Zurück in die Kindheit.

(Quelle Bild: Steffi Werner)

Niemals hätte ich es für möglich gehalten vor, sagen wir mal 10 Jahren noch, dass Dinge, die ich als Kind grauenhaft, hässlich und nervig fand, heute mehr und mehr Einzug in meine Bude halten.

Dass ich einen bestimmten Radiosender, bei dem in den 80er Jahren Aggressionen in mir ausbrachen wenn ich diesen hören musste am Küchentisch von Mama und Papa, heute jeden Tag höre.

Dass ich mir am liebsten die Bettwäsche aller Großmütter und Großväter, am liebsten mit orangefarbenen und dunkelbraunen Blumen darauf kaufen würde, weil man so herrlich darin schläft.

Dass ich mich beim „Schrottwichteln“ mit den Kolleginnen/Kollegen über mein ergattertes selbst gehäkelte Sofakissen, welches bestimmt schon irrsinnig viele Jahre auf dem Buckel hat so freue, dass ich dieses beinahe andächtig auf meinem Bett platziere.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass es Erinnerungen und vielleicht auch Sehnsüchte nach der Kindheit sind.

Ich weiß nicht mal mehr wie wir kürzlich auf die Debatten um die Kochtöpfe kamen, welche nun meine Küche zieren. Eine Kollegin wollte diese weg schmeißen und sprach mich an weil sie weiß, dass ich auf Dinge stehe die andere gerne in die Tonne kloppen. Gerade wenn sie aus den 70er/80er Jahren sind. Sie schickte mir Bilder der Töpfe und mein Herz ging auf.

Yes, die erinnern mich an früher.“

Nun sind sie in meinem Besitz und ich habe mir einen Ast abgefreut als ich das erste Mal darin kochte. Irgendwie schmeckt es besser.

Die Tee- und Kaffekannen mit dem grün-braunen Muster hatte ich auf einer Verkaufsplattform gesehen. Und auch da dachte ich sofort:

„Yes, die erinnern mich an früher.“

So geht es mir mittlerweile mit vielen Dingen.

Selbst Handtücher, welche meine Eltern noch in ihren Schränken hatten und die mich so sehr an meine Kindheit erinnerten, habe ich mir geholt und ich benutze diese sooooo gerne.

Manchmal überkommt mich die Idee meine Wohnung so einzurichten wie es in den 80er Jahren Mode war. Tapeten mit orange-braunen Ornamenten, die Pril-Blumen in der Küche an den Schränken, ein Telefon mit Wählscheibe und Schnur, dunkelgrüne Fliesen oder weinrote Fliesen im Bad, die Schrankwand aus dunkler Eiche im Wohnzimmer mit unendlich vielen selbst gehäkelten Sofakissen auf einem alten Sofa aus dieser Zeit.

Und: Die gute Stube. Wir sprachen auch kürzlich im Kollegenkreis noch darüber, dass es in der 70- bzw. 80er Jahren zum guten Ton gehörte, wenn man eine „gute Stube“ hatte. Diese wurde nur zu Geburtstagen oder Weihnachten genutzt, die gute Stube war ansonsten fast immer arschkalt, wurde nicht beheizt und war für viele von uns ein Highlight wenn sich deren Türen öffneten.  Das war toll.

Vorhin habe ich eine alte Stehlampe gesehen, so ein sperriges Ding und zudem eigentlich pottenhässlich mit kleinen Bommeln am Saum in … na klar … dunkelbraun. Ich kämpfe noch immer mit mir, ob ich mir das Teil hole oder nicht.

Aber ein Relikt aus meiner Kindheit wird hier nicht Einzug halten, bzw. bin ich dafür noch nicht bereit: Die gute, alte Kittelschürze 🙂

Wenn ich mir diese überwerfe, dann ist es so weit. Das erfahrt ihr dann hier allerdings hier sofort und unverzüglich und live 😉 

Geht es hier noch jemandem so oder bin ich eine Ausnahme? ^^

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