„Ich ess jetzt in der Mittagspause keine Krake mehr!“

Ich hab bei Facebook einen Artikel gelesen, der mich und auch andere User(innen) zum posten quasi nur so animierte.
Überschrift war:
„Wenn Sie jetzt etwas nahrhaftes für die Mittagspause organisieren – lassen Sie lieber die Finger von diesen acht Lebensmitteln.“
Behaltet bitte die Worte MITTAGSPAUSE und LEBENSMITTEL im Kopf, denn es ging um folgende 8 Dinge:
Bittermandeln, Fliegenpilze, rohe grüne Bohnen, Muskatnuss, Sannakji oder eine lebende Krake, Kugelfisch oder die Leibspeise Fugu, Maniok, Akkefrucht oder die Nationalfrucht Jamaikas.
Danke für diese Info, Danke, Danke, Danke!
*Ironietaste an*
Da wäre ich doch nie drauf gekommen dass eine lebende Krake, ich wiederhole: eine lebende Krake! nicht genießbar ist. Ich hau mir öfter mal eine in Schlund, meist schon in der Frühstückspause. Die Tentakel sind lecker, schmatz. Aber das muss man mir doch sagen, das hätte ich viel früher wissen müssen. Ich sitze an der Weser und angle Kraken, stundenlang, und mir sagt sowas keiner.
Bittermandeln hab ich immer in der Hosentasche, so als Schnack für zwischendurch. Oder zum knabbern auf dem Balkon abends. Liegt immer ein Beutel im Auto, falls es mal länger dauert, oder ich zur Diva werde.
Dass mit den Fliegenpilzen muss ich meiner Kollegin mal sagen, die haut die Dinger weg wie nix Gutes in der Pause, manchmal auch zwischendurch, oder schon wenn sie ins Büro kommt und wild drauf rumbeisst. Ich seh das doch!
Beim Kauf von rohen grünen Bohnen wechseln wir uns ab, mal kauft sie und mal kaufe ich, essen wir beide gerne. Die knacken so schön wenn man reinbeißt.
Der Kugelfisch: Hier kommt 1x/Woche so ein Tante-Emma-Verkaufswagen vorbei. Und wenn der seine Verkaufsklappe öffnet, dann ruft die freundliche Verkäuferin schon über die Strasse:
„Steffi, soll ich den Kugelfisch einpacken oder esst ihr ihn gleich? Ist total frisch. Ich hab noch 3, willste einfrieren? Dann pack ich die gut ein, hast ja erst später Feierabend, sonst wird der ranzich.“
*Ironietaste aus*
Ich weiß nicht wer da unter dieser Überschrift diese Thesen an den Tag legte. Fakt ist dass wir, die da gestern mitgeschrieben haben, echt Spaß hatten.
So, hat wer Bock auf ne Runde Kugelfisch? Ich hab noch welchen eingefroren. ^^

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Hellhörige Wohnungen, was nen Mist!

Ich wohne jetzt in Wohnung 3 seit meinem Schlüpftag, und es waren alles hellhörige Wohnungen. Ich wollte das ja nicht mehr, aber man darf ja nicht probe Schlafen, sonst wäre ich schlauer.
Nachbarn sind toll, gerade wenn man sie mag, aber ich muss nicht immer alles mitbekommen. Und ich möchte auch nicht dass diese Nachbarn von mir immer alles mitbekommen.
Wenn ich in meiner jetzigen Wohnung niese, rufen die unter mir „Gesundheit“, ich rufe zurück „Danke“, sie rufen zurück „Bitte.“ Klingelt bei denen unter mir das Telefon oder die Hausklingel, renne ich los und geh an Apparat oder drücke auf den Türsummer. Streiten meine Nachbarn, bin ich hier so was wie Alexander Hold, ich bin live dabei, bilde mir ein Urteil, würde das gerne kundtun, halte mich aber zurück. Paaren sich hier welche im Viertel, bin auch ich live dabei, ich möchte manchmal hinterher klatschen, „Und dann die Hände zum Himmel, komm lass und fröhlich sein“ singen.
Die hören aber auch alles von mir: Meine Heulkrämpfe, meine Lachkrämpfe, meine hitzigen Diskussionen am Telefon oder privat auf dem Sofa, meine Verdauung, die Zeiten wann ich Dusche und die Wäsche wasche, wann ich sauge und wie oft ich sauge, wann ich da bin oder nicht da bin, ob ich verliebt bin oder nicht verliebt bin, „Hände zum Himmel und so“. Möbel rücken in der Nacht, ich mag das so um 2.37 Uhr. Dauerpullern um 3.17 Uhr mit Klospülung auf Groß, ich mag das. Totaler Knaller wenn man hier telefoniert und die Fenster auf Kipp hat: Ich weiß alles, alles weiß ich! … „und die hat mit dem und der hat gesagt und sie hat erwidert und da hat er aber, so ne blöde Kuh, ich hau die kaputt, Blablaba.“
Ich schleiche hier morgens um 4.45 Uhr in meinen grauen Fellpuschen durch die Wohnung, föne mein güldenes Haupthaar auf der niedrigsten Stufe, mit Fenster zu, schwebe elfenhaft um 6.10 Uhr im Treppenhaus runter und halte die Haustür fest damit ich niemanden wecke.
Kennt ihr das auch?

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Sternschnuppen-Nacht: Ich hab Urlaub, ich darf das versuchen.

Ca. 100 Sternschnuppen, bei jeder darf man sich was wünschen: Ich sitz hier im Frotteebademantel mit grauen Fellpuschen im Wohnzimmer und hoffe dass ich die 2.00 Uhr Marke noch erreiche. Mir reichen ja 10 Wünsche, ich will nicht großkotzig wirken. Ich hab den Stuhl auf dem Balkon in den Winkel geschoben dass meine Nachbarn mich nich sehen: Sieht echt ulkig aus wie ich da eben probeweise saß, die denken doch ich hab nicht mehr alle Latte am Zaun wenn ich da mit dem knöchellangen schwarz-weiß gestreiften, 20 Jahre alten Bademantel in Fellpuschen stehe und den Himmel anbete! Das Gerede dann morgen an der Biotonne: Ich mag nicht darüber nachdenken! Ich guck aus Verzweiflung die Werbesender um wach zu bleiben, ich bin kurz davor mir die Heizmatte mit Massageeffekt zu bestellen, mit Lichteffekten, ich bin kurz davor. Ich bügel jetzt noch ne Jeans und nen Shirt, ich kann in dem Outfit den Sternen nicht entgegen treten, die verlassen ihre Umlaufbahn wenn sie mich hier im Frottee-Overall mit Winterschlappen sehen.
Euch wünsche ich, dass sich Eure Träume erfüllen, ob mit Sternschnuppen oder ohne:-)

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Einkaufszettel, wer braucht schon einen Einkaufszettel?

Ich! Ich weiß nicht warum ich heute noch ohne losgehe im dem Glauben an die 4-5 Teile, die dringend benötigt zu werden zu denken, denn komme ich nach Hause, hab ich die Hälfte vergessen, der Rest sind Sachen die ich NICHT gebraucht hätte! Ihr kennt das sicherlich auch. Ich weiß beim Betreten des Geschäftes was gerade ausgegangen ist, aber wenn ich dann da so rum schaue, mich noch unterhalte etc., ist die Hälfte schon wieder vergessen. Das wäre ja nicht so schlimm wenn es einem beim Verlassen des Ladens noch einfallen würde. Mir fällt es aber immer erst zu Hause ein, wenn die Läden schon geschlossen haben. Bestes Beispiel:
Letzten Samstag. Nicht ein Blatt Toilettenpapier mehr im Hause, deshalb fuhr ich spät nochmal los. Dann hab ich wieder hier geguckt was es so an Angeboten gibt und was reduziert ist (ich liebe diese Kisten wo rote 30% günstiger Aufkleber drauf sind), Plausch mit einer Freundin die ich dort traf, bezahlt, nach Hause … Toilettenpapier vergessen. Geschäft zu – Samstag Abend – der Kurze und ich saßen auf dem trockenen. Was machste da? Ab zu Papa. Diese Schmach dann immer wenn Du als Mutter mit 45 Jahren Deinen Vater um eine Rolle Klopapier anpumpen musst. Und er kann das sticheln ja nicht sein lassen: „Wenn Dir der A…. nicht angewachsen wäre, würdest Du den auch vergessen.“ „Gib Dir mal Mühe dass zu ändern.“ „Das muss man doch im Kopf haben.“
„Ja Papa, ich weiß!“
Dann steh ich da wie eine 5-jährige mit 1 Rolle geblümten Klopapier im Arm und überlege wo ich mir das nächste mal eine leihen könnte falls das nochmal passiert. Diese stundenlange Vorträge machen mich immer alle! Aber was will man tun, 2 Tage auf dem trockenen geht ja nicht.
Ich muss mir auch mal angewöhnen ab und zu nachzuschauen was noch in Mengen da ist, und was sich dem Ende neigt. Ich meinte letztens Mehl im Haus zu haben, fing auch an mit Kuchen backen, alles in der Schüssel, fehlte nur noch Mehl, aber Mehl war nicht da. Ich hätte schwören können da waren noch 3 Tüten. Um 22.03 Uhr ganz ganz schlecht.
Aber Nudeln hab ich hier dass die Tür vom Küchenschrank bald nicht mehr zugeht, alles voller Nudeln. Geh ich die Tage einkaufen, hole ich wieder welche, das ist so ein automatischer Griff im Discounter. Und mit Hunger einkaufen gehen ist sauteuer. Das hat mir meine Oma schon gesagt. Ich höre ja nicht. Was ich dann anschleppe und hier ins Erdgeschoss schleppe in so einer XXL-Einkaufstüte, überrascht mich immer wieder. Wenn ich dann satt bin und in den Kühlschrank oder Vorratsschrank schaue, läuft es mit eiskalt den Rücken runter. Da stehen dann Sachen die ich nicht runterkriege weil ich sie nicht mag. Aber mein bestialischer Hunger signalisierte mir: „Nimm mit! Nimm unbedingt mit! Heute magst Du es!“
Wenn ich Glück habe mag es der Kurze, wenn nicht geb ich es meinem Vater. Der weiß dann aber immer wo der Frosch die Locken hat, wieder einen Vortrag über mein schusseliges Einkaufsverhalten. Dann fühlste Dich auch wie 5 Jahr alt, das könnt ihr glauben. ^^

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Die Nation scharrt mit den Hufen: Die Stinkefinger-Emojis sind im Anmarsch!

Anscheinend haben User jahrelang auf diese Emojis gewartet, und bald gibt es sie auch in verschiedenen Hautfarben. Ich frag mich gerade ob es da eine Steigerung bezüglich der Hautfarbe gibt: Wird der Hautton vom Stinkefinger dunkler, ist dann auch die Bedeutung heftiger? Darf ich mich geehrt fühlen wenn ich einen gelben geschickt bekomme und keinen dunkelbraunen? Ist das demnächst eine Anmache, ein Kompliment?
„Hey, Horst-Herbert hat mir nen gelben Stinkefinger geschickt, ich glaub der ist scharf auf mich.“
Ach ja, wir sind schon ein putziges Volk: Es wird sich beschwert dass unsere Kinder immer ungezogener werden, nicht mehr grüßen etc., sich unangemessen ausdrücken und das ganze Kram, aber nen Stinkefinger zu Kommunikationszwecken anbieten. Ich höre die Nation schon wieder schimpfen. Ich wäre für ein brechendes Emojis gewesen, ein Kotz-Smiley, das bräuchte ich so ab und an mal. Aber nein, Mittelfingermodus wird demnächst aktiviert. Na dann …
Aber: Wir können auch Nachrichten als ungelesen markieren, auch wenn wir sie schon gelesen haben. Sind wir wieder beim blauen Haken. Bei mir geht das jetzt schon, ich schalte einfach die Lesebenachrichtigung aus, also ist sie aus, die Maus.
Das geht angeblich auch für einzelne Gruppenchatmitglieder. Willste die Kollegin nicht lesen die immer „Muhaha“ und „Rofl“ und „Hahaha“ schreibt nach jedem Posting, nach echt jedem Posting, oder die immer diese „Guten Morgen-Wunschkarten“ oder „Gute Nacht-Wunschkarten“ nachts um 1.37 Uhr übern Kanal hämmert, machst Du sie stumm. Das merkt die aber gar nicht. Man könnte ja noch nen Stinkefinder-Emojis hinterher schicken, kommt die Botschaft an.
Und: Ich könnte jedem Chatpartner einen Klingelton zuordnen und einen Vibrationsalarm plus evtl. ein farbiges LED-Licht. Wird kompliziert:
Flirtpartner 1: Rotes LED-Licht, Vibration auf Stufe 1564, Hintergrundmusik aus nem guten Porno.
Flirtpartner 2: Rosa LED, Vibration absteigend, Hintergrundmusik aus nem billigen Porno.
Flirtpartner 14, der schon 7x auf der Blockierliste war: Kein LED, Vibrationsstufe quasi im Minusbereich, Hintergrundmusik „Neues aus Uhlenbusch“.
Beste Freundin hat dann grün und die Tante blau und das Kind gelb. Freundin brummt nach „Friends will be friends“, Tante brummt nach „Herzilein“, Kind brummt nach „Rappelkiste“ oder diesem neumodischen Musikkram, kommt auf das Alter an. Alle LED`s leuchten kunterbunt, es brummt im Gehölz, ganz viel Musik und ganz viele unterschiedliche Stinkefinger-Emojis. Juchu!
Was kommt als nächstes? Sich paarende Emojis im Lackcatsuit, der Schlüpper ouvert am Arsche?
Ich krieg da jetzt schon Kopfschmerzen von.
Wobei ich ja nicht weiß ob das für mein Smartphone gilt, muss ich abwarten. Aber die Frau im Fernseher hat gesagt ich kann mir den Stinkefinger-Emojis kopieren und dann verschicken, muss ich dann halt suchen und so im Netz.
Ach Leute, und ich dachte früher immer die Einstichstelle meiner Trinktüte ist kompliziert, ihr wisst schon welche ich meine, die mit dem „C“ am Anfang und dem widerlich starren Strohhalm der mir den O-Saft auf die Hosenbeine schoß, auf meine Lieblings-Cordhose. ^^

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„Können Sie ihn bitte an die Leine nehmen?“

Eine Frage, die ich vielen Hundehaltern in den letzten Jahren oder auch Jahrzehnten sehr oft stellen musste. Ich habe panische Angst vor Hunden! Ich kann mich weder daran erinnern dass mich jemals einer gebissen hat, noch sind andere negative Begegnungen mit den 4-Beinern in meinem Kopf präsent. Diese Angst wird auch nicht weniger, stellenweise gab es immer mal wieder Steigerungen, und das alles schränkt mich im Leben mitunter massiv ein. Ich meide Wege von denen ich weiß dass dort viele Hunde Gassi gehen, ich besuche meine Freunde nicht wenn sie Hunde haben. Hab ich irgendwo Termine o. ä., frage ich sofort ob ich einem Hund begegnen muss.
Begegnungen mit Hunden interpretiere ich immer mit „angegriffen werden“. Läuft ein Hund auf mich zu, bin ich mir sicher er will mich beißen. Obwohl er sich vielleicht einfach nur freut oder mich kennenlernen, „beschnuppern“ möchte. Ich kann die Körpersprache eines Hundes nicht deuten, und weiß somit auch nicht ob er sich freut oder Angst hat, aggressiv ist, spielen möchte usw. Mit ihm sprechen kann ich auch schlecht. Ich glaub die fehlende Kommunikation ist auch so ein Problem. Wenn ich einem Typen sage: „Spring mich nicht an, sonst klatscht es mein Freund“, lässt er es, meistens jedenfalls. Einem Hund muss ich das signalisieren, und das ist schwer. Ich habe bei Begegnungen mit Hunden immer die „Weglauftendenz“, weiß aber dass ich damit das genaue Gegenteil erreiche, der Hund wird meinen ich will spielen oder so. Ich hab dann eine solche Panik dass die Hunde das riechen und auch auf mich reagieren. Obwohl ich mich dann runter fahren will, werde ich noch panischer.
Ich hab eine zeitlang auf sixx den Hundeflüsterer aus Amerika geschaut, ich weiß nicht mehr wie er heißt, einfach auch um zu verstehen wie Hunde ticken, und wieso sie sich in bestimmten Situationen so oder so benehmen. Ich fand das total spannend, teilweise taten mir die Vierbeiner auch leid, aber nach wie vor drehe ich erst mal durch wenn ich einem begegne.
Es gibt Hundehalter die meine Angst ernst nehmen, die Hunde anleinen bzw. dafür sorgen dass die Tiere nicht auf mich zustürmen oder an mir hochspringen etc., und mir dann auch erklären wie ich mich verhalten sollte oder warum das Tier gerade so reagiert.
So wie meine Familie. Gestern kam Besuch aus dem Süden, wir hatten uns zwei Jahre nicht gesehen. Obwohl ich mit „Sammy“ schon 10 Tage zusammen gelebt habe, bin ich gestern erstarrt als ich ihn sah. Er war an der Leine, er hat sich so gefreut uns alle zu sehen, saß auch irrsinnig lange im Auto. Und die Geräusche die er von sich gab, das aufgedrehte, war für mich wieder Gefahr. Mir war speiübel, ich hatte die Badezimmertür in der Hand um abhauen zu können. An der Leine war auch Mist, das hat ihn noch mehr verunsichert in der Wohnung. Und ganz ganz langsam, ich hab ihn ignoriert, so war das abgesprochen, verlor ich meine Panik. Er hat mich nicht beachtet, ging an mir vorbei. Damit konnte ich dann leben. Ich hab es dann auch geschafft ihn zu streicheln. Er ist ein toller Hund, bildhübsch, ich beobachte ihn auch gerne. Aber immer aus einer gewissen Distanz.
Meine andere Schwester hat jetzt einen kleinen Hund, und auch da war ich anfangs skeptisch. „Lana“ ist klein, stellt jetzt nicht so eine große Bedrohung dar. Wenn sie mich sieht dann freut sie sich wie Bolle, und ich mich mittlerweile auch.
Und auch meine Nachbarn, bei denen ich kürzlich eingeladen war und dort ein Hund wartete, nahmen mich ernst und haben mich ganz langsam an diesen Hund herangeführt. Das war auch ein ruhiger Geselle, hat nicht gebellt und keinen Rabatz gemacht, da konnte ich dann auch angstfrei neben sitzen, obwohl es ein großer Hund war.
Dann gibt es aber die Sorte Hundebesitzer, die meine Angst als Ablehnung gegenüber ihrem Liebling sehen. Wenn ich frage: „Könnten Sie ihren Hund anleinen? Ich habe Angst!“, kommt ganz oft der Satz: „Der tut nichts.“ Das war aber nicht meine Frage. Ich hab ehrlich gefragt und meine Angst ehrlich zugegeben. Machen sie es nicht und ich bekomme Panik, verlasse ich das Gelände oder die Veranstaltung oder was auch immer, ich halte das dann nicht aus.
Ich hatte auch schon Situationen wo ich eingeladen war, es wurde mir versprochen dass der Hund dann weggesperrt wird, und zu späterer Stunden kamen dann die Therapieversuche indem die Tiere dann doch zu mir gelassen wurden. Das waren echt total schlimme Erfahrungen, das hat ja auch was mit Vertrauen zu tun.
Es gibt so viele Hundehalter die ihre Tiere nicht ein Stück im Griff haben, wo die Hunde kein Benehmen haben und nicht hören. Das steigert meine Angst ins unermessliche. Wenn ich sehe dass Frauchen oder Herrchen 15x rufen müssen und es den Hund nicht interessiert, wenn ich sehe dass Hunde fremde Menschen anspringen, anbellen und anknurren, wenn Frauchen oder Herrchen es kräftemäßig nicht schafft das Tier an der Leine zu bändigen, wenn große Hunde auf kleine Kinder zustürmen, ist bei mir Ende im Gelände.
Jedes mal wenn ich lese dass wieder ein Kind fast kaputt gebissen wurde, oder die ältere Damen nicht weit von hier, die von zig Hunden attackiert und verletzt wurde, dann frag ich mich immer wie das passieren konnte. Und diese Meldungen schüren natürlich meine Angst.
Gerade hier bei facebook, wenn es um Diskussionen um Hunde geht, ob das der Leinenzwang ist oder die Kackbeutel oder die Hundesteuer, bemerke ich wie oben schon erwähnt, dass viele Hundehalter es zu persönlich nehmen, und da entstehen manchmal Diskussionen die so aggressiv verlaufen, unsachlich und beleidigend, dass ich mir immer wünsche diesen Leuten plus ihren Hunden nie begegnen zu müssen. Wenn ich zugebe Angst zu haben, wenn ich darum bitte das Tier anzuleinen, dann ist das kein persönlicher Angriff gegen den Hund, wie denn auch, ich kenne das Tier nicht und kann es auch nicht deuten. Es ist nur eine ehrliche Bitte damit ich für kurze Zeit da bleiben kann wo ich mich gerade befinde. Ich räume ja dann das Feld wenn ich auf Unverständnis treffe.
Diese Angst ist mein Problem, und die muss ich in den Griff bekommen, das ist mir klar. Ich kann schlecht verlangen dass weltweit die Hunde angeleint werden, für den Fall dass ich mal irgendwo auftauche. Aber ich würde mir wünschen dass einige Hundehalter, gerade die die so überreagieren wenn es um ihren „Liebling“ geht, dann mal runter fahren und wenigstens versuchen die Menschen zu verstehen die Panik haben.
Ich hoffe das lesen genau die, die sich in die Situationen nicht rein versetzen können wenn jemand Angst vor Hunden hat, und die hoffentlich auch begreifen dass es keine Abneigung gegen „Bello“ oder „Wuffi“ oder „Asta“ persönlich ist, sondern pure Panik. Phobien gegen Tiere gibt es genügend, aber einer Vogelspinne beim Waldspaziergang zu begegnen ist weitaus unwahrscheinlicher als die Begegnung mit einem Hund.

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AD(H)S-ler: Neuerdings die Deppen der Nation?

Gestern hab ich auf hier bei Facebook auf einer Seite, die eigentlich recht coole und witzige Sprüche bringt, folgendes gelesen:

Heute heißt es nicht mehr vom Tellerwäscher zum Millionär,

sondern vom ADS-Problemkind zum Youtube-Star.

Hahaha, wie witzig, selten so gelacht.

Zum Thema ADS/ADHS muss mir keiner etwas erzählen. Ich gehöre auch zu denen die mit der Aufmerksamkeit/der Konzentration ein Problem haben, bin auch auf ADHS getestet worden, und würde durchaus sofort eine Medikation bekommen.

Da ich mir aber mit 45 Jahren eine Strategie zugelegt habe über die Jahre, kann ich damit recht gut leben, meistens jedenfalls. Teilweise ist es nicht einfach, ich stolpere oft über mich selber, steh mir selber im Weg, mich macht es streckenweise auch traurig weil es anstrengend ist. Meine Freunde kennen mich so, und sagen mir oft dass mich genau diese „Verstrahltheit“ so sympathisch macht.

Wer einen solchen Spruch wie oben lustig findet, dem unterstelle ich ein ganz ganz mieses Wissen über diese Verhaltensauffälligkeit. Ja, es ist eine Auffälligkeit, keine Erkrankung.

Die Betroffenen können wichtige und unwichtige Dinge nicht filtern, Geräusche oder optische Reize strömen unsortiert auf sie ein. Das ist total anstrengend, Du saugst alles auf und nimmst alles wahr, der Kopf ist voll von so vielen Eindrücken.

Für Kinder die davon betroffen sind beginnt schon recht früh ein steiniger und harter Weg, sie sind nicht zu beneiden.

Man muss schon einen guten Arzt finden der sich wirklich mit der Thematik auskennt um es testen zu lassen, um Therapien zu bekommen, um einen guten weiteren Verlauf garantieren zu können.

Da AD(H)S heutzutage ja als „Modekrankheit“ gilt, ist das nicht so einfach. Teilweise wird diese Diagnose Kindern aufs Auge gedrückt die einfach nur sehr lebhaft sind, teilweise werden Kinder die wirklich zu diesem Klientel gehören, abgestempelt mit den Worten „Einfach nur lebhaft, alles gut.“

Von daher sind Fachärzte irrsinnig wichtig. Und die sind teilweise so überlaufen, dass man auf einer Warteliste landet (zumindest war das vor Jahren so). Ich kenne Eltern deren behandelnde Ärzte über 100 km weit weg waren, und die für einen Arztbesuch mal locker einen ganzen Tag brauchten.

AD(H)S-ler sind schon recht früh, teilweise im Kleinkindalter Außenseiter, weil sie einfach nicht so funktionieren wie der Rest. Sie fallen immer auf, sind nervig, laut, bauen nur Mist, sind nicht in Schach zu halten. Sprüche wie „dem gehört mal gehörig der Arsch versohlt“ kennen Eltern dieser Kinder sicherlich zu Genüge. Kinder wenden sich ab, deren Eltern wenden sich ab, der soziale Rückzug beginnt.

Selbst Pädagogen, sprich Erzieherinnen/Lehrer sind stellenweise so unvertraut mit dem Problem, dass die Eltern dieser Kinder Anrufe, Briefe oder Gespräche über sich ergehen lassen müssen, die einem penetrant das Gefühl geben als Elternteil komplett versagt zu haben. Ich hab schon Sachen erlebt und gehört, da verschlug es mir die Sprache.

Ein solches Kind ist eine Bewährungsprobe für die ganze Familie, und nicht selten ist das Leben mit einem AD(H)S-Kind so anstrengend und fordert so viel Kraft, dass Paare es gemeinsam nicht schaffen und einer aussteigt.

Alleinerziehend mit einem AD(H)S-Kind: Da brauchst Du Power und Nerven. Ich hab schon viele Eltern kennengelernt, und es sind immer die gleichen Probleme die auftauchen. Wenn Du Dein Kind therapieren möchtest, und wohnst ländlich, musst also in die nächstgelegenen Großstädte in denen Therapieformen angeboten werden, dann brauchst Du Zeit und einen prallgefüllten Geldbeutel, denn Hilfe in Form von Fahrtkosten etc. gibt es nicht. Das mal als Beispiel am Rande.

Da Du aber als Elternteil nicht ganztags arbeiten gehen kannst, eben weil diese Kinder viel Aufsicht brauchen, sind diese Fahrten eine Belastung, eine finanzielle Belastung. Finde mal einen Job im Vormittagsbereich auf den alle scharf sind: Das ist schwer. Und wer gibt gerne offen zu, ein AD(H)S-Kind zu haben? Da spricht man irgendwann nicht mehr drüber, weil größtenteils saudumme Kommentare folgen, nicht selten aus Unwissenheit.

Die Kinder müssen mehrmals die Woche durch die Gegend gekarrt werden, und sich noch ganz anderen Dingen unterziehen, und sie finden es sicherlich NICHT lustig.

Das Thema Medikation:

Wer ein solches Kind ohne und mit Medikation kennenlernt, wird verstehen dass es für viele Eltern keinen anderen Weg gibt. Damit wird das Kind auch nicht ruhiggestellt, nein, man sorgt dafür dass diese Kinder einen Teil des Tages „normal“ sein dürfen, dem Schulunterricht folgen können, eine Kommunikation mit der Familie erleben dürfen die „normal“ ist, die Sozialkontakte pflegen dürfen und können, die selbstverständlich sein sollten. Kein Elternteil ist stolz darauf mit einem BTM-Rezept (Betäubungsmittel-Rezept) in einer Apotheke zu stehen, da hast Du jedes Mal Bauchschmerzen. Diese Medikamente würden bei allen anderen aufputschend wirken, bei den Hyperaktiven jedoch sorgen sie dafür dass sie runterkommen und besser sortiert sind.

Und wenn ich das immer höre: „Früher gab es das auch nicht, moderne Neuerkrankung.“ Bullshit! Das gab es früher auch schon. Da haben die Kinder sicherlich mehr Schläge als alles andere bekommen, negative Kommentare und ein negatives Feedback etc. Ich hab mal eine Ärztin kennengelernt die selber betroffen ist, war sehr spannend wie sie darüber berichtete und welche Strategien sie sich zurechtgelegt hat.

AD(H)S betrifft nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. Als Erwachsener kannst Du Dein „Chaos im Gehirn“ begreifen, als Kind erstmal nicht.

Ich drück mich mal direkt aus: Es sind arme Schweine, über die geurteilt wird, die verurteilt werden, die sich Sachen anhören müssen die so verletzend sind, die regelrecht an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, und über die dann noch so saublöde Kommentare wie der obige abgelassen werden.

Ein ADS-Kind mit einem Tellerwäscher zu vergleichen ist eine Unverschämtheit! Gerade ADS-ler haben teilweise einen sehr hohen IQ, sie können ihn aber nicht nutzen weil sie sich im Weg stehen und so nicht an ihre Kapazitäten gelangen. Zum Wort „Tellerwäscher“ sag ich besser gar nichts.

Ich könnte zu diesem Thema noch viel mehr vom Stapel lassen, lasse es jetzt aber gut sein. Die, die es lesen sollten, werden es nicht tun, da bin ich mir sicher.

Ich schließe das jetzt hier mal mit einer noch direkteren Wortwahl:

„Wer keine Ahnung hat, sollte einfach mal die Fresse halten!“.

Ich distanziere mich in Zukunft von Seiten/Menschen die so etwas erniedrigendes ablassen, da könnt ihr nen Eis drauf essen.

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„Wo ist Puff?“

Heute war ich mit den Kolleginnen aus Job 2 (Schlüppafabrik) Essen, beim Chinesen zum Büfett. Man gönnt sich ja sonst nichts. Dass wir nicht gleich beim Betreten der Gaststätte mit Jacke an und Handtasche über dem Arm an das Büfett rammeln, brüllend und vor Freude springend, ist alles. Jacken aus, Getränk bestellt, am besten im Stehen und dann … Attacke! Beim Essen bin ich hochkonzentriert, wenn ich Schmacht habe kenne ich keine Feinde und Freunde, dann seh ich nur das Essen. Aber wehe das Sättigungsgefühl hat eingesetzt, dann geht es los mit den Sprüchen und Lachkrämpfen.
In der Nähe der Gaststätte ist ein „horizontales Gewerbe“, ihr wisst schon. Das hatten wir dann auch im Auge. Und da rief dann die eine Kollegin: „Wo ist Puff?“
Die andere Kollegin, aus Kasachstan stammend, erzählte uns dass sie bei ihren Puppen immer die Köpfe abgerissen hat und diese dann auf den Zaun im Garten steckte und hinterher mit einer Latte draufschlug. Wir haben uns beömmelt. Kracher war aber ihr Spruch; „Ich war ein glückliches Kind.“
„Ja“ sag ich, „glückliche Kinder schlagen gerne auf Puppenköpfe ein die auf einem Zaun stecken und vorher vom Puppenkörper gerissen wurden, ich kenne das gar nicht anders.“
Ich wollte ein Video zeigen, das war aber so klein auf dem Display vom Smartphone. Sag ich zu meiner Kollegin:
„Warte, ich mach groß.“
Ich meinte den Bildschirm vom Smartphone. Diese Blicke … unbezahlbar.
Dann kam der Gang aufs WC, zu dritt. Ich und die Kollegin rechts hatten keine Probleme, die links aber. Tür ging nicht zu. Sie hat ein Spektakel gemacht, ich dachte echt die reißt die komplette Toilettenkabine ab. Die Kollegin rechts und ich haben so gelacht, wir waren schon fertig da kämpfte die linke noch immer mit der Tür. Während wir uns ausschütteten vor Lachen beim Hände waschen und die Kollegin von links dann rechts weitermachen musste, fing die Klospülung das spinnen an. Ich weiß nicht wie oft sie drauf drückte, ich weiß nur dass ich dachte ich ersticke an meiner eigenen Lache. Nach dem Bezahlen zog es uns zum horizontalem Gewerbe, wir wollten schauen was auf der Klingel steht, und ob es da eine Leuchtreklame gibt und wenn ja, was da wohl draufsteht. Leuchtreklame ja, aber nur die Hausnummer. War dunkel, wir bildeten uns alle ein was zu hören, aber vor die Tür direkt ging keine von uns. Da fuhr plötzlich ein Auto langsam an uns vorbei. Ich zu meinen Kolleginnen:
„Lasst uns abhauen, die meinen heute ist „Outdoor-Party“ und wir gehören dazu.“
Die Kollegin, die wissen wollte „wo ist Puff“ und die die Toilettenkabine um Haaresbreite auseinander nahm, fragte auf dem Weg vom Restaurant nach draußen:
„Wo ist Ausgang?“
Flüstert meine andere Kollegin:
„Die kannste auch nicht alleine weg lassen.“
Ein Abend mit allem: Gebratenen Nudeln, anderen Nudeln ein Haus weiter, gebackener Banane, andere Bananen ein Haus weiter, gebratener Ente und albernen Gänsen, eine halb geschrottete Damentoilette, kein Banner überm Puff, Fruchtsalat und Honig, zig Handybildern und zig Lachkrämpfen. So muss das sein, so und nicht anders. ^^

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Ein Date, so halb im Liegen …

Ich hab mal gelesen man soll zu Beginn einer Kolumne soviel Spannung aufbauen, dass die Leute einfach weiter mitlesen MÜSSEN, daher die Überschrift „wink“-Emoticon
Ich hatte mich ja die Nacht noch kurz gemeldet, einfach dass ihr wisst dass ich noch atme. Und meine Leser in Österreich und der Schweiz kriegen ja keinen deutschen Verkehrsfunk rein, falls ne Meldung gekommen wäre in der Richtung:
„Wir unterbrechen für eine Sondermeldung. Schwarzer Toyota Corolla unterwegs, Niedersachsen Richtung Hessen, Fahrerin pafft eine Kippe nach der anderen und klebt mit der Stirn an der Windschutzscheibe. Bitte umfahren Sie dieses Gebiet großräumig, die Alte hat echt nicht mehr alle Latten am Zaun so fahrtechnisch.“
Fangen wir mal von vorne an:
Date-Ziel war eine öffentliche Veranstaltung, mit brennenden Kerzen auf einem Fluss und Feuerwerk und so. Passte auch gut von der Strecke, wir kamen uns quasi entgegen.
Treffpunkt war an einer Tankstelle, ich war die Erste. Weil mein Tag so wirr war, und ihr mich so klasse unterhalten habt gestern, war ich etwas ausgepowert und von daher war die Aufregung jetzt nicht soooooooooooo wild. Ich musste auch nicht lange warten, da war er … Er Fenster runter, ich Fenster runter, … wow! Geparkt, und dann stehst Du Dir gegenüber. Tja, was machste jetzt? Guten Tag sagen mit Handschlag? Winken? Nasen aneinander reiben? Klamotten vom Leib reißen? Wenn ich das Gefühl hab ich würde den anderen mal gerne kurz in den Arm nehmen, dann ist das bei mir schon die halbe Miete. Wir sahen das beide so, also ganze Miete, Juchu.
Ich wusste ja dass man sich bei der Veranstaltung so ins Gras setzt, ans Ufer, und habe vorsorglich für 2,99 Euro so eine „Kunstfaser-die-stinken-immer-Decke“ gekauft, zu Hause noch schnell mit Raumspray eingesprüht. Ne Flasche Wasser hatte ich auch mit (was im Kofferraum stand sag ich nich). Der Plan war gut, der war sehr gut. Also ab auf die Decke und gequatscht und geguckt. Ich hab mich nicht einen Moment unwohl gefühlt, das harmonisierte. Wenn Du aber Ü40 bist, und Deine Knochen nicht mehr so die jüngsten, kriegste schnell Schmerzen überall auf hartem Boden, die Decke war so dünn, sie diente nur vor Grasflecken und ausgetretenen Kippen oder Kronkorken oder plattgetretenen Pommes die Dir dann am Poppes hängen wenn Du aufstehst. Das sind ja ganz peinliche Nummern, hab ich alles schon durch. Man rutschte unruhig hin und her, auf die linke Pobacke, auf die rechte Pobacke, Schwerpunkt linke Schulter, Schwerpunkt rechte Schulter. Mir war echt zwischendrin nach einer Runde auf den Bauch oder auf den Rücken und ganz ausstrecken mit Beine mal kurz in die Luft. Da waren aber so viele Menschen um uns rum, und ich wollte nicht dass die denken gleich passiert das was in Florida passierte 2014, ihr wisst schon, „Unga-Unga“ am Strand. Man sah uns beiden die Erleichterung an als wir aufstehen konnten, die Durchblutung funzte dann auch wieder, Kreislauf kam in Wallung. Wobei meiner eh in Wallung war, Horst Schlämmer hätte sagen: „Na Du bist ja nen Schätzelein, sach ma.“
Und so schlenderte wir durch die dunklen Straßen dieses Dorfes, ist bei mir mit meiner Nachtblindheit ja eine ganz gefährliche Nummer, ich kam aber am Auto an ohne mittendrin in die Gosse zu fallen oder vor einen Blumenkübel zu rennen. „Blind Date“ hat mir bei eine facettenreiche Bedeutung, da könnt ihr nen Eis drauf essen. Ich verzichtete den kompletten Abend auch auf 5 Currywürste und 3x Pommes/rot weiß, Zuckerwatte und gebrannte Mandeln und so, eine Flasche 0,5 l Bier oder diese lustig machenden kleinen Schnäpse sah man auch nicht in meiner Hand. Meine Freunde/Familie hätten mich gar nicht erkannt, ich war gestern echt seriös unterwegs.
Ich denke dass wir uns nochmal wiedersehen, alles andere wird die Zeit mit sich bringen. Kleiner Tipp: Wenn auch ihr Euch mal trefft, also datet, so im Gras sitzend, Outdoor, dann nehmt dicke Decken, am besten Federbetten mit, oder Campingstühle oder am besten gleich eine Hollywood-Schaukel, so ein Steißbein vergisst lange nicht, das glaubt mal.  ^^
(P.S. Ich hab ihn gefragt ob ich ein paar Worte dazu schreiben darf, alles andere wäre unfair und ganz schlechter Stil).

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Ich habe nen Date, nen Date hab ich …

Ja, hier liegen die Nerven blank. Ich treffe mich heute Abend mit einem Mann, kennengelernt in so einer Single-App. Ach Du liebes bisschen, da dreh ich ja immer leicht bis mittelgradig durch.

Man soll ja die ersten Treffen nicht so lange vor sich herschieben, gerade wenn man sich viel geschrieben hat und auch telefoniert, die Stimme des anderen kennt, erahnen kann wie der andere tickt.

Ich krieg da keine Routine rein, ich dreh durch, ich schwitze dann als hätte ich 500.000.000 mehr Schweißdrüsen wie der Rest der Menschheit, meine sprachlichen Kenntnisse verlassen mich auf allen Ebenen, ich kann dann nicht denken und bin dem lieben Mann da oben dankbar wenn ich an der vereinbarten Treffpunkten unverletzt ankomme, ohne mich oder die anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet zu haben weil ich nicht mehr mein Kfz steuern kann.

Erste Dates sind auch eine Art „Fleisch-Schau“, das ist so. Du scannst den anderen ab, der andere Dich, und die ersten Sekunden entscheiden erst mal die grobe Richtung. Wie bei so einer Versteigerung von Milchkühen:

„Ja, Schenkel sind stramm, Augen glänzen, Euter ist prall, Schweif steht, Hufen in Form, das hat Gesicht.“

Ich steh dann da auch so wie eine Milchkuh, mich würde es nicht wundern wenn ich irgendwann mal blöke!

Ich zieh es vor erst mal zu laufen, gemeinsam laufen, also laufen und quatschen. Essen gehen oder ein Kaltgetränk geht gar nicht, ich bin dann so aufgeregt dass Essen und Trinken überall landet, aber nicht in Mundnähe. Selbst meine Motorik setzt dann aus.

Die Wahl der Kleidung, das präparieren des Körpers, Augenbrauen zupfen, Nasenhaare raus ziehen, Haare nachfärben, Ganzkörper-Push-up-Korsett, Stoffschuhe waschen, Lederschuhe putzen, die besten Düfte aus dem Kloschrank gesucht, all das Kram.

Dann steht er da, und ich denke relativ schnell 2 der Alternativen:

„Nasenhaare raus ziehen tat nicht Not“ oder

„Alter, was nen Geschoss, da wären auch die Ohrhaare berechtigt gewesen, der ist nett.“

Gut, man weiß ja nicht gleich was er denkt.

„Hufen Scheiße, was nen blödes Rindviech“ oder

Joah, Euter und so geht, die ist nett.“

Ich hoffe er liest es nicht hier, krieg ich nen Tritt in den Schinken und er blökt mich evtl. an. Gott, ich bin überfordert! Hat hier wer nen Nasenhaar-Trimmer? ^^

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