Die Nacht der 40 Pizzen

(Quelle Bild: Pixabay/Hans)

Ihr kennt das sicherlich: Man hat nicht immer Lust auf Kochen. Wenn man dann noch ohne Ideen ist oder es ist zeitlich zu spät für aufwendige Sachen, darf auch mal Essen geholt werden so hin und wieder. Ich esse immer abends warm, das muss ich noch erwähnen.

Hier in meiner Stadt hat ein Imbiss neu eröffnet, die Speisekarte war im Briefkasten. Also habe ich diese studiert an einem Samstagabend vor 2 oder 3 Wochen und mich dann für eine Familienpizza entschieden. Eine halbe Pizza für den Abend, die andere halbe Pizza für den Sonntagmittag.

Prima, das war ein Plan, auf gehts. Noch schnell den Einkauf erledigt und voller Vorfreude und mit richtig Hunger in diesen Imbiss. Es war dort recht ruhig (dachte ich), ein Bekannter stolperte auch dort herum.

Nachdem ich freudestrahlend meine Bestellung aufgegeben hatte, kam folgende Frage:

„Haben Sie noch was zu erledigen?“

Ich so: „Nee, wenn es etwas dauert warte ich draußen und rauche eine.“

Sie so: „Äh, der Ofen ist belegt. Wollen Sie nochmal wiederkommen?“

Mein Bekannter so: „Wir haben Community-Treffen und dafür 40 Pizzen bestellt.“

Ich so: „Och nee! Dann bitte einen Dönerteller!

Die Frage, ob ich nicht einfach mit zu diesem Treffen kommen kann zwecks schnellerer Vertilgung einer Pizza, wurde von meinem Bekannten klar verneint. Bei Gott, ich habe ihn samt „Pizzen-Community“ kurz richtig doof gefunden 😉

Ich sage es mal so: Hinter dem Tresen ging der Punk ab. In der linken Ecke backten die 40 Pizzen, in der rechten Ecke nahm mein Dönerteller an Fahrt auf. Mittendrin Gewusele vom Personal.

Mein Essen wurde zubereitet von einem bildhübschen Mann. So nutze ich die Wartezeit um hin und wieder einen Blick in seine Richtung zu werden. Schauen darf man ja. Nur so viel: Meine Wahl fiel auf die scharfe Soße! 😉

Als ich noch kurz den Bezahlvorgang der 40 Pizzen von diesem Community-Treffen beäugte, wandelte mein Essen über den Tresen. Überreicht vom bildhübschen Mann. Attacke zum Auto, ich hatte richtig Schmacht.

Im Auto dann die Feststellung, dass ich jetzt quasi nichts für Sonntagmittag habe. Weil die Familienpizza ja nun nicht an Bord ist. Okay, muss ein Bütterken herhalten, es gibt ja abends warm. Und was soll ich euch sagen? Ich habe die Portion nicht geschafft und somit am nächsten Tag gegen 12 Uhr noch die Reste in die Mikrowelle gestellt.

Wenn ich diese Pizza demnächst mal probieren möchte, rufe ich vielleicht vorher an. Um abzuchecken ob da vielleicht irgend ein Turnverein 35 x Calzone bestellt hat oder 38 x Baguette mit 17 Hamburgern plus 18 x Dönerteller samt 20 x Salat. Dann wäre ich raus und würde doch noch spät an einem Samstagabend kochen. Oder eben ein Bütterken schmieren. Oder, oder, oder. ^^

(Gruß an U. und seine Hamburger vertilgende Community. Ich hoffe es hat gemundet.

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„Du musst Spazierengehen“ haben sie gesagt,

„das tut Dir gut,“ haben sie gesagt.

(Für Dorthe K.)

Sonntags kriege ich den Hintern einfach nicht hoch. Auch wenn ich morgens plane mit dem Fotoapparat durch die Gegend zu wandern oder einfach irgendwo hinzufahren: Ich kann mich schwer aufraffen und finde mich oft dem Tiefschlaf verfallen auf dem Sofa wieder in den Nachmittagsstunden. Meine Freunde laden aber immer so tolle Bilder hoch und sind so aktiv. Das will ich auch!

Also habe ich mich am letzten Sonntag aufgerafft. Ich wollte jemanden besuchen knapp 1 km weiter. Meine Wander-App wurde gestartet ( so rein aus motivationstechnischen Gründen), Schuhe und Jacke an und ab ging es. Die Schuhwahl war jetzt nicht so der Brüller, es waren Trittchen. Stiefeletten um genauer zu sein. Ganz zarte Teile.

Der Besuch war erledigt, ich wollte dann noch an eine andere Ecke des Ortes. Von dort ging es dann Richtung Innenstadt. Auf dem Weg wollte ich gleich ein paar Euronen in das Sparfach beim Wirt meines Vertrauens versenken. Aber irgendwie war ich warm gelaufen und so ging es nochmal eine große Runde um die Stadt. Auf der Zielgerade zu meinem Sparfach hatte ich gefühlte 7 kg Kieselsteine in den Trittchen. Mein Gangbild verschlechterte sich schon ein wenig, ich ging wie auf Eiern. Meine Hacken brannten auch wie Feuer. Das muss wohl unterhaltsam ausgesehen haben, als ich wild rütteln vor der Kneipentür des Wirtes meines Vertrauens stand und dann unverichteter Dinge wankend die Innenstadt verließ (ich war zu früh, er hatte noch nicht geöffnet).

Zu Hause angekommen flogen die Stiefeletten gleich im hohen Bogen durch die Bude, die kleinen Steinchen hinterher. Aber: Meine Wander-App zeigte mir knapp 8 km an. Na, immerhin, da dürfen die Mauken gerne auch mal schmerzen. Darauf einen Kaffee.

Am Abend wurde dann großzügig Fußbalsam benutzt. 3 x habe ich gecremt. Die Haut an den Fußballen fühlte sich nämlich auch an wie ein kleiner Totalschaden. Bzw. sah diese auch so aus.

Ich bin ehrlich: Kurz nach 20 Uhr lag ich in der Waagerechten, ich habe keine 30 Minuten den Krimi geschafft. Um zu wissen wer der Mörder war, habe ich am nächsten Tag bei Facebook nachgelesen auf der Programmseite.

Die nächsten 3 Tage ging ich noch immer wie auf Eiern. Nachschub an Fußbalsam wurde geordert. Plus das abendliche Fußbad in Rosmarin, Thymian, Teebaumöl, Apfelessig und warmem Wasser in einer kleinen Wanne beim Abendprogramm vor der Flimmerkiste. So, ich bin nun stolze Besitzerin von 2 Paar Outdoor-Schuhen. 1 x eine Art Turnschuh und dann noch 1 x eine Art Stiefel. Die Trittchen trage ich nur noch dann, wenn es kurze Strecken sind. Oder wenn ich überwiegend sitze. Sitzschuhe quasi.

Und nun ratet mal, wer die Outdoor-Schuhe schon imprägniert hat und im gleichen Atemzug den abendlichen Krimi von morgen schon rot in der Fernsehzeitung angekreuzt. Man darf gespannt sein. ^^

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Chapeau, Rescuer.

(Quelle Bild: S. Werner)

Wenn am Samstag vor dem Rathaus der letzte Song gespielt wurde und Bernd, Christoph, Maik, Thomas und Michael von Rescuer ein letztes Mal von einer Bühne gehen, dann wird es sicherlich ein wehmütiger Moment sein. Für die fünf Männer, aber auch für die Fans und vor allem für die „Rescuer-Family“.

Über 30 Jahren haben sie auf der Bühne gestanden und mit ihren Cover-Songs so manches Event und so manche Party gerockt. Zu Recht gehörten sie zu den musikalischen Lokalmatadoren dieser Stadt.

Ich persönlich finde es wunderbar, dass der Pekermarkt bzw. der Vorabend für diesen Abschied gewählt wurde.

Vielleicht erinnern sich noch einige an die legendären Sonntagabende in den letzten Jahren im September an der Graft. Wenn Rescuer den Pekermarkt abschloss. Und wir teilweise gefeiert haben wie die Großen. Urlaub war dann am darauffolgenden Montag schon fast Tradition. Was waren das für Sausen!

Aber es gab noch viel mehr Gigs. Teils auch außerhalb der Stadtgrenzen. Da werden die Hardcore-Fans sicherlich mehr zu sagen können.

Aber bevor wir melanchonisch werden, denken wir lieber an all die Partys mit Rescuer, auf denen wir die Tanzfläche stürmten. An die Veranstaltungen, als wir die Songs mitgegröhlt haben. An die Abende, an denen wir die Nacht zum Tag machten.

Es war eine tolle Zeit. Und irgendwie ist es ein komisches Gefühl am Samstag letztmalig das Rescuer-Shirt aus dem Schrank zu holen.

Ich persönlich habe mit Christoph immer gut zusammengearbeitet wenn es um Berichte etc. ging. Das funzte total unkompliziert und ging flott über die Bühne.

Lieber Christoph, vielen Dank dafür.

In einem Song von Peter Maffay heißt es:

„Ich weiss, die Töne sind verklungen. Doch das Lied stirbt nie. Es klingt ewig fort.“

(Peter Maffay)

Passt irgendwie.

Hoffen wir auf eine letzte, legendäre, affengeile Party am Samstag.

Chapeau, Rescuer!

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Ein Sommerfest, welches seinem Name alle Ehre machte

(Quelle Bilder: S. Werner)

Wenn in der Tulpenstraße bei Heidi bis weit in die Nacht gewerkelt wird, dann kann das nur eins bedeuten: Das Sommerfest bei Heidis Pachworkstübchen steht auf dem Veranstaltungskalender.

So auch am vergangenen Samstag. Bei Temperaturen von über 30 Grad öffnete sie Haus und Hof um ihre Arbeiten vorzustellen. Aber nicht nur ihre: Noch mehr kreative Menschen wie Tanja`s Tattoo Stube, Landei Keramik, Luise Naturseife, Daniela Halm mit Mary Kay-Produkten sowie die Steinbilder von Ulrike Schietzold konnten bestaunt sowie gekauft werden. Auch die Holzarbeiten von Karin und Hartmut Niemeyer waren im Angebot.

Für Essen und Trinken war ausreichend gesorgt, Ehemann Markus war der Herrscher des Grills. Nach Bratwurst und hausgemachtem Kartoffelsalat waren noch Kuchen und gut gekühlte Getränke im Angebot. Das wurde auch seitens der Besucherinnen und Besucher gut angenommen. Immer wieder saßen die Leute zusammen im Schatten und hielten Small Talk.

Es gingen sicherlich einige Näharbeiten, Seifen, Shampoos, Körpercremes, Dekoartikel und Kosmetik über den Verkaufstresen. „Handmade“ und das aus der Region: Dafür stehen die Sommerfeste bei Heidi und das ruft auch die Besucher auf den Plan.

Gut zu tun hatte auch Tanja in ihrem eingerichteten Tattoo-Zimmer. Man konnte ihr bei der Arbeit über die Schulter schauen.

Im übrigen hat Heidi ein neues Label: Neben dem Holzknopf auf ihren Arbeiten gibt es nun auch ein Lederpatch. Und das sieht ziemlich gut aus.

So ein Event ist nicht im Vorfeld zu wuppen und durchzuziehen ohne helfende Hände. Die Heidi in Form ihrer Freunde hatte, welche sie an diesem Tag unterstützten.

Sehr positiv fand ich persönlich die Regelung, dass im Haus eine Mund-Nasenmaske getragen werden musste. Diese war dann draußen im Hof und Garten nicht mehr notwendig. Also kein großes Opfer. Und zudem verantwortungsbewußt.

Ich bin immer wieder beeindruckt, wie man Haus, Hof, Garten, Familie, Job und Hobby unter einen Hut bekommt. Heidi macht einfach. Das ist sicherlich auch nur dann möglich, wenn man für seine Sache brennt.

(Werbung wegen Markennennung)

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Lebensfreude pur – Der Umzug beim Packebierfest in Wiensen.

Ich finde keine Worte dafür, was heute in Wiensen los war beim Umzug und beim Packen am Thie.

Nach einer schier endlos scheinenden Zeit mit all den Auflagen während einer Pandemie hat heute in Wiensen die Luft gebrannt. Und die Leute hatten Bock auf ein traditionsreiches Dorffest.

Schon vor Beginn des Events heute war die Lebensfreude zu spüren: Die Vereine haben ihre Wagen für die Umzüge aufgepimpt. Die Vereine selbst haben feiernd und singend an der Straße gestanden am Thie.

Ob es die Junggesellen Vernawahlshausen waren oder die Junggesellen aus Oedelsheim oder Höckelheim: Was für eine Stimmung diese schon vor dem Hauptpart verbreitet haben. Es war genial.

Als der Umzug startete, die Paare gefunden waren, konnte man all die Sehnsucht nach dem normalen Leben so greifen. Teils ging auf den Festwagen so die Post ab, dass man Angst hatte die Achsen brechen. Party ohne Ende und Spaß ohne Ende.

Singende und feiernde Menschen mit Bock auf das Packebierfest.

Ist es nicht geil, dass unsere Dörfer mit ihren Traditionen für so viel positiven Input sorgen?

Ist es nicht geil, dass unsere Dörfer so lebendig sind?

Ist es nicht geil, wie Traditionen weitergegeben werden? Mit all der Arbeit?

Uslar und die Dörfer sind irgendwie geil!

Am Festplatz ging der Punk so richtig ab, es machte einfach Spaß in all die zufriedenen Gesichter zu schauen.

Während die Buden um Bratwurst und Co. belagert wurden auf der einen Seite, füllte sich das Festzelt mit singenden Menschen auf der anderen Seite. Alle zusammen, das war so der Tenor heute. Und das hat so beeindruckt.

Wie viele johlende Menschen heute im Karussel saßen und Spaß hatten:

Das war einmalig und nur das Zusehen hat Laune gemacht.

Wir haben in Wiensen heute so oft gesagt und gedacht:

„Das ist Lebensfreude pur! Und wie haben wir diese vermisst!“

Chapeau, Wiensen. Danke für diesen Sonntag. Es war toll.

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Allein Daheim und andere Beobachtungen.

In den letzten Monaten war ich davon überzeugt, mich mit Corona nicht zu infizieren. Von wegen Blutgruppe und so. Und immer wiederkehrender negativer Testungen über einen langen Zeitraum.

Tja, da wurde ich wohl eines besseren belehrt: Plötzlich war da der zweite Strich!

Ich hatte kurioserweise in den letzten Monaten noch darüber philosophiert, wie ich denn eine Quaratäne wegstecken würde. Wer für mich einkauft. Ob ich nicht am Rad drehe in der Bude. Und ganz wichtig: Wie mein Verlauf ist.

Nun musste ich in die Isolation und ehrlich gesagt war mir etwas mulmig. Ihr kennt das bestimmt: Man beobachtet sich 24 Stunden am Tag.

Zum Glück war hier alles tipptopp, außer Schnupfen und Müdigkeit keine nennenswerten Komplikationen.

Meine Einkaufswünsche wurden täglich erfüllt.

Ein Balkon ist vorhanden.

Das Wetter war toll. So konnte ich in der Sonne sitzen und war ohne Komplikationen prädestiniert.

Ich hätte auch niemanden in meine heiligen Hallen lassen müssen, das fand ich cool.

Meine Sorgen, dass ich hier verdurste oder verhungere, lösten sich in Schall und Rauch auf.

Meine Sorgen, dass ich hier vereinsame, auch.

Whatsapp und Facebook rettete mich über den Tag. Auch das Fernsehprogramm. Und der Schlaf.

Mein Schnitt war in den acht Tagen über 10 Stunden in der Nacht. Da sind die Mittagsschläfe nicht mit eingerechnet.

Bist Du in Quarantäne, dann musst Du Dich nicht aufbrezeln.

Duschen – Haare an der Luft trocknen lassen – kein Make up und aussehen wie Karl Napp.

Echt doof, wenn dann ein Kollege per Videoanruf Kontakt aufnimmt.

An Tag 8 wäre ich gerne mal Einkaufen gegangen. Einfach mal raus aus der Bude. Leider, leider war da mein Test noch positiv.

An Tag 10 fuhr ich dann in ein Testzentrum und siehe da:

Negativ!

Ich war 2 Stunden Einkaufen, habe das echt so genossen. Und ich war dankbar, dass ich ohne schwerwiegende Folgen dazu in der Lage war.

Mein Einkaufswagen war voller Köstlichkeiten, ich hätte jeden Kunde und jeden Kassierer und jeden Artikel knutschen können.

Nun gut, vielleicht etwas viele Lebensmittel hier für 1 Person, aber ich lasche das schon weg die Tage.

Aus der Bude zu eumeln, das ist schon toll. ^^

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Von Promis aus dem Fernsehen und Frauen aus Spandau.

(Quelle Bild: S. Werner)

Letztes Wochenende war es endlich soweit, ich konnte mein Geburtstagsgeschenk zum 50. Geburtstag einlösen. Die Jubiläumsshow eines namhaften Comedian in Berlin auf der Waldbühne. Also den Turnbeutel gepackt und per Zug ab in die Hauptstadt. Ich erwähnte sicherlich irgendwann schon einmal, dass ich mich beim ersten Besuch in Berlin auch gleich Hals über Kopf in diese Stadt verliebt habe. So war meine Freude bei der Ankunft am Bahnhof auf dem Höhepunkt.

Nach dem einchecken im Hotel ging es dann auf Streifzug, welcher auf einem Schiff endete. Eine Fahrt auf der Spree. Herrlich! Die Sonne brannte vom Planeten und ich war glückselig 😉

Ein netter Herr servierte Getränke, ein anderer netter Herr erklärte alles was links und rechts zu sehen war. Ihr kennt das.

Der freundliche Herr am Mikrofon machte kurz Pause und verschwand. Bis hierher nichts außergewöhnliches.

Dann kam er wieder, tippte auf meine Schulter und fragte:

„Entschuldigung, kann es sein, dass ich Sie aus dem Fernseh kenne?“

Ich war wie vom Donner gerührt und verneite.

Dann erklärte er, dass er und der nette Herr mit den Getränken sicher gewesen sind, ich sei Ulrike von der Groeben.

In diesem Moment war ich gefühlte 2,50 m groß und der Tag war gerettet.

Ich gebe zu, die Ulrike gleich gegoogelt zu haben. Nun gut, ich wäre froh wenn ich halbwegs so aussehen würde wie Ulrike und Sendungen moderieren könnte quasi.

Einen Tag später bei der Fahrt im Taxi von der Waldbühne Berlin zurück in die Stadt dann der nächste Brüller. Ein echt netter Texifahrer, ich saß vorne. Ich lasse jetzt mal die Geschichte weg vom dem Ehepaar, welches auch im Taxi mit uns saß. Und … ach, lassen wir das.

Der Taxifahrer war sehr gesprächig und erzählte dann, dass bei uns (!!!) in Spandau viel gebaut wird. Jetzt musste ich die Kurve kriegen und erzählte ganz belanglos, dass ich aus einer Kleinstadt in Niedersachsen komme. Aus einer Kleinstadt, in der man die Polizisten mit Name kennt. Und in der man Strecken von 5 km nach Partys zu Fuß geht, gerade wenn man auf einem Dorf aufgewachsen ist.

Daraufhin er:

„Du kommst doch aus Spandau, ich habe Dich hier doch schon gesehen!“

Und ich so:

„Nee, nicht wirklich.“

Scheinbar habe ich ein Allerweltgesichts.

Ich habe mich innerlich abgerollt als es im Auto plötzlich stank wie im Schweinestall. Und denke mir so:

„Zwei Frauen im Auto und der pfurzt wie Bolle! Gut, dass das Ehepaar schon ausgestiegen ist, es hätte sonst die Situation noch dramatisiert.“

Ich konnte das würgen am Höhepunkt des Gestankes gekonnt unterdrücken.

Bis er dann erwähnte:

„Da ist `ne Kläranlage im Ort.“

Gelächter in der Bude und Erleichterung.

Und die Moral von der Geschicht: Vom Fernseh und aus Spandau bin ich nicht. ^^

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Eine Spendenaktion mit ganz vielen Emotionen.

(Quelle Bilder: S. Werner)

Das Geld ist gezählt, die Kuchenplatten wieder bei ihren Bäckerinnen. Der Müll ist weggeräumt, der Bierwagen wurde abgeholt. Der Parkplatz vor dem REWE-Markt wirkt mittlerweile wieder so, als wäre dort heute überhaupt nichts passiert. Aber es ist in knapp fünf Stunden so viel passiert.
Alle Helferinnen und Helfer sind glücklich. Und stolz. Stolz auf eine Spendensumme von 2500 Euro! Stolz auf so viele helfende Hände, Sponsoren und natürlich auch auf die Menschen, die heute der Aktion gefolgt sind und verantwortlich für die erreichte Spendensumme.


Innerhalb weniger Tage wurde diese Aktion geplant. Und wieder, wie auch schon im letzten Jahr in Bezug auf die Flutopferhilfe, fand sich schnell ein Helferteam und stellte in einem knappen Zeitfenster erneut eine Spendenaktion auf die Beine.

Es war ein ergreifender Tag mit einem stellenweise großen Kloß im Hals und auch Tränen in den Augenwinkeln. Weil es heute eine Begegnung gab und eine Situation, die vielen unter die Haut und ans Herz gingen.
Die zwei Herren aus Calden-Westuffeln und Ostheim, welche das gesammelte Geld erhalten sollen, waren heute auch Gäste in Uslar. Herr Rudert und Herr Rüddenklau hatten sich gestern gemeldet und ihren Besuch angekündigt. Weil sie von der Berichterstattung im Vorfeld wohl doch sehr beeindruckt waren.
Da standen sie nun auf dem REWE-Parkplatz, und es ging recht schnell, dass sie mit den Uslarern ins Gespräch kamen. Zwei durchaus unkomplizierte Menschen, die schon so lange so viel bewegen.
Ich gehe davon aus, dass die eine Dame die Ehefrau einer der beiden Hessen war. Tja, und als wir gefragt wurden ob wir Englisch sprechen, nahmen uns die Beiden mit zu einer jungen Frau mit zwei kleinen Kindern am Rand stehend. Es war eine Ukrainerin, welche geflohen war. Und durch einen schon bestehenden Kontakt zwischen Herrn Rudert, Herrn Rüddenklau und ihrem Schwiegervater nun in Sicherheit ist. Die junge Mutter bedankte sich bei uns und nahm uns auch in den Arm. Das war schon ein ergreifender Moment.

Als wenig später Hans-Georg Gloger die ukrainische Nationalhymne auf der Ukulele spielte, war Stille. Mit dem Wissen, dass ein paar Meter weiter von uns zwei kleine Kinder stehen (das jüngste Kind keine drei Jahre alt, sein Bruder nur wenig älter), welche sich von ihrem Vater trennen mussten, und eine Ehefrau von ihrem Mann. Weg von zu Hause, weg von Familie und Freunden. Das ging total unter die Haut. Einige konnten auch ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Diese Begegnung heute hat das ganze Drama so real gemacht, es ist schwer in Worte zu fassen.

Es wurde aber heute auch gelacht und viel miteinander geredet. Was einem einfach guttat in diesen Zeiten. Denn auch die Pandemie hat vielen von uns einiges abverlangt und tut es noch immer.

Als alle mehr oder weniger müde den Heimweg antraten, war aber auch Zufriedenheit zu spüren. Zufriedenheit darüber, dass wir hier in Uslar mit anpacken wenn es um etwas geht. Und dass wir in einer Kleinstadt gut vernetzt sind, eben weil wir uns größtenteils kennen.

Das Internet mag manchmal ein Fluch sein, aber bei Aktionen wie der heutigen ist es ein Segen. Denn die Planung und alles weitere nahm bei Facebook an Fahrt auf.
Man kann nur Danke sagen an all die Sponsoren und Unterstützer, an die Gäste und an die helfenden Hände. Aber auch an Menschen wie beispielsweise Herrn Rudert und Herrn Rüddenklau, die sich schon so lange engagieren. Und alle anderen, die dieser Tage so vieles bewegt und bewirkt haben. Gerade im Uslarer Land.

Die junge Mutter mit den kleinen Jungs wird heute und vielleicht auch in naher Zukunft noch vielen von uns im Gedächtnis bleiben. Sie stehen für so unendlich viele Menschen und Geschichten in diesem Krieg.

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Wenn man das Hobby zum Beruf machen darf

Quelle Bild: Pixabay/geralt)

Ihr Lieben, ich habe mich euch gegenüber die letzten Monate echt schlecht gefühlt. Es ist ruhig geworden auf dieser Seite. Nicht grundlos. Und ich konnte euch einfach keinen reinen Wein einschenken und das erklären.

Erinnert ihr euch daran, dass es immer mein Traum war mit dem Bloggen irgendwann mein Geld zu verdienen? Beziehungsweise genau das zu meinem Job zu machen? Seit Herbst letzten Jahres ist genau das passiert. Und seit Anfang des Jahres darf ich mich Social Media-Managerin nennen, weil ich noch eine Weiterbildung gemacht habe. Und zum Glück auch erfolgreich bestanden. Weil alles lange auf wackeligen Füßen stand, und ich nicht laut herum trötern wollte ohne das Zertifikat in der Tasche, war es lange still. Was mir so leid tat, weil mir viele von euch schon so lange folgen und treu sind. Ich hoffe, ihr verzeiht mir das.

Es ist so ein tolles Gefühl einen Job mit Herzblut und Leidenschaft ausüben zu dürfen. Bilder machen, Storys schreiben, die Seiten aktuell halten, die sozialen Medien im Auge haben. Es ist mir teils schon passiert, dass ich den Feierabend verpennt habe, weil ich so vertieft war in meiner Arbeit.

Aber mit fast 52 Jahren ist mir die Weiterbildung echt schwer gefallen. Ich dachte, ich bin drin im Thema Social Media. Während dem Lehrgang hat sich gezeigt: Ich bin nicht annähernd drin. Das ist echt ein unglaublich weites Feld. Wenn sich zwei eingefleischte Social Media-Manager unterhalten, dann verstehe ich noch heute teils nur Bahnhof. So schlummert hier diverse Fachliteratur um da noch viel zu lernen.

Ich habe beim Schreiben meiner Abschlussarbeit in meinem Urlaub geflennt, war total niedergeschlagen und habe mir so richtig gepflegt einen abgebrochen. Ich hatte echt Schiss, dass ich nicht bestehe. Das verbuche ich unter „komplett überschätzt“.

Die 80 Stunden Weiterbildung waren verteilt auf 5 Freitage und Samstage. Hier gab es 5x widerliche Linsensuppe aus der Dose an diesen Tagen 🙂

Mein Highscore war das Einschlafen um 19 Uhr nach einer Schulung, weil ich so platt war.

Jetzt darf ich 8 Stunden an 5 Tagen das machen, was ich sonst nach Feierabend oder an den Wochenenden gemacht habe. Es ist einfach mein Ding.

Vielleicht ist es eine Art Gewöhnung und hier auf der Seite geht wieder was. Es würde mir total leidtun, wenn diese Seite hier und auch mein Blog verstauben und der Vergangenheit angehören.

Ihr seid mir so wichtig geworden in den letzten Jahren. Und habt mich teils oft erfüllt mit euren Kommentaren.

Dafür sage ich echt gerne DANKESCHÖN

I do my very best. ^^

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Schreiben ist manchmal wie Medizin.

(Quelle Bild: Pixabay)

Wenn man Dinge, die einen beschäftigen, in Worte fassen kann per Stift oder Tastatur: Mir geht es dann immer ein bißchen besser.

Wisst ihr, eigentlich haben wir schon echt viel erlebt. Gerade in Bezug auf historische oder monumentale Ereignisse das Weltgeschehen betreffend.

Ganz viele tolle und positive Dinge, aber eben auch das Gegenteil.

Der gestrige Tag hat mich total aus der Bahn geworfen. Am Abend saß ich heulend in meiner Küche und dachte:

„Noch nie in meinem fast 52-jährigen Leben habe ich so konzentriert Angst erlebt wie in den letzten zwei Jahren.“

Diese Angst hat mich gestern extrem müde gemacht. Und dünnhäutig. Vielleicht auch sentimental. Meine Stimmung war niedergeschlagen.

Ich weiß, ich weiß, das Glas ist halb voll. Nicht halb leer. Think positive 🙂

Eigentlich gibt es keinen Grund zu klagen. Wir haben ein Dach über dem Kopf, leben in Sicherheit. Wir haben tolle Freunde, sind gesund. Wir leben nicht in Armut, wir haben alles was wir brauchen und so viel mehr.

Aber gestern war ich echt fertig mit der Bereifung und hatte fast schmerzlich Sehnsucht in meine Jugend. In die 80er Jahre. Hier lief ein Song nach dem nächsten aus diesem Jahrzehnt. Es war wohl die Sehnsucht nach Unbeschwertheit. Als alles noch in Ordnung war und alle an Bord auf unsere Familien bezogen.

Nun aber sitzen wir zwei Jahre in einer Pandemie fest, teils ist unser Leben umgekrempelt. Aber wir haben ja Fuß gefasst mit der Situation. Mehr oder weniger. Mal besser und mal schlechter.

Aktuell hatte mir gestern der Konflikt in Europa den Rest gegeben. Und Angst gemacht. Mal wieder Angst. Mein Fass war voll.

Man sorgt sich ja auch um die Familie, besonders um die Kinder. Aber auch um die Geschwister. Auch Freunde. Und Kollegen.

Das hat mich gestern maßlos überfordert. Und mir so viel Positives genommen.

Wut und Unverständnis kommen auf, wenn gerade in den sozialen Netzwerken Menschen mit Lach-Smileys Berichte über Krankheit, Tod oder Krieg kommentieren. Gepaart mit erbärmlichen Statements.

Ich empfinde die momentane Zeit als keine leichte Zeit. Und noch nie war ich so gefordert hinsichtlich meiner Toleranz. Und meiner positiven Denkweise.

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