„Achte doch auf die Tanknadel, Menschenskind!“

Seit Jahren schon gehöre ich zu den 10 Euro-Tankern, ab und an auch zu den 15 Euro-Tankern (nach Weihnachten und meinem Geburtstag). Das ist noch aus der Zeit, als die Börse immer mehr als dünn war. Frag mich einer, warum ich am Monatsanfang nicht den Rüssel gleich so rein halte, dass der Tank voll ist. Aber egal.

Bei den letzten beiden Autos war auffällig, dass die Tanknadel quasi ihre eigenen Regeln aufstellte, so wie ich 🙂 Die Nadel zeigte an „halbvoll“, nach dem Einkauf knapp 1 km entfernt nur noch „viertelvoll“. Kurz Kippen geholt,  1 km gefahren, wieder „halbvoll“, zu Hause auf dem Parkplatz dann wieder fast in der Reserve. Eine Eigendynamik im humorvollen Bereich. Seit ich im Besitz eines Führerscheines bin (fast 30 Jahre), saß ich aber noch nie auf dem Trockenen. Also ich blieb noch nie liegen wegen Tank leer. Immerhin.

Gestern als ich noch Einkaufen fuhr, war die Tanknadel auffällig weit unten. Sie war im Grunde genommen total weit unten. Es leuchtete nur nix auf, also so eine „Achtung, Tank gleich leer, Lady-Lampe“. Die Tankstelle war schon dicht. Heute Morgen Blick auf die Nadel: Nadel unten, ganz unten, schon fast im Minusbereich. Jessas Maria, was mache ich denn nun? Einen Ersatzkanister habe ich nicht, hatte ich noch nie und werde ich wohl auch nie haben. Voller Panik das Schwagertier angerufen, den Ralle, ob er mal kommen kann mit einem Kanister, damit ich es bis zur Tankstelle schaffe. Meine Größte Sorge: Ich fahre los, nach 100 m Auto aus, und stehe am hellichten Tage mit Warnblinkanlage an einer viel befahrenen Strasse und muss zugeben: „Mein Tank ist leer, Freunde. Kann hier jemand der Anwesenden den Rüssel rein halten? Vom Kanister jetzt? Hä? Geht das?“

Mein Schwager so:

„Lass Dich rollen oder schalte in den höchsten Gang, ist doch nicht weit bis zur Tanke.“

Ich so:

„Rollen mache ich dann jetzt wie?“

Mein Schwager so:

„Gang raus und rollen lassen. Aber nicht ausmachen das Auto, ist die Bremskraft im Arsch.“

Gott nee, ich bin stockesteif ins Auto, total schlecht gelaunt, unter den Achseln schwitzend und sah mich vor meinem geistigen Auge schon mit einer Warnweste 50 m weiter stehen mit einem Auto, dessen Tank leer ist. In meiner Straße. Mit der roten Kunstlederjacke unter der Warnweste, mit nassem Haupthaar, weil es nieselte. Mit Kippe im Hals. Wie eine Käufliche quasi 🙂

Es hat aber geklappt, Säule Nr. 4 war gleich meine. Ich zum bezahlen rein und sage zu der netten Dame:

Ich bin so froh, dass ich hier sein darf. Ich dachte, ich komme nicht an wegen wenig Sprit und so.“

Sagt sie:

„Hier war eben ein Herr, der hat das gleiche gesagt.“

Ich war so beruhigt, bin ich nicht die einzige Schusselkutte was die Position der Tanknadel betrifft. So etwas passiert auch Männern. So, und jetzt kommt ihr. ^^

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2 Antworten auf „„Achte doch auf die Tanknadel, Menschenskind!““

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