Tabuthema! Tabuthema?

Viele werden es schon gelesen haben: Es geht um den Menstruations-Emoji.

Besser gesagt um die Frage, ob man diesen einführen soll. Es gab einige Bilder als Vorschläge, zum Beispiel einen Eierstock, Bluttropfen, eine Binde oder einen Schlüppa. Welcher dieser putzigen Smileys am Smartphone dem „Schreibpartner“ mitteilt, dass „Besuch aus Rotenburg“ im Anmarsch ist oder schon präsent oder erwartet wird (oder auch nicht: Hupps!) , ist wohl noch nicht entschieden. Bei Facebook konnte abgestimmt werden.

Auf die Idee kam „Plan International(australische Frauenrechtsgruppe), diese machen sich für Rechte von Frauen und Mädchen stark. Es heißt, dieser Emoji sei ein einfache und lustige Möglichkeit, um Barrieren rund um die Menstruations-Hygiene abzubauen. Ziel ist es, ein natürliches Thema, dass in den Köpfen vieler noch ein Tabu ist, mehr ins Bewusstsein zu bringen, erklärt Susanne Legena von Plan International Australien (Quelle: Bild).

Der auserwählte Emoji wird dann bei Unicode Consortium“, ein Zusammenschluss der größten Techfirmen der Welt, eingereicht. Dort können User Vorschläge einreichen, über die die gemeinnützige Organisation schließlich abstimmt.

Ich persönlich hoffe, dass die Sache nicht ins Rollen kommt.

Ich weiß nicht wie es anderen geht, aber ich sehe es nicht als Tabuthema, sondern als einen natürlichen Prozess. Ich muss darüber auch nicht sprechen. Das hat aber nichts mit Tabu zu tun oder Barrieren, sondern damit, dass ich es niemandem per Emoji mitteilen muss. Das könnte man nämlich auch in einem ganz simplen Satz tun:

„Ich kann nicht Schwimmen gehen, habe meine Regel.“

Bums, aus die Maus. So einfach ist das.

Manchmal werden Dinge zu Problemen degradiert, die eigentlich keine Probleme sind. Mag sein, dass die ältere Generation beschämt ist wenn es um Werbung für Tampons mit Rillen oder Flügelbinden geht. Aber sicherlich nicht unsere Generation und die nach uns.

Wenn im Discounter jemand vor mir steht und Binden XXL kauft, extra lang mit einem irssinnigen Fassungsvermögen und Aloe Vera-Duft, schaue ich nicht entsetzt weg sondern weiß, dass da eine Frau ihre „Tage“ hat. Wo ist da eine Barriere oder ein Tabuthema? Wo ist das Problem?

Was kommt dann als nächstes? Eine Männergruppe, die ein Emoji für „Prostata“ auf dem Rechner haben möchte oder für „Pendelhoden“?

Frauenrechtsgruppen hin oder her: Manchmal sollte man die Kirche einfach im Dorf lassen. Ich verschicke sicherlich keinen Eierstock am Smartphone, um mich menstruationstechnisch mitzuteilen. Und hoffe, dass mir in ein paar Jahren niemand per Emoji einen Samenleiter schicken kann. Verrückte Welt. ^^

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