Das Drama mit der Sonnenliege.

Quelle Bild: Pixabay/Patricia van den Berg)

Tagelang habe ich das Internet durchforstet nach einer günstigen Sonnenliege. Günstig – langlebig – bequem – lang genug für uns zwei großen Leute hier im Hause.

Ich sehe aus wie ein Eimer Kalk, die vornehme Blässe sozusagen, das wurde mir auch schon von Freunden bestätigt. Was willste machen wenn Hitzewellen hier das Thema sind und die Sonne bzw. Wärme quasi gerade nicht so willkommen in dieser Phase? 😉

Okay, okay, okay, eine Liege fehlte hier eh. Das dauernde Sitzen auf dem alten Klappstuhl war echt unbequem. Ich habe ein mordsmäßiges Teil gefunden, stabil und mit Rollen. Schnell mit der Anne, einer Angestellten des betreffenden Discounters Kontakt aufgenommen, die Liege wurde reserviert, nichts stand dem Vorhaben mehr im Weg.

Und vorgestern dann der Gang in die heiligen Hallen. Meine Liege war reserviert, ich kramte mir noch eine passende Auflage raus plus Schutzbezug. Das ist ja wichtig wenn man schwitzt wie Bolle. Nur sieben kleine andere Teile im Wagen auf Lebensmittelbasis, aber AUF dem Wagen der Karton mit der Liege. Der Karton überwucherte den Wagen, der war riesig irgendwie. War das ein Drama!

Die Dame hinter mit erkannte die Gefahr und während ich unter Einsatz all meiner Körperkraft die Liege fixierte, räumte sie meinen Einkauf auf das Band.

Gott, ich riss fast den Spuckschutz weg an der Kasse mit meiner Rödelei!

Mit der überdimensionalen Liege auf dem Einkaufswagen ging ich wie auf Eiern zum Auto. Der Karton rutschte und rutschte. Und rutschte vom Einkaufswagen. Während ich den Karton auffing, rollte der Einkaufswagen weg. Auf einen PKW zu, welcher gerade ausparkte. Mir stand der Schweiß auf der Stirn und lief am Hintern runter. Es ging aber alles gut.

Nun kam Herausforderung Nummer 2, nämlich den Stuhl samt Karton in einen Kleinwagen packen. Ich musste erst eine Zigarette rauchen, ich gebe es zu.

Während ich paffend vor meinem Auto stand, parkte ein Herr neben mir. Und er telefonierte wohl irgendwie mit Freisprecheinrichtung, ich lauschte dem Gespräch gespannt. Es muss um die Jagd gegangen sein, mir drangen Wortfetzen ans Ohr wie „Füchse“, Waschbären“ und all so Jagd technisches Gedöns.

Während ich also mit voller Konzentration den Karton versuchte auf meiner Rückbank zu platzieren, ging das dem Herr nebenan am Allerwertesten vorbei. Ich hatte echt Hoffnung er gibt mir Tipps oder packt mit an. Pustekuchen, er war scheinbar in die Welt der Füchse und Waschbären eingetaucht.

Nach zig Versuchen schieben und quetschen war der Karton im Auto. Und die Türen gingen auch zu.

Ich musste den Herr aber noch fragen ob die Türen das verkraften und geschlossen bleiben. Ich war unsicher. Nicht auszudenken, wenn während der Fahrt die hintere Tür aufspringt und die Sonnenliege auf der Straße landet.

Er meinte, dass alles gut ist, die Türen bleiben zu, und er wünschte mir viele schöne Stunden mit der Liege, viel Freude, viel Sonne und so. Hat er das alles also doch beobachtet. Ein Schelm 😉

Ich bin nach Hause gefahren wie ein Anfänger, jetzt bloß keine Bodenwelle erwischen.

Am nächsten Tag erst wollte ich den Karton 50 Stufen hoch schleppen in die Bude. Gott, mir wurde bei dem Gedanke schon ganz anders. Wenn das so ein Theater wird wie vor dem Discouter, dann pullern die Nachbarn vor Lachen hier ein wenn ich mir wieder einen abbreche.

Aber: Ich habe ein Messer mit zum Auto genommen, den Karton geöffnet, die Liege befreit und bin so die 50 Stufen mit der Liege im Hausflur hoch gerammelt. Das ging recht gut.

Und nun steht die Liege, sie ist echt bequem, lang genug, sie passt auch auf den Balkon und ich habe gestern ein Sonnenbad genossen. Die Rollen habe ich beim 2. Versuch erfolgreich angeschraubt. Man fühlt sich wie ein Gott!

Dass ich geschwitzt habe wie ein Affe wenn eine Hormon technische Welle kam beim Bräunungs- bzw. Chillvorgang, das muss ich hier wohl nicht erwähnen. Läuft. ^^

Share