Vom frühen Vogel und Nudeln um 10.30 Uhr.

(Quelle Bild: Steffi Werner)

Ich muss zugeben, dass ich mir an den Wochenenden nie einen Wecker stelle. Samstags und sonntags wird ausgeschlafen. So lange, bis ich von alleine aufwache oder durch die immer früh aufstehenden Nachbarn, welche geräuschtechnisch dann nicht so zimperlich sind. Es wird mir immer ein Rätsel sein wie man um 7.30 Uhr schon für den Weltfrieden die Bude saugen kann.

Heute war es dann aber anders: Ich hatte um 8.15 Uhr schon einen Termin und bin so gegen 6.30 Uhr aus der Kiste gekrabbelt. Wollte ich zumindest. Nach mehrmaligem Snooze war es dann 7 Uhr weil ich gerade die perfekte Schlafposition gefunden hatte. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern wann ich das letzte Mal an einem Samstag um diese Uhrzeit aufgestanden bin. Jedenfalls bin ich gegen 8 Uhr dann hier Richtung Innenstadt gelaufen. Es hatte etwas genieselt und war auch recht frisch, aber ich habe so richtig tief durchgeatmet. Regenluft ist ein toller Duft, die Luft ist dann so klar irgendwie. Ich war dann doch erstaunt wie viele Autos schon unterwegs waren, hin und wieder auch ein paar Leutchen. Mir schoß durch den Kopf dass meine Freunde, hätten sie mich um diese Uhrzeit zu Fuß gesehen, an ihrem Verstand gezweifelt hätten. Oder sich Sorgen gemacht.

„Hä? Steffi samstags um 8 Uhr ohne Auto unterwegs? Was ist da los?“

Normalerweise gehe ich um diese Uhrzeit an wenigen Wochenenden von Events nach Hause mit meiner Handtasche schleudernd. Ich habe in die Richtung gehend echt Durchhaltevermögen 😉

Jedenfalls habe ich dann heute Morgen seit langer Zeit die Momente genossen wenn eine Kleinstadt erwacht. Wenige Geschäfte hatte schon geöffnet, einige waren gerade dabei. Der Obstmann stellte seine Äpfel vor die Tür, die Buchhandlung kramte die Deko auf den Bürgersteig, vor einem Lokal waren die Stühle und Tische noch angekettet und verregnet. Innen wurde gerade bei geöffnetem Fenster durch gesaugt. Ich hatte noch kurz überlegt ein paar Brötchen zu holen, aber in unserer Innenstadt gibt es keinen Bäcker mehr. Als mir dann der Gedanke kam von der Tankstelle welche mitzunehmen, hatte ich schon an Geschwindigkeit zulegt weil ich viel zu viel Kaffee getrunken hatte und eiligst nach Hause wollte. An der „Tanke“ war soviel los. Also bin ich den Berg wieder hoch gekrabbelt und habe bitter bereut, dass ich mein Smartphone nicht dabei hatte um ein paar Bilder zu machen von einer erwachenden Kleinstadt. Hätte ich nicht diese Unmengen an Kaffee getrunken, dann wäre ich sicherlich noch ohne Ziel hier durch die Straßen gelaufen.

Mir war nicht mehr bewusst wie ruhig es an einem Samstag um 8 Uhr eigentlich ist. Und wie gut mir dieser kleine, frühe Ausflug tat.

Sicherlich nehme ich mir jetzt vor des öfteren so früh aus der Schlafmolle zu klettern, und sicherlich drehe ich mich dann um 7 Uhr noch 18x um weil ich so müde und platt bin sowie gerade die perfekte Schlafpostion gefunden habe. Ich kenne mich. Es sei denn, ich lege meine Termine samstags in Zukunft immer auf die frühen Morgenstunden.

Sonntags kann ich keine Termine machen um 8 Uhr. Muss ich mir in die Richtung etwas anderes überlegen.

Nachteil dieses frühen Ausfluges: Es ist 10.20 Uhr und ich habe schon zwei Teller Mittagessen von gestern aus den Töpfen gekratzt. Und heute Abend stehe ich dann plärrend vor dem Spiegel weil die Bluse am Pansen so spannt. Aber okay, irgendwas ist ja immer und Nudeln gegen 10.30 Uhr schmecken auch. ^^

Euch/Ihnen trotz dem grauen Himmel ein schönes Wochenende.

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