Von zu wenig Taschentüchern unter dem Tannenbaum und anderen Kuriositäten.

Quelle Bild: S. Werner)

Am heiligen Abend fühlte ich mich irgendwie matschig und ging am Nachmittag kurz „in die Waagerechte“. Beim Aufwachvorgang lief mir der Rüssel und mein bester Freund für den Rest des Tages war das Taschentuch. Von jetzt auf gleich quasi hatte mich eine Erkältung heimgesucht.

Das Essen für den Abend war schon fast fertig und jetzt nicht sooooo aufwendig. Ich hatte vorgekocht. Also alles gut. Abschmecken fiel flach, es soll aber geschmeckt haben wurde mir versichert 😉

Um 20.15 Uhr lag ich schon im Schlafshirt auf dem Sofa. Da mein Vorrat an Taschentüchern überschaubar war, entschied ich mich gegen „Drei Nüsse für Aschenbrödel“. Da muss ich nämlich immer heulen. Der Film erinnert mich extrem an meine Kindheit, als ich mit den Omas und den Eltern sowie Schwestern im damaligen Zuhause zusammen diesen Film aus der Tschecheslowakei schaute. Und weil es schon extrem romantisch ist wenn die zwei Hübschen zum Schluss durch die Pampa gallopieren.

Wie schon seit vielen Jahren war ab Samstag schon meine 1. Wahl ZDF Neo. Weil dieser Sender die Serien aus den 80er Jahren bringt. „Timm Taler“, „Anna“, „Ich heirate eine Familie“ und natürlich die „Schwarzwaldklinik“. Ich ziehe mir das jedes Jahr rein und stelle jedes Jahr neue Beobachtungen fest.

Nebenbei war ich auch bei Facebook in den 80er Jahre-Gruppen unterwegs, die brachten teils so geile Erinnerungen. Und ich brauchte keine Fernsehzeitung, weil die das Programm von ZDF NEO im Detail brachten. In gefühlter 356-facher Ausführung. Es muss an Weihnachten gelegen haben, dass die sich da aber teils auch zofften wie die Kesselflicker. Aber das nur am Rande.

1. Weihnachtstag: ZDF NEO.

2. Weihnachtstag: ZDF NEO.

Bei „Ich heirate eine Familie“ fiel mir ein, dass ein Ex-Freund mal sagte, ich würde ihn an Thekla Carola Wied erinnern. Ich muss das bei passender Gelegenheit mal hinterfragen.

Bei der „Schwarzwaldklinik“ fand ich natürlich viele Paralellen zu meinen Jobs. Seit über 15 Jahren in Kliniken tätig und ich hatte viele Vorgesetzte und Kollegen vor Augen.

Da haben allerdings auch tolle Schauspielerinnen und Schauspieler mitgewirkt:

Marie-Luise Marjan, Christiane Krüger, Katerina Jakob, Heinz Reincke, Wolfgang Kieling usw. um nur einige zu nennen. Meines Wissens nach 1985 ausgestrahlt, da war ich 15 Jahre alt. Sascha Hehn mit freiem Oberkörper und Goldkette um den Hals plus Brusthaar hat mich so zum schmunzeln gebracht. Mit 15 Jahren fand ich den echt rattenscharf! Mit 52 Jahren würde ich ihn bei Tinder wegwischen. Wenn ich denn da wäre 🙂

Gestern Abend jedenfalls dachte ich mir so, dass diese Liegerei nicht gesund sein kann und so zog ich mich an und ging zumindest 1x den Hausflur hoch und runter. Also 100 Stufen.

Heute dann haben die Taschentücher ausgedient, hier steht jeweils in der Küche und im Wohnzimmer eine Rolle Toilettenpapier.

Aber morgen kann ich ja wieder Taschentücher kaufen. Und morgen kann ich wieder „normale Musik“ im Radio hören. Und morgen werde ich intensiv darüber nachdenken im Schwarzwald mal Urlaub zu machen. Der Solling ist schon schön, aber den Schwarzwald würde ich mir gerne mal anschauen.

Da scheinbar einige meiner Freunde und Bekannte über Weihnachten dahin gerafft wurden mit Erkältung und Co.:

Gute Besserung! Ich hoffe, ihr hattet mehr Taschentücher. Und ihr habt ZDF Neo geschaut. ^^

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Lieber spät als nie – oder so.

(Quelle Bild: Pixabay/stux)

Die Ankündigung vom Eisregen hatte mich seit Freitagabend beschäftigt. Es war mal wieder Panik angesagt hier im Hause wegen Autofahren und so. Bei Facebook habe ich sämtliche Seiten abonniert welche über das regionale Wetter berichten. Das ist allerdings nicht immer beruhigend wie ich feststellen musste. Bildgraphiken mit geschrotteten Autos und dramatischen Überschriften, untermalt mit roten Warnhinweisen. Na super.

So habe ich mir noch eine regionale Whatsapp-Gruppe gegönnt mit topaktuellen Meldungen. Nachrichten und Co. waren natürlich per Radio und Fernseher auch mit an Bord.

Heute Morgen um 5.30 Uhr klingelte der Wecker und ich lief zuerst zum Küchenfenster, da kann ich die Hauptstraße sehen. Beim einschalten vom Handy waren in der Whatsapp-Gruppe schon zig Nachrichten aufgelaufen. Mein Handy bimmelte wie die Glocken von Rom.

Beim Blick aus dem Küchenfenster sah alles noch recht gut aus. Die Autos fuhren, wenn auch recht wenig, aber sie fuhren. Der Parkplatz vor dem Haus sah jetzt weniger gut aus, es schien spiegelglatt zu sein. Da ich auch im Homeoffice arbeiten kann, entschied ich mich erstmal für diese Variante. Bis es besser wird.

Punkt 7.30 Uhr saß ich gewaschen und gekämmt am Laptop. Die Ohren immer Richtung Innenstadt bzw. Hauptstraße und Richtung Handy und der Whatsapp-Gruppe. Ja, das hörte sich alles nicht so gut an. Ich pendelte zwischen Laptop, Küchenfenster und Gästeklo hin und her und das wild paffend.

Irgendwann beruhigte sich alles ein wenig und ich beschloß gegen 10 Uhr zu starten Richtung Arbeit.

Mit einem leichten Tremor alles in die Handtasche geprümmelt und los ging es. Oder auch nicht. Von der Haustür bis zum Auto war eine Eisfläche. Im „Hosenschissergang“ eumelte ich Richtung PKW.

Ich musste mich beim Eiskratzen festhalten. Wenn ich mich oben bewegte, bewegte ich mich unten noch viel mehr. Ich konnte kaum stehen.

Motor gestartet, Radio aus (wegen der Konzentration), Scheiben von innen abgefeudelt, noch ein Blick auf die Hauptstraße und in die Whatsapp-Gruppe. Motor wieder aus! Ich konnte nicht losfahren. Blanke Panik.

Der kurze Gedanke wieder in die Wohnung zu gehen und komplett im Homeoffice zu arbeiten wurde verworfen, als ich wieder auf den spiegelglatten Weg bis zur Haustür schaute. Jetzt nochmal im Hosenschissengang zurück und mich feiern am Abend die Nachbarn.

Und so rollte der PKW.

Nach 100 Metern der Gedanke vielleicht doch wieder zurück zu fahren.

Nach 110 Metern der Gedanke jetzt mal Arsch in der Hose haben.

Nach 1 km der Gedanke rechts in die Parkbucht zu fahren, damit das Auto im Rückspiegel mich nicht stresst. Den Gedanke verworfen, da die Bushaltestelle total vereist war.

So dümpelte ich mit knapp 40 km/h durch den Solling und meine Kippe war eigentlich nie aus.

Bei dem Wetter habe ich immer meinen Vater im Ohr:

„Stefanie, Du musst alles langsam machen. Langsam bremsen, langsam lenken, langsam Gas geben, langsam kuppeln. Immer alles langsam.“

Mit zitternden Beinen hatte ich dann irgendwann die letzte Kurve vor mir den Berg hinauf zur Arbeit. Durch wirklich feinfühliges vom Gas gehen und Angst wegen der Rechtskurve runterschalten vom dritten in den erste Gang. Gaaaaaaaanz langsam.

Gut, ruckte ein wenig, aber ich nahm recht schnell an Geschwindigkeit ab. Und dann war fast schon alles gut.

Von meinen restlichen Gedanken kann ich hier nicht berichten, dann lest ihr euch einen Wolf 😉

Noch ein paar Minuten Fahrzeit durch den Wald, dann war das Ziel erreicht. Wie war ich froh und glücklich. Noch 1x Hosenschissergang Richtung Büro und dann lief es.

Knapp 1 Stunde später und wenige hundert Meter weiter stand nochmal kurz der Hosenschissergang auf der Agenda vom Auto meines Kollegen bis zum Mittagstisch. Ich hatte nämlich meine Brotdose vergessen in der Aufregung. Da konnte ich dann auch schon darüber lächeln, dass zumindest eine Kollegin den Anblick saukomisch fand als ich mich aus dem Auto hangelte wie Tarzan von der Liane nach 10 Glühwein mit Schuss.

Da hatte ich dann wieder meinen Vater im Ohr:

„Stefanie, das ist doch jetzt langsam nicht mehr wahr!“^^

Ich hoffe, ihr seid auch alle wohlbehalten durch den Tag gekommen.

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Der Schrank quillt über – aber nix zum anziehen.

(Quelle Bild: Pixabay/Pexels)

Viele Damen und einige Herren kennen es sicherlich: Es steht ein Event an und man ist der Meinung, dass die Klamotten im Schrank nicht mehr „up to date“ sind. Oder aber zu klein geworden, hin und wieder auch zu groß. Nicht mehr dem Trend entsprechend kommt noch hinzu.

So machte ich mich auf in recht angesagtes Geschäft hier in der Stadt, ein Familienunternehmen mit langer Tradition und wirklich toller Ware. Ein Outfit für eine Weihnachtsfeier war geplant.

Mein Kleidungsstil ist eher lässig. Jeanshose, Lederjacke, Holzfällerhemd. Das ist so meine Welt.

Mein Plan war, einfach mal chic und lässig zu kombinieren. Wenn es geht mit einem Rock.

Also rein ins Getümmel und in dieses ehrwürdige Geschäft.

Normalerweise probiere ich nie etwas an. Ich krieg echt die Krise in diesen kleinen Kabinen.

Diesmal sollte es anders laufen, ich wollte beraten werden.

In diesem Geschäft sehen die Verkäuferinnen alle rattenscharf aus. Jetzt so vom Typ generell her und auch vom Styling sowie der Klamotte. Tiptop angezogen, modisch voll auf dem Punkt.

Ich tauchte dort auf wie ein bunter Hund. Ein bunter Hund, welcher eben keinen Trend kennt. Morgens was sauberes angezogen, farblich abgestimmt, aber eben nicht so der Brüller in der Modewelt.

Die Vorschläge der rattenscharfen Verkäuferin waren jetzt nicht so meins, also machte ich alleine eine Rundgang durch alle Kleiderständer und Co. Ich brauche da meine Ruhe.

Chic und lässig ist nicht einfach. Zumindest bei mir nicht.

Die erste Kombi war gefunden. Ein Rock und eine Bluse, mit einer Jeansjacke kombiniert genau meine Welt. Der Rock rutschte mir aber vom Pansen. Zwei Nummer kleiner warf das Ding Falten. Nach dem Ruf nach der rattenscharfen Verkäuferin blickte ich nach unten auf meine Füße und links war in der Socke ein Loch. Wie blamabel!

Zudem sah ich meine Beine von hinten, die sehen echt aus wie ein Ausschnitt der Grachtenkarten von den Niederlanden. Die Spiegel sind fies in Geschäften. So stand ich nun mit Loch in der Socke und meinen krampfadergeplagten Beinen vor der rattenscharfen Verkäuferin.

Wie peinlich!

Der geile Blazer, eher etwas lockerer gehalten, war dann meiner.

Ab ins nächste Geschäft, ich hatte da im Schaufenster schon vor Tagen eine coole Hose gesehen.

Wieder in die Kabine, wieder der Ruf nach der nächsten rattenscharfen Verkäuferin. Ich plärrte aber gleich los wegen dem Loch in der Socke. Sie nahm es mit Humor.

So landeten zwei Hosen in der Einkaufstüte, obwohl ich eigentlich einen Rock wollte.

Heute nahm ich meinen Schrank mal unter die Lupe. Blusen ohne Ende, Hosen ohne Ende, Röcke wurden alle vor langer Zeit weggegeben.

Ich bin echt jetzt schon gespannt, für welche Kombi ich mich am Freitag entscheide. Und ob ich da noch irgendwo einen Rock in meine Einkaufstüte prümmele. Und den dann auch anziehe mit meinen heute erstandenen, 3 blickdichten und wärmenden Strumpfhosen. Wahrscheinlich wird es der Blazer mit der Jeans und einer der gefühlten 130 Blusen. Chick und lässig. Oder so.

Irgendwas ist ja immer. ^^

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So ging die Flimmerkiste aus –

und erstmal nicht wieder an.

Es trug sich zu am Montag, 31.10. Während ich meine Lieblingssendung schaute gegen 22.15 Uhr, verschwand das Bild urplötzlich und es erschien eine Meldung wie „überprüfen Sie Ihr Antennenkabel“.

Super, gerade jetzt wo es spannend wurde. Also runter vom Sofa, Stecker ziehen, Fernseher aus, Stecker wieder rein, Fernseher an. Zig mal vollzogen den Akt. Der Fernseher flimmerte in einem dezenten Grauton, da ging nix mehr.

Okay, versuchen wir es morgen wieder.

Aber auch am nächsten Tag blieb alles dunkel auf der Mattscheibe.

Ich bekam durch einige Nachbarn mit, dass die Hausantenne abgekackt war. Keine Lösung in Sicht. Über diese Hausantenne schaue auch ich Fernseh.

Ab 20.15 Uhr läuft hier immer der Fernseher, der beste Garant zum runterkommen und abschalten für mich.

Aber ab dem 31.10. dann nicht mehr.

Ich behalf mir mit dem Handy und den Mediatheken. Ging so. Oder besser gesagt war das eine Vollkatastrophe. So ein kleines Gerömere.

So zog hier ein Tablet ein. Brauche ich eh im Alltag. Über das Tablet lief dann hier am Abend das Programm. Ihr glaubt nicht, welche alten Krimis hier liefen. Echt geil.

Aber nach zwei Krimis war das Tablet platt vom Akku und ich leicht genervt.

Dass man einen Fernseher so vermissen kann.

Gut, irgendwann wird man selber tätig und sucht sich Hilfe auf eigene Kosten!

Da meine Flimmerkiste an Altersschwäche litt und es ein Akt war das Ding zu starten, wurde das Vorhaben vom neuen Fernseher aktuell. Ich also zum Händler des Vertrauens vor Ort. Das ist mir immer total wichtig.

Problem geschildert, Sachlage erklärt, Sonderangebot gecheckt. Alles klar, geht bald wieder ab.

Da mein Terminkalender durchgewürfelt wurde, zog sich das.

Am letzten Freitag hätte ich den beiden Herren plus dem neuen Fernseher die Füße bzw. die Mattscheibe küssen können. Das klappte wie am Schnürchen, ich hätte die beiden pausenlos knutschen können als alles wieder lief. Bild da, Ton da, ich war wieder on air.

Fast 2 Wochen ohne Flimmerkiste ist mir echt schwergefallen.

Radio hören ist eine Alternative, aber es ersetzt nicht die Tagesschau.

Ein Tablet ist auch eine Alternative, aber es ersetzt nicht das Bild und den Ton wie gewohnt.

Nun wünsche ich den beiden Nachbarinnen, dass auch sie schnell Hilfe bekommen.

Denn diese sitzen noch immer ohne Fernseher in der Bude, seit knapp 2 Wochen. Weil sie über die genannte, nun defekte Hausantenne Fernseh geschaut haben. Natürlich nicht kostenlos, das versteht sich von allein. Aber melden tut sich keiner!

Und die Moral von der Geschicht: Ohne Fernseher geht’s hier nicht.

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Wandertage: Früher gehasst und heute purer Genuß.

(Quelle Bilder: S. Werner)

Der 2. Volkswandertag liegt hinter mir. Mit neuen Outdoorschuhen. Und was soll ich sagen? Dolle war es. Alles hat gesessen, nix hat gedrückt oder gewackelt. 😉

Früher in der Schule wenn Wandertage auf der Agenda standen, hatte ich schon schlechte Laune. Stundenlanges latschen durch Flora und Fauna. Meine persönlichen Highlights waren immer die Köstlichkeiten im Rucksack und die Pausen. Ich hatte da als Kind bzw. Jugendliche kein Auge für die Natur etc. Und lauffaul war ich auch.

Heute allerdings sind solche Aktivitäten das Salz in der Suppe für mich. Am letzten Wochenende war wieder Volkswandertag angesagt. Und Kolleginnen von mir (Caro und Sandra) plus einer Bekannten (Kerstin) mittendrin statt nur dabei. Das Wetter war ein Traum. Blauer Himmel, Sonnenschein und milde Temperaturen. Die Truppe war auch ein Traum. Alles dabei von jung bis alt.

8 km waren geplant, 12 km sind es geworden. Durch den Solling bzw. das Weserbergland.

Mein neuer Fotoapparat war am Start, ich wollte etwas „üben“. Ich kam da irgendwie gar nicht zu. Also jetzt auf die Feinheiten zu achten mit ISO und all dem Gedöns. Weil die Kulisse ein Traum war und ich einfach nur auf den Auslöser drückte.

Frag mich einer woran es liegt, dass das Wandern im Kollektiv einen solchen Aufwind verzeichnen kann. Denn meine Freunde und Bekannten zeigen schon seit geraumer Zeit Bilder von Wandertagen in den sozialen Netzwerken. Auch von Wandermarathons über zig Kilometer. Ich beneide noch heute diejenigen, die im Mai die 21 km bzw. 42 km geschafft haben in Bollensen.

Geständnis eines Kumpels:

„Steffi, ich dachte, ich komme nie mehr nach Hause. Ich hätte fast geheult!“

Meine Taktik liegt auf der Steigerung: Erst 3 km, dann 5 km, dann 7 km und nun 12 km. Tschakka! Wenn man dann noch so ein beobachtender Mensch ist und kommunikativ, dann sind Volkswandertage eine prima Gelegenheit um andere Menschen kennenzulernen.

Ich folge übrigens seit Monaten einer Seite, welcher Single-Wanderungen anbietet. Im Sauerland. Natürlich gebe ich hier Bescheid, wenn der Tag der Tage gekommen ist und ich mit meinen neuen Rennschuhen in einer illustren Singletruppe durch das Gehölz wandele 🙂

Ach ja: Mein Held am letzten Sonntag in Vernawahlshausen war der Papa, welcher sein Kind in einem Fahrradanhänger 12 km durch die Natur schob. Bergauf und bergab. Über Stock und Stein. Da will ich mich mal nicht beschweren, dass ich mit einem kleinen Rucksack nach dem Aufstieg gepumpt habe wie ein Maikäfer. Und die Kippen in der Jackeninnentasche ließ weil ich zum Paffen irgendwie nicht in der Lage war. ^^

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Die Nacht der 40 Pizzen

(Quelle Bild: Pixabay/Hans)

Ihr kennt das sicherlich: Man hat nicht immer Lust auf Kochen. Wenn man dann noch ohne Ideen ist oder es ist zeitlich zu spät für aufwendige Sachen, darf auch mal Essen geholt werden so hin und wieder. Ich esse immer abends warm, das muss ich noch erwähnen.

Hier in meiner Stadt hat ein Imbiss neu eröffnet, die Speisekarte war im Briefkasten. Also habe ich diese studiert an einem Samstagabend vor 2 oder 3 Wochen und mich dann für eine Familienpizza entschieden. Eine halbe Pizza für den Abend, die andere halbe Pizza für den Sonntagmittag.

Prima, das war ein Plan, auf gehts. Noch schnell den Einkauf erledigt und voller Vorfreude und mit richtig Hunger in diesen Imbiss. Es war dort recht ruhig (dachte ich), ein Bekannter stolperte auch dort herum.

Nachdem ich freudestrahlend meine Bestellung aufgegeben hatte, kam folgende Frage:

„Haben Sie noch was zu erledigen?“

Ich so: „Nee, wenn es etwas dauert warte ich draußen und rauche eine.“

Sie so: „Äh, der Ofen ist belegt. Wollen Sie nochmal wiederkommen?“

Mein Bekannter so: „Wir haben Community-Treffen und dafür 40 Pizzen bestellt.“

Ich so: „Och nee! Dann bitte einen Dönerteller!

Die Frage, ob ich nicht einfach mit zu diesem Treffen kommen kann zwecks schnellerer Vertilgung einer Pizza, wurde von meinem Bekannten klar verneint. Bei Gott, ich habe ihn samt „Pizzen-Community“ kurz richtig doof gefunden 😉

Ich sage es mal so: Hinter dem Tresen ging der Punk ab. In der linken Ecke backten die 40 Pizzen, in der rechten Ecke nahm mein Dönerteller an Fahrt auf. Mittendrin Gewusele vom Personal.

Mein Essen wurde zubereitet von einem bildhübschen Mann. So nutze ich die Wartezeit um hin und wieder einen Blick in seine Richtung zu werden. Schauen darf man ja. Nur so viel: Meine Wahl fiel auf die scharfe Soße! 😉

Als ich noch kurz den Bezahlvorgang der 40 Pizzen von diesem Community-Treffen beäugte, wandelte mein Essen über den Tresen. Überreicht vom bildhübschen Mann. Attacke zum Auto, ich hatte richtig Schmacht.

Im Auto dann die Feststellung, dass ich jetzt quasi nichts für Sonntagmittag habe. Weil die Familienpizza ja nun nicht an Bord ist. Okay, muss ein Bütterken herhalten, es gibt ja abends warm. Und was soll ich euch sagen? Ich habe die Portion nicht geschafft und somit am nächsten Tag gegen 12 Uhr noch die Reste in die Mikrowelle gestellt.

Wenn ich diese Pizza demnächst mal probieren möchte, rufe ich vielleicht vorher an. Um abzuchecken ob da vielleicht irgend ein Turnverein 35 x Calzone bestellt hat oder 38 x Baguette mit 17 Hamburgern plus 18 x Dönerteller samt 20 x Salat. Dann wäre ich raus und würde doch noch spät an einem Samstagabend kochen. Oder eben ein Bütterken schmieren. Oder, oder, oder. ^^

(Gruß an U. und seine Hamburger vertilgende Community. Ich hoffe es hat gemundet.

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„Du musst Spazierengehen“ haben sie gesagt,

„das tut Dir gut,“ haben sie gesagt.

(Für Dorthe K.)

Sonntags kriege ich den Hintern einfach nicht hoch. Auch wenn ich morgens plane mit dem Fotoapparat durch die Gegend zu wandern oder einfach irgendwo hinzufahren: Ich kann mich schwer aufraffen und finde mich oft dem Tiefschlaf verfallen auf dem Sofa wieder in den Nachmittagsstunden. Meine Freunde laden aber immer so tolle Bilder hoch und sind so aktiv. Das will ich auch!

Also habe ich mich am letzten Sonntag aufgerafft. Ich wollte jemanden besuchen knapp 1 km weiter. Meine Wander-App wurde gestartet ( so rein aus motivationstechnischen Gründen), Schuhe und Jacke an und ab ging es. Die Schuhwahl war jetzt nicht so der Brüller, es waren Trittchen. Stiefeletten um genauer zu sein. Ganz zarte Teile.

Der Besuch war erledigt, ich wollte dann noch an eine andere Ecke des Ortes. Von dort ging es dann Richtung Innenstadt. Auf dem Weg wollte ich gleich ein paar Euronen in das Sparfach beim Wirt meines Vertrauens versenken. Aber irgendwie war ich warm gelaufen und so ging es nochmal eine große Runde um die Stadt. Auf der Zielgerade zu meinem Sparfach hatte ich gefühlte 7 kg Kieselsteine in den Trittchen. Mein Gangbild verschlechterte sich schon ein wenig, ich ging wie auf Eiern. Meine Hacken brannten auch wie Feuer. Das muss wohl unterhaltsam ausgesehen haben, als ich wild rütteln vor der Kneipentür des Wirtes meines Vertrauens stand und dann unverichteter Dinge wankend die Innenstadt verließ (ich war zu früh, er hatte noch nicht geöffnet).

Zu Hause angekommen flogen die Stiefeletten gleich im hohen Bogen durch die Bude, die kleinen Steinchen hinterher. Aber: Meine Wander-App zeigte mir knapp 8 km an. Na, immerhin, da dürfen die Mauken gerne auch mal schmerzen. Darauf einen Kaffee.

Am Abend wurde dann großzügig Fußbalsam benutzt. 3 x habe ich gecremt. Die Haut an den Fußballen fühlte sich nämlich auch an wie ein kleiner Totalschaden. Bzw. sah diese auch so aus.

Ich bin ehrlich: Kurz nach 20 Uhr lag ich in der Waagerechten, ich habe keine 30 Minuten den Krimi geschafft. Um zu wissen wer der Mörder war, habe ich am nächsten Tag bei Facebook nachgelesen auf der Programmseite.

Die nächsten 3 Tage ging ich noch immer wie auf Eiern. Nachschub an Fußbalsam wurde geordert. Plus das abendliche Fußbad in Rosmarin, Thymian, Teebaumöl, Apfelessig und warmem Wasser in einer kleinen Wanne beim Abendprogramm vor der Flimmerkiste. So, ich bin nun stolze Besitzerin von 2 Paar Outdoor-Schuhen. 1 x eine Art Turnschuh und dann noch 1 x eine Art Stiefel. Die Trittchen trage ich nur noch dann, wenn es kurze Strecken sind. Oder wenn ich überwiegend sitze. Sitzschuhe quasi.

Und nun ratet mal, wer die Outdoor-Schuhe schon imprägniert hat und im gleichen Atemzug den abendlichen Krimi von morgen schon rot in der Fernsehzeitung angekreuzt. Man darf gespannt sein. ^^

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Chapeau, Rescuer.

(Quelle Bild: S. Werner)

Wenn am Samstag vor dem Rathaus der letzte Song gespielt wurde und Bernd, Christoph, Maik, Thomas und Michael von Rescuer ein letztes Mal von einer Bühne gehen, dann wird es sicherlich ein wehmütiger Moment sein. Für die fünf Männer, aber auch für die Fans und vor allem für die „Rescuer-Family“.

Über 30 Jahren haben sie auf der Bühne gestanden und mit ihren Cover-Songs so manches Event und so manche Party gerockt. Zu Recht gehörten sie zu den musikalischen Lokalmatadoren dieser Stadt.

Ich persönlich finde es wunderbar, dass der Pekermarkt bzw. der Vorabend für diesen Abschied gewählt wurde.

Vielleicht erinnern sich noch einige an die legendären Sonntagabende in den letzten Jahren im September an der Graft. Wenn Rescuer den Pekermarkt abschloss. Und wir teilweise gefeiert haben wie die Großen. Urlaub war dann am darauffolgenden Montag schon fast Tradition. Was waren das für Sausen!

Aber es gab noch viel mehr Gigs. Teils auch außerhalb der Stadtgrenzen. Da werden die Hardcore-Fans sicherlich mehr zu sagen können.

Aber bevor wir melanchonisch werden, denken wir lieber an all die Partys mit Rescuer, auf denen wir die Tanzfläche stürmten. An die Veranstaltungen, als wir die Songs mitgegröhlt haben. An die Abende, an denen wir die Nacht zum Tag machten.

Es war eine tolle Zeit. Und irgendwie ist es ein komisches Gefühl am Samstag letztmalig das Rescuer-Shirt aus dem Schrank zu holen.

Ich persönlich habe mit Christoph immer gut zusammengearbeitet wenn es um Berichte etc. ging. Das funzte total unkompliziert und ging flott über die Bühne.

Lieber Christoph, vielen Dank dafür.

In einem Song von Peter Maffay heißt es:

„Ich weiss, die Töne sind verklungen. Doch das Lied stirbt nie. Es klingt ewig fort.“

(Peter Maffay)

Passt irgendwie.

Hoffen wir auf eine letzte, legendäre, affengeile Party am Samstag.

Chapeau, Rescuer!

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Ein Sommerfest, welches seinem Name alle Ehre machte

(Quelle Bilder: S. Werner)

Wenn in der Tulpenstraße bei Heidi bis weit in die Nacht gewerkelt wird, dann kann das nur eins bedeuten: Das Sommerfest bei Heidis Pachworkstübchen steht auf dem Veranstaltungskalender.

So auch am vergangenen Samstag. Bei Temperaturen von über 30 Grad öffnete sie Haus und Hof um ihre Arbeiten vorzustellen. Aber nicht nur ihre: Noch mehr kreative Menschen wie Tanja`s Tattoo Stube, Landei Keramik, Luise Naturseife, Daniela Halm mit Mary Kay-Produkten sowie die Steinbilder von Ulrike Schietzold konnten bestaunt sowie gekauft werden. Auch die Holzarbeiten von Karin und Hartmut Niemeyer waren im Angebot.

Für Essen und Trinken war ausreichend gesorgt, Ehemann Markus war der Herrscher des Grills. Nach Bratwurst und hausgemachtem Kartoffelsalat waren noch Kuchen und gut gekühlte Getränke im Angebot. Das wurde auch seitens der Besucherinnen und Besucher gut angenommen. Immer wieder saßen die Leute zusammen im Schatten und hielten Small Talk.

Es gingen sicherlich einige Näharbeiten, Seifen, Shampoos, Körpercremes, Dekoartikel und Kosmetik über den Verkaufstresen. „Handmade“ und das aus der Region: Dafür stehen die Sommerfeste bei Heidi und das ruft auch die Besucher auf den Plan.

Gut zu tun hatte auch Tanja in ihrem eingerichteten Tattoo-Zimmer. Man konnte ihr bei der Arbeit über die Schulter schauen.

Im übrigen hat Heidi ein neues Label: Neben dem Holzknopf auf ihren Arbeiten gibt es nun auch ein Lederpatch. Und das sieht ziemlich gut aus.

So ein Event ist nicht im Vorfeld zu wuppen und durchzuziehen ohne helfende Hände. Die Heidi in Form ihrer Freunde hatte, welche sie an diesem Tag unterstützten.

Sehr positiv fand ich persönlich die Regelung, dass im Haus eine Mund-Nasenmaske getragen werden musste. Diese war dann draußen im Hof und Garten nicht mehr notwendig. Also kein großes Opfer. Und zudem verantwortungsbewußt.

Ich bin immer wieder beeindruckt, wie man Haus, Hof, Garten, Familie, Job und Hobby unter einen Hut bekommt. Heidi macht einfach. Das ist sicherlich auch nur dann möglich, wenn man für seine Sache brennt.

(Werbung wegen Markennennung)

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Lebensfreude pur – Der Umzug beim Packebierfest in Wiensen.

Ich finde keine Worte dafür, was heute in Wiensen los war beim Umzug und beim Packen am Thie.

Nach einer schier endlos scheinenden Zeit mit all den Auflagen während einer Pandemie hat heute in Wiensen die Luft gebrannt. Und die Leute hatten Bock auf ein traditionsreiches Dorffest.

Schon vor Beginn des Events heute war die Lebensfreude zu spüren: Die Vereine haben ihre Wagen für die Umzüge aufgepimpt. Die Vereine selbst haben feiernd und singend an der Straße gestanden am Thie.

Ob es die Junggesellen Vernawahlshausen waren oder die Junggesellen aus Oedelsheim oder Höckelheim: Was für eine Stimmung diese schon vor dem Hauptpart verbreitet haben. Es war genial.

Als der Umzug startete, die Paare gefunden waren, konnte man all die Sehnsucht nach dem normalen Leben so greifen. Teils ging auf den Festwagen so die Post ab, dass man Angst hatte die Achsen brechen. Party ohne Ende und Spaß ohne Ende.

Singende und feiernde Menschen mit Bock auf das Packebierfest.

Ist es nicht geil, dass unsere Dörfer mit ihren Traditionen für so viel positiven Input sorgen?

Ist es nicht geil, dass unsere Dörfer so lebendig sind?

Ist es nicht geil, wie Traditionen weitergegeben werden? Mit all der Arbeit?

Uslar und die Dörfer sind irgendwie geil!

Am Festplatz ging der Punk so richtig ab, es machte einfach Spaß in all die zufriedenen Gesichter zu schauen.

Während die Buden um Bratwurst und Co. belagert wurden auf der einen Seite, füllte sich das Festzelt mit singenden Menschen auf der anderen Seite. Alle zusammen, das war so der Tenor heute. Und das hat so beeindruckt.

Wie viele johlende Menschen heute im Karussel saßen und Spaß hatten:

Das war einmalig und nur das Zusehen hat Laune gemacht.

Wir haben in Wiensen heute so oft gesagt und gedacht:

„Das ist Lebensfreude pur! Und wie haben wir diese vermisst!“

Chapeau, Wiensen. Danke für diesen Sonntag. Es war toll.

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