Von Doppelnamen, Kinder-Kostümen und Karneval.

(Quelle Bild: Pixabay/annca)

Man könnte meinen, wir wollen/werden in Zukunft die Zeit der Narren und des Karnevals, genauer gesagt die Tage der Fröhlichkeit und Ausgelassenheit in Grund und Boden quatschen bzw. diskutieren.

Kramp-Karrenbauer, Leutheusser-Schnarrenberger und nun auch noch Möller-Hasenbeck

Ich staunte nicht schlecht, als ich eher am Rande den Eklat über Bernd Stelter und seinen Beitrag bei einer Karnevalssitzung in Köln mitbekam. Es ging um weibliche Doppelnamen. Kramp-Karrenbauer und so. Kennste? Kennste!

Kurios, dass wir uns ein paar Tage vorher noch mit ein paar Leuten über die doppelten Nachnamen unterhielten/austauschten. Wenn mir der Doppelname einer Dame nicht einfällt, nenne ich alle „Leutheusser-Schnarrenberger“. Das hat auch keine weitere Bedeutung, das ist nicht abwertend oder aufwertend gemeint, bezieht sich nicht im geringsten auf die Dame persönlich. Dieser Name ist zumindest für mich sehr einprägend. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich habe mir den Ausschnitt angeschaut in dem Bernd Stelter auf der Bühne stand und Frau Möller-Hasenbeck (die verärgerte Zuschauerin) so respektlos war, eben diese Bühne aufzusuchen und sich aufzuregen. Wegen seinem Beitrag zu Doppelnamen. Na, da war die Frau Möller-Hasenbeck volles Brett auf dem richtigen Event. Was für eine Spaßmaus, die Frau Möller-Hasenbeck. Was für eine Spaßmaus.

Während (s)einer Aufzeichnung eumelte sie auf die Bühne. Darüber kann jeder seine Meinung haben. Mir wirft sich die Frage auf was ungezogener war: Der Beitrag von Bernd Stelter über Frau Kramp-Karrenbauer/Doppelnamen oder das Benehmen der Frau Möller-Hasenbeck? My winner is: Frau Möller-Hasenbeck. Yeah!

Fakt ist allerdings: Stelter durfte bleiben, Möller-Hasenbeck musste den Saal verlassen. Finde den Fehler.

Nur schade, dass der WDR die Szene letztendlich raus geschnitten hat und sich so der Dame mit dem Doppelname beugte.

Für kleine Kinder gibt es keine Kultursensibilität

Etwas mehr beunruhigte mich die Meldung, dass eine Kita aus Hamburg in diesem Jahr den Eltern von den Kiddies eine Art „Kostümkodex“ empfahl. Ist nix mehr mit Indianer, Scheich und Co. Man konnte Worte in diesem Zusammenhang lesen wie Stereotype, kultursensibel, diskriminierungsfrei und vorurteilsbewußt im Bezug auf Erziehung. Laut diversen Berichten haben betreffende Eltern diese Bitte auch akzeptiert.

Für uns Erwachsene vielleicht eine Sache mit Sinn und Verstand. Weil wir es checken. Oder auch nicht. Betonung liegt auf „uns Erwachsene“. Aber auch da trifft es nicht die Meinung aller Menschen, denn das Netz diskutiert wie irre. Wir heute Morgen beim Frühstück auch. Man traute sich nicht zu sagen:

„Reiche mir doch den Friesenkeks“,

das ist bestimmt auch schon kultursensibel, was? 😉

Wie will man einem kleinen Jungen erklären, dass er aus Gründen der eventuellen Diskriminierung nicht als Indianer in den Kindergarten gehen kann?

Wie einem kleinen Mädchen, dass vielleicht das Kostüm der Prinzessin eine Klischee darstellt?

Diese Kinder wollen damit nicht negativ urteilen, dafür sind sie zu klein. Die Erwachsenen interpretieren negativ. Und geben das vielleicht auch dem Nachwuchs mit. Da liegt eigentlich eher der Hase im Pfeffer.

Ich wäre als kleines Mädchen nie auf die Idee gekommen, dass mein Zigeunerkostüm negativ behaftet sein könnte. Meine Eltern auch nicht. Ich habe dieses Kostüm geliebt.

Steffi Werner-Brösel sowie Flora und Fauna

Nun stellt euch mal vor ich lerne einen Mann kennen, welcher mit Nachname Brösel heißt. Und ich bastele mir einen Doppelname:

Steffi Werner-Brösel. Brüller, oder? 😉

Nun dürfen wir gespannt sein, was sich in der Karnevalszeit 2020 tut:

Keine Blumen- und Tierkostüme mehr, weil es Flora und Fauna und die Tierwelt verunglimpft?

Kein Kölsch mehr, weil es dem Alkohol eine Bühne bietet?

Kein kostenlosen Kamellen mehr, weil die Kinder sonst den Bezug zum Geld verlieren?

Keine Krapfen mehr, weil man sich über die wahre Herkunft/Bezeichnung in die Köppe kriegt?

Aber was weiß denn ich schon. Helau. ^^

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