Gummihandschuhe – man findet dieser Tage in Uslar viele Gummihandschuhe.

(Quelle Bild: Pixabay/KlausHausmann)

Schon zum zweiten Mal ist mir beim Einkaufen aufgefallen, dass auf den Parkplätzen oder vor den Discountern Gummihandschuhe ihr Unwesen treiben. Scheinbar von Menschen achtlos entsorgt, welche wahrscheinlich mit dem Tragen genau dieser Handschuhe etwas Gutes im Sinn hatten: Sich und andere vor einer Ansteckung zu schützen.

Nun sind wir alle keine Mediziner, Virologen, etc. Zudem stehen wir mehr oder weniger momentan neben uns.

Muss es aber wirklich sein, dass getragene Gummi-/Einmalhandschuhe vor die Geschäfte geworfen werden? Es wurden doch die Mülleimer nicht weggeschlossen. Ist es wirklich zu viel verlangt, diese Handschuhe dann ordnungsgemäß zu entsorgen?

Wir haben uns in den vergangenen Tagen/Wochen bei dem Personal des Einzelhandels bedankt. Weil sie über sich hinauswachsen mussten und gerade noch müssen.

Ist es dann nicht umso bitterer, dass genau diesen Damen und Herren Dreck vor die Tür geworfen wird? Wer sammelt denn morgens, abends oder zwischendurch die getragenen Handschuhe auf und entsorgt sie?

Ist es nicht umso bitterer, dass wir genau diese mit Bakterien/Viren verseuchten Handschuhe (außer COVID-19 gibt es noch MRSA, Pseudomonas aeruginosa, Escherichia coli oder die simplen Bakterien/Viren, verantwortlich für den Magen-Darminfekt etc.) den Menschen vor die Füße werfen, welche eh schon einer großen Infektionsgefahr ausgesetzt sind?

Zu den Handschuhen ein Auszug der Seite Utopia:

>>„Hört auf, medizinische Handschuhe in der Öffentlichkeit zu tragen“, schreibt Dr. Marc Hanefeld, ein Allgemeinmediziner aus Niedersachsen, auf Twitter. „Das ist eine hygienische Sauerei großen Ausmaßes.“ >>Gummihandschuhe seien nur im medizinischen Alltag sinnvoll, die Träger*innen schützen sich mit ihnen vor größeren Verunreinigungen,<<

>> Im Alltag werden die Handschuhe Hanefeld zufolge schnell porös und damit durchlässig. „Weder Träger noch Patient/Berührter werden durch med. Handschuhe geschützt. Vor und nach Gebrauch ist eine hygienische Händedesinfektion notwendig.“ Die korrekte Händedesinfektion halte selbst „50 Prozent des Gesundheitspersonals“ nicht ein. Dringen Bakterien, Keime oder Viren durch den porösen Handschuh ein, treffen sie auf ideale Bedingungen: „Unter dem Handschuh vermehren sich Bakterien mit Freude, in der feucht-warmen Kammer. Spätestens nach dem Ausziehen hat man ohne Desinfektion eine Kloake an den Händen.“ Hinzu komme, dass Plastik im Vergleich zu Haut mehr Keime an die Umgebung abgebe.>>

Ein Discounter hier in Uslar hatte die Tage eigene Einmalhandschuhe vor der Ladentür hinterlegt, die Kunden konnten sich kostenlos damit „präparieren“. Es macht mich persönlich sprachlos, dass dieses Angebot angenommen wird, man aber scheinbar diese Art von Unterstützung nach der Nutzung nicht mehr zu schätzen weiß und diese kostenlose Hilfestellung in gebrauchtem Zustand wieder an den „Sponsor“ zurück gibt. Vor die Ladentür geworfen. Respektloser geht es kaum.

Die momentan herrschende Krise um COVID-19 heißt im übrigen auch nicht, dass der Umweltschutz jetzt keine Rolle mehr spielt. Einmalhandschuhe einfach fallen lassen ist auch in dieser Zeit kein Kavaliersdelikt.

Falls die Mundschutzmaskenpflicht kommt, ahne ich was dann demnächst zu den Handschuhen hinzukommt vor unseren Füßen auf den Straßen von Uslar. Und nicht nur in Uslar.

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