„Lampenfieber ist nichts anderes als Achtung vor dem Publikum“. Dieter Thomas Heck

(Quelle Bild: Jordy/Pixabay)

Keiner hat den Abspann schneller gelesen als er: Dieter Thomas Heck.

Die Meldungen über den Tod von „Herrn Hitparade“, Dieter Thomas Heck im Alter von 80 Jahren, war gestern eine Schlagzeile welche im Minutentakt von allen wichtigen Nachrichtenmagazinen in den sozialen Netzwerken geteilt wurden. Verdient, angemessen, respektzollend.

Dieter Thomas Heck gehörte zu einer Generation vor und hinter der Kamera, welche durch Können und Wiedererkennungswert ihren Status in der Fernsehlandschaft begründet wussten.

Sicherlich hat er viele von uns durch unsere Kindheit/Jugend begleitet. Man kannte ihn einfach. Auffälliges Äußeres, auffällige Stimme, auffällige Sprachgeschwindigkeit. Heute unvorstellbar, dass die Liste der an der Produktion beteiligten Personen und deren Funktionen verlesen werden. Er ratterte den Abspann runter wie kein anderer. Das ist unvergessen.

Keiner seiner Nachfolger, weder Viktor Worms noch Uwe Hübner konnten ihn ersetzen. Dazu hatte er zu sehr fokussiert. Dazu ist er in zu vielen Köpfen geblieben. Denken wir an die Hitparade, dann denken wir an Dieter Thomas Heck, das ist einfach so.

Fragt man Wikipedia mal nach ihm, dann kommen Infos an das Tageslicht, welche ich bislang noch nicht kannte. Wie er Moderator wurde, dass er im Vorfeld seiner Karriere in einer Talentshow aufgetreten war, dass er eher durch Zufall beim Radio landete. Und dass die Zeitschrift „Bravo“ für den Name „Dieter Thomas Heck“ verantwortlich war. Denn er hieß eigentlich Carl-Dieter Heckscher.

2017 erhielt er die goldene Kamera für sein Lebenswerk, das war auch sein letzter öffentlicher Auftritt.

Saß man als Kind am Samstagabend nach dem Baden auf dem Sofa, das Haar nach Apfelshampoo riechend und die Hitparade lief, dann war das bei vielen von uns schon fast eine Selbstverständlichkeit.

Dieter Thomas Heck hat noch in Mikrofone gesprochen, welche so groß waren wie ein Haar-Fön und noch ein Kabel hatten.

Er hat Gäste verschiedener Genres angekündigt, von Nicole, Roland Kaiser und Kollegen bis hin zu Nena und der Spider Murphy Gang und Konsorten. Die Liste ließe sich fortsetzen.

Das Publikum im Studio war immer schick angezogen und artig. Darauf habe ich als Kind komischerweise oft geachtet.

James Last war im übrigen der Komponist der Titelmelodie der Hitparade. Das war mir bis gestern auch total neu. Aber wann beschäftigt man sich mit solchen Infos genauer? Wenn eine Showgröße aus dem deutschen Fernsehen wieder die Bühne verlässt. Da reist die/der ein(e) oder andere mal kurz zurück in die Kindheit/Jugend.

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