Was all das mit uns macht.

(Quelle Bild: Pixabay)

Eigentlich wollte ich die Pandemie nicht mehr thematisieren. Eigentlich.

Es wird genug berichtet, gerade in den sozialen Netzwerken. Fast im Minutentakt schießen Meldungen aus dem Boden. Ich persönlich bin nicht selten überfordert und merke, wie sehr mich all das runter zieht.

„Lockdown light“, so nennt man den aktuellen Vorgang in der Pandemie.

Warum kann man in diesem Land eigentlich nicht eine deutsche Version für dieses Vorhaben auf den Markt werfen? Meine Eltern hätten mit diesem Wort nichts anfangen können. Viele andere ältere Menschen sicherlich auch nicht. Das aber nur am Rande bemerkt.

Unsere Nachrichtenmagazine überschlagen sich momentan. Eilmeldungen werden mehrmals am Tag durch die Welt geschossen. Dramatische Überschriften lassen uns aufhorchen. Das ist sicherlich auch alles gut und richtig, wir alle sollen natürlich informiert sein und richtig handeln. Kein Ding.

Was aber so manche Redaktionen aus der Feder schütteln, entsetzt mich nicht selten. Ich würde so weit gehen zu behaupten, dass nicht die Info an erster Stelle steht, sondern die Quote. Je dramatischer die Überschrift, desto mehr Klicks erreicht man.

Letzte Woche schrieb eine Userin unter einer Horror-Meldung eines lokalen Nachrichtenblattes folgendes:

„Es ist kein Leben mehr. Dann lieber Tod.“

„Will nicht mehr so Leben.“

Ich war echt geschockt darüber.

Da regnete es über Kommentare besorgter Userinnen und User die Lach-Smileys. Wo ist da eigentlich die Verantwortung der Nachrichtenmagazine? Das lokale Nachrichtenmagazin reagierte jedenfalls nicht auf den Kommentar.

Der Ton wird rauer unter den Usern, die Nerven liegen teils blank. Sachliches Diskutieren wird immer seltener, man merkt den Leuten teilweise die Verzweiflung und Überforderung an. Aber auch die Gleichgültigkeit und Coolness. Ich mag ja ganz besonders die hellen Leuchten, welche Meldungen über Corona mit den dämlichen Lach-Smileys untermalen. Selten fand ich den Einsatz dieser Smileys unpassender.

In den letzten Wochen bzw. Monaten kristallisiert sich immer mehr heraus, dass Meinungsverschiedenheiten nicht mehr nur zur Kenntnis genommen werden. Nein, man prügelt auf die anderen ein.

Im wahren Leben scheint es nicht anders. Beim Einkaufen keifen sich die Leute an mittlerweile. Ich gehe bewusst erst spät abends los wenn wenig los ist, weil ich die Entwicklung als total unangenehm empfinde.

Nun wird ja das Augenmerk auf Weihnachten gerichtet. Man möchte durch all die Maßnahmen erreichen, dass wir Weihnachten unter dem Tannenbaum mit unseren Familien zusammen sein dürfen.

Echt jetzt? Wie egal mir persönlich das ist!

Unsere Gastronomie/die Hotels zwingt es zum zweiten Mal in die Knie, einige haben schon aufgegeben, einige werden es noch tun.

Der Besuch eines Restaurants oder einer Kneipe ist so viel mehr, es geht nicht nur um Essen und Trinken.

Der Besuch von Restaurants oder Kneipen beinhaltet auch Austausch. Kommunikation. Soziales Miteinander. Lokale Aspekte.

Gerade wegen der Sperrstunde war mir die Lust auf einen Besuch dort vergangen, ich empfand es als Stress.

Ich bin fast schon erschrocken darüber, dass mir der „Lockdown light“ keine Bauchschmerzen mehr bereitet.

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Die Krimskrams-Schublade: Was sich da alles (wieder) an findet.

(Quelle Bild: Pixabay/Alexas_Fotos)

Heute war so ein Tag, welcher sich gut eignete mal die Schubladen bzw. Ablageflächen im bzw. auf dem Wohnzimmerschrank zu sichten. Es ist auf Deutsch gesagt eine total blöde Aufgabe, zumindest für mich.

Hier gingen heute elf Fächer und Schubladen durch den TÜV für Dinge, die Frau so beherbergt. Betonen möchte ich, dass diese Schrankwand meine erste Schrankwand ist. Kiefernholz, 25 Jahre alt, das Neue ist schon von, aber ich mag das Teil. Damals von einem qualitativ hochwertigen Möbelhaus gekauft für teures Geld.

Von den Schubladen ist die oberste Schublade meine favorisierte Schublade für wichtige Dinge. Darunter die für weniger wichtige Dinge und wiederum darunter die für komplett unwichtige Dinge. Ich weiß, ich weiß, da dürfte eigentlich gar nichts drin liegen.

Als ich heute mit dem Mülleimer, einem Korb für Papiermüll und einem Karton bewaffnet für Dinge, von denen ich mich nicht spontan trennen konnte, anfing mit der Kramerei, wusste ich: Der Tag wird lang. Sehr lang.

Der Korb mit den Dingen, von denen ich mich schlecht trennen kann, ist Rappelvoll. Zum einen sind es Erinnerungen, zum anderen Gegenstände die ich unbedingt kaufen musste, die aber hier irgendwie recht stiefmütterlich behandelt werden weil ich sie jetzt doch nicht sooooo dringend benötige. Von denen ich allerdings auch meine, dass man sie als Frau haben muss. Ich habe Werkzeug gefunden, dessen Name ich nicht mal kenne. Zudem verfüge ich über phänomenale zwei linke Hände. Aber ich habe ein solches Werkzeug, wer weiß wann genau diese Tatsache mal eine wichtige Rolle spielen wird 😉

Ach ja, eine Tasche steht hier noch mit Dingen welche ich spenden will. Intakte Deko, Computerspiele, CD bei denen ich mich heute fragte, warum ich die überhaupt gekauft habe. Party-Hits und so ein Kram. Furchtbar. Das hat aber alles mal Geld gekostet. Auch ein Grund dafür, dass es mir schwer fällt dieses in die Tonne zu kloppen.

Der Korb für den Papiermüll ist auch voll. Ich hatte total viele Zeitungsartikel aufgehoben. Oder Rezept-Hefte. Sogar einen Bierdeckel mit einer Handynummer habe ich gefunden. Angerufen habe ich da nie. Wie denn auch, der Deckel lag in der Schrankwand in der unteren Schublade.

Der Müllbeutel war auch randvoll und schlummert schon im Container.

Ich habe gerahmte Fotos gefunden aus Zeiten, in denen man noch im Saft stand. Zudem so viele Batterien aller Größen, dass ich sicherlich bis 2035 meine Lichterketten unterhalten kann.

Mein Impfausweis und ein europäischer Notfallausweis haben sich an gefunden, Klebefallen für Fliegen, Nägel, Unmengen an Teelichtern, meine Einladungskarten für den 50. Die hebe ich auf, das Datum kann man mit dem Edding ändern 😉

Und mir fiel heute mehrmals ein Wort ein, mit dem mich meine Eltern oft betitelten: Schluder-Guste! Weil schon von klein auf klar war, dass Schrankwände mit elf Schubladen und Ablageflächen plus Krimskrams-Schublade hier oft Thema sein werden.

Ich freue mich so über den Impfausweis, den habe ich seit dem Umzug 2010 gesucht wie doof. ^^

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Von 70 Kilometern, dem falschen Fahrschein und einem total motivierten Absaugvorgang.

(Quelle Bild: Steffi Werner/Bahnhof Uslar)

Es gibt ja so Tage, da fragt man sich gegen Mittag schon ob diese Tage nicht eigentlich weg können. Heute war es so und gestern auch.

Beginnen wir aber von vorne:

Mein Gehör hatte mich mal wieder total hängen lassen, seit letztem Samstag war auf dem linken Lauschlappen quasi die Nulllinie.

Wenn ich Leute nicht wahrnehme weil sie mich grüßten oder angesprochen hatten, dann ahnten viele schon, dass ich wieder etwas hörgeschädigt bin. Das geht ja schon seit Jahren so. Man kennt das hier.

Also habe ich mir gestern einen Termin bei einem HNO-Arzt knapp 35 km entfernt von hier geben lassen und bin per Zug angereist. Mit wenig Gehör viel Strecke ist jetzt nicht so das gelbe vom Ei im PKW. Ich habe nicht mal mehr das Geräusch von den Blinkern gehört.

Gestern Abend ging es dann im Regen noch schnell zum Bahnhof, Fahrpläne ausgedruckt und versucht eine Fahrkarte zu ziehen an diesem Apparatismus.

Mich schreckte ein Hupen hoch und jemand rief:

„Frau Nachbarin, das gibt aber Abzüge in der B-Note!“

Es war mein Nachbar, Mario, der bekannteste Busfahrer hier im Ort. Ich hatte die Einflugschneise zugeparkt. Im Schweinsgalopp zum Auto, fünf Meter die Karre vor gekachelt, den Mario samt Bus die Kurve nehmen lassen und wieder im Schweinsgalopp zurück zum Apparatismus.

Die Dinger reagieren ja über Touchscreen. Gut, gestern Abend jetzt nicht so lückenlos, ich habe mir einen Wolf gescreent mit dem rechten Zeigefinger. Hinter mir stand ein junger Mann. Der hatte Zeitdruck weil sein Zug kurz vor der Einfahrt war. Also hatte ich ihm den Vortritt gelassen. Das wurde wiederum belohnt durch seiner Mithilfe bei meiner Klickerei durch das Menü. Gut, wir hatten alles gefunden, gemeinsam eine Tageskarte gezogen und so. Mich störte nach diesem Erfolgserlebnis auch nicht das komplett durchtränkte und sich schon kringelnde Haupthaar. Das sieht ja keiner. Außer, der Mario muss nochmal die Kurve nehmen und kommt zurück 😉

So stand ich heute gekämmt und gewaschen am Bahnhof, voller Vorfreude auf den mir noch unbekannten Trommelfell-Reiniger. Ich war extrem entspannt als der Kontrolleur durch war und meine Tageskarte abgeknipst hatte. Während ich durch das Fenster schaute und gerade nochmal bei Maps nachschauen wollte in welche Richtung ich ab dem Bahnhof die 1,6 km latschen muss, kam der Kontrolleur wieder.

Ob er nochmal die Karte sehen darf.

Da stimmte was nicht.

Siegessicher zog ich die Karte, mit einem fast schon arroganten Lächeln auf den Lippen.

Dann kam die knallharte Wahrheit:

Ich hatte gestern eine Tageskarte für gestern gekauft, nicht für heute.

Obwohl ich ja gestern nur wissen wollte wie der Fahrplan heute ausschaut. Und einen Fahrschein ebenfalls für heute mein Eigen nennen wollte.

Dumm gelaufen.

Ich habe mich 1000x entschuldigt. Mir war das echt saupeinlich. Es gab zwei Optionen: 60 Euro Strafe oder eine neue Tageskarte. Der gute Mann entschied sich für die neue Tageskarte. Und zum Glück hatte ich ein paar Euronen mehr dabei. Meist schlummert in meiner Geldbörse nur Bargeld in Höhe von ca. 2,38 Euro. Dafür aber Pfandbons in Höhe von 14,75 Euro. Die hätte der Kontrolleur aber sicherlich nicht gegenrechnen können.

Die Rückfahrt verlief dann glatt, ich konnte nach diversen Reinigungs- und Absaugverfahren wieder total gut hören. Aber es schwang die Angst mit, dass ich einen Fahrschein habe von vorgestern für die Strecke Hamburg-München.

Und eines sei gewiss: Noch nie, aber wirklich noch nie, hat mich ein HNO-Arzt beim säubern meiner Lauscher dermaßen motiviert wie der gute Mann heute. Es war bezaubernd.

Mittendrin wollte ich immer rufen:

„Jaaaaa, ich schaffe das! Tschakka!“

Ich war heute 70 km unterwegs, für eigentlich 17 Euro und noch was. Eigentlich war ich aber 140 km unterwegs für knapp 35 Euro und noch was. So rein rechnerisch gesehen.

Aber egal, ich höre wieder die Regenwürmer husten. So geil. ^^

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Wir dürfen gespannt sein.

(Quelle Bild: Steffi Werner)

Die Podiumsdiskussion – Mein Kommentar.

Da haben die HNA und der SC Schoningen sowie die genannten Ortsräte saubere Arbeit geleistet mit der Podiumsdiskussion so kurz vor der Bürgermeisterwahl. An dieser Stelle noch schnell Glückwünsche an die HNA zum 75. Geburtstag 😉

Mit einer derartig langen Vorstellung hatte ich nicht gerechnet, ich musste nebenbei das Smartphone auf den Küchentisch legen um neben dem Abwasch plus Kochen all dem lauschen zu können.

Einem Bürgermeisterkandidaten wird wahrlich nicht wenig abverlangt, auf einige wenige Fragen hätte ich keine Antwort parat gehabt. Gut geschlagen haben sich alle fünf Kandidaten. Knapp zwei Stunden konzentriert sein und spontan überlegen was man antwortet, das schafft wohl nicht jeder. Von der Vorbereitung auf diesen Abend ganz zu schweigen.

Leider, leider konnten nicht alle Fragen gestellt und beantwortet werden welche online gestellt wurden. Aber gut, dann säßen wir wahrscheinlich nach Mitternacht noch am PC.

Knapp über 250 Zuschauerinnen und Zuschauer über den Stream bei Youtube ist auch eine Adresse und nicht zu verachten. Interesse ist also vorhanden.

Ohne werten zu wollen, merkte man aber wer schon lange im Geschäft ist. Und das entsprechende Know-how hat.

Einige Aussagen verblüfften mich, ich hatte den einen oder anderen da komplett falsch eingeschätzt.

Was mir etwas bitter aufgestoßen ist waren die Aussagen zu Beginn der Debatte, dass Uslar schlecht dargestellt wird/aufgestellt ist. Das finde ich nicht. Gerade wenn es um die Darstellung geht. Sicherlich wird hier viel gemeckert, gerade online, aber auf der anderen Seite wird auch viel mitdiskutiert und sich eingebracht. „Macher“ gibt es auch unter den Bürgerinnen und Bürgern.

Einige der Damen und Herren welche ihre Fragen vor Ort stellten, fand ich auch überzeugend und die Fragen interessant. Das mag der Vorteil solcher Podiumsdiskussionen sein, dass man über den eigenen Tellerrand hinaus schaut. Und vielleicht auch die eigene Meinung überdenkt.

Mit Jörg und Frank waren Moderatoren auserwählt, welche zum einen mit dieser Stadt bzw. den Dörfern verbunden sind, und sich gut durch den Abend bzw. die Moderation schlugen. Obwohl Frank Hunger hatte. Und der Jörg seinen Schwerpunkt irgendwie bei den Mund-Nasenmasken zu haben schien im Bezug auf den Gang zum Kühlschrank so hin und wieder 😉

Wenn das Interesse an dieser Wahl so groß zu sein scheint wie es sich heute Abend heraus kristallisiert hat, dann gehen die Menschen hier nicht unvorbereitet an die Wahlurne. Was irgendwie auch beruhigend ist.

Den Rest erfahren und sehen wir dann am Abend vom 25. Oktober.

Wir dürfen gespannt sein. ^^

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Geschichten aus dem Uslarer Land – Die Bürgermeisterwahl.

(Quelle Bild: Steffi Werner)

Liebe Kandidaten, nehmt es mir bitte nicht übel wenn ich nachfolgend vielleicht hin und wieder die Ernsthaftigkeit verliere. Es ist echt nicht böse gemeint. Es sei meinen Beobachtungen und Eindrücken geschuldet 😉

Uslar wählt am 25.10.2020 den neuen Bürgermeister. Ich persönlich finde es schade, dass keine Frau angetreten ist für diesen Posten. Aber gut, dann ist das eben so.

Vier von den fünf Kandidaten kenne ich persönlich, ich habe schon mehr als einen Satz mit denen gesprochen. Den einen kenne ich besser, den anderen weniger. Und den einen so gar nicht.

Mir geisterte die Tage noch durch den Kopf, dass ich eine Art „Podiumsdiskussion“ total klasse finden würde. In der sich alle nochmal vorstellen bzw. über ihre Schwerpunkte sprechen. Was sie erreichen wollen, wo ihr Augenmerk liegt, für was sie einstehen. Und zack, habe ich heute bei Facebook von genau einer solchen Podiumsdiskussion gelesen. Am Dienstag, 13.10.2020 in der Turnhalle Schoningen. Aufgrund von Corona sollte man schnell oder besser gesagt früh dort erscheinen, es stehen nur begrenzte Plätze zur Verfügung. Allerdings wird man all das auch per Live-Übertragung im Internet verfolgen können.

Internet, da wären wir schon bei einem Thema: In diesem Jahr bzw. bei dieser Wahl kämpfen die fünf Kandidaten schon in den sozialen Netzwerken für sich. Ob Facebook oder Instagram, es geht rund auf den Profilen der fünf Anwärter. Ich verfolge es ehrlich gesagt nur grob.

Die Herren waren auch auf unseren Dörfern unterwegs. Das wurde natürlich bildlich festgehalten. Ich dachte so:

„Gott, wie viel Profil der Schuhsohlen unserer Kandidaten da jetzt auf dem Asphalt kleben.“

Man kann auf den social media-Kanälen sicherlich nachlesen wer nun was will und sich zur Aufgabe machen würde, wenn er denn die Wahl gewinnt. Ich habe mir das allerdings größtenteils erspart. Weil ich bei fünf Kandidaten durcheinander gekommen wäre wer denn nun was erreichen möchte.

Auffallend finde ich in diesem Jahr die Werbung: Ein kleines Plakat an einen Baum genagelt war gestern – heute wird mit überdimensionalen Werbeträgern auf sich aufmerksam gemacht. Wenn man von Wiensen nach Uslar einfährt, dann lächeln uns vier der fünf Kandidaten an. Auf Werbeplakaten so groß, dass man keine Brille braucht. Die stehen wie `ne Eins die Dinger. Und die Kandidaten. Und ich stellte mir folgende Frage:

„Müssen die das selber zahlen wenn sie parteilos sind?

Zahlt es die Partei, wenn sie nicht parteilos sind?“

Fragen über Fragen. Vielleicht kann mir genau diese Frage jemand beantworten aus dem Kreis der Kandidaten.

Man wird ja auch hin und wieder gefragt ob man einen Favoriten hat. Und wer denn dieser Favorit ist. Eines habe ich gelernt von meinen Eltern:

Das geht niemanden etwas an. Mach Dein Kreuz dort, wo Du es vertreten kannst und gut.

Unsere Wahlkarten liegen hier an so wichtigen Stellen wie die Sparbücher und Impfausweise.

Briefwahl wäre auch eine Option, aber die Stimmung in den Wahllokalen ist nicht zu unterschätzen. Ich liebe diese Beobachtungen.

Politik ist harte Kost wie ich finde. Auch und gerade die Lokalpolitik. Mir raucht immer die Rübe, wenn ich mal Ausschuss-Sitzungen oder Stadtrat-Sitzungen o. ä. besuche.

Möge der gewinnen, welcher Uslar vorantreibt. Gerne auch in ein Uslar, wie es in den 80er Jahren bzw. 90er Jahren existierte. Sicherlich ein Wunschdenken, aber man darf die Hoffnung nicht aufgeben. ^^

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„Den Feiertag gibt es nicht mehr!“

(Quelle Bild: Pixabay/Clker-Free-Vector-Images)

Jau, da war ich wohl peinlich berührt und habe mich in Grund und Boden geschämt, als ich diesen Satz zu einem Mitglied meiner Familie die Tage sagte.

Vielleicht ist es noch jemandem aufgefallen, aber in diesem Jahr haben total viele vergessen, dass der 03.10. ein Feiertag ist. Ich auch. Dabei feiern wir diesen ja nicht erst seit gestern.

Trotzdem haben in diesem Jahr unglaublich viele Leute aus meinem Umfeld genau das irgendwie verpennt. Was aber sicherlich nichts damit zu tun hatte, dass man dieses geschichtsträchtige Ereignis verdrängt hat. Ich denke es lag an dem Samstag.

Als mir letztens jemand freudestrahlend berichtete, dass er am 03.10. nicht arbeiten muss (ein Mitarbeiter aus dem Einzelhandel wohlgemerkt), säuselte ich nur:

„Den Feiertag gibt es doch gar nicht mehr!“

Ich stieß auf verwirrte Blicke, die Antwort gebe ich hier lieber nicht wieder.

Und dann stieß ich mir selber vor den Kopf.

„Mensch, wie kann man so blöd sein. Was habe ich denn da gerade von mir gegeben?“

So viele erzählten, dass sie für heute geplant hatten Einkaufsbummel zu machen, ein paar Besorgungen zu erledigen. Und genau wie ich dann mit gesenktem Haupt erkannten, nach Hinweisen von Freunden und Kollegen, dass heute weder Einkaufsbummel möglich sind noch Erledigungen.

Gestern Abend noch schrieb eine Bekannte, dass sie das total verpennt hat und jetzt die Hacken in den Teer hauen muss um noch schnell Einkaufen zu fahren.

Vorgestern atmete eine andere Bekannte durch, weil sie heute in eine nahegelegene Großstadt fahren wollte um zu ausgiebig zu shoppen, und von einer Freundin zu hören bekam, dass genau das heute jetzt nicht so wirklich möglich ist.

Den Highscore geschlagen hat ein guter Freund von mir, der heute Morgen gesattelt und gestriegelt für den Großeinkauf bereit stand. Und dann auch darüber aufgeklärt wurde, dass er sicherlich nicht alles bzw. so rein nix bekommen wird, eben weil heute Feiertag ist.

Am Freitag noch sprachen wir über dieses Phänomen in der Pause, und wir haben Tränen gelacht weil der Satz „diesen Feiertag gibt es nicht mehr“ nicht nur aus meinem Mund kam.

Ich verwette meinen Hintern darauf, dass viele von uns diesen Feiertag nicht vergessen hätten, wäre er auf einen Montag oder Freitag gefallen.

Nun hoffe ich inständig, es hatten alle von Ihnen/euch genug Brot und Wurst im Hause.^^

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