Schreiben ist manchmal wie Medizin.

(Quelle Bild: Pixabay)

Wenn man Dinge, die einen beschäftigen, in Worte fassen kann per Stift oder Tastatur: Mir geht es dann immer ein bißchen besser.

Wisst ihr, eigentlich haben wir schon echt viel erlebt. Gerade in Bezug auf historische oder monumentale Ereignisse das Weltgeschehen betreffend.

Ganz viele tolle und positive Dinge, aber eben auch das Gegenteil.

Der gestrige Tag hat mich total aus der Bahn geworfen. Am Abend saß ich heulend in meiner Küche und dachte:

„Noch nie in meinem fast 52-jährigen Leben habe ich so konzentriert Angst erlebt wie in den letzten zwei Jahren.“

Diese Angst hat mich gestern extrem müde gemacht. Und dünnhäutig. Vielleicht auch sentimental. Meine Stimmung war niedergeschlagen.

Ich weiß, ich weiß, das Glas ist halb voll. Nicht halb leer. Think positive 🙂

Eigentlich gibt es keinen Grund zu klagen. Wir haben ein Dach über dem Kopf, leben in Sicherheit. Wir haben tolle Freunde, sind gesund. Wir leben nicht in Armut, wir haben alles was wir brauchen und so viel mehr.

Aber gestern war ich echt fertig mit der Bereifung und hatte fast schmerzlich Sehnsucht in meine Jugend. In die 80er Jahre. Hier lief ein Song nach dem nächsten aus diesem Jahrzehnt. Es war wohl die Sehnsucht nach Unbeschwertheit. Als alles noch in Ordnung war und alle an Bord auf unsere Familien bezogen.

Nun aber sitzen wir zwei Jahre in einer Pandemie fest, teils ist unser Leben umgekrempelt. Aber wir haben ja Fuß gefasst mit der Situation. Mehr oder weniger. Mal besser und mal schlechter.

Aktuell hatte mir gestern der Konflikt in Europa den Rest gegeben. Und Angst gemacht. Mal wieder Angst. Mein Fass war voll.

Man sorgt sich ja auch um die Familie, besonders um die Kinder. Aber auch um die Geschwister. Auch Freunde. Und Kollegen.

Das hat mich gestern maßlos überfordert. Und mir so viel Positives genommen.

Wut und Unverständnis kommen auf, wenn gerade in den sozialen Netzwerken Menschen mit Lach-Smileys Berichte über Krankheit, Tod oder Krieg kommentieren. Gepaart mit erbärmlichen Statements.

Ich empfinde die momentane Zeit als keine leichte Zeit. Und noch nie war ich so gefordert hinsichtlich meiner Toleranz. Und meiner positiven Denkweise.

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