Von Russen-Peitschen, Kältemonstern und hellen Tagen.

Beginnen wir mal positiv: Habt ihr auch schon bemerkt, dass die Tage mittlerweile wieder länger werden auf die Sonnenstunden bezogen? Seit Ende Dezember habe ich eine App auf dem Handy welche mir jeden Tag zeigte, wann die Sonne aufgeht und wann wieder unter. Diese brauche ich nun nicht mehr, man sieht es ja.

Wenn ich morgens gegen 7.30 Uhr zum Auto stolpere, ist es schon hell. Wenn ich gegen 16.30 Uhr aus der Klinik stolpere, ist es noch immer hell. Gestern habe ich darauf geachtet als die Kirchenglocken um 18 Uhr bimmelten: Es war auch da noch hell. So ist dieses „Dunkelheits-Dilemma“ jetzt überstanden. Für mich jedes Jahr ein Highlight.

Dieser Tage überschlagen sich unsere Medien wieder mit den Warnungen wegen der eisigen Temperaturen, welche nun auf uns zukommen nächste Woche. Winter halt, nä? Neumodern ausgedrückt: Die Russen-Peitsche!“ Ich erinnere mich an ähnliche Temperaturen im Bereich Minus 10° bis Minus 15°, hatten wir in den letzten Jahren auch schon. Ich erinnere mich deshalb gut daran, weil mir da mal eine totale Katastrophe passiert war mit meinem Auto morgens um 6 Uhr bei saukaltem Wind.

Bei folgender Meldung einer Tageszeitung aus der Nachbarschaft musste ich wohl schmunzeln:

„Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe warnt über seine app NINA jetzt ganz offiziell vor dem strengen Frost.“

Hallo? Im Süden wird es schlimm in Richtung Minus 20°, aber nicht hier bei uns in den Breitengraden.

Und man darf sich die Frage stellen, wie unsere Eltern und Großeltern bei einem richtigen Winter ohne Internet vor Jahrzehnten klar gekommen sind. Da wurde die Bommelmütze doppelt festgebunden, man bekam etwas Creme ins Gesicht geschmiert und dann ging das Leben weiter. Wir haben das alle überlebt.

Vielleicht kommt die Polarluft etwas spät so kurz vor März, aber da müssen wir durch. Es ist ja noch Winter. Außerdem jaulen wir im Sommer sonst wieder rum wegen der vielen Insekten. Denen gehen die Lichter halt nur bei längeren frostigen Temperaturen aus. Da hat sich die Natur schon was bei gedacht.

Meine Wetter-App sagte mir, dass wir ab dem übernächsten Woche dann aufatmen können, die Heizkörper runter drehen, nicht wie irre die Front- und Heckscheiben an den Autos freikratzen müssen mit dicken Handschuhen an, dass wir die dicken Schlüppa dann kurz durch waschen dürfen um sie im Schrank nach hinten zu schubsen.

Ich freue mich schon jetzt darauf, meine dicken Winterschuhe gegen Sneaker austauschen zu können, wenn ich meine Jeansjacke raus holen kann und meine Shirts tragen darf. Wenn der Kaffee in der Sonne doppelt gut schmeckt und man den Frühling riechen kann. Dauert vielleicht noch ein paar Tage, aber dauert nicht mehr lange.

Ist es eigentlich Zufall, dass die Russen-Peitsche dann kommt, kurz nachdem der 3. Teil von „Fifty Shades of Grey“ im Kino erscheint? Ist da mal einer drauf gekommen? Nee? Das ahnte ich. ^^

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