„Was stimmt mit Dir eigentlich nicht?“

(Quelle Bild: Pixabay/Free_Photos)

Diese Frage, natürlich anders gestellt bzw. positiver oder denzenter gespickt, wird mir immer wieder gestellt. Im Bezug auf Partnerschaft, Ehe und all das Gedöns.

Es scheint unnormal zu sein, wenn eine Frau wie ich, mit 51 Jahren, alleine durchs Leben geht. Und das auch relativ tiefenentspannt. Und zudem sehr zufrieden. Mehr als zufrieden.

Ich sehe an den Blicken immer, dass die- oder derjenige total spektakuläre Antworten erwartet. Geheimisse oder was auch immer.

Total klasse finde ich Randbemerkungen wie:

„Du bist doch nicht doof“,

„Du siehst doch nicht aus wie Elli Pirelli aus dem Sumpf oder wie ein Heilbutt vergammelt!“

Ja, Danke 😉

Ich finde die Frage nicht unbedingt anstößig, vielleicht etwas sehr privat. Teils erkläre ich das, teils auch wieder nicht.

Warum muss mit uns, die sich für ein Leben als Single entschieden haben, eigentlich irgend etwas nicht stimmen?

Ist es so neben der Kappe mit sich selbst zufrieden zu sein? Hängt die Glückseligkeit echt von einer Partnerschaft ab? Nee, eigentlich nicht.

Ich kenne so viele Freunde und Freundinnen, welche mit dem Modell „Single“ total zufrieden sind. Denen fehlt nix. Das sind Leute wie Du und ich. Weitgehend ohne psychische Auffälligkeiten oder Traumatas. Die haben sich einfach nur für dieses Lebensmodell entschieden, weil es ihr Lebensmodell ist.

Gut, die/der ein(e) oder andere mag da Erfahrungen gemacht haben, welche nicht schön waren. So kam diese Entscheidung vielleicht zustande. Ich kann da weniger zu sagen, ich frage auch weniger nach. Das ist ja die Entscheidung eines jeden selbst.

Viele meinen, dass ein Leben als Single schwieriger ist. Man viel alleine ist, wenig Hilfe hat und Unterstützung erfährt. Dass man einsam ist oder unglücklich.

Das stimmt ja so nicht, es liegt immer im Auge des Betrachters und im eigenen Verlangen. Man hat ja auch Freunde. Familie etc.

Vor 30 Jahren war es den Frauen fast unmöglich alleine mit Kind über die Runden zu kommen. Da gab es noch nicht das Amt, da war eine alleinerziehende Mutter Gespräch und auch teils eine Außenseiterin. Von der Gesellschaft kaum akzeptiert. Es passte nicht in das Weltbild. Das erzählte mir mal eine Mutter von 3 Kindern vor Jahren, welche damals ihren Ehemann sofort verlassen hätte, dies aber nicht konnte. Weil sie finanziell nicht aufgefangen worden wäre und Thema gewesen im Dorf. Auf die man mit dem Finger zeigt.

Heute ist das alles anders, wir Frauen stehen im Job unseren „Mann“, verdienen unser Geld. Sind so finanziell nicht abhängig. Auch emotional wie es scheint.

Heute ist die Ehe oder Partnerschaft keine Garantie mehr für die Glückseligkeit. Das ist aber nur meine Meinung.

Die Frage „was stimmt mit Dir eigentlich nicht“? würde ich der fragenden Person immer gerne sofort entgegensetzen, aber es scheint mir zu müßig. ^^

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