Surprise, Surprise: Die Überraschungsparty

Es war eine schauspielerische Glanzleistung aller Helferinnen und Helfer

Ich war ruhig die letzte Woche, gelle? Zum einen wurde mein Blog der DSGVO angepasst am Wochenende, zum anderen hatte ich ein ganz besonderes Projekt am Start: Eine Überraschungsparty planen und organisieren. Für den Kurzen.

Ja, wir haben beide in den letzten Jahren unsere Geburtstage gar nicht gefeiert. So dachte ich mir vor ein paar Wochen, dass es total cool wäre den 20. Geburtstag nachzuholen. Jetzt nicht meinen, den vom Kurzen. Etwas ausgiebiger dann. Nicht hier in unserer Bude in die nur 7 Leute passen, ich habe nicht mal Schnapsgläser und auch nur 4 Stühle. Sondern locker – flockig – rustikal. Mit Lagerfeuer am besten. Outdoor.

Also ratzfatz eine Grillhütte gemietet und alle eingeweiht. Keiner durfte ein Wort sagen. Nun rückte der Tag näher, wir hatten uns extra eine Story ausgedacht um ihn auf eine falsche Fährte zu locken. Ich bin wie angeschossen Einkaufen gewesen, hier Fleisch bestellt, da Getränke, und ich war lange auf der Suche nach ökologischem Mehrwegbesteck. Ist ja sauteuer das Zeug.

Okay, hatten wir alles unter Dach und Fach. So organisationstechnische Dinge sind nicht meine Dinge.

Was trinken die heutzutage?“

Wie viel Wurst und Steak isst eine feierwütiger Gast?“

Muss man in eine Grillhütte Flüssigseife und Klopapier mitbringen?“

Hoffentlich pinkelt da keiner aufs Areal.“

Nach Überlegung einer Story, die ihn auf die komplett falsche Fährte führte (meine Freundin feiert dort habe ich ihm gesagt, die Tina) ging der Spaß los.

Der Kurze, im Einzelhandel tätig, hat sich quasi seine Getränke selber geliefert 🙂 Er dachte aber, sie seien für die Tina. Und ich helfe ausladen, weil Tina arbeiten muss, für eine erkrankte Kollegin einspringen. War das ein Gemecker an der Hütte bei 30 Grad. 45 Minuten durchgehend Gemecker. Weil er eigentlich frei gehabt hätte. Und dann die Lästerei über mein ausgesuchtes Bier:

„Warum hat Tina so `ne Jauche genommen? Trinkt keine Sau!“

Er wusste ja nicht, dass es sein Bier für seine Party war und ich das im Angebot gekauft hatte. Nicht das von Tina.

Ich wieder an die Hütte gefahren gegen Abend, alles vorbereitet, der Kurze hatte sich hingelegt. Abgesprochen war, dass der Filialleiter ihn gegen 19 Uhr anruft, weil mit der Lieferung der Getränke was total in die Hose gegangen sein soll. Die er ja geliefert hatte. Und ihn abholt um nachzuschauen, was da falsch lief. Das war unser Plan um ihn an die Hütte zu locken. Wir waren schon alle dort. Nun ging der Kurze nicht ans Telefon, nicht ans Handy und nicht ans Festnetz. Ich rein in meine Karre und nach Hause gebürstet. Als ich aus dem Auto stieg, kam er aus der Haustür: Verpennt und mit wirrem Haupthaar. Auf sein

„irgendwas stimmt mit den Getränken nicht, ich werde jetzt abgeholt“

kam von mir ein

„keine Ahnung, ich war an der Hütte noch nicht.“

Ich fühlte mich mal kurz etwas schlecht.

Ich schnell in die Wohnung, ich hatte wieder die Hälfte vergessen und wieder ins Auto und hinterher. Der Filialleiter hat im Auto voll die Story erzählt, dass er Essen gehen wollte und einen Tisch reserviert hatte und nun wegen der falschen Lieferung alles ins wanken gerät. Selbst die Freundin des Filialleiters hat mitgespielt und am Handy per Lautsprecher Stress gemacht wegen dem bestellten Tisch und der falsch gelieferten Getränkebestellung.

Als ich dann wieder an der Hütte eintraf, stand da ein total verpeilter, verwirrter Kurzer der nicht fassen konnte, dass diese Party nicht die von Tina war, sondern seine. Er brauchte ein paar Minuten quasi.

Alle haben dicht gehalten, keiner hat sich verquatscht. Irre.

Wir haben bis morgens um 3.30 Uhr gefeiert. Seine Freunde waren so süß. Als es kurz Ärger gab, ist bei jeder Party so, kam einer mit 4,9 Atü auf dem Kessel auf mich zu und lallte:

„Steffi, wir passen auf Dich auf. Wir stehen hinter Dir. Mach Dir keine Sorgen.“

Als ich später einem mir unbekannten Polizisten begegnete und er mir mit seiner Taschenlampe entgegen kam auf dem Grillplatz, sagt der:

„Guten Abend, Frau Werner.“

Och nee, ich dachte gleich kommt ein:

„Sie schleichen aber auch immer, Jesses Maria. Man kennt Ihre Fratze. Die ganze Polizeidirektion Niedersachsen kennt ihre Fratze.“

Tausend Dank an dieser Stelle an die Freunde und Kumpels, die dicht gehalten haben. Und brenzlige Situationen im Griff hatten.

An unsere Verwandtschaft, die gegrillt hat wie wild und in rauhen Mengen.

An die Tina, die na klar auch dort war. „Was haste denn da für `ne Jauche genommen, Tina. Hä?“ 🙂

An die Kolleginnen/Kollegen von RE.. J. K. Wiesenstraße (ich darf keine Schleichwerbung machen), welche auch dicht gehalten haben, eine Standleitung zu mir aufnehmen mussten und den Spaß mitgemacht haben. Ihr wart echt oskarverdächtig. Und die vielen Salatmacherinnen, welche so viel lachten und Stimmung in die Hütte zauberten (eure Schüsseln bringe ich die Tage runter).

An den Mich(a)el der Brennholz lieferte, damit das Lagerfeuer aufflammte und ich mich wie 20 fühlte.

An den Tankshop in der Wiesenstraße (ich darf keine Schleichwerbung machen), welche mir in 30 Minuten 60 Brötchen gebacken haben auf den letzten Drücker.

An die Kerstin, bei der ich das Fleisch außerhalb der Öffnungszeit abholen konnte und die mir ausrechnete wie viel und was und überhaupt.

Und na klar die Junggesellen Bollensen, die in ihren grünen Shirts zahlreich erschienen, und mir mit ihren Stories echt so einige Lachkrämpfe abverlangten.

„Wenn … mit schwarzen Müllsäcken durch das Dorf geht, vollgeprümmelt bis oben hin, hat ihn die … wieder rausgeworfen. Kennen wir schon. Der zieht wieder ein. Die lieben sich.“

Die haben sich beim erzählen selber auf die Schenkel gehauen.

Es war ein toller Abend. ^^

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Fest versprochen: 125 Jahre Feuerwehr Schoningen

(Quelle Bilder: Feuerwehr Schoningen)

Eine Sause vom Feinsten

Uslar/Schoningen: Wenn die Schoninger etwas fest versprechen, bzw. uns ein „Fest versprechen“, wie immer man das interpretieren will, dann wird das auch eine Sause vom Feinsten. Ich persönlich habe schon eine Karte für alle drei Festtage. Und vorsichtshalber Urlaub eingereicht für den Montag. Besser ist das.

1893 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet. 1985 entstand die Jugendfeuerwehr, zusammen mit den Ortschaften Ahlbershausen, Verliehausen und Offensen. Derzeit zählen 24 männliche und 2 weibliche Aktive zur Schoninger Feuerwehr, zudem 13 in der Jugendfeuerwehr, 22 in der Altersabteilung und 141 fördernde Mitglieder. Dass diese Feuerwehr einen Bestand hat seit 125 Jahren im Uslarer Land, ist durchaus ein Grund die Korken knallen zu lassen.

Das Zusammenspiel der Feuerwehren im Kreis Uslar funktioniert einwandfrei und Hand in Hand innerhalb der verschiedenen Löschzüge. Auch deshalb kann man davon ausgehen, dass das Zelt rappelvoll werden wird mit schicken Feuerwehrfrauen und -männern, welche den Schoningern gratulieren wollen. Und natürlich mitfeiern, das versteht sich von selbst. Weil die Schoninger feiern können, gerade wenn man an all die vielen anderen Veranstaltungen denkt im Dorf. An erster Stelle, na klar, die Karnevalsveranstaltungen, welche hier so hoch gehandelt werden wie die in Köln, Düsseldorf und Mainz. Also fast so hoch gehandelt. Die Schoninger machen keine halben Sachen, die Schoninger geben Gas. Vollgas. Sicherlich wird das ganze Dorf auf den Beinen sein und sich beteiligen. Und sich auf dem Festzelt/platz einfinden. Weil die Schoninger einen tollen Zusammenhalt haben.

Das Programm verspricht einige Highlights, gerade wenn ich an die Bands denke welche es zu 100% schaffen werden, dass u. a. Knie-, Ellenbogen- und Hüftgelenke an den Abenden am Festwochenende an ihre Grenzen kommen im bewegungstechnischen Bereich. Auf der Tanzfläche. Oder auf den Tischen. Oder, oder, oder. Hat es alles schon gegeben. Es darf abgehottet werden bis der Planet Sonne am Horizont erscheint.

Die Feierlichkeiten beginnen am Freitag, 08.06. mit einer Kranzniederlegung am Ehrenmal und anschließendem Kommers ab 19.30 Uhr. Nach den Ehrungen und Grußworten wird die Partyband „Dolce Vita“ dem Zelt einheizen und der feiernden Gemeinde Gelegenheit geben, mal so richtig aus sich raus zu gehen so tanztechnisch.

Am Samstag, 09.06. startet der 2. Festtag mit den Feuerwehrwettkämpfen um 13.30 Uhr. Zeitgleich findet eine Fahrzeugshow statt, das THW ist ebenfalls anwesend sowie die Rettungshundestaffel Göttingen und die Oldtimerfreunde Feuerwehr Beverungen.

Um 20 Uhr heißt es auf dem Zelt wieder „Let`s get ready to rumble“. Diesmal auf der Bühne, hinter dem Mikrofon und an den Instrumenten die Partyband „Remmi Demmi“. Kennste? Kennste! Klar kennen wir sie, Remmi Demmi gehört mittlerweile zu Schoningen wie die Ortsschilder. Ebenfalls bemüht die Gäste feiertechnisch abgehen zu lassen wird derdeejay toto am Plattenteller. Bleibt zu hoffen, dass die Schoninger viele, viele Heringe ins Zelt hauen damit das nicht abhebt bei all der Feierei. Nach einer sicherlich kurzen Nacht, dem ein oder anderen Muskelkater oder Kopfschmerzattacken, startet der Sonntag um 8 Uhr mit dem Delegiertentag des Kreisfeuerwehrverbandes Northeim e. V.

Und um 14 Uhr, ja um 14 Uhr kommt mein persönliches Höhepunkt: Der Festumzug. Die Festumzüge hier in der Region sind der Kracher, das ist Party an der Hauptstraße und der Nebenstraße und überhaupt allen Straßen plus Sackgassen. Es wird sich ein buntes Bild an Festwagen, Fußgruppen und Akteurinnen/Akteuren bieten. Die Besucher nicht zu vergessen. An dieser Stelle Danke an die FFW, dass auch wir teilnehmen dürfen. Motto wird nicht verraten, einfach kommen, anschauen, mitfeiern.

Wer dann noch Reserven hat im konditionstechnischen Bereich und vielleicht ein schnell lösliches Kopfschmerzmittel in der Hosentasche, der darf nochmals das Zelt aufsuchen wenn die Weserbergland-Musikanten die Schlussakkorde des Festes anstimmen. Diese starten mit ihrem Repertoire nach dem Platzkonzert der Kapellen. Aber keine Sorge, auch diese werden in die Fußstapfen der Vorgängerbands treten und die Leute in ekstatische Stimmung manövrieren. Man hat ja die ein oder andere Schilderung im Kopf von diversen Events hier im Raum Uslar. Es wird ein hammerhartes, unterhaltsames, vielleicht auch stellenweise emotionales Wochenende. Emotional für die Damen und Herren der FFW Schoningen. Aber sicherlich ein Wochenende, von dem man noch lange Zeit später spricht.

Hier, wisst ihr noch? Feuerwehrfest Schoningen? Mein lieber Schwan, Jesses Maria! War das `ne Gaudi.“

An dieser Stelle die besten Glückwünsche zum Jubiläum, ein immer volles Zelt, viele feiernde Menschen und viel Sonnenschein an diesen drei Tagen.

Feine Sache, schauen Sie mal rein.

Ich bin gespannt, wann die Schoninger Feuerwehr das Zelt abschließt, oder besser gesagt die Heringe wieder aus dem Boden zieht.

Programm:

Freitag 08.06.: 18 Uhr Kranzniederlegung am Ehrenmal, 19.30 Uhr Kommers auf dem Festzelt mit der Partyband „Dolce Vita“.

Samstag 09.06.: 13.30 Uhr Feuerwehrwettbewerbe, zeitgleich Fahrzeugshow mit dem THW, der Hundestaffel, den Oldtimerfreunden Feuerwehr Beverungen.

20 Uhr Tanzabend mit „Remmi Demmi“ und „deejay toto“.

Sonntag, 10.06.: 14 Uhr Festumzug mit anschließendem Platzkonzert. Im Anschluss Dämmerschoppen mit den „Weserbergland-Musikanten“.

Montag, 11.06.: Rekonvaleszenz auf dem Sofa.

 

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Die strenge Lisbeth, der schelmische Harry und die schöne Meghan.

Auch ich bekenne mich zu den Menschen, die morgen von 11.00 Uhr bis knapp 15 Uhr vor dem Fernseher sitzen werden beim ZDF, um mal wieder einer royalen Hochzeit beizuwohnen. Weil mich so etwas wirklich fasziniert, gerade Hochzeiten dieser Rangordnung. Für mich jedes Mal wieder unvorstellbar dieser Hype, diese minutengenauen Planungen, dieses von Anfang bis Ende durchdachte Protokoll. Die vielen fast durchdrehenden Menschen in den Straßen von England.

Manchmal wünscht man sich fast, ein Blumenkind bekommt einen Schreikrampf und pfeffert jemandem aus der königlichen Familie das Blumenkörbchen um die adligen Ohren. Am besten Charles, er bietet die größte Angriffsfläche 😀

Oder sagt schlimme Worte auf dem Weg zum Altar:

Ich gehe nicht neben Kimberley, die riecht nach Furz, die doofe Kuh!“

Es passiert einfach nicht, die sind getrimmt wie der Rest des Adels. Bei der Hochzeit von William und Kate hatte zumindest Pippa Middleton mal kurz für Furore gesorgt mit ihrem engen Kleid hinten um den wohlgeformten Po herum. Das alleine war schon zu viel wie ich lesen konnte. Deshalb soll Meghan keine Trauzeugin bzw. Brautjungfern haben: Man hat Angst, da raubt wieder eine mit einem wohlgeformten Hinterteil der Braut die Show. Und der Lisbeth halt.

Der Harry, irgendwie fiel er mit seinen Eskapaden früher schon sehr aus der Rolle in Lisbeth ihrem Hause. Er hat ja schon so manchen Klopfer gebracht. Und gerade das finde ich so sympathisch an ihm. Sicherlich hat er Nummern gerissen welche weniger witzig waren. Teilweise sogar geschmacklos. Nur musste ich teilweise grinsen wenn wieder Schlagzeilen über ihn zu lesen waren, dass er beispielsweise abgefeiert hat wie ein Wahnsinniger, und für einige Momente die Etikette sowie Oma Lisbeth vergaß. William ist ja eher so der ruhige, besonnene, artige Part. Ein kleiner Betbruder eben. Und dann kam der Harry und riss mit seinen Stories fast den Palast aus der Verankerung.

Die Presse überschlägt sich seit Monaten, es wird mit wilden Spekulationen um sich geworfen. Das Leben der Meghan M. wird auseinander genommen wie ein toter Fisch beim sezieren. Die strunzendoofen Überschriften ließen schon ahnen, dass da viel gequirlter Bullshit geschrieben wird. Ich finde sie sauhübsch, der Rest muss mich nicht interessieren.

Morgen sitze ich wie sicherlich Millionen anderer Menschen auch in Jogginghose vor der Flimmerkiste, mit einem kleinen Taschentuch ausstaffiert, Pott Kaffee am Mann/an der Frau und werde wie immer fasziniert sein von der royalen Welt und dem Drumherum.

Man mag als kleines Mädchen davon geträumt haben, dass man einen Prinzen heiratet. Heute nicht mehr. Mal ehrlich? Für mich wäre das alles nichts. So das Leben am Hofe im allgemeinen, mit Lisbeth oder einer Frau wie Lisbeth in der Verwandtschaft. Weil ich mich all den Regeln, der schon genannten Etikette, diesem dauernden Benehmen müssen nicht stellen wollen würde. Ich kann mir auch schwer vorstellen, dass die morgen eine Hochzeit feiern, welche wie eine Party wirkt, also bei der man eben richtig abfeiert. Wobei ich vorhin hörte, dass der Brauttanz nach Whitney Houstons Song: „I wanna dance with somebody“ abgehen soll. Weil beide Fans von ihr sind. Es wäre ihnen zu wünschen, dass sie so feiern wie sie feiern möchten, und nicht nach Regeln und Zeitplan. Das sind junge Leute.

Ich stelle es mir total steif vor. Da kann man als Braut nicht mal eben mit einem Bier um die Ecke huschen und heimlich `ne Kippe rauchen: Da wird die Lisbeth schon für sorgen! Oder bei den Freunden/Kollegen am Tisch als Braut gemeinsam mit einem Schnappes anstoßen und sich anzügliche Witze erzählen:

Hier, kennste den? Fragt eine Nutte eine andere Nutte …“ Bla, bla, bla.

Haste auch Lisbeth hinter Dir stehen mit drohendem Finger.

Bei diesen Hochzeiten scheint alles minutiös durchgeplant, da wird nichts dem Zufall überlassen. Teilweise sitzen die ersten Gäste stundenlang in der Kirche. Sicherlich darf man dann auch nicht mal kurz austreten, das gibt das Protokoll nicht her. „Aufhalten bis zum Schluss-Segen“ ist die Devise.

Aber gut, vielleicht interpretiere ich das auch alles falsch und da fliegt morgen die Kuh, und die Lisbeth tanzt die Polonaise ihres Lebens und geht ab wie H. P. Baxxter zu „Hyper, Hyper“.

Apropo: Irgendwie finde ich es schon bemerkenswert, wenn sich eine Frau wie die Queen so im Griff hat. Über 90 Jahre alt, seit knapp 60 Jahren im „Job“, keine Skandale um sie persönlich. Der Rest der Truppe fiel ja doch hin und wieder auf mit „nicht dem Hof angemessenen Aktionen“.

Meghan sei zu wünschen, dass sie es vielleicht schafft etwas frischen Wind in die königlichen Hallen zu bringen. Eine junge, hübsche Frau, die keine über dem Knie endenden Röcke tragen darf und keine High Heels, ist irgendwie veraltet. Auch wenn es sich um ein Mitglied der königlichen Familie handelt.

Ich verwette meine durchflennte Rotzfahne von morgen darauf, dass sie es schafft. ^^

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Du kommst aus Uslar, wenn …

… auch Du vorgestern die „Invasion der Männerwelt im Getränkemarkt Wiesenstraße“ mitverfolgt hast.

Natürlich meine Damen, auch unsere Gattung war dort vorgestern vertreten mit läppischem Mineralwasser oder stinknormalen Säften im Gepäck.
Im Hauptmarkt war es spät am Abend ruhig, noch alles da was man brauchte. Als jemand bemerkte, dass im Getränkemarkt zwei Kassen geöffnet haben weil die werte Männerwelt dort in Rudeln auftauchte, bin ich rüber und habe mir das unter einem ganz billigen Vorwand noch angeschaut.
Vor der Tür zwei junge Männer, müde und abgekämpft wirkend. Die sahen auch schwer nach Arbeit aus. Kurzes Geplänkel und ich erfuhr, dass sie gerade einen Bollerwagen bauen und das Schweißgerät aber nun im A…. ist. Tja, ich habe selten ein Schweißgerät in meiner Handtasche, konnte leider nicht helfen. Der Bollerwagen sah cool aus, ich durfte Bilder auf dem Smartphone anschauen. Die zwei waren auch auf der Suche nach günstigem Bier. Mein Tipp wurde belächelt, ich sag da jetzt nix zu.
Ich rein in die heiligen Hallen, beide Kassen rappelvoll. Vor mir eine junge Familie: Die Kleine hatte eine Flasche Wasser, die Mutter nichts, und der Papa lud auf: Von dem Bier ein paar Dosen und von dem anderen Bier ein paar Dosen und dann hier noch ein paar Kurze und da noch ein paar Kurze. Ich hatte etwas Mitleid mit der Mutter, die sich gestern vielleicht um zwei kleine Kinder kümmern musste: Das eine Kind, weil es nicht schlafen wollte. Das zweite Kind, weil es rotzevoll nach Hause kam. Dafür darf die Mutter ja am Muttertag eskalieren wenn sie möchte.
Ich verwette meinen Hintern darauf, morgen Abend stürmen nicht Banden von Mädels den Getränkemarkt, sondern den Hauptmarkt. Mit allem im Einkaufswagen, was man so kochen/backen kann, weil sich die Familie darüber freut.
Was würde ich dafür geben, in Uslar am Muttertag mal Bollerwagen ziehende Frauen gröhlend durch die Innenstadt eiern zu sehen

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Mit über 100 Jahren noch unentgeltlich gearbeitet: Chapeau, David Goodall!

Der Fall des 104-jährigen australischen Botanikers David Goodall macht schon seit einiger Zeit die Runde. David Goodall ist in die Schweiz gereist, um seinem Leben durch Sterbehilfe ein Ende setzen zu dürfen. Weil er sein Leben, mit zunehmendem Verlust der Seh- und Hörkraft sowie anderen, der Altersschwäche zugrunde legenden Beschwerden, nicht mehr weiterführen wollte.

Gestern war dann der Tag, an dem sein Wunsch mit Hilfe einer Sterbehilfeorganisation in Erfüllung ging. Ich persönlich kann diesen Wunsch nachvollziehen.

Sicherlich haben einige von uns schon über dieses Thema nachgedacht. Ob wir irgendwann aufgrund von Krankheit oder einem Unfall in die Situation kommen könnten, das Leben nicht mehr als lebenswert zu empfinden. Dass dann der Tod eine Erlösung ist. Wenn Dinge die das Leben definieren, nicht mehr möglich sind. Bewegung, Hören, Sprechen, Sehen, Essen, Trinken usw. Wenn man darüber nachdenkt, dass man nach einer Erkrankung wie einem Schlaganfall z. B. nicht mehr in der Lage ist zu Laufen, wenn man über Sonden ernährt werden muss etc. Wenn man nichts mehr alleine bewerkstelligt kann. Wenn man „platt auf dem Laken liegt“, und klar ist, dass sich an diesem Zustand nichts mehr ändern wird, die Prognose eine schlechte Prognose ist.

Die Vorstellung beispielsweise nach einem Unfall von jetzt auf gleich ein Pflegefall zu werden, nicht mehr Herr über seinen Körper zu sein aber fit im Kopf, ist für mich ein furchtbarer Gedanke. Zu ahnen, dass man für die nächsten Jahre vielleicht in eine Einrichtung umziehen muss, welche die Versorgung gewährleistet. Weil niemand da ist, der sich 24 Stunden kümmern könnte und wollte. Seine eigenen vier Wände aufgeben, seine Privatsphäre. Für mich ein schlimmer Gedanke. Weil dann genau das, was mein Leben ausmacht, nicht mehr da ist. Ich kann über diese Thematik nur mutmaßen, vielleicht würde ich es im Fall der Fälle völlig anders sehen.

David Goodall, den ich in einem Interview sah, war geistig noch total auf der Höhe. Um Sterbehilfe zu erhalten, wird man zweimalig auf seine freie Willensäußerung getestet. Ob man diese im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte tätigte. Das konnte ihm attestiert werden. So stand der Entscheidung nichts mehr im Weg. Er sagte in einem Interview, er freue sich auf seinen Tod. David Goodall hatte sicherlich ein mehr als erfülltes Leben. Zum einen ist das Erreichen dieses Alters schon eine Seltenheit. Aber noch so klar bei Verstand zu sein, nicht weniger. Er wäre gerne in seiner Heimat gestorben, das erwähnte er noch.

Das Thema Sterbehilfe ist ein schwieriges und oft diskutiertes Thema. Ein wenig kurios und unheimlich wenn man im Vorfeld weiß, wann sein Leben beendet wird. Nach Termin quasi. Und sich vielleicht noch von all seinen Lieben verabschieden kann bzw. muss. David Goodall hatte in den letzten Tagen noch seine Familie um sich. Seine Enkelkinder sollen bei ihm gewesen sein als die tödliche Infusion in seinen Körper lief.

Auch ich vertrete die Meinung, dass jeder selber darüber bestimmen dürfen sollte ob sie oder er seinem Leben/Leiden ein Ende setzen möchte, aus welchen Gründen bzw. mit welchem Hintergrund auch immer. Wir haben schließlich auch nicht mit entschieden, ob wir geboren werden möchten. In Gesprächen hat man hier da und da sicherlich schon über dieses Thema gesprochen, und vielleicht auch hier und da den Wunsch geäußert, dass man im Fall der Fälle abtreten möchte. Zumindest sind meine Freunde im Bilde meinen Wunsch betreffend.

Ich möchte auch nicht am Leben erhalten werden durch Maschinen und Apparate, gerade wenn es keine Chance auf Besserung/Heilung meines Zustandes gäbe. Das ist allerdings ein anderes Thema, und zumindest diesem Drama könnte ich mit einer Patientenverfügung umgehen.

Makaber, dass ich etwas erleichtert war zu lesen, dass der Wunsch von David Goodall gestern erfüllt wurde.

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Grüner, bunter, heller und schöner als sonst.

(Quelle Bilder: Steffi Werner)

Nee, ich habe mir keine neue Batikhose gekauft, ich meine den seit geraumer Zeit schon relativ gut gelaunten und alles gebenden Frühling. Mit blauem Himmel und Sonne satt. Irgendwie habe ich so den Eindruck, man freut sich von Jahr zu Jahr mehr auf diese Jahreszeit. Und nicht nur ich. Meine Freunde schießen Bilder in der Natur welche den Verdacht nahe legen, die freuen sich auch ein Loch in die Mütze. Bzw. freuen die sich ein Loch in die Mütze, ich weiß das ja, es sind eben meine Freunde.

Mein Onkel hat immer gesagt:

„Stefanie, es ist Böschungswetter“.

Das habe ich damals nicht gerafft. Heute weiß ich was er meinte. Er ist aber auch ein Schelm, der Onkel 🙂

Ich arbeite seit Mitte Oktober in einer Klinik im Wald, und habe fast ein halbes Jahr dieses Gelände kahl gesehen. Nackige Bäume und so. Nackige Bäume, Regen, auch oft arschkalt und keine Nebengeräusche. Ich konnte mir nicht vorstellen wie das alles ausschaut, wenn es wieder grün wird. Nun sehe ich es, schon geil irgendwie. Nebengeräusche sind auch da. Stellenweise die Vögel, stellenweise der „Rasenmäher-Mann“, welcher total konzentriert von links nach rechts und wieder von rechts nach links eimert auf seinem Gerät vor meinem Büro-Fenster, und mich minutenlang zurückwirft in meiner Schreibtätigkeit, weil ich nix höre außer sein Gerät. Er hat ja Kopfhörer auf, er ist fein raus aus der Nummer. Dafür liebe ich ihn, wenn es danach nach frisch gemähtem Gras riecht. Gäbe es diesen Duft als Parfüm, Deo oder Raumspray, ich würde mir das sofort kaufen.

 

 

 

Vor meinem Balkon stehen Birken, die waren auch fast ein halbes Jahr nackig. Wie schnell die plötzlich anfingen wieder grün zu werden, ich bilde mir ein man konnte es 12-stündlich in großen Schritten beobachten.

Die Menschen um mich herum haben generell bessere Laune. Ist der Himmel blau – scheint die Sonne – blühen die Kirsch- und Apfelbäume: Zack, alle glücklich. Jetzt wird sich verliebt, verlobt, verheiratet. Ich jetzt nicht, aber einige um mich rum. Es sei ihnen gegönnt. Ich bin aber auch gerade verknallt: In den Raps.

Ich kann mich nicht daran erinnern in den letzten Jahren mal hier über die Dörfer gegurkt zu sein, um dann aus dem Auto auszusteigen und ein paar Meter zu gehen. Als würde man das alles förmlich aufsaugen. Natürlich Bilder machend um sie dann bei Instagram und Co. zu teilen. Genau das macht die halbe Nation, der Frühling wird gerade gefeiert auf Teufel komm raus.

Vorhin war ich Einkaufen am Abend, da sind die meisten ja irgendwie pampig und müde und meckerig. Als ich das Schild „Kasse geschlossen“ hinter mir aufstellen musste, und die Kassiererin die Kunden an die andere Kasse verwies, dachte ich da kommt jetzt gleich volles Brett Gegenwehr mit Gemotze und so.

„Hier, was soll denn das? Ich habe doch nur 3 Harzer Roller, das geht doch schnell!“

Kam aber nichts. Alle so:

„Okay, na klar, kein Ding.“

Lächelnd auch noch. Das kann nur der Frühling so etwas. Oder die waren alle frisch verknallt oder frisch verlobt oder frisch verheiratet. Das weiß ich jetzt nicht. Ist ja auch wumpe.^^

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Die DSGVO: Muss ich da jetzt auch reagieren oder wie oder was?

Aufmerksam geworden bin ich auf die DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) erst, als mich ein Bekannter davon in Kenntnis setzte, Whatsapp nicht mehr zu nutzen. Und ein lokales Unternehmen verkündete, dass sie ihre Seite auf Facebook schließen. In beiden Fällen wurde als Begründung die DSGVO angegeben. Als ich kürzlich über einen Artikel stolperte der bei mir den Eindruck hinterlassen hat, dass auch wir Blogger reagieren müssen, bekam ich etwas Panik. Also rein ins www und ganz viele Artikel darüber gelesen. Mal ehrlich? Ich fühlte mich beim Lesen wie damals mit 8 Jahren, als ich die Gleichung an der Tafel in der Schule nicht verstand.

Es geht um unsere persönlichen Daten wie Name, Email-Adresse, Geburtsdatum und all das Kram. Das alles müssen wir ja oft angeben. Diese Daten sollen nun besser geschützt werden. Bis dahin habe ich es auch gerafft. Aber mir ist noch immer nicht klar ob ich auf meinem Blog bzw. auch hier auf der Seite etwas ändern muss, zusätzliche Erklärungen abgeben um eure Daten besser zu schützen etc. Weil: Es drohen saftige Geldstrafen für die, welche sich nicht an die neue DSGVO halten. Diese ist zwar schon aktuell, aber am 25. Mai wird es richtig ernst. Im 6-stelligen Bereich sollen die Strafgelder liegen wie ich lesen konnte. Braucht kein Mensch, ich zumindest nicht. Weil auf meinem Konto keine 6-stellige Summe schlummert. Das wird sie auch nie, das schaffe ich die nächsten 20 Jahre nicht zu erwirtschaften im Schreibbüro.

Nun habe ich mir eben nochmals den Artikel über Blogger angeschaut, und stolperte über folgende Begriffe: Plugin, Affiliate-Link, Ghostery, Opt-Out, Custom Audience, Pixel Tracking ID, um nur einige zu nennen.

Das prallt gerade alles an mir ab wie ein Vortrag über Pendelhoden.

Wenn ich das richtig verstanden habe, wird uns Bloggern empfohlen einen Pixel Mate (was ist das?) zu kaufen. Zum Einbau in unsere Seiten. Damit wir sicher sind vor mahnenden Anwälten. Aber wisst ihr was?

Mir sollte diese Seite und mein Blog einfach nur Spaß machen. Mehr wollte und will ich nicht. Jetzt momentan ist es etwas Stress für mich, weil ich mich mit einer Sache beschäftigen muss, die ich a) nicht verstehe und für die ich b) eigentlich kein Geld ausgeben möchte. Sicherlich werde ich in den nächsten Tagen mit jemandem sprechen müssen, der mir da irgendwie weiter helfen kann. Zur Not eine Beratung beim Anwalt. Wahrscheinlich die umfassendste und beste Info zu dem Thema. Ich habe auch auf anderen Seiten in www meine Accounts die meine Kolumnen betreffend. Mir ist nicht klar ob ich da nun überall eine Datenschutzerklärung sichtbar machen muss, also anlegen. Wenn ich dem zuletzt gelesenen Artikel Glauben schenken darf, dann muss ich das.

Ich denke ich werde zügig meine Kontaktmöglichkeit auf meinem Blog deaktivieren, das wurde mir schon geraten. Damit dort schon mal keine Daten von Besuchern/Usern eingehen.

Sollte das in noch mehr Kuddelmuddel ausarten bzw. sollte auch ich mich dem stellen müssen, werde ich alle meine Seiten aufgeben schweren Herzens. Das braucht kein Mensch. Schon gar nicht, wenn es aus Spaß an der Freude entstand und keine Einnahmequelle ist. Es gibt Dinge, die möchte ich auch nicht mehr verstehen müssen, gerade was dieses „Fach-Chinesich“ betrifft. Außerdem fühle ich mich gerade strunzendumm, weil ein 13-jähriger Bursche sicherlich mehr Ahnung hat von der Thematik. So, und jetzt gehe ich zu einem Vortrag über äh –  ach, lassen wir das. ^^

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