Mund-Nasen-Masken haben auch so ihre Vorteile.

(Quelle Bild: Pixabay/Engin Akyurt)

Seit Monaten sind wir jetzt schon mehr oder weniger mit den Masken vertraut. Ich weiß nicht wie es Ihnen/euch geht, aber das Teil gehört jetzt zu uns Frauen wie unsere Handtasche oder dem Mann sein Kamm hinter in der Hosetasche. Ich vergesse sie nicht mehr beim Einkaufen, ich habe immer eine in Reserve und meist hängt das Teil 10 Stunden am Tag an meinen Ohren. Ich merke manchmal zu Hause nicht mal, dass mir das was am Kinn herum flattert weil ich vergessen habe die Maske an den Schaltknüppel zu hängen, und in voller Montur durch den Hausflur laufe bis in die Bude.

Seitdem wir die Teile tragen müssen hat sich mein Lippenstift-Konsum halbiert. Wenn nicht so gar geviertelt. Braucht man ja nicht mehr, das sieht ja eh kaum einer. Im Job vielleicht. Da ich da aber die Maske ständig hoch und wieder runter ziehe, würde wahrscheinlich nach einer Stunde mehr Lippenstift in dem Teil hängen als meine Lippen zu zieren.

Auch so kleine Pickelchen oder was auch immer lassen sich hervorragend hinter der Maske kaschieren. Kein Abdeckstift mehr, kein Concealer: Maske hoch und das dermatologische Drama hat ein Ende. Wobei mir aufgefallen ist, dass ich mir echt viel zu viel Zeug ins Geschichte klatsche: Was da abends innen in meiner Maske hängt, das ist erschreckend. Von wegen „färbt nicht ab“, seit der Maskenpflicht erkennt man auch qualitative Unterschiede auf dem Sektor „Make up“.

Nun ist mir letztens aufgefallen, ich berichtete schon, dass man natürlich jetzt so spontan einige Menschen nicht erkennt. Und auf der anderen Seite von einigen Leuten auch nicht erkannt wird. Das hat sich bei mir bis zum heutigen Tag nicht geändert. Ich grüße teilweise freundlich ohne zu wissen, wer da gerade an mir vorbei geht.

Man trifft ja teilweise auf Menschen welche einen unendlichen Redebedarf haben. Oder extrem neugierig sind. Ich kann da ehrlich gesagt nicht immer drauf. Begegne ich diesem Kaliber, dann grüße ich und gehe einfach weiter. Wenn ich dann später darauf angesprochen werde kann ich entgegnen, diese Person nicht erkannt zu haben wegen der Maske 🙂

Was übrigens auch geht, ich habe das vor einem Spiegel versucht, ist das Zunge raus strecken. Das sieht kein Mensch. Läuft man jemandem über den Weg den man so gar nicht leiden kann, dann darf die Zunge ruhig mal für ein paar Sekunden nach draußen. Es hilft jetzt nicht unbedingt weiter, ist auch nicht die feine englische Art, baut aber vielleicht Aggressionen ab.

Mir als Raucher kommt man auch nicht so schnell auf die Schliche wenn ich mal eine gepafft habe: Weil der Atem nicht 1:1 übersetzt wird quasi mit Maske.

Mittlerweile sind wir wohl all Fachmänner wenn es um die Qualität der Teile geht. Stoffmasken gehen bei mir überhaupt nicht, ich hechele hinter den Teilen wie ein verdurstender Hund. Momentan habe ich ein Modell, welches recht schnell an Spannkraft verliert und dann irgendwann rutscht. Aber stylisch ist mit fast schwarzer Außenfront. Es gibt auch welche mit neutralem Geruch, wiederum welche die irgendwie stinken wie Euterbock.

Und nicht zu vergessen die Teile, bei denen mir recht schnell die Ohren wehtun. Weil sie stramm sitzen. Sehr stramm. Die Form meiner Ohren ist aber noch dieselbe, da steht nix ab oder schwabbelt.

Was allerdings durchgehend schwierig bleibt, das ist das telefonieren. Man versteht sich nicht immer so brillant, zumindest empfinde ich es so. Aber gut, dadurch könnte man eigentlich auch unangenehme Telefonate abwürgen.

„Was?

Waaassss?

„Hör mal, ich verstehe Dich nicht!

ICH VERSTEEEEEHEEEEE DICH NICHT!

Wer ist da?

Was? Auf Wiederhören!“

Sind wir so vernünftig und tragen die Masken noch so lange wie es sein muss. Ob sie stinken, Pickel verdecken oder Lippenstift aufsaugen. ^^

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