Uslar packt mit an!

(Quelle Bild: Olaf Schulze/Günter Zumbè)

Geschichten aus dem Uslarer Land

Viele von uns haben die Bilder aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Bezug auf die Jahrhundertflut gesehen, und es mag bei genauso vielen für eine Gänsehaut und Entsetzen gesorgt haben.

Viele Helferinnen und Helfer waren oder sind noch vor Ort:

Das THW, die Feuerwehren, die Bundeswehr und Hilfsorganisatoren wie das DRK, die JUH und alle anderen. Auch Bauern und Lohnunternehmen etc. aus der ganzen Republik reisten quer durch das Land mit ihren Gerätschaften um zu helfen.

Spendenaufrufe und -aktionen wurden gestartet, Kleidung, Hygieneartikel und auch Geld gesammelt. Weil es so bitternötig ist.

Eine solche Solidarität ist beispielhaft und vorbildlich.

Nun formieren sich auch (wieder) die Uslarer, in einem kleinen Zeitfenster mit einem großen Ziel: Eine beträchtliche Geldsumme zusammen zu bekommen, um diese dann in eines der betroffenen Gebiete überweisen zu können.

Im Internet, genauer gesagt bei Facebook, wurde über zwei ortsnahe Gruppen aus einer Idee eine Aktion, und diese startet am Samstag, 24.07. ab 10 Uhr auf dem Parkplatz REWE in Uslar in der Wiesenstraße. Mit dem Verkauf von Bratwurst, Getränken, Kuchen sowie musikalischer Unterhaltung. Um den Erlös spenden zu können.

So fanden sich relativ schnell Helferinnen und Helfer, welche an diesem Tag hinter dem Grill stehen, an der Getränkeausgabe, vor der Gitarre oder auch am Backofen für den Kuchen am Verkaufsstand.

Schon im Jahr 2013 waren es Uslarer Damen und Herren aus den sozialen Netzwerken, welche sich zusammen taten und eine ähnliche Hilfsaktion starteten.

In diesem Jahr geht das Geld an die Bürgerstiftung Bad Münstereifel.

Ein ehemaliger Uslarer, mittlerweile dort in der Nähe lebend, hat immer wieder Bericht erstattet bei Facebook über die Lage, und so kam man zu dieser Entscheidung.

Liebe Uslarerinnen und Uslarer: Kocht am Samstag kein Mittagessen, auch keinen Kaffee zum Kuchen. Kommt von 10 Uhr bis 15 Uhr zum REWE in die Wiesenstraße und unterstützt diese Aktion.

Wie dankbar wären wir alle, würde man selbiges für uns tun wenn es notwendig wäre.

Und vielen Dank an die Sponsoren:

REWE Jan Kaiser

Fleischerei Grischke

Bäckerei Thiele

Gitarren- und Klavierinstitut Uslar

Warnecke Innen- und Außenputz Wesertal

Brauerei Bergbräu

sowie an die Organisatoren

Christian N., Marwa A. und alle anderen genialen Menschen. ^^

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Rockin all over the world – und in Uslar.

(Quelle Bilder: Steffi Werner)

Der Gang gestern zum Kulturbahnhof, das Treffen von Freunden und Bekannten, das zusammen stehen beim Bier sowie überhaupt wieder ein Open Air-Konzert zu besuchen, fühlte sich teils befremdlich an. Nach der langen Zeit, in der wir ja quasi abstinent leben mussten. Und es ging nicht nur mir so. Mein Rescuer-Shirt war dermaßen staubig von der langen Liegedauer im Schrank, dass es nochmal durch den Kurzwaschgang musste.

Das Solling Festival startete gestern am Kulturbahnhof mit Rescuer, welche auf dem „KuBa Stagemobil“ nach gefühlten Ewigkeiten wieder in die Saiten/auf die Drums hauten. Endlich wieder! Das Wetter hielt sich auch zum Glück, so konnte der Regenschirm im Haus bleiben und musste nicht in die Handtasche geprümmelt werden.

Selbst unser Bürgermeister hat es sich nicht nehmen lassen dort aufzuschlagen und ein paar Worte an die Gemeinde zu richten. Ich finde übrigens, dass ihm ein Rescuer-Shirt sicherlich auch gut stehen würde 🙂

Das DRK war vor Ort, genauso wie HKS, beide für die Sicherheit zuständig. Soweit ich das beurteilen kann, lief alles glatt.

Solche Events fallen und stehen mit den Leuten, welche mit anpacken, das alles organisieren, letzten Endes an diesen Abenden vor Ort sind damit diese Veranstaltungen überhaupt stattfinden können. Das geht von der Technik über den Verkauf diverser Getränke (hier zu erwähnen wäre die Uslarer Kaltschale), bis hin zu den fleißigen Heinzelfrauen und -männern, die an solchen Abenden ehrenamtlich diversen Aufgaben nachkommen.

Da kann man auch gerne mal Dankeschön sagen.

Den Herren von Rescuer war die Freude wirklich anzusehen, dass sie wieder auf der Bühne stehen konnten. Dass sie wieder das machen durften, was für sie Leidenschaft und Herzblut bedeutet: Musik machen und mit den Gästen/der Rescuer- Family abfeiern und Party machen.

Wie herrlich es gestern war all die Leute zu beobachten, auch alle sofort zu erkennen weil der Schnutenpulli keine Pflicht war. Die Menschen beim wippen zur Musik, beim singen und tanzen zu beobachten. Weil solche Abende das Salz in der Suppe sind für viele von uns.

Das tolle an solchen Events in einer Kleinstadt ist auch, dass man sich kennt, von Anonymität keine Spur. Da wird auch mal viel gesabbelt so nach dem Motto:

„Haste schon gehört?“

„Hier, jetzt muss ich Dir mal was erzählen“.

Und so weiter und so fort.

Kleinstadtflair eben. Zudem habe ich mich gestern mit Leuten unterhalten, mit denen ich noch nie ein Wort gewechselt habe. An dieser Stelle Gruß an Malte aus Bodenfelde.

Mit der Nuzung der Luca App z. B. und den Impf- bzw. Testnachweisen im Eingangsbereich war für die Sicherheit gut gesorgt. Desinfektionsmittel in greifbarer Nähe wird uns wohl noch eine Weile begleiten, so auch gestern Abend. Ich spare mir schon das Parfüm, das wird ja eh übertüncht wenn man sich die Flossen hin und wieder damit einreibt. Aber was sein muss, muss sein.

Der Gang nach Hause gegen Mitternacht, den habe ich persönlich auch vermisst. Zwar gestern nicht bei Sonnenaufgang, pfeiffend und mit der Handtasche schleudernd, aber immerhin 🙂

Ich persönlich muss wohl in ein Trainingslager, 18 Monate Feierpause haben mich leicht zurückgeworfen die Kondition betreffend.

Aber gut, nehmen wir eben die nachfolgenden Veranstaltungen auch mit, dann wird das wieder.

Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Party, die nächsten lauen Sommerabende, den nächsten Tanz und das nächste Wiedersehen meiner Freunde. Bestimmt halte ich dann auch ein Stündchen länger durch. Hoffe ich zumindest. ^^

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Es geht wieder los!

(Quelle Bild: Pixabay/cocoparisienne)

Wahrscheinlich habe nicht nur ich Freude im Hintern, dass unsere Gastronomie wieder durchstarten kann hier in Uslar.

7 Monate alles geschlossen, einige haben den Außerhaus-Verkauf von Essen angeboten. In ihrer Not wahrscheinlich. Und auch wenn wir sicherlich fleissig bestellt haben, mag das ein Tropfen auf dem heißen Stein gewesen sein, gerade auch für die Hotelbetriebe. Das ist allerdings nur meine Vermutung.

Umso größer ist jetzt die Freude, dass langsam wieder Leben in die Bude kommt bzw. in diese Kleinstadt 🙂

Doch, es hat echt gefehlt. Der Kaffee am Nachmittag, das Bier oder was auch immer mit Freunden am Abend bzw. an den Wochenenden.

Wenn man in den letzten Monaten durch die Lange Straße fuhr, dann war das ein grausamer Anblick. Alles dunkel. Wo sonst bei frühlingshaften bzw. sommerlichen Temperaturen Hinz oder auch Kunz draußen saßen, sah man nur eine gähnend leere Innenstadt. Vom Fiasko der Betreiberinnen und Betreiber ganz zu schweigen. Und von deren Lieferanten. Wie der Brauerei beispielsweise. Oder anderen.

Es ist einfach schön zu lesen oder auch zu hören, wie nun zumindest diese Berufsgruppe wieder „on air“ geht.

Per Whatsapp infomiert man sich zurzeit wer wann wieder öffnet. Und alle freuen sich. Das war zumindest meine Beobachtung.

Das Treffen mit Freunden, das gemeinsame Essen, die Gespräche: Es hat so gefehlt! Der Klatsch und Tratsch, sehen und gesehen werden. Nicht selten das Salz in der Suppe eine Kleinstadt betreffend bzw. Uslar.

Bleibt zu hoffen, dass die Veranstalter auch bald nachziehen können, die DJ hier, die Organisatoren, die Musiker etc., diese müssen noch ausharren. Man mag sich nicht ausmalen wann die Feste, Konzerte oder was auch immer hier wieder am Start sind, wahrscheinlich wird das noch dauern. Aber man soll ja bekanntlich den Glaube nicht verlieren und die Hoffnung nicht aufgeben.

Ich wünsche allen Restaurants, Kneipen und Hotels volle Häuser. Wie es die Verordnung gerade zulässt. Und die Zahlen. Aber die sind hier im Landkreis ja gerade bombastisch. Und dass der (vielleicht) schwierigste Part jetzt erstmal überstanden ist und es für alle Beteiligten wieder los geht mit dem, was sie mit Herzblut betreiben. Und mit Leidenschaft.

Dass der Einzelhandel, gerade die alteingessesenen Uslarer Geschäfte, jetzt auch wieder unter weniger strengen Verordnungen öffnen dürfen, das freut mich nicht weniger.

So soll es sein, so soll es bleiben. ^^

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Wenn der Kirchturm nachts laut bimmelt.

(Quelle Bild: Pixabay/OpenClipart-Vectors)

Es trug sich zu Ende April, als ich in der Nacht von Sonntag auf Montag, geweckt von einer randvollen Blase, aufwachte und den Gang auf die sanitäre Anlage antrat. Zu hören war Geläut. Nicht wie üblich alle 15 Minuten, sondern durchgehend. Ich war etwas verwirrt, schob diese akkutische Wahrnehmung auf vielleicht akute Überarbeitung/schlechten Schlaf oder was auch immer, und rollte mich wieder ab. Es bimmelte noch immer. Da kommt man auf ganz skurile Gedanken so kurz vor dem Wiedereintauchen in das Land der Träume. Man zweifelt an sich und an seinem Verstand.

„Habe ich irgendeinen kirchlichen Feiertag vergessen?

Bimmelt die katholische Kirche jetzt nachts um 2 Uhr aus Gründen, welche ich noch nicht durch die hiesige Presse mitbekommen habe?

Hat man das Läuten wegen Corona von abends 21 Uhr jetzt auf nachts 2 Uhr verschoben?

Läutet es nun generell wieder wegen der Pandemie? Wirklich nachts um 2 Uhr?“

So schlief ich ein und dachte am nächsten Morgen nur kurz darüber nach. War mir allerdings auch nicht mehr sicher ob es nun ein Traum war oder Realität.

Bis ich kürzlich erst die lokale Presse online gelesen hatte, und da kam dann die Lösung:

Es hat wirklich geläutet, eine der vier Glocken hatte quasi eine Eigendynamik entwickelt und bis 3 Uhr alles gegeben. 60 Minuten Gebimmel vom Feinsten. Bis zu dem Moment, als man dann die Stromversorgung unterbrechen musste. Es hatten sich nämlich schon Anwohner bei der Polizei gemeldet und sich über das Gebimmel beschwert. Ein netter Herr der Gemeinde machte sich dann auf den Weg und klemmte der Glocke den Saft ab.

Ich habe also keinen Feiertag verpasst, keine Neuerungen um das Geläut verschlafen, halluziniert habe ich auch nicht.

Sind wir mal gespannt, wann bzw. ob die evangelischen Kirchenglocken auch eines Tages ihren eigenen Willen durchsetzen und eine Kleinstadt aus dem Tiefschlaf reißen.

Das sollte ich dann mitbekommen, der nächtliche Gang aus dem Bett auf die Gästetoilette lässt da Raum für 🙂

Und ja, es mag viele genervt haben, aber ich finde solche Storys immer herrlich.

Und die Moral von der Geschicht: Kirchenglocken gehorchen immer … nicht! ^^

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Es war wie bei „Aktenzeichen XY“ an der Mülltonne

Quelle Bild: Pixabay/Peggy_Marco)

Vorletzte Woche, es war die Nacht von Sonntag auf Montag, hatte ich einen fiesen Albtraum. So richtig fies. Es muss gegen 0:40 Uhr gewesen sein. Da ich mich irgendwie nicht beruhigen konnte, schlug ich die Bettdecke zurück und ging in die Küche um eine zu paffen. Bei gekipptem Fenster versteht sich. Während ich rauchend in meinem Bademantel auf dem Küchenstuhl vor mich hin vegetierte und nur langsam von meiner Polly Poket-Insel der schlechten Träume wieder runter kam, hörte ich unten auf dem Parkplatz ein Auto kommen. Nichts ungewöhnliches hier bei den vielen Mietern. Das Auto wendete und hielt dann an. Mit laufendem Motor. Das ist ein Szenario welches ich kenne, wenn beispielsweise die Ordnungshüter hier auftauchen. Passiert halt ab und an. Aus diesem Grund stand ich auf und schaute aus dem Fenster. Da stand ein PKW, und kurz darauf stieg ein Mann aus. Der PKW stand vor unseren Mülltonnen, und der Mann öffnete seinen Kofferraum. Darin lag ein etwas größerer Sack, das konnte ich noch erkennen. Den hob er raus und dann sah ich lange nichts.

Mir gefror ein wenig das Blut in den Adern. Weil ich nicht verstand, wer hier nachts um kurz vor 1 Uhr mit dem Auto her fährt und einen großen Sack in unseren Müllcontainer wirft. Das dauerte auch irgendwie. Ich versuchte das Kennzeichen zu erkennen, das Fabrikat, aber die Entfernung war einfach zu groß.

In meinem Gehörgang formierte sich eine fiese Melodie aus einem schwarz-weiß-Krimi à la Hitchcock. Ich hatte echt die Hosen fast voll!

Das Auto fuhr dann schnell hier vom Hof, und ohne zu blinken oder abzubremsen bog der Wagen rechts auf die Hauptstraße ab in einem Schweinstempo. Wie ein Fluchtfahrzeug irgendwie.

Ich schaute noch auf die Uhr, es war 0:55 Uhr. Und ich habe mir echt Gedanken gemacht was da jetzt in die Tonne geworfen wurde. Wer hier um die Uhrzeit auftaucht und etwas entsorgt. Warum so spät? Warum hier?

Meine Fantasie ging mit mir durch, ich gebe es zu. Ich sah vor meinem geistigen Auge ein Verbrechen. Und wusste so überhaupt nicht was ich jetzt tun sollte.

Beim Gang ins Bett betete ich gen Himmel, dass ich am nächsten Morgen nicht von hysterischer Schreierei aufwache, weil in unserem Müllcontainer etwas ganz Abartiges gefunden wurde.

Ich wurde am nächsten Morgen nicht von hysterischem Geschrei geweckt. Und ging nach 7.30 Uhr runter auf den Parkplatz. Mit panischem Blick auf den Müllcontainer.

Man soll es nicht glauben: Es hat jemand seinen Grünmüll hier entsorgt, in der Tonne für den Hausmüll. Nachts um 0:45 Uhr. So viel Gelump, dass sich der Container nicht mehr schließen ließ. Fein säuberlich in einem Plastik-Müllbeutel verpackt, das macht sich bei Grünmüll besonders gut.

Okay, positiv zu werten wäre, dass es nur Grünmüll war. Und dieser Grünmüll nicht in die Landschaft gekippt wurde, sondern hier entsorgt. Ob sich unter dem Grünmüll noch anderer Schrott befand, das entzieht sich meiner Kenntnis.

Als ich in meinem Auto saß auf dem Weg zur Arbeit, kam gerade die Müllabfuhr. Die Herren hatten das Drama auch gleich gesehen, haben aber zum Glück alles mitgenommen. Das passiert ja auch, dass falsch getrennter Müll stehen bleibt. Und unser Hausmeister dann sehen muss wo er den Rotz lässt. Solche Aktionen zahlen wir Mieter halt mit, das ist das Drama an der Sache.

Das muss man erst mal bringen: Nachts in seine Karre steigen, diese vorher mit Müll beladen, und dann durch eine Kleinstadt eiern um den Müll in anderer Leute Tonne zu prümmeln. Zumal man Grünmüll anderweitig entsorgen kann gegen eine geringe Gebühr. Auch Hausmüll wird man los, wenn man zusätzlich Müllmarken kauft.

Das weiß aber scheinbar nicht jeder.

Grüße gehen jedenfalls raus an den Herrscher über den Grünmüll im Plastikbeutel, welcher einen Diesel fährt und scheinbar nicht in der Müllpolitik zu Hause ist. Bitte das nächste Mal blinken und abbremsen, wenn Sie auf eine Hauptstraße fahren nach der illegalen Müllentsorgung. Das macht sich einfach besser.

Schreib Dich nicht ab – lerne Deinen Müllplan/Deine Mülltonne kennen und mach den Motor aus bei der nächsten Aktion. Fällt das Drama nicht so auf.

Meist sehen die Nachbarn hier mehr als Rudi Cerne bei „Aktenzeichen XY“ zur besten Sendezeit. Nur leider in dieser Nacht nicht. Oder besser gesagt nur ich ohne Brille. ^^

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Genau diese Dinge machen unsere Dörfer/eine Kleinstadt aus.

(Quelle Bild: Pixabay/basja1000)

Gerade in den letzten Tagen, als die Typisierung in Wiensen beworben wurde, gingen mir ziemlich viele Gedanken durch den Kopf. Gedanken dahingehend, wie froh man zum einen sein kann, so tolle Freunde zu haben wie der gute Mann sie hat, welche das alles auf die Beine gestellt haben. Und wie froh man zum anderen sein kann in einer Region zu leben, in der eigentlich jeder jeden kennt. Das zahlt sich doch oft aus wie man immer wieder feststellen kann. Ein Wahnsinn, wie sehr das alles online thematisiert, beworben und geteilt wurde. Ein echter Wahnsinn!

Unsere Dörfer haben generell gerade in der Pandemie hin und wieder mit Einfallsreichtum für ein wenig Abwechslung gesorgt:

Die Schoninger mit dem Trecker-Korso zur Weihnachtszeit, dem digitalen Karneval, die Bollenser mit dem „Karnevalsumzug auf Abstand“. Um nur drei Beispiele zu nennen, vielleicht habe ich weitere Aktionen nicht mitbekommen hier in der Region in den letzten Monaten.

Es gäbe aber noch zig Beispiele dafür, was unsere Dörfer generell so rocken. Gerade im Bezug auf das Ehrenamt bzw. Dinge, die das Leben auf dem Dorf ausmachen und an denen keiner einen Euro verdient. Weil man mit Herzblut dabei ist. Da fallen mir die Traditionen der Neujahrsböcke ein, die Osterfeuergruppen, die vielen Theaterensembles, die Karvevalsveranstaltungen, die Feuerwehren, die Ausrichter der Feste. Die Bemühungen um den Erhalt des Freibades in Volpriehausen und um den Einzelhandel dort.

Einige Partys mussten ja nun leider auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Aber auch da steckte sicherlich viel Arbeit im Vorfeld seitens der Damen und Herren hinter, welche den Job machten und hoffentlich bald wieder machen können. Sicherlich machen sie das gerne und mit ganz viel Leidenschaft.

Ich weiß nicht mehr um welches Dorf es ging in folgender Schilderung:

Wenn dort in abgespeckter Form eine Kirmes gefeiert wird, dann ist es für die Dorfbewohner eine Selbstverständlichkeit dort kurz aufzutauchen und etwas zu verzehren. Damit Geld in die Kasse kommt. Auch wenn man wenig Zeit hat oder kein Feiertyp ist. Ich finde das eine sehr beeindruckende Geste.

An Tagen wie dem heutigen ist man doch etwas stolz und vor allem zufrieden, dass man eben in „Kleinkleckersdorf“ wohnt. Ich jedenfalls. Uslar will ich bei all den Beschreibungen nicht ausklammern. Aber Dorf ist halt Dorf bzw. sind unsere Dörfer eben unsere Dörfer.

Das Beispiel von Wiensen jedenfalls hat mir wieder bewiesen, wie schön es eigentlich ist noch in seiner Heimat zu leben. Wie viele für die oder den anderen einstehen, wenn es darauf ankommt.

Wenn man zusammen rückt weil es um etwas geht. Wie vernetzt wir dann sind bzw. wie ein Dorf dem anderen dann unter die Arme greift. Uslar eingeschlossen.

Bestimmt gibt es vergleichbare Dinge auch in anderen Regionen, sicherlich sogar. Aber da sind wir eben nicht aufgewachsen, da kennen wir nicht Hinz und Kunz, da erinnern wir uns nicht an all die erlebten Geschichten, da fiebern wir nicht mit wenn es um große Dinge geht, da bringen wir uns nicht ein.

Der nächste Umzug, 2022 oder 2023, geht wieder auf ein Dorf. Am liebsten in das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin. Ich brauche diese Dorfidylle. ^^

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Viele für einen – die Typisierung für „Zetti“, Frank Zindel.

(Quelle Bild: Jörg Grabowsky)

Eine erneute Typisierung wird im Uslarer Land auf die Beine gestellt. Wieder sind die Menschen von den Dörfern gefragt bzw. aus dem Uslarer Land. Natürlich auch (und gerne) Damen und Herren aus den Nachbarstädten/-gemeinden.

Frank Zindel aus Wiensen braucht eure/Ihre Hilfe.

Zetti, wie ihn viele nennen, sucht dringend seinen genetischen Zwilling.

Knapp 1,5 Jahre ist es her, dass im Uslarer Land bzw. im hessischen Vernawahlshausen die letzte Typisierungsaktion stattfand. Heißt, dass heute wieder junge Menschen ein Alter erreicht haben um als Stammzellenspender(in) in Frage zu kommen.

Und genau ihr seid jetzt gefragt, mehr denn je!

Wenn ihr 18 Jahre alt seid, gesund und ein Mindestgewicht von 50 kg aufweisen könnt, dann steht einer Registrierung nichts mehr im Weg.

Mit Einverständnis der Eltern wäre eine Registrierung auch mit 16 Jahren bzw. 17 Jahren möglich, Spender wird man allerdings erst mit Erreichen der Volljährigkeit, bzw. werden erst dann die Daten freigeschaltet (nähere Erklärungen dazu siehe link).

Auch Leute bis 50 Jahre, welche sich vielleicht erst jetzt zu einer Typisierung durchringen konnten, sind mehr als willkommen.

Unterstützend an beiden Tagen in Wiensen ist ein Team der Universitätsmedizin Göttingen vor Ort.

Per Abstrich im Mundraum erfolgt die Typisierung, es ist keine Blutentnahme notwendig.

Aufgrund der derzeitigen Situation im Bezug auf die Pandemie wird es ein Leitsystem geben, welches die Menschen sicher durch die Abläufe/die Halle führt. Jede Besucherin und jeder Besucher kennt sicherlich die AHA-Regeln (Abstand halten – Hygiene – Mund-Nasenmaske), diese sind natürlich einzuhalten.

Es gibt auch die Möglichkeit sich vor der Unterkunft der Feuerwehr Wiensen im Auto testen zu lassen, falls jemand wenig Zeit hat oder Kontakte vermeiden möchte/muss. Vergleichbar mit einem Drive In.

Wichtig sind auch Geldspenden, die Kosten für eine Typisierung liegen bei 50 Euro.

Es ist möglich eine Spende direkt im Dorfgemeinschaftshaus abzugeben, aber natürlich kann auch der Weg über die Sparkasse Göttingen genutzt werden auf das Konto des

Vereins „Hoffnung e. V.“,

IBAN DE30260500010056023054,

Stichwort „Zetti“

Alle weiteren vielleicht auftretenden Fragen werden beantwortet auf der Seite der HSG Schoningen/Uslar/Wiensen:

https://hsg-suw.de/1064-unser-zetti-braucht-hilfe-und-hilft

Dort kann auch eine Einwilligungserklärung runter geladen werden für Eltern minderjähriger Mädchen und Jungs in Bezug auf eine Typisierung vor dem 18. Lebensjahr.

Liebe Leute, wenn ihr schon typisiert seid oder es Ausschlusskriterien gibt, dann erzählt anderen von der Typisierungsaktion in Wiensen. Und denkt daran, dass auch Geldspenden gebraucht werden um die Typisierungen durchführen zu können.

Diese Typisierungsaktion in Wiensen ermöglicht auch anderen Patientinnen oder Patienten, welche auf eine Stammzellspende warten, dass sie vielleicht ihren genetischen Zwilling finden. Denn mit jeder Typisierung füllen sich die Spenderdateien/das nationale Register. Genau das ist auch im Sinne von Frank bzw. sein Wunsch.

Wann: Samstag, 27. Februar und Sonntag, 28. Februar 2021

Uhrzeit: Zwischen 14 Uhr und 18 Uhr

Wo: Dorfgemeinschaftshaus Wiensen, Bodenfelder Str. 2, 37170 Uslar-Wiensen

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Erich Kästner
Quelle Bild: Pixabay/geralt)

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Wenn die Postfrau 2x bastelt.

(Quelle Bild: Pixabay/Peggy_Marco)

Geschichten aus dem Uslarer Land:

Ich hatte heute eine Begegnung, um welche es viel zu schade wäre wenn sie in meiner Erinnerung verschwindet ohne Erwähnung.

Es trug sich zu in der Poststelle vom REWE Markt in der Wiesenstraße.

Ich hatte mir überlegt ein paar Kleinigkeiten zu verschicken (Weihnachtsgeschenke natürlich), ich praktiziere das alles eher selten, bin da also nicht drin um Thema. Auf der Suche nach einem Karton mit der passenden Größe war ich schon recht erfolglos in der letzten Woche. Nun hatte ich einen gefunden, kleine Unebenheiten wurden meinerseits mit Panzerband überarbeitet nachdem ich alles dort hinein geprümmelt hatte. Stolz wie Bolle fuhr ich also gegen Abend in den REWE um das Paket durch die Nation zu schicken. Vom Kundenaufkommen ging es am heutigen Abend, letzte Woche war ja die Hölle los.

Tja, als ich da nun mit meinem Paket stand, kam die pure Ernüchterung seitens der freundlichen Angestellten: Der Inhalt stand etwas heraus, nur minimal, aber der Karton schloss nicht zu 100%. Da halfen auch nicht meine mit Panzerband geschwängerten Korrekturversuche. Das kann so nicht verschickt werden. Und wenn doch, dann für eine mordsmäßige Gebühr.

Während ich noch dachte, ich muss jetzt wieder nach Hause bzw. mich auf eine mehrtägige Suche nach einem passenden Karton begeben, suchte die freundliche Angestellte in ihren Kartonresten und fand einen passenden. Und nicht nur das: Mit einem Cuttermesser schnitt sie den Karton auf die passende Größe zu. Hier was weg und da was weg und hier wieder Pappe angelegt damit der Karton auch zu 100% verschlossen war. Zwischendrin wurde noch Paketband nachgeordert, sie klebte das alles für mich fachmännisch zu. Wie gesagt, es war in dieser Zeit meist nur ein Kunde hinter uns, mit denen sprach sie auch kurz, und sie bastelte und bastelte und bastelte. Bis ich dann am Ende meine Geschenke in einem Karton hatte, welcher durch den TÜV ging. Ich fand das so süß und nett und hilfsbereit.

In der Post war in den letzten Tagen die Hölle los, die Leute standen teilweise bis vor die Tür. Aber nicht 1x habe ich bemerkt, dass die Angestellten genervt waren oder unfreundlich oder was auch immer.

Gerade meine „Bastel-Fee“ ist immer gut gelaunt, sie lacht viel und auch wenn sie gerade totalen Stress hat: Man merkt es ihr nicht an. Das beobachte ich schon immer und finde das echt Weltklasse. So macht Einkaufen bzw. Pakete verschicken Spaß.

Das war heute für mich ein wirklich tolles Erlebnis, welches mir viel Stress und Zeit ersparte und den Empfängern der Geschenke eine längere Lieferzeit. Auch wenn es wahrscheinlich vor Weihnachten nicht mehr klappt mit dem Zustellen von besagtem Paket. What happens.

Und ja, liebe Karin, das nächste Mal nehme ich auch den richtigen Adress-Aufkleber. Danke für den Hinweis. Man lernt ja nie aus. ^^

Dir und Deiner Familie schöne Weihnachten, und bleib wie Du bist 🙂

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Wenn eine Hand die andere wäscht – Krisenzeiten in einer Kleinstadt.

(Quelle Bild: Pixabay/Free-Photos)

Ich könnte nachfolgende Zeilen schreiben als Bürgerin von Uslar, aber auch von Göttingen, von Northeim, von Höxter, Holzminden oder noch viel weiter weg. Überall derselbe Inhalt momentan.

Irgendwie brauche ich heute mal ein Ventil, da ist Schreiben für mich die beste Medizin.

„Unterstütze die heimische Wirtschaft“,

neu modern ausgedrückt

„support your local“.

Mit diesem Hashtag wird viel darauf verwiesen jetzt in diesen schwierigen Zeiten die Unternehmen, Geschäfte, gastronomischen Betriebe in der Heimatstadt zu unterstützen.

Hin und wieder, gerade an den Wochenenden, bleibt hier die Küche kalt und wir „futtern uns durch das Uslarer Land“. Die meisten Lokale kennt man noch aus den Zeiten vor Corona. Man erinnert sich an die Besuche, an die Atmosphäre mit den Freunden gemeinsam am Tisch. An Familienfeiern.

Essen gehen ist ja nicht nur Essen gehen. In einem Restaurant oder in einer Kneipe zu sitzen ist so viel mehr. Gut, nun haben wir den Lockdown light (was für ein bescheuertes Wort!), da gehe ich nicht näher drauf ein.

So manche Restaurants, es waren nur wenige, habe ich in den letzten Wochen zum ersten Mal betreten. Oder werde sie vielleicht in den nächsten Wochen das erste Mal betreten. Heute z. B. war das der Fall. Wir sprachen ein paar Worte miteinander, also die Dame welche meine Bestellung fertig machte und meine Person.

Während ich auf unser Essen gewartet hatte, sah ich mir die Gaststube näher an. Natürlich war sie dunkel. Es hingen Bilder an der Wand aus alten Zeiten, ich sah einen Wimpel von einem Stammtisch, beobachtete auch hin und wieder das Treiben in der Küche. Vor meinem geistigen Auge konnte ich mir vorstellen wie dieser Gastraum wirken muss an einem Freitag im normalen Leben. Wenn man auf ein Bier am Wochenende dort auftaucht, den neusten Klatsch und Tratsch erfährt. Wenn diskutiert und gelacht wird. Vielleicht auch gestritten. Wenn man nur gut Essen gehen möchte. Ein paar schöne Stunden verbringen. Oder was auch immer.

So ging es mir in mehreren Restaurants bisher. Letzte Woche erst ging ich beim Essen holen über eine neu gestaltete Terrasse von einem unserer Gastronomen hier in Uslar. Da war das Hygienekonzept nicht zu 100% umgesetzt, sondern zu 200%. Aber man betritt ein dunkles, stilles Restaurant in dem der Chef fast alleine hinter dem Tresen steht. Ich habe dann immer einen Kloß im Hals, ganz ehrlich.

Es ist jetzt wie es ist, da hilft alles jammern nichts. Sorry für den kleinen Gefühlsausbruch, das musste mal raus jetzt und heute und hier.

Jedenfalls finde ich die Aktionen wie die mit den Vereinsgutscheinen richtig klasse, die man beim Einkaufen in einem großen Discounter hier in Uslar erhält und dem Verein seines Vertrauens zukommen lassen kann.

Ebenfalls richtig cool die Sache mit unserem Händler im Industriegebiet, welcher ab einem Einkaufswert in bar ab 50 Euro für unsere Gastronomie Münzen im Wert von 10 Euro zugunsten der lokalen Restaurants vergibt. Wenn eine Hand die andere wäscht.

Schließen wir die Sache hier mal positiv ab: Wenn der Tag kommt an dem wir wieder so dürfen wie wir wollen, dann hoffe ich echt, dass wir die Hütten abreißen auf unseren Dörfern und in unserer Stadt. Dass wir in unseren Restaurants und Kneipen, aber auch bei Festen wieder sabbeln und lästern bis spät in die Nacht, gut Essen, gut Trinken, wegen mir auch auf den Tischen tanzen wenn es so sein soll. Ich wünsche mir echt nichts sehnlicher.

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Wir dürfen gespannt sein.

(Quelle Bild: Steffi Werner)

Die Podiumsdiskussion – Mein Kommentar.

Da haben die HNA und der SC Schoningen sowie die genannten Ortsräte saubere Arbeit geleistet mit der Podiumsdiskussion so kurz vor der Bürgermeisterwahl. An dieser Stelle noch schnell Glückwünsche an die HNA zum 75. Geburtstag 😉

Mit einer derartig langen Vorstellung hatte ich nicht gerechnet, ich musste nebenbei das Smartphone auf den Küchentisch legen um neben dem Abwasch plus Kochen all dem lauschen zu können.

Einem Bürgermeisterkandidaten wird wahrlich nicht wenig abverlangt, auf einige wenige Fragen hätte ich keine Antwort parat gehabt. Gut geschlagen haben sich alle fünf Kandidaten. Knapp zwei Stunden konzentriert sein und spontan überlegen was man antwortet, das schafft wohl nicht jeder. Von der Vorbereitung auf diesen Abend ganz zu schweigen.

Leider, leider konnten nicht alle Fragen gestellt und beantwortet werden welche online gestellt wurden. Aber gut, dann säßen wir wahrscheinlich nach Mitternacht noch am PC.

Knapp über 250 Zuschauerinnen und Zuschauer über den Stream bei Youtube ist auch eine Adresse und nicht zu verachten. Interesse ist also vorhanden.

Ohne werten zu wollen, merkte man aber wer schon lange im Geschäft ist. Und das entsprechende Know-how hat.

Einige Aussagen verblüfften mich, ich hatte den einen oder anderen da komplett falsch eingeschätzt.

Was mir etwas bitter aufgestoßen ist waren die Aussagen zu Beginn der Debatte, dass Uslar schlecht dargestellt wird/aufgestellt ist. Das finde ich nicht. Gerade wenn es um die Darstellung geht. Sicherlich wird hier viel gemeckert, gerade online, aber auf der anderen Seite wird auch viel mitdiskutiert und sich eingebracht. „Macher“ gibt es auch unter den Bürgerinnen und Bürgern.

Einige der Damen und Herren welche ihre Fragen vor Ort stellten, fand ich auch überzeugend und die Fragen interessant. Das mag der Vorteil solcher Podiumsdiskussionen sein, dass man über den eigenen Tellerrand hinaus schaut. Und vielleicht auch die eigene Meinung überdenkt.

Mit Jörg und Frank waren Moderatoren auserwählt, welche zum einen mit dieser Stadt bzw. den Dörfern verbunden sind, und sich gut durch den Abend bzw. die Moderation schlugen. Obwohl Frank Hunger hatte. Und der Jörg seinen Schwerpunkt irgendwie bei den Mund-Nasenmasken zu haben schien im Bezug auf den Gang zum Kühlschrank so hin und wieder 😉

Wenn das Interesse an dieser Wahl so groß zu sein scheint wie es sich heute Abend heraus kristallisiert hat, dann gehen die Menschen hier nicht unvorbereitet an die Wahlurne. Was irgendwie auch beruhigend ist.

Den Rest erfahren und sehen wir dann am Abend vom 25. Oktober.

Wir dürfen gespannt sein. ^^

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