Von Brautkleidern, der Location und dem Ententanz.

(Quelle Bild: Scottwebb/Pixabay)

Es gibt in unserer Fernsehlandschaft mittlerweile nichts, was es nicht gibt.

Während meines Urlaubs habe ich beim kramen oft den Fernseher laufen gehabt. Und stieß auf die Sendung „4 Hochzeiten und eine Traumreise“.

Kurze Erklärung: Vier sich komplett fremde Frauen (hin und wieder auch Männer) sind auf den Hochzeiten der anderen Paare anwesend und beurteilen die Events mit allem Pipapo hinterher. Wer die meisten Punkte hat, tritt eine Traumreise an. Frank Matthèe, Froonk, der Hochzeitsplaner kommentiert das alles nebenbei.

Stellenweise echt unterhaltsam, rührend, niedlich. Aber teilweise zum schreien komisch, hin und wieder treten Momente der Fremdscham ein.

Wenn ich mal heiraten sollte, dann möchte ich alle(s) dabei haben: Aber kein Kamerateam und keine mir fremde Frauen/Männer (die zudem noch scharf sind auf eine Traumreise), und mir vielleicht extra zu wenig Punkte rein knallen.

Bewertet wird bei dieser Sendung das Brautkleid, die Location, das Essen und die Stimmung.

Das fällt ja alles erfahrungsgemäß nach Budget total verschieden aus.

Glaubt es mir, es gab Szenen, da standen mir die Nackenhaare bis Larami. Z. B. als auf einer Hochzeit der Ententanz gespielt wurde und die Gäste flügelschlagend auf dem Saal standen. Dem verantwortlichen DJ würde ich eigenhändig mit meinem Brautstrauß einen Scheitel ziehen.

Oder aber auch wenn ein Spiel das nächste jagte und ein Bekanntenkreis nach dem nächsten etwas vortrug. Das ist sicherlich nett gemeint, kein Ding. Aber meins war es noch nie und wird es auch nie sein.

Falls meine Freunde hier mit lesen: Wer auf die Idee kommt sich bei meiner Hochzeit den Ententanz zu wünschen oder einen 72-Teiler zu singen mit Blockflöten- oder Triangelbegleitung, der geht am nächsten Tag mit mir in ein verbales Duell 😉 

Der Gedanke, dass auf meiner Hochzeit vier fremde Leute sitzen die weder meine Gäste kennen, noch die Verwandtschaftsverhältnisse noch meine Kollegen, die selbst mich und meinen Mann nicht kennen, ist mir irgendwie fremd.

Und wenn dann noch jemand an meinem Kleid rum nasselt, an meinem so sehr gewünschten Schweinefilet am Büfett, an meinem Ort der Feier und an der Stimmung, dann ist mir das noch viel fremder.

An Tag 5 platzt dann immer die Bombe, dann sehen alle Teilnehmer wie sie bewertet wurden und was die „Gastbräute-/der Gastbräutigam über ihre Feiern sagten. Das ist Hardcore, da fließen auch gerne mal Tränen und die Ernüchterung folgt. Mein lieber Herr Gesangsverein.

Wenn man sich den schönsten Tag im Leben versauen möchte, dann scheint dieses Format augenscheinlich geeignet. Für kein Geld der Welt würde ich einen Tontechniker neben mir am Altar dulden. Es sei denn, er sagt in Kürze zu mir „Ja, ich will“ und ist zufällig danach mein Ehemann.

Ich würde nur Froock einladen, der bekommt so herrliche Lachkrämpfe wenn was komplett in die Hose geht. Und euch natürlich. ^^

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