Ich widme diese Kolumne der Verpackungsindustrie …

Gibt ja Momente, da frag ich mich wer denn da so den Käse und die Wurst einschweißt, die ich käuflich erwerbe. Und ich frage mich ob die garnicht wollen dass ich den Käse und die Wurst esse. Warum? Was ich hier manchmal veranstalte um an eine Scheibe Salami oder meinen Esrom zu kommen, ist nicht selten von meinem vollen Körpereinsatz gekrönt.
„Kolumne, warste bei Sport? Du schwitzt so.“
„Nee, hab ne Packung Mortadella geöffnet.“
Da sind ja oft so Laschen an der Seite an denen man zieht und dann geht die Packung auf. Die Lasche funktioniert aber nicht immer. Oder ist garnicht erst da. Ich suche stundenlang diese Lasche die nicht da ist, weil wohl die Verpackungsmaschine irgendwie nicht so wollte wie sie musste. Oder die Lasche ist da und die Verpackungsmaschine hat da die 10-fache Menge Kleber draufgehämmert. Du sitzt vor der Wurst und kommst nicht dran. Is als ob Du für nen Typen schwärmst, kommst aber nicht dran. Ich hole dann meist eine Schere oder ein scharfes Messer und schnitze die Verpackung auf. Also von der Wurst jetzt, nicht von dem Typen.
Etwas dickere Plastikverpackungen trieben mich auch ab und an in den Wahnsinn. Da ist man kurz davor vom Nachbar eine Flex auszuleihen um genau das in die Futterluke zu bekommen, was da so sensationell eingeschweißt war. Würden die Verpackungskünstler und -maschinen mal an die Firmen weitergeleitet werden, die sich um einbruchsichere Fenster und Türen und so kümmern: Es gäbe kaum noch Einbrüche, kommt ja keiner rein in die Hütten.
Oder Fischdosen: Ich krieg schon Schweißflecken unter den Achseln wenn ich eine Dose in der Hand habe und genau weiß was gleich passiert: Du ziehst an der Öse an der Dose um den Deckel zu öffnen, die Öse an der Dose reißt ab nachdem die Dose 14 mm geöffnet ist, und Dir die Soße noch mit 10 km auf den Kittel flog. Dann musst Du den Fisch mit einer Pinzette aus dem 14 mm geöffneten Deckel prökeln um ihn auf das Brot zu bekommen. Wie eine Op-Schwester fühle ich mich dann.
„Schwester, Skalpell und Tupfer, bitte.“
Sehr gerne, ist das Senfsoße oder Tomate? Sprotte oder Hering?“
Ich hab noch ein Trauma aus meiner Kindheit mit dem O-Saft in dieser Tüte, in die man einen Strohhalm reinstecken muss in eine Perforation die sich oft nur so nennt aber keine Perforation ist, ich sag jetzt den Name nich. Man musste ja den Einschusswinkel vom Strohhalm exakt berechnen und diesen dann auch exakt einführen sowie die Tüte exakt halten, damit nicht alles oben rausschoss. Bei mir schoss es immer oben raus, ich hatte manchmal den Eindruck das schoss schon raus während der Strohhalm noch eingeschweißt in meiner Hand war, was sag ich da, während dieser O-Saft noch im Regal stand.
Aber gut, unsere Vorfahren mussten ihr Essen noch selber erlegen und alles selber anpflanzen und ernten und so. Da will ich mich mal nicht darüber aufregen dass ich teilweise ne Abrißbirne brauche um an mein Essen zu kommen. ^^

Share

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert