Originalaufnahmen von Unfallstellen und involvierten PKW: Muss das eigentlich sein?

(Quelle Bild: Pixabay/Republica)

Wer aus dem hiesigen Landkreis kommt, wird über die grausamen Unfälle der letzten Tage gelesen haben. Und nicht nur das. Uns wurden seitens der lokalen Presse/Nachrichtenmagazine/Onlineredaktionen auch Bilder gezeigt von den Unfallstellen, den verunglückten PKW, den beteiligten Damen und Herren bzw. Fahrzeugen der Rettungsdienste , Feuerwehren etc.

Ich persönlich frage mich beim Anblick dieser Bilder immer, ob man das wirklich so zeigen muss. Mir als unbeteiligte Person macht das schon eine Gänsehaut. Wie mag es da den Familien und Freunden gehen?

Den Menschen, welche um das Leben ihrer Liebsten bangen müssen oder sich schon verabschieden mussten oder noch müssen?

Ist es wirklich notwendig, 1:1 mit Bildern das Unfallgeschehen für uns Leserinnen und Leser anschaulich zu machen?

Ist es wirklich notwendig diese Bilder u. a. den Familien darzubieten?

Wo sind an genau dieser Stelle Respekt, Pietät, Anstand und Ehrfurcht?

Ich verstehe sicherlich, dass all die Redakteure, Journalisten, hiesigen Zeitungen und die anderen so ihr Geld verdienen.

Was ich aber nicht verstehe ist die Tatsache, dass man bei so sensiblen Themen nicht auf Beispielbilder zurückgreift. Aus den eben genannten Gründen namens Respekt, Pietät, Anstand und Ehrfurcht.

Wer macht eigentlich diese Bilder? Das kann man den Quellen teils gut entnehmen. Aber ich frage mal total naiv und stelle mich dumm: Wer macht diese Bilder und verbreitet diese bzw. leitet sie weiter?

Wir diskutieren die Gaffer, fordern teilweise hohe Geldstrafen, versuchen Unfallopfer mittels Sichtschutzwänden abzuschirmen. Damit diese in ihrer Privatsphäre geschützt sind. Und um den Angehörigen diese Bilder zu ersparen.

Auf der anderen Seite muten wir einer Mutter, einem Großvater, einer Schwester oder einem Freund beispielsweise ein Bild zu, auf dem man erahnen kann, dass dort jemand von einem gesunden Menschen zu einem schwer verletzen Menschen wurde. Oder noch grausamer: Seinen letzten Atemzug tat.

Wir haben die DSGVO vor das Nase, streng genommen darf ich nicht mal Bilder vom Hund der Nachbarn teilen ohne deren Einverständnis.

Aber Bilder vom Unfallhergang des Ehemannes oder vom Unfallwagen des verstorbenen Kindes dürfen, ohne zu fragen und das Einverständnis einholend, der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden?

Ich möchte solche Bilder nicht sehen wenn ein mir nahestehender Mensch verunglückt ist. Echt nicht!

Vielleicht denken darüber mal die Leute nach, welche auf den Auslöser drücken in einem so grausamen Moment. Und so traurige Bilder verbreiten.

Und ob Berichterstattung nicht auch mit Beispielbildern machbar wäre. Das haben heute zumindest zwei Onlinemagazine geschafft, und das fand ich dem traurigen Anlass gegenüber angemessen. Während andere ein bestimmtes Unfallgeschehen 3x thematisierten mit Bildern über den Tag verteilt. Grausam!

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