Singlebörsen-Anekdoten „passiv“: Von Blind Dates, Bandnudeln und Roland.

 

(Quelle Bild: rawpixel/Pixabay)

Ich weiß ja nicht, ob Sie/ihr das Sendeformat auf Vox kennt: First Date – ein Tisch für zwei mit Roland Trettl (ein mittlerweile bekannter Koch in unserer Fernsehlandschaft).

Kurze Zusammenfassung: Man bewirbt sich dort als Single mit all seinen Vorlieben, Abneigungen, Eigenschaften und Gedöns (ich habe mal auf die Bewerbungsseite gelunzt), das Team sucht den in Frage kommenden Partner/die in Frage kommende Partnerin heraus, und dann trifft man sich in Rolands Restaurant zu einem gemeinsamen Essen. Es sind wie gesagt Blind Dates, keiner weiß wer gleich um die Ecke kommt oder auch schon auf dem Barhocker wartet.

Blind Dates kommen für mich so gar nicht mehr in Frage, da bin ich oberflächlich geworden und auch schon zu oft enttäuscht. Nicht nur, dass ich mein Gegenüber nicht annähernd vom Äußeren kenne, ich weiß auch nichts über seine Person. Risiko, würde ich auf einen Mann von 168 cm treffen welcher Schlager hört und Frühaufsteher ist. Und wenn ich mit fremden Menschen esse die mir auch noch gefallen, kleckere ich wie eine 2-jährige 😉

Wenn es meine Zeit erlaubt, sitze ich oft um 18 Uhr vor der Flimmerkiste und schaue die Sendung. Ich finde ja so zwischenmenschliche Dinge unheimlich interessant, Menschen sowieso.

Teilweise sehe ich wer da so aufeinander trifft und denke mir:

„Oh Gott, das wird nix, das passt ja gar nicht!“

Dann stellt sich aber beim Essen heraus, dass die beiden voll auf einem Level sind.

Teilweise denke ich:

„Jau, das wird spannend, das funzt mit den beiden.“

Dann stellt sich aber beim Essen heraus, dass beide so zu 0,000000% auf einem Level sind.

Was da schon für skurile Menschen mit gemacht haben. Ich erinnere mich dezent an einen Typen welcher ohne Schuhe in das Restaurant kam. Und irgendwie Zeug gesabbelt hat so dass mir schnell klar war: Da nutzt jemand die Medien aus um auf sich aufmerksam zu machen. Leider traf er auf eine wirklich hübsche und sympathisch wirkende Frau, welche sich dann im Laufe als sein „Opfer“ heraus kristallisierte. Zum Ende des Diners bekommen die Paare ihre Rechnung. Da entscheidet sich dann wer zahlt, ob sich beide die Rechnung teilen, ob sie zahlt usw. Tja, und der Typ ohne Schuhe mit einem immensen Darstellungsdrang lief aus dem Restaurant und ließ die Dame sitzen im wahrsten Sinne des Wortes. Mit der Rechnung. Und einem mehr als erstaunten Blick und sicherlich viel Fremdscham seiner Person gegenüber. Er wollte nur witzig wirken sagte er später. Pech für ihn, die Dame war danach so viel an ihm interessiert wie an einem Eiterpickel auf der Stirn.

Vor einiger Zeit war dort ein Paar, die haben einen Drink nach dem nächsten weg gekippt und saßen leicht angeheitert mit Proseccoflecken auf der Bluse vor der Kamera. Deren Abend war witzig.

Kürzlich erst nahmen zwei ältere Herrschaften teil. Der Mann war von ihr so entzückt, dass ihm nach dem Date die Tränen kamen. Die beiden sollen später auch noch Kontakt gehalten haben.

Wie gesagt: Zwischenmenschlich unglaublich interessant. Ich erwische mich immer wieder dabei, wie schnell ich Menschen nach einem kurzen Blick und ein paar Sätzen einordne, dieses aber nicht selten wieder revidieren muss.

Und das Blinde Date eine spannende Sache ist. Nur halt für mich nicht. Ich würde bei einer Teilnahme auch Roland Trettl oder den Barkeeper anspringen und nicht mehr los lassen. Das will ja keiner sehen. ^^

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