(Gefährlicher) Schwachsinn für ein paar klicks: Die „Tide Pod Challenge“.

Wie hohl muss man sein

Ich dachte es handelte sich um einen Scherz als ich die Tage Bilder im TV sah von einem Mädel aus den USA, welche eine Waschmittelkapsel zerbiß. Jau, richtig gelesen, Waschmittelkapseln werden zerbissen. Die Flüssigkeit lassen die Mädels und Knaben dann aus dem Mund laufen. Oder sie legen sich die komplette Kapsel in den Mund bis sich die Hülle auflöst. Dann wird es ausgespukt quasi. Natürlich, wie kann es anders sein, wird das alles gefilmt und dann online gestellt. Es wird gemunkelt es soll witzig sein. Aha. Na dann. So so. Die Witzigkeit wird unterstrichen von 86 absichtlich herbeigeführten Fällen, welche der Giftnotrufzentrale über dem großen Teich bekannt sind. 39 dieser Irren mussten ärztlich behandelt werden aufgrund schwerer Vergiftungen 😉

Die verstrahlten Jugendlichen

Die „Tide Pod Challenge“, so wird dieser Schwachsinn genannt, ist eine weitere Challenge, welche mich staunend und mit dem Kopf auf die Tischplatte hauend zurück lässt.

Nun musste der Hersteller, wie kann es auch anders sein, ein Statement abgegeben. An die scheinbar total verstrahlten Jugendlichen. Die Eltern sollen den verstrahlten Jugendlichen sagen, dass klicks und likes nicht so wichtig sind wie Gesundheit und das Leben an sich. P&G versuchte auch auf der Ebene der verstrahlten Jugendlichen zu reagieren in dem ein American Football Spieler denen erklären sollte, dass man Pods zum Waschen nutzt, nicht zum Essen! Schlimmer geht`s nimmer! Was ist denn mit denen los? Das waren heranwachsende Menschen, keine kleinen Kinder.

Dämliche Challenges

Ebenso dämliche Challenges waren die Banana Peel Challenge. In Stummfilmmanier sollten Jugendliche dabei versuchen, auf einer Bananenschale auszurutschen und hin zu knallen. Gefolgt von der Cinnamon Challenge. Einen Eßlöffel Zimt in die Futterluke, und an den Hustenkrämpfen dann fast zugrunde gehen. Und immer dabei die Kamera, um das alles per Video in den Netzwerken zu teilen. Wie süß.

Pussy slapping war auch aktuell mittendrin, junge Frauen schlagen anderen jungen Frauen auf den Venushügel. Das zog viele Reaktionen nach sich, wie kann es auch anders sein wenn man die Kamera drauf hält und es teilt. Fanden viele anscheinend witzig.

In die Arbeitswelt losgelassen

Mir unbegreiflich, dass junge Menschen, wahrscheinlich in einem Alter, welches Intelligenz und Vorausschau beinhalten sollte, so einen Rotz witzig finden. Und sich zum Dödel der Saison machen, in dem sie es auch noch teilen bzw. öffentlich machen. Und uns so zeigen, dass man diese Mädels und Jungs eigentlich NICHT in Kürze in die Arbeitswelt entlassen kann.

Man muss ja aufpassen, dass der Lehrling im eigenen Betrieb nicht auf die Idee kommt, sich die Patrone vom Drucker auf der Toilette in die Speiseröhre zu schieben. Oder den Kuli ins Trommelfell. Oder mit dem Locher wilde Muster ins Ohrläppchen hämmert. Man weiß ja auch nicht wo der Tacker schon so alles drin steckte, sorry. Das alles natürlich mit der Kamera begleitet und nach Feierabend auf diversen Kanälen geteilt. Verrückte Welt. ^^

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