganz besonderes wird. Und ich behielt weiß Gott Recht!

Ich hatte mir mitunter einen recht alten Song gewünscht. „Zruck zu dir“ von Nickerbocker & Biene. Den hatte sich auch schon eine andere Mitfahrerin meines Jahrgangs auf der Agenda. Dass sich genau dieser Song zwei Tage lang in mein Hirn brannte, das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Die Partyband am Freitag hieß „zruck zu Dir“ und auf dem Zelt lief der Song immer mal wieder. Noch heute habe ich einen Ohrwurm um ehrlich zu sein.

Am Nachmittag dann gegen 15 Uhr Ankunft im Hotel in Bayern. Die einen schafften es auf die Zimmer um sich frisch zu machen. Die anderen standen noch 2 Stunden später mit den Koffern auf der Terrasse des Gasthauses und genossen die Maß Bier.

Nach einem typisch bayerischen Abendessen ging es dann auf das Zelt zum Volksfest. Die ersten sprangen in die Karren vom Autoscooter, die anderen genossen die Maß, wiederum andere standen an der Schießbude.

Unterschied von uns Niedersachsen zu den Bayern: In Bayern gibt es keine Tanzfläche. Da startet die Party um 19.30 Uhr und um 19.31 Uhr stehen die Allershausener schon auf Tischen und Bänken. In Tracht. Unglaublich!

Bei uns kommen die Allershäuser meisten nach 22 Uhr und stehen oder tanzen auf dem Zeltboden. Mit 0,25 l im Becher. Ohne Tracht, meist in Jeans und Shirt. Aber eben nicht weniger spektakulär.

Die witzigsten und kuriosesten Szenarien spielten sich in meiner Truppe allerdings abends bzw. nachts ab. Wenn klar war, dass sich jemand in dem Ort verlaufen hatte und per Whatsapps-Gruppe um Hilfe bat. Ich habe selten so viel und so oft gelacht.

Der hiesige EDEKA-Markt war irgendwie immer ein Anlaufpunkt für uns. Da trafen sich scheinbar viele, welche die Orientierung verloren hatten.

Ich persönlich habe es auch nicht direkt vom Zelt ins Hotel geschafft in der Nacht. Dafür habe ich aber viel gesehen vom bayerischen Allershausen 🙂 Vom Zelt zum Hotel waren es ca. 200 m. Und auch ich strandete mittendrin am EDEKA-Markt.

Das gemeinsame Frühstück, die Gespräche am Tisch und im Bus, diese irrwitzigen Whatsapp-Nachrichten, die tolle Vorbereitung und Begleitung der Fahrt, das war für mich echt etwas ganz besonderes. Auch die Rückkehr in unser Allershausen, als wir noch Smalltalk hielten und das Wochenende Revue passieren ließen. Deshalb trete ich mit 53 Jahren noch der Osterfeuergruppe bei. Das MUSS unterstützt werden.

Übrigens: Die Menschen in Allershausen bei Uslar nennt man Allershäuser. Die Menschen hingegen in Allershausen bei Freising nennt man Allershausener. Das wusste ich bis vor ein paar Wochen auch noch nicht.

Grüße gehen raus an die Allershausener in Freising, an die Allershäuser bei Uslar, an die OFG, an das Busunternehmen Schönherr aus Volpriehausen, an das Hotel und Restaurant Fuchswirt und dessen Peronal und, na klar, an den EDEKA-Markt im anderen Allershausen. Er war der Dreh- und Angelpunkt in den Nächten für uns. Sauber. ^^

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Das war spitze! Meeting Revival-Party 2023

(Quelle Bild: 8926/Pixabay)

Wochenlang auf diesen Abend gefreut und dann war es endlich so weit: Nach 4 Jahren Pause stand wieder eine Meeting Revival-Party an. Ich wäre am liebsten um 16 Uhr schon zum Kulturbahnhof gelatscht um bloß nichts zu verpassen. Um 19.30 Uhr hielt mich dann zu Hause nichts mehr und los ging es.

Per Whatsapp kamen schon im Laufe des Tages Songs der 80er bei mir an und Bilder vom vorglühen. Viele waren in heller Aufregung.

Der erste Gang beim betreten vom Gelände war Richtung Bühne zu Speedy und Peter, dem DJ-Team aus den guten alten Zeiten. Das Intro zu hören und die Stimmen der Beiden: Herrlich. Mir ist kurioserweise gestern erst die extrem geile Stimme von Peter aufgefallen, aber das nur am Rande.

Die Songs der 80er und 90er ließen viele Leute beim Smalltalk mitwippen. Beim Blick auf die Tanzfläche hatte man den Eindruck, dass halb Uslar abzappelt.

Bei Facebook schrieb jemand auf die Seite vom Kulturbahnhof:

„Ihr habt uns einen Teil unserer Jugend zurückgegeben.“

Das trifft den Nagel auf den Kopf. Man hat einfach so viele tolle Erinnerungen an diese Zeit. An unsere Jugend. An diese Kleinstadt vor 30 oder 40 Jahren. An die Freundschaften, welche teils heute noch bestehen. Das war gestern auch einer meiner Höhepunkte, dass man so viele bekannte Gesichter bzw. Kumpels wiedergesehen hat.

Übrigens fand ich es richtig klasse, dass es etwas für den kleinen Hunger gab. Sich nachts noch Pommes rot-weiß reinzuknödeln hatte was 😉

Wir sind alle in den vergangenen Jahrzehnten gealtert, aber gestern fühlte man sich wieder ein wenig wie ein Teenie. Als wir unsere Donnerstage und Samstage im Meeting verbrachten. Und da es damals noch keine Handys gab, erschien auch hin und wieder eine Mutter oder ein Vater in den „heiligen Hallen“ weil man nicht um die verabredete Zeit zu Hause war. Das war gestern auch kurz Thema. Ebenso Wolfgang S., gerne „Disco-Jupp“ genannt, fand Erwähnung. Leider war er im Urlaub und nicht vor Ort.

Die Party gestern war mein absolutes Highlight und es wird schwer, das alles in diesem Jahr nochmal zu toppen feiertechnisch.

Grüße gehen raus an Jan, der mit dem Zug aus Bodenfelde von einer anderen Party kam und auf seine unverkennbare Art gefeiert hat. Und an die beiden mir unbekannten Männer, welche zu Kerstin Ott eine flotte Sohle aufs Parkett legten. So muss das sein.

Das Team vom KuBa und alle anderen Beteiligten haben einen tollen Job gemacht.

Das schreit nach baldiger Wiederholung.

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Meeting Revival-Party unter freiem Himmel

(Quelle Bilder: Kulturbahnhof Uslar, Lothar Niebur, Pixabay)

Am Samstag, 20. Mai, heißt es in Uslar wieder: It`s time for 80th and 90th.

Um 19.30 Uhr öffnet das Gelände des Kulturbahnhofs Uslar seine Pforten für all die, welche sich noch an die Zeit der „Meeting Ära“ in Uslar erinnern können. Mit all seinen Geschichten. Denn über diese Zeit spricht man hin und wieder heute noch. Entsprechend groß ist die Vorfreude. Um 20 Uhr startet dann eine Reise in längst vergangene Zeiten. Mit den Kult-DJs Peter Ische und „Speedy“ Lothar Niebur.

Speedy verlässt für diesen Abend seine Heimat und wird zusammen mit Peter die Fangemeinde musiktechnisch wieder in alten Zeiten beamen. Das letzte Mal feierten wir in ähnlicher Manier am Kulturbahnhof vor 4 Jahren eine Meeting Revival-Party. Viele erinnern sich sicherlich noch. Bei Lied Nummer 2 wurde schon getanzt zu Milli Vanilli und im Laufe des Abends stand man in einer langen Warteschlange vor dem Getränkeausschank. Denn es hatten sich wieder viele Fans dieser Zeit dort eingefunden. Sicherlich wird es in diesem Jahr nicht anders sein.

Endlich wieder tanzen, feiern und quatschen von Sonnenuntergang bis in die Nacht zu Songs von A-ha, Laura Branigan, Den Harrow und Co. Geiler geht`s eigentlich nicht.

Sollte sich das Wetter von seiner schlechten Seite zeigen, wird das Ganze in den Kulturbahnhof verlegt. Aber wir Fans dieser Zeit sind ja nicht so zimperlich.

Neu in diesem Jahr ist auch, dass wir 1 bis 2 Stündchen länger eskalieren dürfen. Vielleicht bis dann, wenn die Sonne langsam am Firmament erscheint.

Freuen wir uns einfach nur auf tolle Musik, auf ein Wiedersehen mit vielleicht auch Freunden von damals, auf nette Gespräche und den ein oder anderen Rückblick auf diese Zeit in Uslar und natürlich auf unsere Jugend.

Der Jugend- und Kulturbahnhof exisitert mittlerweile seit 20 Jahren. Und wenn man sich die Website mal anschaut, dann erhält man einen Überblick auf die breit gefächerte Palette der Angebote. Und man munkelt, dass noch ganz viele neue Projekte auf uns warten bzw. in Planung sind. Für mich persönlich ist der Kulturbahnhof eine absolute Bereicherung für Uslar.

Chapeau, liebes Team!

Website des KuBa: https://www.kulturbahnhof-uslar.de/

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Allershausen besucht Allershausen 2.0

Von einer wieder auflebenden Dorfpartnerschaft, einem Trompeter, Bierseligkeit und ganz viel Liebe.

(Quelle Bilder: Privat)

Lang, lang ist es her,

dass zwischen unserem Allershausen im Landkreis Northeim und dem anderen Allershausen im Landkreis Freising bei München eine Art Partnerschaft bestand. Die Liebe zum Fußball unter anderem vereinte beide Ortschaften. Niedersachsen went to Bayern und umgekehrt. In einem undatierten Artikel der HNA von damals wurde erwähnt, dass zur Kirmes und dem 10-jährigen Bestehen der Prellballabteilung der TSV Allershausen schon zu Gast war im Solling. 1978 soll der erste Besuch stattgefunden haben. Zum 50-jährigen Jubiläum des SV Rot-Weiß im Jahr 1981 ließen sich die bayerischen Allershäuser nicht lumpen und reisten mit Blaskapelle und Fußballmannschaft wiederholt an.

Auszug aus der HNA: >> Einen erheblichen Anteil daran hatte die Blaskapelle aus dem bayerischen Allershausen, die mit ihrer zünftigen Musik einen Hauch von Oktoberfeststimmung verbreitete. Entsprechend bierselig wurden sie dann auch nach dem Frühschoppen am Pfingstmontag von den Allershäusern aus Uslar verabschiedet.<<

Quelle Bild: HNA. Artikel privat zur Verfügung gestellt.

Ein gebrochenes Herz pochte in Allershausen bei Uslar.

Im September 1985 müssen die bayerischen Allershäuser dann das letzte Mal bei uns gewesen sein, ich habe in meinem Tagebuch kuriose Details gefunden. Nur so viel: Ein schneidiger Trompeter von der bayerischen Blaskapelle hatte sich scheinbar in mein Herz getrötert, da war damals ganz viel Zuneigung im Spiel. Scheinbar nur einseitig meinerseits, aber trotzdem ganz viel Zuneigung. Nach einem erneuten Wiedersehen im November 1985 brach dann der schneidige Trompeter den Kontakt ab und ein gebrochenes Herz pochte in Allershausen bei Uslar. Ich war 15 Jahre alt und neu in der Szene um Liebeskummer und Co., aber das nur am Rande. Ende der 80er Jahre schlief dann auch der Kontakt zwischen den beiden Orten ein, es gab keine gegenseitigen Besuche mehr.

Quelle Bild: Privat

Die Besetzung der Bussitze wird illust sein.

Und nun kommen die sozialen Netzwerke ins Spiel, fast 40 Jahre später: Beim Aufruf unserer Osterfeuergruppe zum Sammeln von Grünschnitt bei Facebook und Co. bekamen die bayerischen Allershäuser diesen Aufruf ebenfalls angezeigt und meldeten sich bei unserer Osterfeuergruppe. Es war eine Verwechslung mit Folgen und so wurde unbewußt der Grundstein für ein Revival schon gelegt. In einer Bierlaune, nennen wir es gerne auch bierselig, nachts gegen 2 Uhr beim Osterfeuer im letzten Jahr, kam dann dem Florian Pfeiffer eine Idee: Nehmen wir doch aufgrund des Mißverständnisses um den Grünschnitt den Kontakt zu dem anderen Allershausen auf.

Florian Pfeiffer, Initiator und Organisator.
Quelle Bild: Bikeleasing.

Was er bis dahin nicht wusste: Es gab diesen Kontakt schon. Allerdings zu einer Zeit, in der Florian noch gar nicht auf der Welt war. Die älteren Allershäuser Hasen klärten ihn auf. Florian, mittlerweile Hauptorganisator der ganzen Aktion, setzte sich mit dem bayerischen Bürgermeister Martin Vaas in Verbindung. Dieser war auch sofort begeistert. Denn der Martin konnte sich an diese Partnerschaft noch gut erinnern. War er doch damals zarte 16 Jahre alt und als Torwart mit von der Partie. Stand der Dinge ist nun folgender: Am letzten Wochenende im Juli wird ein Reisebus in Allershausen bei Uslar starten mit knapp 36 Personen an Bord, um sich auf den Weg zu machen nach Allershausen bei Freising. Die Besetzung der Bussitze wird illust sein und die Fahrt wahrscheinlich schon legendär. Und dann heißt es: „Hallo Allershausen. Schön, dass wir uns wiedersehen oder auch kennenlernen.“ Für uns sind schon zwei Gästehäuser reserviert, die Zimmereinteilung steht, Florian hat ein Programm erarbeitet, Martin und seine Frau Sabine haben viel organisatorisches im Vorfeld geklärt und die Vorfreude ist riesig. An Bord sind viele jüngere Menschen aus den Reihen der Osterfeuergruppe und dem Neujahrsbock. Aber auch jene, welche sich an die früheren Zeiten noch erinnern weil sie mittendrin waren statt nur dabei. Leider darf ich die Bilder von damals nicht veröffentlichen. Aber es ist einfach nur herrlich sich diese anzuschauen. Ganz fesche niedersächische und bayerische Burschen sind darauf zu sehen. Auch der Michael (Mike) Geißdörfer war bei den Besuchen dabei. Er ist Teil der Lovestory zwischen Allershausen und Allershausen.

2009 gaben sie sich das Ja-Wort.

Im Jahr 1978 lernten sich die Regina Werner und der Mike Geißdörfer bei dem ersten Treffen der Allershäuser kennen und verknallten sich Hals über Kopf ineinander. Hin und wieder trafen sie sich, schrieben sich Briefe. Der Herzbube schickte der Herzdame Musikkassetten und umgekehrt. Wie das eben damals so war. Aber so richtig zu einander fanden die zwei Turteltauben nicht, obwohl sie sich nie ganz aus dem Kopf gingen. Bis sie sich im Jahr 2004 wiedertrafen und spürten: „Nun ist unsere Zeit gekommen!“ An diesem Punkt hatte Regina mehr Glück mit Mike als ich mit dem schneidigen Trompeter: 2009 gaben sie sich das Ja-Wort. Nicht in Allershausen, aber bleiben wir beim „A“: In Aachen. Bei dieser Hochzeit war auch ich anwesend, denn es handelt sich um meine Schwester Regina. Der Bürgermeister Martin nebst Gattin Sabine waren ebenfalls dort, beide sind Freunde von Mike. Da Regina und Mike mittlerweile unweit von Allershausen bei Freising leben, wird es ein Wiedersehen geben an diesem letzten Wochenende im Juli. Und wer weiß, ob sich an diesen drei Tagen vielleicht zwei neue Herzen zufliegen zwischen Allershausen und Allershausen. Und ob sich wieder ein schneidiger Trompeter in das Herz einer Frau trötert. Ich habe das im Auge. ^^

Regina und Mike Geißdörfer zur damaligen Zeit. Quelle Bild: Privat.

Vielen Dank an all jene, welche mit Infos, Bildern und Zeitungsartikeln den Bericht ergänzt haben.

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Wandertage: Früher gehasst und heute purer Genuß.

(Quelle Bilder: S. Werner)

Der 2. Volkswandertag liegt hinter mir. Mit neuen Outdoorschuhen. Und was soll ich sagen? Dolle war es. Alles hat gesessen, nix hat gedrückt oder gewackelt. 😉

Früher in der Schule wenn Wandertage auf der Agenda standen, hatte ich schon schlechte Laune. Stundenlanges latschen durch Flora und Fauna. Meine persönlichen Highlights waren immer die Köstlichkeiten im Rucksack und die Pausen. Ich hatte da als Kind bzw. Jugendliche kein Auge für die Natur etc. Und lauffaul war ich auch.

Heute allerdings sind solche Aktivitäten das Salz in der Suppe für mich. Am letzten Wochenende war wieder Volkswandertag angesagt. Und Kolleginnen von mir (Caro und Sandra) plus einer Bekannten (Kerstin) mittendrin statt nur dabei. Das Wetter war ein Traum. Blauer Himmel, Sonnenschein und milde Temperaturen. Die Truppe war auch ein Traum. Alles dabei von jung bis alt.

8 km waren geplant, 12 km sind es geworden. Durch den Solling bzw. das Weserbergland.

Mein neuer Fotoapparat war am Start, ich wollte etwas „üben“. Ich kam da irgendwie gar nicht zu. Also jetzt auf die Feinheiten zu achten mit ISO und all dem Gedöns. Weil die Kulisse ein Traum war und ich einfach nur auf den Auslöser drückte.

Frag mich einer woran es liegt, dass das Wandern im Kollektiv einen solchen Aufwind verzeichnen kann. Denn meine Freunde und Bekannten zeigen schon seit geraumer Zeit Bilder von Wandertagen in den sozialen Netzwerken. Auch von Wandermarathons über zig Kilometer. Ich beneide noch heute diejenigen, die im Mai die 21 km bzw. 42 km geschafft haben in Bollensen.

Geständnis eines Kumpels:

„Steffi, ich dachte, ich komme nie mehr nach Hause. Ich hätte fast geheult!“

Meine Taktik liegt auf der Steigerung: Erst 3 km, dann 5 km, dann 7 km und nun 12 km. Tschakka! Wenn man dann noch so ein beobachtender Mensch ist und kommunikativ, dann sind Volkswandertage eine prima Gelegenheit um andere Menschen kennenzulernen.

Ich folge übrigens seit Monaten einer Seite, welcher Single-Wanderungen anbietet. Im Sauerland. Natürlich gebe ich hier Bescheid, wenn der Tag der Tage gekommen ist und ich mit meinen neuen Rennschuhen in einer illustren Singletruppe durch das Gehölz wandele 🙂

Ach ja: Mein Held am letzten Sonntag in Vernawahlshausen war der Papa, welcher sein Kind in einem Fahrradanhänger 12 km durch die Natur schob. Bergauf und bergab. Über Stock und Stein. Da will ich mich mal nicht beschweren, dass ich mit einem kleinen Rucksack nach dem Aufstieg gepumpt habe wie ein Maikäfer. Und die Kippen in der Jackeninnentasche ließ weil ich zum Paffen irgendwie nicht in der Lage war. ^^

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Chapeau, Rescuer.

(Quelle Bild: S. Werner)

Wenn am Samstag vor dem Rathaus der letzte Song gespielt wurde und Bernd, Christoph, Maik, Thomas und Michael von Rescuer ein letztes Mal von einer Bühne gehen, dann wird es sicherlich ein wehmütiger Moment sein. Für die fünf Männer, aber auch für die Fans und vor allem für die „Rescuer-Family“.

Über 30 Jahren haben sie auf der Bühne gestanden und mit ihren Cover-Songs so manches Event und so manche Party gerockt. Zu Recht gehörten sie zu den musikalischen Lokalmatadoren dieser Stadt.

Ich persönlich finde es wunderbar, dass der Pekermarkt bzw. der Vorabend für diesen Abschied gewählt wurde.

Vielleicht erinnern sich noch einige an die legendären Sonntagabende in den letzten Jahren im September an der Graft. Wenn Rescuer den Pekermarkt abschloss. Und wir teilweise gefeiert haben wie die Großen. Urlaub war dann am darauffolgenden Montag schon fast Tradition. Was waren das für Sausen!

Aber es gab noch viel mehr Gigs. Teils auch außerhalb der Stadtgrenzen. Da werden die Hardcore-Fans sicherlich mehr zu sagen können.

Aber bevor wir melanchonisch werden, denken wir lieber an all die Partys mit Rescuer, auf denen wir die Tanzfläche stürmten. An die Veranstaltungen, als wir die Songs mitgegröhlt haben. An die Abende, an denen wir die Nacht zum Tag machten.

Es war eine tolle Zeit. Und irgendwie ist es ein komisches Gefühl am Samstag letztmalig das Rescuer-Shirt aus dem Schrank zu holen.

Ich persönlich habe mit Christoph immer gut zusammengearbeitet wenn es um Berichte etc. ging. Das funzte total unkompliziert und ging flott über die Bühne.

Lieber Christoph, vielen Dank dafür.

In einem Song von Peter Maffay heißt es:

„Ich weiss, die Töne sind verklungen. Doch das Lied stirbt nie. Es klingt ewig fort.“

(Peter Maffay)

Passt irgendwie.

Hoffen wir auf eine letzte, legendäre, affengeile Party am Samstag.

Chapeau, Rescuer!

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Ein Sommerfest, welches seinem Name alle Ehre machte

(Quelle Bilder: S. Werner)

Wenn in der Tulpenstraße bei Heidi bis weit in die Nacht gewerkelt wird, dann kann das nur eins bedeuten: Das Sommerfest bei Heidis Pachworkstübchen steht auf dem Veranstaltungskalender.

So auch am vergangenen Samstag. Bei Temperaturen von über 30 Grad öffnete sie Haus und Hof um ihre Arbeiten vorzustellen. Aber nicht nur ihre: Noch mehr kreative Menschen wie Tanja`s Tattoo Stube, Landei Keramik, Luise Naturseife, Daniela Halm mit Mary Kay-Produkten sowie die Steinbilder von Ulrike Schietzold konnten bestaunt sowie gekauft werden. Auch die Holzarbeiten von Karin und Hartmut Niemeyer waren im Angebot.

Für Essen und Trinken war ausreichend gesorgt, Ehemann Markus war der Herrscher des Grills. Nach Bratwurst und hausgemachtem Kartoffelsalat waren noch Kuchen und gut gekühlte Getränke im Angebot. Das wurde auch seitens der Besucherinnen und Besucher gut angenommen. Immer wieder saßen die Leute zusammen im Schatten und hielten Small Talk.

Es gingen sicherlich einige Näharbeiten, Seifen, Shampoos, Körpercremes, Dekoartikel und Kosmetik über den Verkaufstresen. „Handmade“ und das aus der Region: Dafür stehen die Sommerfeste bei Heidi und das ruft auch die Besucher auf den Plan.

Gut zu tun hatte auch Tanja in ihrem eingerichteten Tattoo-Zimmer. Man konnte ihr bei der Arbeit über die Schulter schauen.

Im übrigen hat Heidi ein neues Label: Neben dem Holzknopf auf ihren Arbeiten gibt es nun auch ein Lederpatch. Und das sieht ziemlich gut aus.

So ein Event ist nicht im Vorfeld zu wuppen und durchzuziehen ohne helfende Hände. Die Heidi in Form ihrer Freunde hatte, welche sie an diesem Tag unterstützten.

Sehr positiv fand ich persönlich die Regelung, dass im Haus eine Mund-Nasenmaske getragen werden musste. Diese war dann draußen im Hof und Garten nicht mehr notwendig. Also kein großes Opfer. Und zudem verantwortungsbewußt.

Ich bin immer wieder beeindruckt, wie man Haus, Hof, Garten, Familie, Job und Hobby unter einen Hut bekommt. Heidi macht einfach. Das ist sicherlich auch nur dann möglich, wenn man für seine Sache brennt.

(Werbung wegen Markennennung)

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Lebensfreude pur – Der Umzug beim Packebierfest in Wiensen.

Ich finde keine Worte dafür, was heute in Wiensen los war beim Umzug und beim Packen am Thie.

Nach einer schier endlos scheinenden Zeit mit all den Auflagen während einer Pandemie hat heute in Wiensen die Luft gebrannt. Und die Leute hatten Bock auf ein traditionsreiches Dorffest.

Schon vor Beginn des Events heute war die Lebensfreude zu spüren: Die Vereine haben ihre Wagen für die Umzüge aufgepimpt. Die Vereine selbst haben feiernd und singend an der Straße gestanden am Thie.

Ob es die Junggesellen Vernawahlshausen waren oder die Junggesellen aus Oedelsheim oder Höckelheim: Was für eine Stimmung diese schon vor dem Hauptpart verbreitet haben. Es war genial.

Als der Umzug startete, die Paare gefunden waren, konnte man all die Sehnsucht nach dem normalen Leben so greifen. Teils ging auf den Festwagen so die Post ab, dass man Angst hatte die Achsen brechen. Party ohne Ende und Spaß ohne Ende.

Singende und feiernde Menschen mit Bock auf das Packebierfest.

Ist es nicht geil, dass unsere Dörfer mit ihren Traditionen für so viel positiven Input sorgen?

Ist es nicht geil, dass unsere Dörfer so lebendig sind?

Ist es nicht geil, wie Traditionen weitergegeben werden? Mit all der Arbeit?

Uslar und die Dörfer sind irgendwie geil!

Am Festplatz ging der Punk so richtig ab, es machte einfach Spaß in all die zufriedenen Gesichter zu schauen.

Während die Buden um Bratwurst und Co. belagert wurden auf der einen Seite, füllte sich das Festzelt mit singenden Menschen auf der anderen Seite. Alle zusammen, das war so der Tenor heute. Und das hat so beeindruckt.

Wie viele johlende Menschen heute im Karussel saßen und Spaß hatten:

Das war einmalig und nur das Zusehen hat Laune gemacht.

Wir haben in Wiensen heute so oft gesagt und gedacht:

„Das ist Lebensfreude pur! Und wie haben wir diese vermisst!“

Chapeau, Wiensen. Danke für diesen Sonntag. Es war toll.

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Eine Spendenaktion mit ganz vielen Emotionen.

(Quelle Bilder: S. Werner)

Das Geld ist gezählt, die Kuchenplatten wieder bei ihren Bäckerinnen. Der Müll ist weggeräumt, der Bierwagen wurde abgeholt. Der Parkplatz vor dem REWE-Markt wirkt mittlerweile wieder so, als wäre dort heute überhaupt nichts passiert. Aber es ist in knapp fünf Stunden so viel passiert.
Alle Helferinnen und Helfer sind glücklich. Und stolz. Stolz auf eine Spendensumme von 2500 Euro! Stolz auf so viele helfende Hände, Sponsoren und natürlich auch auf die Menschen, die heute der Aktion gefolgt sind und verantwortlich für die erreichte Spendensumme.


Innerhalb weniger Tage wurde diese Aktion geplant. Und wieder, wie auch schon im letzten Jahr in Bezug auf die Flutopferhilfe, fand sich schnell ein Helferteam und stellte in einem knappen Zeitfenster erneut eine Spendenaktion auf die Beine.

Es war ein ergreifender Tag mit einem stellenweise großen Kloß im Hals und auch Tränen in den Augenwinkeln. Weil es heute eine Begegnung gab und eine Situation, die vielen unter die Haut und ans Herz gingen.
Die zwei Herren aus Calden-Westuffeln und Ostheim, welche das gesammelte Geld erhalten sollen, waren heute auch Gäste in Uslar. Herr Rudert und Herr Rüddenklau hatten sich gestern gemeldet und ihren Besuch angekündigt. Weil sie von der Berichterstattung im Vorfeld wohl doch sehr beeindruckt waren.
Da standen sie nun auf dem REWE-Parkplatz, und es ging recht schnell, dass sie mit den Uslarern ins Gespräch kamen. Zwei durchaus unkomplizierte Menschen, die schon so lange so viel bewegen.
Ich gehe davon aus, dass die eine Dame die Ehefrau einer der beiden Hessen war. Tja, und als wir gefragt wurden ob wir Englisch sprechen, nahmen uns die Beiden mit zu einer jungen Frau mit zwei kleinen Kindern am Rand stehend. Es war eine Ukrainerin, welche geflohen war. Und durch einen schon bestehenden Kontakt zwischen Herrn Rudert, Herrn Rüddenklau und ihrem Schwiegervater nun in Sicherheit ist. Die junge Mutter bedankte sich bei uns und nahm uns auch in den Arm. Das war schon ein ergreifender Moment.

Als wenig später Hans-Georg Gloger die ukrainische Nationalhymne auf der Ukulele spielte, war Stille. Mit dem Wissen, dass ein paar Meter weiter von uns zwei kleine Kinder stehen (das jüngste Kind keine drei Jahre alt, sein Bruder nur wenig älter), welche sich von ihrem Vater trennen mussten, und eine Ehefrau von ihrem Mann. Weg von zu Hause, weg von Familie und Freunden. Das ging total unter die Haut. Einige konnten auch ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Diese Begegnung heute hat das ganze Drama so real gemacht, es ist schwer in Worte zu fassen.

Es wurde aber heute auch gelacht und viel miteinander geredet. Was einem einfach guttat in diesen Zeiten. Denn auch die Pandemie hat vielen von uns einiges abverlangt und tut es noch immer.

Als alle mehr oder weniger müde den Heimweg antraten, war aber auch Zufriedenheit zu spüren. Zufriedenheit darüber, dass wir hier in Uslar mit anpacken wenn es um etwas geht. Und dass wir in einer Kleinstadt gut vernetzt sind, eben weil wir uns größtenteils kennen.

Das Internet mag manchmal ein Fluch sein, aber bei Aktionen wie der heutigen ist es ein Segen. Denn die Planung und alles weitere nahm bei Facebook an Fahrt auf.
Man kann nur Danke sagen an all die Sponsoren und Unterstützer, an die Gäste und an die helfenden Hände. Aber auch an Menschen wie beispielsweise Herrn Rudert und Herrn Rüddenklau, die sich schon so lange engagieren. Und alle anderen, die dieser Tage so vieles bewegt und bewirkt haben. Gerade im Uslarer Land.

Die junge Mutter mit den kleinen Jungs wird heute und vielleicht auch in naher Zukunft noch vielen von uns im Gedächtnis bleiben. Sie stehen für so unendlich viele Menschen und Geschichten in diesem Krieg.

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