Kein Kaffee und schon gar keine Leberwurststulle. Hilfe!

Es ist mir ja selber peinlich, dass mein Stundenkonto ein Minus aufwies. Wie das manchmal so ist: Man hat Termine und muss ein oder zwei Stündchen eher Feierabend machen. Ist mir im Laufe des Jahres ab und an passiert. Deshalb bin ich heute ins Büro gefahren um wieder auf Null zu kommen. Wobei ich samstags gerne arbeite, dann ist es so schön ruhig im Haus.

Heute morgen war ich etwas knatschig irgendwie und schob mir lustlos ein Stück Brot in den Mund. Morgens bekomme ich eh nichts runter. Ich esse nur etwas, damit was im Magen ist und mein Stoffwechsel etwas zu tun hat. Auf dem Weg ins Büro stellte ich erschrocken fest, dass ich mir keine Leberwurststulle geschmiert habe. Oh nee. Mist, Mensch. Meist bekomme ich dort richtig Schmacht. Das bekamen meine Kollegen mit, die Schwestern auf der neurologischen Station. Und was machten sie? Meldeten sich bei mir, dass ich mir dort etwas zu Essen holen könne. Also bin ich kurz rüber geeiert und bekam frisch gebackene Nussecken überreicht. Lecker! Total süß, oder?

Da ich heute in einem anderen Büro saß, kam ich nicht an meine Kaffeepads. Die lagen in einem anderen verschlossenen Raum. Die dazugehörige Maschine stand wiederum in einem anderen, ebenfalls verschlossenen Raum. Ich hätte mir zwei Schlüssel holen müssen, total weit latschen, dann Schlüssel wieder zurück, und bis dahin wäre der Kaffee kalt geworden. Also kurz auf der orthopädischen Station gefragt, ob ich mir mal eine Tasse Kaffee pumpen könnte. Da war aber keiner, die gute Frau mag den nicht. Wir haben zwei Kaffeeautomaten im Haus. Da kann man sich sogar eine Brühe holen oder Tomatensuppe mit Croutons. Hab ich alles schon ausprobiert und getestet. Für 1 Euro ein Schnapper. Geldbeutel auf: Kein Kleingeld dabei. Mir war das Portemonnaie zu Hause runter gefallen, das Kleingeld rollte durch die Küche. Ich hatte aber keine Zeit mehr es einzusammeln und fuhr los. Wie dumm Steffi, wie dumm! Na ja, wechsele ich eben einen Schein. Denkste. Auch kein Schein dabei. Also zur nächsten Kollegin an die Rezeption, und da konnte ich mir schnell einen Kaffee kochen. Eine Tasse bekam ich auch geliehen, selbst die hatte ich nicht. Ich bin aber auch ein unorganisiertes Frauenzimmer, echt schlimm. Ein Mann hätte hier nix zu lachen, das glaubt mal. Jedenfalls Danke an Ecaterina Poiana, Kathrin Baberg Hildebrandt, die kleine süße Schwester, deren Name ich nicht kenne und natürlich die Conny. Ihr habt dafür gesorgt, dass mein Blutzuckerwert in der Norm blieb und ich meinen dringend benötigten Koffein-Kick bekam.

 

Hier zu Hause nach Feierabend hab ich tassenweise Kaffee in mich gekippt und gleich `ne Stulle geschmiert. Jetzt suche ich mal das Kleingeld in der Küche. Das kleine Fleddergeld rollt ja in jede Ecke. ^^

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Du kommst aus Uslar, wenn …

… auch Du vorhin beim Einkaufen im Netto dachtest, es wäre vorgezogener Martinstag für schulpflichtige, aufgepimpte Kinder. Nur halt ohne Martin und Pferd

Auf dem Weg zum Netto am Abend sah ich aus den Augenwinkeln rechts schon Leute über einen Acker bei Allershausen laufen. Auf dem Parkplatz saßen junge Menschen, auf den Parkplatz kamen junge Menschen, aus dem Netto stolzierten singende junge Menschen: Ach Gott, ja, ist ja School`s out im KuBa mit Udo Klümper und Daniela Deejayna Meyer *vordenKopfhau*


Da war eine Stimmung und Geräuschkulisse, wie ich sie so beim Einkaufen noch nicht wahrgenommen habe. Alles voller junger Uslarer Mädels und Jungs, die heute Abend mal unter sich abfeiern dürfen. Ohne uns doofen Eltern/Erwachsene. So putzig wie aufgeregt sie waren, wie niedlich zurecht gemacht. Das ist in etwa vergleichbar mit der Disco damals im alten Meeting auf dem Ilse-Gelände. Wer erinnert sich noch? War ja auch schweinegeil für uns, wir haben das nicht weniger genossen.


Anscheinend wird die School´s out-Party richtig gut angenommen, es scheint immer was los zu sein. Bzw. hält sich dieses Angebot zu Beginn der Ferien schon sehr lange. Ich weiß nicht mal, wer Ideengeber war/ist.
Ich habe mal etwas darauf geachtet, mit was sich die „Uslarer Zukunft“ so eindeckt für einen dollen Abend im KuBa: Energy-Drinks sah ich, Cola, Muffins und diverse andere Köstlichkeiten in flüssiger und fester Form. Kein Alkohol! Keine Kippen! Es war schon putzig, bei der Auswahl der kleinen Snacks musste ich schmunzeln. Ich möchte mal behaupten dass an Abenden, an denen Udo und Daniela auflegen, der Netto an Lebendigkeit nicht zu überbieten ist. Ein Geplapper wie im Hühnerstall. Und die jungen Leuten waren so herrlich aufgeregt und voller Vorfreude. Viele schienen sich auch gekannt zu haben, die Konversation von Kasse 1 zu Kasse 2 ließ diese Schlussfolgerung jedenfalls zu. Es musste nämlich eine 2. Kasse geöffnet werden, der Andrang war gigantisch. Draußen organisierte eine Mutter wohl das Abholmanöver der Brut mit dem Handy vor ihrem Auto. Jaja, das gehört wohl auch dazu.
Schade, dass Erwachsene dort nicht rein kommen. Ich würde mir das echt gerne mal für ½ Stunde anschauen. Und mich einfach freuen für die jungen Menschen, dass man auch für sie Angebote bereit hält. Hoffentlich feiern sie auch bis die Schwarte kracht. Und essen die Muffins auf.

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Wecker-Alarm!!!

Seit Anfang August rappeln hier die Wecker, da wirst Du irre! Der Kurze steht nun auch im Berufsleben, und steht fast zeitgleich mit mir auf wenn er Frühschicht hat. Zu unseren ungewohnten Begegnungen im Bad mit sich überschneidender Dusch-, Föhn- und Zahnputzzeit sag ich mal lieber nix. Ich fühle mich so gehetzt in meiner eigenen Bude 😉

Ich habe immer zwei Wecker gestellt, einen Radiowecker und den Handywecker. Falls Stromausfall ist und der Radiowecker abkackt. Hatten wir alles schon. Ich nutze die Schlummertaste, alle 9 Minuten rappeln meine Teile, so ca. 2-3x.

Der Kurze hat auch zwei Wecker gestellt, sein Handywecker und den Wecker am Festnetztelefon. Falls der Akku vom Festnetztelefon leer ist. Auch er hat seine Schlummertasten aktiviert, auch bei ihm rappeln alle paar Minuten seine Teile. Das hat zur Konsequenz, das ab ca. 4.30 Uhr hier ein Gebimmel ist wie im Vatikan! Erst sein erster Wecker, dann mein erster Wecker, dann mein zweiter Wecker, dann sein zweiter Wecker. Und das alles in 3-facher Ausführung wegen der Schlummertasten. Wir haben beide Panik zu verpennen, das sei am Rande kurz bemerkt.

Heute Morgen war seiner wohl etwas früh gestellt, normalerweise stehe ich um ca. 4.45 Uhr auf (nee, stimmt nicht, um 5.10 Uhr weil die Schummertaste noch zum Einsatz kommen muss). Die „Chefin“ eröffnet den neuen Tag, ich bin zuerst auf weil ich den ersten Kaffee bei absoluter Ruhe trinken muss. Sonst krieg ich die Krise wegen Morgenmuffelligkeit und so. Ab 4.30 Uhr saß ich heute senkrecht im Bett weil es im Zimmer nebenan schon rappelte. Dann kamen meine beiden zum Einsatz, bis Wecker Nummer vier aus dem Nebenzimmer seine Melodie trällerte. Wir haben beide dezente Weckmusik, nicht gerade unwichtig. Bei meinem Radiowecker habe ich einen Sender eingestellt mit klassischer Musik, bei Hardrock erschrecke ich mich immer so.

Nach zig Schlummertasten-Alarmmomenten, sämtlichen Klingel-/Weckmelodien kommt dann hier langsam Stimmung in die Bude. Ich habe immer etwas Angst, unsere 12 Nachbarn sind dann auch wach. Ist ja alles recht hellhörig hier. Ich warte auf böse Drohbriefe im Briefkasten oder unter der Tür durch geschoben, so à la:

„Ist bei Ihnen nicht bald mal Ruhe um diese Uhrzeit, sprechen wir Ihre Vermieterin an. Versprochen! Das Gebimmel ist ja nicht zu ertragen zu nachtschlafender Zeit.“

Unsere Nachbarn, welche um dieselbe Uhrzeit aufstehen müssen, können sich aber auf uns verlassen: Wenn mal Stromausfall ist und deren Wecker nicht bimmeln, bimmelt es bei uns immer noch. Ich habe noch einen total alten Wecker von meiner Oma. So ein Teil zum Aufziehen, ihr kennt das noch? Das Ding ist so laut, es glaubt mir keiner. Da kann man die berufstätigen Leute drei Ortschaften weiter gleich mit wecken, so einen Rabatz macht das Ding. Wenn ich den aber noch mit ins Spiel bringe, bewerfen die Nachbarn mich auf dem Weg ins Auto bestimmt mit altem Brot oder so. Ich zieh den lieber nicht auf und ergötze mich am Blick auf das Teil und den nostalgischen Erinnerungen an die Zeit, als ich diesen Wecker noch benutzte. Da waren aber auch die Wände dicker in meinem alten Kinderzimmer bei Mama und Papa. Und ich musste nicht um 4.45 Uhr aufstehen. ^^

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Es gibt zum Glück nicht nur Gaffer und Ignoranten

Wildwechsel ist momentan wieder Thema.

Am Montag konnte ich durch einen Schlenker nach rechts noch verhindern, dass ich über ein totes Reh fuhr. Mein Kollege hinter mir hat es zu spät gesehen und ist drüber gerammelt.

Am nächsten Tag, ich war aus einer Ortschaft heraus gefahren, überholte mich ein PKW.  Ich bin aber auch wieder geschlichen wie sonst was. Plötzlich sah ich diesen Wagen stark abbremsen und Warnblinkanlage einschalten. Ich bremste auch sofort ab, schaltete auch die Warnblinkanlage ein. Ich konnte auf die Entfernung noch nicht sehen was passiert war. Bei näherem heran fahren sah ich schon ein sehr malträtiertes kleines Reh über die Fahrbahn verteilt.

Ich hielt hinter dem Fahrzeug, stieg aus und ging sofort auf die Fahrerin zu, die zum Glück unverletzt aus ihrem PKW stieg. Es ging ihr gut, sie war körperlich unversehrt. Sie war total geschockt und etwas durcheinander. Wir riefen sofort die Polizei. Was den Schaden am Wagen betraf, konnten wir beide schwer ein Urteil fällen. Der freundliche Polizist am Telefon wies uns darauf hin, dass wir bitte die Unfallstelle von beiden Seiten absichern mit Warndreiecken. Das haben wir auch sofort getan, es war nämlich noch recht dunkel, knapp 6.35 Uhr. Während wir zusammen auf die Polizei warteten, haben irrsinnig viele andere Autofahrer/Autofahrerinnen angehalten und gefragt, ob sie irgendwie helfen können. Das war ganz großes Kino und hat mich positiv überrascht.

Die junge Frau rief ihren Vater an, dieser kam auch in kürzester Zeit. Ich war so froh, dass er die Teile des Tieres an die Seite schob, so dass nicht noch jemand irgendwie in Gefahr kam. Es war total süß zu sehen, wie diese beiden miteinander umgingen. Egal wie alt eine Tochter ist, irgendwie bleibt sie für den Papa wohl immer das kleine Mädchen. Die junge Frau war jedenfalls total beruhigt durch seine Anwesenheit. Der gute Mann hatte zudem provisorisch vorne alles am Wagen gerichtet. Dieser war noch fahrbereit, die beiden starteten später nach Abwicklung aller Formalitäten hintereinander fahrend in die Werkstatt.

Wir standen dort insgesamt knapp 60 Minuten, ich hatte so lange gewartet weil ich in dem Glauben war, meine Personalien angeben zu müssen. Meine Kollegen, welche mich dort stehen sahen, hatten zwischenzeitlich in der Klinik schon Bescheid gegeben dass ich wohl später komme. Das erfuhr ich, als ich kurz per Handy Bescheid geben wollte etwas später zu erscheinen am Schreibtisch. Das war auch von meinen Kollegen/Kolleginnen ein feiner Zug. So machten sich die anderen keine Sorgen wo ich denn bleibe.

Warum ich das hier erwähne? Da mittlerweile die Meldungen über Gaffer und Ignoranten drastisch zunehmen, gibt es trotzdem noch andere Geschichten mit positivem Inhalt. So wie an diesem Morgen. Ich habe einige Kolleginnen erkannt die anhielten und Hilfe anboten und die gerade aus der Nachtwache kamen. Hätte ich Hilfe gebraucht für Erste Hilfe-Maßnahmen o. ä., dann hätte ich diese Hilfe auch recht schnell bekommen. Das macht Hoffnung darauf, dass man in einer ähnlichen Situation nicht alleine bleibt und dem Schicksal sich selbst überlassen.

Ich hoffe, die junge Frau hat sich von ihrem Schreck erholt und der Schaden an ihrem Wagen ist nicht allzu groß. Sie war nicht verletzt und wir beide hätten schnell Hilfe bekommen wenn wir sie gebraucht hätten. Das beruhigt ungemein und war eine tolle Beobachtung an diesem Morgen vor Sonnenaufgang im Reinhardswald.

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„O zapft is“ für den dicken Geldbeutel oder wie?

Ein Event, welches ich irrsinnig gerne mal erleben möchte, ist z. B. das Oktoberfest in München. Feiern, Tanzen, Quatschen, Lachen, Schunkeln, Essen und Trinken: Das wäre mein Ding.

Jedes Jahr schaue ich die Dokumentationen über die Wiesn. Welche Logistik da so hinter steckt, wie viele Menschen eingebunden sind, was für Filmrisse die feiernde Gemeinde verzeichnen kann am nächsten Tag. Das ist ja unvorstellbar. Der sogenannte „Kotzhügel“, auf dem alles liegt was Rang und Namen hat oder auch nicht, zeigt jedes Jahr wieder Bilder welche seinesgleichen suchen.

Gerne würde ich das alles mal einen Tag beobachten dürfen. Nicht nur das bunte Treiben in den Zelten, davor und auf der Vergnügungsmeile, sondern auch gerne in den Behandlungsräumen der Einsatzkräfte. Da sorgen Menschen und Vorfälle bei mir für totale Schockstarre, während die Einsatzkräfte sicherlich mittlerweile nur mit der Schulter zucken und müde lächeln. Für sie Routine auf der Wiesn. Leider.

Gerne würde ich mit Freunden nach München rammeln, welche so in etwa meinen Feierpegel drauf haben. Wie die Truppe vom 09.09. z. B. Meine Freunde halt.

Seit Jahren habe ich das im Kopf, seit Jahren bekomme ich auch Einladungen bzw. Angebote für Plätze in diversen Zelten, seit Jahren muss ich absagen. Das kostet ja eine Schweinegeld!

„Ja, leck mi do am Oasch“.

Die Preise in diesem Jahr sind heftig. Wenn ich all den Meldungen glauben kann, kostet ein Liter Wasser über 10 Euro. Das soll mich nicht sonderlich jucken, ich mag kein Wasser.

0,1 Liter Hugo für 15,50 Euro. Ich mag das Zeug auch nicht, sorry.

Bier mag ich. Ja, das mag ich. Die Maß Bier für knapp 10,95 Euro in diesem Jahr. Das ist `ne Adresse, das ist ein Klopper. Wenn ich mir zwei Flaschen Bier 0,5 l gönne und mit Pfand 3 Euro zahlen soll, tränen mir schon die Augen (ich konsumiere gerne no name-Bier, auch wenn meine Freunde schon oft gemeckert haben über die Plörre).

Der XXL-Schampus ist für 4.400 Euro zu haben. Das sind für viele von uns weit mehr als 2 Bruttomonatsgehälter. Ich hätte beim Trinken immer das Gefühl, da läuft gerade meine Warmmiete durch meine Kehle plus Müllgebühren und Stromkosten. Ich könnte gar nicht schlucken, so leid täte es mir um das Geld.

Bei den Preisen für die Schmankerl wird es auch dolle: 1 Scheibe Butterbrot für 5 Euro, Käsewürfel für 18,20 Euro, das halbe Hendl für über 10 Euro, Obazda auch über 10 Euro. 100 g gebrannte Mandeln sollen 6,50 Euro kosten konnte ich lesen.

Die Preise sind in all den Zelten teilweise sehr unterschiedlich, teilweise recht dicht beieinander. Logisch, die angesagten Zelte ganz oben in der Preisliga, die weniger angesagten teilweise humaner. Wenn man von human noch sprechen kann.

Vielleicht liest hier jemand aus München mit und kann mir die Frage beantworten, ob dort nur der etwas besser situierte Teil der Gesellschaft zu finden ist. Oder auch Familien aus dem Umland mit weniger immensen Einkommen. Die Preise für die Fahrgeschäfte sind auch gesalzen. Mit Kindern auf die Wiesn gehen muss eine Schneise in die Geldbörse schlagen. Hier eine Cola und da eine Wurst, das alles in der Achterbahn im Magen gut gerührt und geschüttelt, und die Haushaltskasse hat Ebbe. Wenn es ganz dumm läuft, kotzt das Kind hinterher die sauer verdienten 50 Euro wieder aus nach der Fahrt im Kettenkarussel und nach dem Verzehr vom Obatzda mit Fanta und Zuckerwatte zum Beispiel.

Wenn die Preise so bleiben oder noch ansteigen, kann man sich als Tourist aus ländlichen Regionen mit durchschnittlichem Einkommen einen Besuch wohl eher sparen. Wenn man dann wie ich noch weit anreisen müsste plus Unterkunft (Schwester wohnt in Augsburg, der Posten kann gestrichen werden hoffe ich), dann muss man lange sparen um richtig derbe abfeiern zu können. Weißwürstl sind zwar teilweise noch recht günstig mit 3,80 Euro, ich mag aber dieses zuzeln nich. Süßen Senf auch nicht. Hähnchen mag ich. Ich habe eben zwei halbe Wiesn-Hendl im Discounter gekauft, gibt es gerade in einer Aktion für 1,99 Euro. Hole ich mir einfach zwei Flaschen Weißbier aus dem Angebot, brenne meine Mandeln selber, lege den „alten Holzmichel“ in den CD-Spieler und tanze auf meinem Kiefertisch in meiner Trachtenbluse bis sich die Balken biegen. Oktoberfest für Normalverdiener. Eigentlich eine Geschäftsidee, oder? Nächstes Jahr ist hier der Faßanstich, Freunde. Name des Zeltes: „Uslarer Eskalationshalle“ ^^

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Links geht ja, rechts ist eine Katastrophe!

Wovon spreche wohl? Die mitlesenden Frauen werden eher darauf kommen als die mitlesenden Männer: Es geht ums lackieren der Fingernägel.

Ich persönlich vollziehe diesen kunstvollen Akt nur wenn es sein muss: Vor Feierlichkeiten oder vor Situationen bei denen ich denke, dass etwas Nagellack auf den Griffeln seriöser wirkt. Wobei man bei meiner „Lackier-Kunst“ von Seriösität nicht unbedingt sprechen kann. Ich feudel darüber wie von der Grobmotorik geritten. Letzten Samstag war es wieder wo weit:

Die linke Hand bekomme ich noch halbwegs gut geregelt, mit rechts kann ich gut pinseln und zielen und dosieren.

Die linke Hand sieht aus wie nach einem Kettensägen-Massaker, gerade wenn ich roten Nagellack benutzt habe. Alles rot, inklusive Tisch oder Tischdecke oder was auch immer als Unterlage diente.

Wenn ich mir die Nagelhaut und Fingerkuppen versehentlich mit angemalt habe, tauche ich einen Q-Tip (diese länglichen Dinger, mit welchen man die Gehörgänge reinigt, sie aber damit nicht reinigen sollte!) in Nagellackentferner. So versuche ich die wilde Malerei einzudämmen. Dabei radiere ich aber auch gerne die Hälfte des Nagellacks auf dem Nagel wieder weg. Dann muss ich da nochmal drüber pinseln. Das sieht man meist, also lasse ich es trocknen und bemale dann den kompletten Nagel wieder. Das sieht nicht selten aus wie drauf geschissen. Nochmal alles entfernt, und es geht von vorne los.

Bin ich zufrieden, laufe ich mit den Händen wild schleudern durch die Wohnung. Das muss ja trocknen. Man will nur kurz das Fenster öffnen oder was trinken, kommt ungeschickt mit dem Nagel an einen Gegenstand und hat voll die Schneise auf dem Nagel. Orrrrrrrrr! Wieder alles runter, wieder neu lackiert. Ich habe mir jetzt so ein „Schnelltrocknungs-Spray“ geholt, das ballere ich sofort auf die Nägel. Man muss aber den Abstand einhalten, sonst wird der glänzende Lack zum stumpfen Lack. Und es stinkt. Ist alles in Ordnung und die Nägel sehen cool aus, dauert es bei mir keine 2 Tage und das Zeug blättert ab. Weil ich gerne günstige Lacke kaufe.

An den Fußnägeln ist einfacher. Ich klemme mir zwischen jeden Zeh Watte-Pads, damit da Abstand ist und Zeh 1 und 2 und 3 und 4 und 5 nicht zusammen kleben nach dem anmalen. Wenn man Pech hat und meint das Zeug ist trocken, zieht man Stunden später die Socken aus und diese kleben an den Füßen fest. Oder die Zehen hängen am Frottee-Laken wie Beton, hatte ich auch schon.

Ihr Männer ahnt nicht was wir Frauen durchleben, wenn wir uns alleine die Nägel lackierten. Ist aber auch besser so. ^^

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„Wo ist denn jetzt der Schirm schon wieder?“

(Quelle Bild: Otto.de)

Regen war nicht nur in diesem Sommer Thema. Regen ist bei mir immer Thema. Weil ich irgendwie eine gespaltene Beziehung zu Regenschirmen habe. Sagen wir es so: Ein Regenschirm hat in diesem Haushalt eine Verweildauer wie ein Kerl. Kurz quasi. Und kaum bis selten bis stellenweise nie anzutreffen.

Seit ich einen Regenschirm halten kann, sind die Dinger immer weg. Wie viele ich schon gekauft habe bislang, entzieht sich meiner Kenntnis. Es waren viele. Stockschirme, Taschenschirme, Langschirme, Mini-Schirme, Piccolo (gibt es echt, das ist kein Sekt), Sitzschirme, Stützschirme, bunte Schirme, Schirme mit übergroßer Spannbreite. Manuell zu öffnen oder mit Duomatik (wir drücken auf einen Knopf und dann öffnet und schließt er sich wie von Geisterhand. Schwupps). Alle weg! Weil? Weil ich die Dinger ständig und überall liegen/stehen lasse, wenn ich damit unterwegs war.

Kurz Einkaufen gewesen, Schirm in den Schirmständer gestellt, aus dem Geschäft raus: Schirm vergessen.

Draußen gewesen, bei Events oder so: Schirm kurz wo hingestellt/hin gehangen, nach Hause geeiert: Schirm weg. So lässt sich das unendlich fortsetzen.

Nun kosten die Dinger ja kein Vermögen, aber ich gehe immer dran vorbei wenn sie im Angebot sind. Frag mich einer warum, ich weiß es nicht. Wenn ich nur kurze Strecken laufe, ist es mir egal wenn ich etwas nass werde. Oder ich stülpe mir die Jacke über den Kopf. Oder die Handtasche. Oder ich hake mich bei einem mir bekannter Schirmträger/einer Schirmträgerin unter, so nach dem Motto: „Rutsch mal und halt den Schirm höher, habe meinen vergessen.“

Regnet es doller, nehme ich mir vor doch ein paar Euro in einen Schirm zu investieren. Mache ich dann doch nicht, gerade wenn es lange nicht geregnet hat.

Ich habe vor Kurzem „dem Kurzen“ einen Schirm gegeben: Der ist weg.

Ich habe vor Kurzem mir einen gelben Stockschirm gegönnt: Der ist weg.

Der letzte Schirm, ein schwarzer Taschenschirm, kürzlich gekauft ist … weg!

Frag mich einer, wo die sind.

Ich bräuchte einen Schirm der bimmelt und bellt und Lichtsignale abgibt, wenn ich mich 2 m von ihm entferne. Oder mit mir spricht, falls ich ihn ablege, frei Schnauze à la:

„Steffi, Menschenskinder, pass upp, ich hänge hier. Haaaaalloooooo. “

Aber bunte Cocktailschirmchen, welche auf dem Longdrink steckten, die finde ich auch 6 Monate später noch in meiner Handtasche. Weil ich die so niedlich finde.

Der Schirm ist ja männlich. Vielleicht besteht da ein Zusammenhang zu meinem Defizit bezüglich der Dreibeiner irgendwie.

Wer auf keinen Schirm aufpassen kann, der kann das auch nicht auf einen Mann. Oder so. So irgendwie. Ach, ich weiß auch nicht. Ich kaufe mir die Tage aber wieder einen. Einen Schirm meine ich. ^^

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„Was machst denn Du schon hier?“

Singlebörsen-Anekdoten:

So jung und schon online auf der Suche?

 

Ich habe mich in den letzten Wochen nochmals hier bei Facebook in einigen Single-Gruppen angemeldet. Vorteil ist, dass man durch die Postings so die eine oder den anderen auch ganz gut kennen lernen kann, bzw. ein Bild machen von dieser Person. Was jemand schreibt, was für ein Profil sie/er hat etc.  Ich finde das immer recht aufschlußreich.

Eines ist mir aufgefallen: Das Alter der Mädels und Jungs, die auf diese Art und Weise nach Partnerinnen oder Partnern suchen, ist erschreckend niedrig. Ich staunte nicht schlecht als ich über ein 17-jähriges Mädel stolperte, die so ihren Traumprinzen finden wollte. Und fragte mich, wie es dazu kommt. Gerade im Hinblick darauf, dass meine Generation in diesem Alter die Möglichkeit der Singlebörsen nicht kannte. Aber trotzdem dauernd verknallt war. Zumindest ich 🙂 Die Jungs habe ich damals in der Schule gesehen, beim Einkaufen, in der Disco, bei Geburtstagen usw. Es gab genug Möglichkeiten in „freier Wildbahn“ jemanden kennen zu lernen.

Hat sich das heute so verändert? Hängen viele nur noch vor dem Display/Bildschirm? Oder verführt das Dating via Internetportalen so sehr?

Der zweite Punkt, den ich fast noch erschreckender fand war meine Beobachtung, dass Mädels in diesem Alter oft von Männern angebaggert werden, welche ihre Väter sein könnten. Das kann man beispielsweise unter der Vorstellungsrunde der Mädchen gut erkennen, wenn sich die Männer zu Wort melden und ihr Interesse bekunden. Da kommen dann Anmachsprüche von Männern, die gut und gerne doppelt so alt sind. Auch dann wenn die jungen Hüpfer erwähnten, dass sie jemanden in ihrem Alter suchen. Was da geschrieben wird seitens der Herren ist stellenweise so anzüglich und abartig, dass ich mich fremdschäme.

Sicherlich wird das mit dem Altersunterschied heute nicht mehr so eng gesehen, aber irgendwo gibt es eine Grenze. Spätestens da, wo noch relative junge Menschen jemanden ihres Kalibers suchen.

Was läuft da verkehrt? Oder bin ich zu kritisch? Fragen über Fragen … ^^

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Gott, ne! Eine Kamikaze-Mücke?

Vor ein paar Tagen sitze ich übelst gechillt am Abend in der Küche (ich habe Urlaub), plötzlich sticht mich irgendwas in das linke Bein. Es juckte sofort wie Hulle, und nach dem Abtasten war da auch gleich eine Beule.

Die Mücke fand ich nicht zwecks Eliminierung. Amor auch nicht, hätte ja sein können, dass er mich heimsucht auf lustige Art und Weise 😉

Am nächsten Morgen fast der komplette linke Oberschenkel rot, total heiß, sehr verhärtet, es hat gejuckt und schmerzte etwas.

Aber gut, Presswehen sind schlimmer, da muss man durch. Ich hätte mich zu Tode kratzen können. An der linken Wade, dem rechten Fußgelenk und dem linken Handgelenk juckte es auch wie Euterbock. Wenn ich kratzte, schwoll alles sofort an.

Gestern, am Freitag, ein paar Minuten nach 12 Uhr (alle Arztpraxen zu!), habe ich beim Gang auf`s Klo so Schmerzen im Bein gehabt, dass ich ging wie nach einer Hüft-Totalendoprothesen-Op.

Als Arzthelferin geht da der komplette Horrorfilm im Koppe ab: Entzündung und Eiter im Oberschenkel, anaphylaktischer Schock, verseuchtes Gewebe, angefressener Knochen, das Ende naht. Im Tiefkühlfach die Kühlkompresse gesucht, ich war echt kurz davor mir die gefrorenen Chicken Wings auf die anderen schmerzenden Stellen zu legen. Die Kompresse gefunden, aufs Sofa und panischen Gedanken kamen auf wie z. B., dass ich an einem Freitag in die Uniklinik/Notaufnahme fahren muss und sagen:

Tach, Werner, ich habe einen merkwürdig erscheinenden Mückenstich.“

Die hauen Dir doch den Infusionsständer um die Ohren da, wenn Du wegen so einem Pillepalle-Kram kommst. 

Ich hatte ein ungeheures Mitteilungsbedürfnis, und schickte ein Bild meines Oberschenkels an einen guten Kumpel und Ex-Freund und jammerte wie doof. Muss auch mal sein als Single.

Er so: „Witzig, mir hat auch eine Mücke in den Po gestochen.“

Ich so: „Da ist nicht mein Po, das ist mein Oberschenkel. Was hast Du für Erinnerungen an meine Po?“

Er so „Sorry, kann passieren, oder?“

Ich gedanklich so: „Orrrrrr.“

Da fiel mir ein, dass ein Arzt, knapp 20 km von hier entfernt, am Freitag bis 18 Uhr Sprechstunde hat. Ein ehemaliger Chef von mir. Sofortiger Anruf, Erklärung des Dramas am Telefon, ich konnte kommen. Mein Auto war aber nicht hier, verliehen quasi, und ich wollte nicht selber fahren weil Schmerz und Panik und so. Um 17.57 Uhr war ich dann da, die Diskussionen im Wagen waren hart und schmutzig.

Da unsere Waschmaschine kaputt ist und ich meine Kochwäsche gerade bei meiner Zwillingsschwester waschen darf, war hier nur die primitive Notfall-Grundausstattung: Schlüppa von 1985, mit orangen Blumen und braunen Blüten plus 2×2 cm großem Loch an der rechten Pobacke. So kann ich meinem Ex-Chef nicht unter die Augen treten! Also eine Hose rausgesucht, die ich nicht runter lassen muss, sondern von unten hochschieben kann. So eine Art Pluderhose. ¾ Länge, uralt, orange, mit Gummizug oben. Weiße Sneaker an mit Kaffeefleck Schuh rechts, zwei verschieden farbige Socken.

Und ich denke noch so: „Da wird am Freitag gegen Abend nichts los sein, dich sieht so keiner. “

Jau, gehe an die Anmeldung, Wartezimmer voll. Und ich stehe da wie ein bunter Hund. Nicht auszudenken, da wäre eine Schnitte von Kerl gewesen.

Ich wartete draußen vor der Praxis, saß paffend auf einer Holzbank. Akku vom Handy fast alle. Ich bilde mir ja ein, die Leute schauten mich alle seltsam an, die dort vorbei gingen bzw. fuhren.

Mein Fahrer hatte Hunger und kaufte sich derweil im Nachbarort zwei Brötchen und Mett. Erfuhr ich aber erst hinterher. Schlau ist er jedenfalls. Nur für mich war kein Mettbrötchen über, wie immer. 

Dann war ich dran: Hosenbein links hochgeschoben. Voll der infizierte Insektenstich. Rezept für ein Antibiotikum und eine Cortisonsalbe. Und eine Überweisung in die Klinik, falls keines der genannten Mittel zum Wochenende Besserung bringt. Mit dem Rezept in die diensthabebende Apotheke gerauscht, steht da ein Geschoss von Typ. Und ich in der orangefarbenen ¾ Pluderhose mit dem Kaffeefleck auf den Klotschen.

Zu Hause angekommen, sofort die Salbe auf die Stellen geschmiert, Arnika-Globuli eingeworfen, die doofe Hose aus, Kaffeefleck versucht aus den Latschen zu schruppen, Kühlpad auf das Bein.  

Ich habe fast noch nie im meinem Leben auf Dinge allergisch reagiert, und dann bringt Dich so eine kleine Mücke an Deine Grenzen. Und dazu, einen fast 30 Jahre alten Schlüppa anzuziehen. Da vergeht es dir echt. Sauvieh! ^^

P. S. Schon viel besser heute 🙂

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