„Na, das sieht doch pfiffig aus.“

(Quelle Bild: Pixabay)

Ich gehöre weiß Gott nicht zu den Menschen, welche alle 3-4 Wochen zum Friseur rennen. Der Schnitt hier im Hause ist kein komplizierter Schnitt, da reichen 5-6 Wochen aus.

Nun liegt der letzte Friseurbesuch knapp 8 Wochen zurück, vor der Schließung der Salons war auch der letzte Besuch beim Coiffeur fast 30 Tage her.

Zum Ansatz muss ich nix erklären als färbende Fraktion, der Ansatz war letzte Woche noch knallhart sichtbar und wurde dominiert von grauem Haupthaar. Wir sind ja keine 20 mehr 😉

Was allerdings meine Schuld ist, ich färbe schon seit Jahren selbst. Das ist günstiger. Ich war nur zu faul.

Nach 6 Wochen ohne Schere und Messer sieht man erst Mal nicht sooooo gestylt aus. Nach 8 oder 9 Wochen wirkt das Haupthaar flodderig.

Ab einer gewissen Länge habe ich morgens Knoten im Haar, ich bekomme die nicht mehr gelöst. Weiß der liebe Gott warum ich nachts mit der rechten Kopfseite so im Bett herum ramentere.

„Huch, der Blinker rechts steht aber heute auch sehr weit raus.“

Wie sprach vorletzte Woche eine Kollegin zu mir:

Jau, der Blinker rechts steht echt weit raus.

Ich hatte da einen Knoten welcher schon fast rekordverdächtig schien.

Also hatte ich versucht in einer Drogerie Haarschneidescheren zu bekommen plus eine Effelierschere für die Reduzierung des Volumens: Die waren aber alle ausverkauft.

Und nun?

Also kaufte ich Farbe und konnte mich dazu überreden an einem Samstag Abend mit einer Haushaltsschere bewaffnet vor den Spiegel im Bad zu treten. Und mit einem Einmal-Rasierer. Meine Friseurin schneidet meine Haare immer mit einem Messer, für den Pfiff am Hinterkopf. Ihr versteht.

Und dann ging das los. Das Licht gedimmt, für den Mut zwei Gläser Weißwein zur Vorbereitung. Erst die Farbe drauf, das bedeutet Routine, das habe ich drauf. Dann ging es an die Metzelei der Spitzen.

Erst die Front, also den Pony und dann das Deckhaar. Der grobe Akt mit der Schere, der feine Akt mit dem Einmal-Rasierer. Och, irgendwie ging das ganz gut. Strähne für Strähne arbeitete ich mich vor. Die hintere Region habe ich ignoriert, das Drama sehe ich ja nicht.

Am nächsten Morgen nach dem Waschen und Fönen war der Blinker rechts echt weg, es fehlte aber irgendwie die Seitengleichheit. Also nochmal die Schere und den Einweg-Rasierer raus gekramt und für ein Gleichgewicht gesorgt auf`m Kopp.

Was soll ich sagen? Einige waren so begeistert von meinem Schnitt, dass sie gerne einen Termin bei mir hätten. Aber nee, ich möchte dafür dann hinterher nicht verantwortlich sein für das Chaos an deren Deckhaar.

Was bei mir pfiffig wirkt, gilt ja nicht für die anderen, nä? ^^

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