Bandsalat ist bei mir wieder aktuell

Diese Kolumne werden nur die Damen und Herren verstehen, die so ungefähr mein Jahrgang sind. Also die „ollen Säckinnen und Säcke“. Nicht die noch recht frischen, Ende der 90er geborenen Erdenbürger.

 

Mein Auto welches ich derzeit fahre, hat keinen CD-Spieler. Halt nur ein Radio mit Kassettenteil. Ich brauche gerade beim pendeln Mucke auf den Lauschlappen. Wenn man Radio hört, kann man nicht den derzeit gespielten Song eliminieren. Den muss man dann zu Ende hören oder den Sender wechseln. Das ist ganz schlecht.

Wenn ich morgens um 6.15 Uhr durchstarte, möchte ich keine Kuschelrock-Musik hören. Da komme ich gar nicht in den Quark, da werde ich saumüde und ganz ekelhaft sentimental. Bester Beispiel: Bei totaler Dunkelheit im Winter kommt von Disturbed „Sound of silence“. Da sitze ich mit zitternder Oberlippe und schon fast tropfender Nase plus einem gewissen Level Tränenflüssigkeit hinter dem Lenkrad und möchte auf der Stelle knutschen 😉

Nun habe ich als mordsmäßiger 80er Jahre-Fan seit dieser geilen Zeit drei große Tüten voll mit Musik-Kassetten hier rum fliegen. Und ich bin so froh, dass ich diese nicht entsorgt habe. Weil ich mir jetzt im meinem Auto eine kleine 80er-/90er Jahre-Revivalecke einrichten konnte. So geil, ihr glaubt es nicht.

Einziger Minuspunkt: Die Qualität dieser Schätzchen und die fehlender Lautstärke. Manche Songs hören sich dann leider an, als würde eine Ziege in einen Blecheimer pinkeln. Und obwohl ich die Lautstärke auf volles Brett eingestellt habe, is nix mit vollem Brett.

Heute habe ich eine Kassette mit der Aufschrift „Kuddel Muddel 1992“ mit ins Auto genommen. Ach Du liebe Güte! Da war ich 22 Jahre alt.

Als ich losfuhr, den Toyota Richtung Hessen ritt, erklang Barclay James Harvest: Life is for living. Da gehste mit, dass der Sitz fast aus der Verankerung fliegt. Oder der Johnny, also Patrick Swayze mit „she`s like the wind“. Und ich war gedanklich voll in der Ära, nämlich als ich in einen Typen verknallt war (Name nenne ich nicht), dem ich gerne (s)eine Wassermelone getragen hätte damals.

Wenn wir damals die Musik per Kassettenrekorder aufgenommen haben war oft der Fall, dass da jemand reinquatschte wegen einer Verkehrsdurchsage oder so. Schlecht geschnitten waren bei mir auch immer der Beginn eines Songs oder sein Ende. Richtig ärgerlich war, wenn man den Nr. 1 Hit endlich aufnehmen konnte, und nach 47 Sekunden war die Kassette zu Ende.

Natürlich sind CD und all der neumoderne Schnick-Schnack von der Qualität der Musik nicht zu toppen. Aber die Erinnerungen, die man auf einer Kassette von damals auf die Ohren, ins Hirn und Herz geballert bekommt, sind 1000x mehr wert.

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Du kommst aus Uslar, wenn

auch Du schon mitbekommen hast, dass der Netto ein paar Tage schließt (28.03.-04.04.)

Unsere Discounter rüsten auf. Der Lidl hat es schon hinter sich, der Aldi ist noch dabei, der Netto steht kurz davor. Und wird für ein paar Tage seine Pforten schließen müssen.

Im Gespräch mit dem freundlichen Personal konnte ich erfahren, dass es nicht zu einer Komplettverwandlung kommen wird. Es gibt z. B. einen neuen Pfandflaschenapparatismus. Das Modell, welches mir aus Lippoldsberg schon bekannt ist. Und dieses Modell in Lippoldsberg ist eine mittelschwere Katastrophe! Der bekloppteste Pfandflaschenapparatismus seit Erfindung der Pfandflaschenapparatismen. Artikelname für das Ding ist sicherlich „der letzte Rotz“ oder so was in der Art. Dieses Teil spackt und spinnt und piept beinahe immer.

Ich fahre nach Feierabend oft im Netto Lippoldsberg einkaufen weil es auf der Strecke liegt. Pfandflaschen gebe ich dort aber nur im Notfall ab. Weil Du dann Zeit brauchst. Und Nerven. Und ein Snickers in der Tasche falls es mal wieder länger dauert und Du zur Diva wirst.

Oft stehen dort schon Menschen vor mit ihren Pfandflaschen-Beutelchen, wenn ich den Laden betrete. Weil der Apparatismus wieder irgendein Problem hat. Oder ich stehe an der Kasse und das Personal wird an den Apparatismus gerufen weil es wieder hängt irgendwo. Oder ich bekomme beim verlassen des Ladens mit, das die Pieperei am Apparatismus wieder losgeht. Entweder frisst das Ding die Flaschen quer, oder verdeddert das Bonpapier, oder auf dem Transportband innen tragen sich Dramen zu rein überfüllungstechnisch.

Schlimm ist es für die Angestellten. An der Kasse viele Kunden, und die Damen und Herren müssen den Apparatismus besänftigen. Das dauert teilweise. Dann meckert die Kundschaft an der Kasse. Die Kundschaft am Apparatismus meckert aber auch. Ich meckere dann mehr in mich rein.

Ich habe manchmal Angst, dass Teil fängt schon an zu piepen wenn ich mit meinen 2 Pfandflaschen nur auf den Parkplatz fahre. Was sage ich: Wenn ich aus Gieselwerder raus fahre.

Würdevoll nähere ich mich dem Teil, auf leisen Sohlen, ohne hektische Bewegungen in der Hoffnung, er speit meine Flaschen nicht wieder aus und macht Alarm. Und ich muss da nicht 10 Minuten stehen weil 2 Mitarbeiter das Ding sezieren wie ein Pathologe seine Leichen.

Und so ein Drecksding kommt auch nach Uslar. Wunderbar. Glückwunsch. Juchu. Lets get ready to rumble! Das kann ja was werden dahinten in der Ecke bei Brot und Gemüse.

Pfandflaschenapparatismus“ – Für mich schon jetzt das Unwort des Jahres 2017. ^^

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Morgen sitze ich wieder fluchend mit einem Kuli im Auto

„Morgen ist der Tag der Tage: „Sie“ kommt wieder, keine Frage.“

Die Sommerzeit is coming to town. Darauf habe ich persönlich hin gefiebert. Wir haben hier bei uns zu Hause schon durchdiskutiert ob vor oder zurück, wann wir das machen, wo alle Uhren hängen etc. Und wer bei der Umstellung auf Winterzeit das Glas aus der Küchenuhr gehämmert hat. Tztztz, war natürlich wieder keiner, ja, ja.

In diesen Tagen wird/wurde allerdings auch viel darüber öffentlich diskutiert, ob wir diese Zeitumstellung 2x im Jahr noch brauchen und auch möchten. Das Argument mit dem Energiesparen ist ja nicht mehr so up to date. Kritische Stimmen werden immer lauter, dass es vielen Menschen schadet, weil sich einige mit der Umstellung schwer tun rein körperlich gesehen. Jetlag im März quasi. Das soll sogar bis zu Verdauungsproblemen führen. Also ich kenne niemanden, der vermehrt pupsen muss nach der Umstellung. Aber gut, ich kenne auch nicht jeden.

Energiesparen, das Argument der Argumente: In Zeiten, in denen ich geschälte Apfelsinen kaufen kann in Plastik eingeschweißt, in denen es hip ist, „Coffee to go“ ins sich zu schütten und alles mit den Einmalbechern voll zu müllen, in denen es angesagt ist Kaffee aus Kapseln zu trinken und diese kleinen, aus Kunststoff und auch Aluminium bestehende Kapseln zusätzlich im Müll landen, leuchtet mir das Argument mittlerweile nicht mehr ein (ich weiß, das Argument wirkt wie an den Haaren herbeigezogen).

Eben konnte ich den Ratschlag lesen, dass Leute die mit der Umstellung zu kämpfen haben in den nächsten Tagen, etwas eher aufstehen sollen, raus an die Luft in die Sonne vor Arbeitsbeginn. Okay, stehe ich um 4.15 Uhr auf und spaziere hier den Berg rauf und runter. Nur doof, dass die Sonne dann halt noch nicht scheint. Aber knapp 50 m von hier ist ein Solarium, vielleicht kann ich da schon einkehren vor Arbeitsbeginn um mein Melatonin (Schlafhormon) zu drosseln. Ich bin allerdings eh eine Melatonin-Tusse, egal welche Zeitära wir gerade haben. Ich kann immer pennen, immer! Jedenfalls muss dieser Ratschlag von einer Person gekommen sein, die den Poppes erst um 8 Uhr aus dem Bett bewegt.

Ich bin gespannt wie lange dieser Umstellungszirkus noch läuft, und wie oft Sinn und Unsinn noch diskutiert werden.

Und ich bin gespannt wie lange ich morgen fluchend mit dem Kuli im Auto sitze, um die richtige Uhrzeit einzustellen. Vor zwei Jahren habe ich das gar nicht gemacht, da bin ich doch allen ernstes die ganze Zeit in der Sommerzeit gefahren. Auch mal schön. Und die Mitfahrer haben sich so herrlich erschrocken wenn sie zur Winterzeit auf mein Barometer schauten 😀

Frohes umstellen, allerseits. ^^

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2 Jahre her. 150 Menschen …

150 Menschen …
… deren Leben endete mit den wahrscheinlich grausamsten Minuten die man sich nur vorstellen kann.

… 150 Menschen, die auf dem Weg waren in den Urlaub, nach Hause, zu Freunden, auf Geschäftsreise, im Job. Und die nicht ankommen durften, die nicht wissen was sie am Ziel erwartet hätte.

... 150 Menschen, deren Geschichte wir nicht kennen, und deren Geschichte auch nicht weitergeschrieben werden kann, weil für alle der letzte Satz geschrieben wurde, ungefragt.

… 150 Menschen, die wahrscheinlich nicht wissen wer 2 Reihen vor ihnen saß, wie die Namen der Babys lauteten, die nicht wissen ob der Herr vorne links schon Großvater ist, welche Note der 9.-Klässler am Fenster in Mathe haben wird im Sommer. … 150 Menschen die sich nicht alle kannten, die aber gemeinsam in den Tod gerissen wurden.

… 150 Menschen, deren Familien und Freunde verzweifeln, trauern, wütend sind, nach dem „wieso“ und „weshalb“ fragen.

… 150 Menschen, deren Träume, Vorhaben und Visionen endeten, ohne Vorwarnung, in ein paar Minuten, von jetzt auf gleich, in der Fremde, weit weg von der Heimat.

… 150 Menschen, die bestimmt erwartet wurden, und die niemanden mehr in die Arme nehmen dürfen.

150 Familien/Freunde, die eine unvorstellbare Qual erleben mussten heute und auch noch müssen. Die nicht ihre Kinder begrüßen durften wie die Eltern aus Haltern am See, sondern wahrscheinlich in dem Moment als das Kriseninterventionsteam auf der Bildfläche erschien, ahnten was kommt.

150 Menschen, einfach nicht mehr da …

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Neuer Wirk-Komplex stoppt selbst schwerste Prostata-Probleme, Frau Werner!

Die beklopptesten emails:

Hier mal ein Auszug, ihr müsst euch das auf der Prostata … äh … Zunge zergehen lassen:

>> Sehr geehrte Frau Werner,

kann es das wirklich geben? Eine Wirkstoff-Kombination, die Ihren hohen PSA-Wert natürlich senkt? Die Schluss macht mit den Folgen einer vergrößerten Prostata, unter der so viele Männer leiden (ständiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen, häufiges nächtliches Aufstehen, Erektionsprobleme usw.)? Und vor allem: Die selbst eine schon schwer angegriffene Prostata gesund werden lässt?<<

„Liebes Team von Konsum-Experte: Ich bin ein Mädchen. Ich habe weder einen Pullermann noch eine Prostata. Und sollte man in meinem Blut erhöhte PSA-Werte finden, laufe ich sofort und auf schnellstem Wege mit Schlüpfer über dem Kopf zu meiner Gynäkologin und lass mal rein leuchten in die Eingeweide.

Mein Nachname ist Werner, mein Nachname!

Oder meinen Sie ich habe so viele Männerbekanntschaften, dass ich diese Mitteilung verbreiten sollte? Hier ist keiner mit ständigem Harndrang oder Brennen beim Wasserlassen. Außer mir. Das liegt aber nicht an meiner Prostata, das hat andere Gründe. Auf die Erektionsprobleme gehe ich nicht ein, das geht Sie nichts an.

Welche email ereilt mich nächste Woche?

Da schaut was raus aus dem Mantel aus Loden,

wir glauben, Sie haben `nen Pendelhoden?“

Oder

An der Eichel alles wund?

Die machen wir ganz schnell gesund?“

Kracher war ja auch folgender Absatz:

>> Wenn Sie sich mit den Themen Inkontinenz und Windeln oder Einlagen niemals beschäftigen wollen … <<

Hallo? Gehts noch?

Am Ende der email stand folgendes:

>> Schnell sein lohnt sich jetzt doppelt!Wenn Sie jetzt bestellen, erhalten Sie GRATIS GESCHENKT ein hochwertiges, praktisches Taschenmesser aus Edelstahl! <<

Wie praktisch, kann ich mir meine Prostata selber raus operieren oder wie?

Aber sehr nett, dass Sie mir ein Bild von Pullermann und Prostata mitgeschickt haben, das weckt echt Erinnerungen.

Nein Danke, ich möchte weder das Mittel noch das Taschenmesser. Sie können sich gerne per mail melden, wenn Sie eine Tinktur erfunden haben, die meine Feuertüten zwei Körbchengrößen vergrößert. Aber auch nur dann!^^

 

 

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Die Tattoo-Party auf dem Dorfe

Lang, lang ist es her, dass ich eine kleine, bleibende Sünde begangen habe.

Nämlich ein Tattoo stechen lassen. Aber nicht in einem Studio, sondern privat. Abends, mit vier Leuten und einen Mann mit Tattoo-Koffer, von dem ich heute sage, dass er lieber bei „Malen nach Zahlen“ hätte bleiben sollen.

Aber fangen wir von vorne an:

Ich bekam einen Gutschein geschenkt für ein Piercing, für ein Bauchnabelpiercing. Vor weit über 15 Jahren. Das wurde auch in einem Studio geschossen, also von einer Fachfrau. Aber irgendwie wollte das Ding nicht abheilen. Es war dauernd entzündet, ich bin total oft in der Kleidung hängengeblieben mit dem Teil. Das tat natürlich auch weh. Als ich operiert werden musste, schlug man mir vor das Piercing raus zu machen. Bzw. musste ich es entfernen, da die Infektionsgefahr zu groß war.

Meine Schwester und mein Schwager kannten jemanden, der tätowieren kann. Sagten sie. Und der Gute kam eines abends zu ihnen. Da ich gerne die kleine Narbe überdecken wollte vom Piercing, meldete ich mich mit an. Eine Freundin von uns war auch zugegen. Schwester und Schwager bekamen was auf den Oberarm gerattert, die Freundin ein Arschgeweih, ich was kleines dezentes auf den Bauchnabel. Es war ja für schmales Geld damals, und ich hatte viel zu wenig Ahnung um mich zu fragen, ob der gute Mann das auch kann.

Was ich noch weiß ist, dass die Freundin mit dem Arschgeweih gebrüllt hat wie sonst was. Das muss echt wehtun dahinten über dem Poppes. So schlossen wir die Fenster, es muss sich bestialisch angehört haben auf der Straße.

Ich hatte dummerweise recht gut zu Abend gegessen. So gut, dass der gute Mann im sitzen nicht tätowieren konnte, weil sich mein Bauch so wölbte. Also musste ich mich auf die Erde legen. Das ist mir heute noch peinlich!

Obwohl ich das Teil total cool fand damals, war es aber nicht von guter Qualität. Etwas ungenau war es, sehr blass auch von der Farbe her. Es ist ein Tribal, also kein Wolfskopf oder der Name eines Verflossenen oder eine Waschmaschine oder sonst was in der Art.

Jetzt hat sich der Markt der Tätowierkünste unglaublich verändert und natürlich auch weiterentwickelt. Und ich habe da dieses undefinierbare Teil auf dem Pansen. Heute ist es mir echt unangenehm, wenn andere meinen Bauch mit dieser Sünde von damals sehen. Des Rätsels Lösung: Ein cover up! Ich möchte es überstechen lassen. Gerne wieder ein Tribal, gerne wieder klein, also dezent. So bin ich durchs Netz gewandert und habe mir Fotos angeschaut von Tattoos, die mir gefallen könnten. Und die habe ich einem befreundeten Tätowierer zukommen lassen. Der hat mein altes Teil lange nicht mehr gesehen, fand es aber damals schon sauhäßlich. Termin für das cover up steht, am 9. Mai. Vorher besprechen wir natürlich noch was er retten kann und wie. Es gibt echt total geile Sachen, hab ich beim surfen durch die Bildergalerien gesehen. Ich möchte es nicht verschwinden lassen oder weg schminken, ich möchte genau an dieser Stelle gerne etwas haben, womit ich mich auch zeigen kann. Am Bauchnabel sieht das ja nicht jeder, es sei denn man hat einen Badeschlüppa an und ist schwimmen. Oder wenn der Arzt mal den Unterbauch abtasten muss. Oder wenn der Mann der Träume mal so das Gesamtpaket betrachten möchte.

Nun fiebere ich dem 9. Mai entgegen. Mal schauen, vielleicht zeige ich dann Bilder von vorher und von nachher. So als kleine Warnung, dass man nicht jedem trauen kann, auch wenn er einen Tattookoffer trägt. ^^

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Zum Abschluss gab es eine Schokolade

An Tagen wie dem heutigen bin ich doch immer froh in einer Kleinstadt zu leben, in der fast jeder jeden kennt. Wollen wir mal ehrlich sein: Manchmal nervt diese Tatsache ja doch ungemein.

Geplant war, dass ich am Nachmittag zum Aktionstag der Feuerwehr Bodenfelde fahre. Das habe ich auch umgesetzt. Nicht selbstverständlich bei mir, ich tausche am Wochenende wirklich ungerne den Bademantel gegen die Jeans. Also die Chill-Klamotte gegen die Ausgehkleidung.

Es hat sich aber gelohnt. Obwohl das Wetter hätte besser sein können für eine Veranstaltung unter freiem Himmel, war trotzdem was los in Bodenfelde vor dem EDEKA. Total süß wie stolz die kleinen Kinder waren, als sie im Feuerwehrauto saßen und zur Rundfahrt starteten. Programm wurde geboten in Form von Vorführungen. Ob die Veranstalter zufrieden waren und genug Geld im Beutel gelandet ist, weiß ich nicht. Zufrieden war ich aber mit dem Erwerb der „Feuerwehrstracke“, wir haben schon dran lang geschnitten. Lecker, lecker, lecker.

Ich mag bei solchen Veranstaltungen auch immer die Gespräche die sich dann ergeben. Mit guten Bekannten und weniger guten Bekannten. Der Plausch über dies und das und diesen und jenen sind nicht selten das Salz in der Suppe wenn man hier aufgewachsen ist und eben fast jeden kennt.

Weiter ging es am Abend dann in die Sporthalle vom Gymnasium. Da war das Jux-Turnier von der JSG. Ich hatte mir die Spiele der Ü-40-Fraktion raus gepickt. Eigentlich wollte ich ja nicht mehr, war etwas knatschig gegen Abend. Aber ich bekam eine whatsapp mit dem Inhalt „Kommst ja eh nicht, redest immer nur.“ Da bin ich dann aus Trotz hoch gefahren. Hätte ich gewusst welch kulinarischen Dinge dort angeboten werden, hätte ich das Leberwurstbrot weggelassen am Abendbrottisch. Leider konnte ich nur knapp  1,5 Stunden bleiben, aber die Stimmung war so, wie die Stimmung immer ist wenn die Frauen und Männer aus Uslar und den Ortschaften kicken: Bombe! Ich geh mal davon aus, da oben geht jetzt noch die Post ab.

Einkaufen war dann später angesagt im REWE Wiesenstraße. Und da traf ich dann auf jemanden, den ich auch eher seltener treffe. Wie es der Zufall will, standen wir vor der Stracke eines namhaften Schlachters hier aus der Region. Er (also der jemand) suchte den Preis für die Wurst. Ich fand sie. Und sage aus Spaß, dass die ja mehr als gut schmecken muss für über 17 Euro. Man eumelte ein paar Meter gemeinsam durch den Laden, er wühlte in einem Ständer mit hochwertiger Schokolade. Ich sage noch aus Spaß: „Wer sich `ne Mettwurst für 17 Euro gönnt, kann sich auch gleich noch eine Schokolade für 25 Euro mitnehmen. Scheiß drauf!“

Ab zur Kasse und Smalltalk mit der freundlichen Verkäuferin. Thema war irgendwie, wenn Fleisch viel Knochen hat, wie bei Spareribs und chicken wings und so. Die hatte ich nämlich geholt, also einen Beutel chicken wings. Der Herr mit der teuren Stracke schwärmte von Spareribs. Die freundliche Verkäuferin und ich stellten gemeinsam fest, dass wir dieses Kochenkram nicht mögen.

Jedenfalls hatte ich schon bezahlt, der „Strackemann“ war hinter mir und legte seine Ware auf das Band. Und was passierte? Er warf mir einen Beutel der qualitativ hochwertigen Schokolade zu mit den Worten: „Hier, für Dich. Haste auch mal was Gutes.“ Oder so ähnlich. Da hab ich mich wohl gefreut, das war eine total nette Geste. Und so was passiert einem sicherlich nicht in einer Großstadt, in der nur die wenigsten die anderen kennen.

Das war so der rote Faden, der sich heute durch den Tag zog.

Im übrigen kann mir hier auch tolle Dinge erleben die keine Kohle kosten. Ich war über 9 Stunden gut unterhalten, hab für den werten Herrn Vater und Sohnemann in Bodenfelde günstig „Feuerwehrstracke“ geschossen und bin im Besitz von sauteurer Schokolade.

Und: Ich habe ganz viele sportliche Menschen in kurzen Hosen gesehen. Was willste mehr? ^^

(Abgesehen vom Besuch im REWE wurden die Orte/Veranstaltungen, die ich heute aufsuchte, auf ehrenamtlicher Ebene organisiert und umgesetzt. Wie so oft im Uslarer Land).

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Ohne Mutter fehlt so viel

Wenn eine Mutter geht, dann geht auch die Basis. Dann geht Vertrauen, dann geht Sicherheit, dann geht Liebe.

Wenn eine Mutter geht, dann klafft eine große Lücke. Eine Lücke, die kein anderer Mensch jemals schließen kann.

Wenn eine Mutter geht, fühlst Du Dich alleine, verlassen, wie ausgesetzt. Orientierungslos.

Wenn eine Mutter geht, ist Dein Zuhause von damals nicht mehr Dein Zuhause.

Wenn eine Mutter geht, läuft Dein Leben mit ihr an Deiner Seite immer wieder vor Deinen Augen ab.

Manchmal und ohne Vorankündigung nimmst Du ihren Geruch wahr.

Manchmal bildest Du Dir ein zu spüren, dass sie ganz in Deiner Nähe ist.

Wenn eine Mutter gegangen ist, sind wir nicht selten noch im Dialog mit ihr. Wir sprechen mit ihr, bitten um Rat, um Hilfe. Oder möchten Glücksmomente mit ihr teilen. Und ahnen, wie sehr auch sie sich über positive Ereignisse in unserem Leben freuen würde. Oder welche Worte und Gesten sie finden würde um uns zu trösten.

Wir wollen den Menschen der uns groß gezogen hat und von dem wir spürten und wussten, dass unsere Sorgen und Nöte auch ihre Sorgen und Nöte waren, nochmal sprechen. Nochmal anfassen. Nochmal in den Arm nehmen können. Nochmal von ihr in den Arm genommen werden. Ihr einen Kuss auf die Stirn geben.

Eine Mutter ist wie ein Anker, wie eine Rettungsinsel.

Wir wollen Situationen in denen wir sie verletzten, enttäuschten, vor den Kopf schlugen zunichte machen. Uns dafür entschuldigen, es ungeschehen machen.

Wie viele Orte, Lieder, Begebenheiten, Situationen erinnern uns an sie.

Selbst der Geruch ihrer gekochten Speisen hängt auch Jahre später manchmal noch in der Luft. Von ihrem Geruch ganz zu schweigen.

Ihre Stimme ist noch zu hören in unserem Kopf. Und viele von uns würden alles geben, um diese Stimme nochmal hören zu können.

Bilder anschauen tut gut oder weh, lächeln und weinen wechseln sich ab.

Der Stuhl auf dem sie immer saß, ihr Lieblingsnachthemd, ihre Bürste, all das lähmt uns wenn wir noch gar nicht begreifen können, dass sie nie mehr da sein wird. Manchmal auch nach Jahren noch.

Manche haben bestimmt einen besseren Draht zum Vater, aus unterschiedlichen Gründen.

Manche vermissen ihre Mutter vielleicht nicht so sehr, auch aus den unterschiedlichsten Gründen.

Und andere hingegen kennen ihre Mutter vielleicht nicht.

Meine Mutter wäre heute 79 Jahre alt geworden.

Gestern Abend kam mein Sohn in die Küche und sagte zu mir:

Oma hat morgen Geburtstag.“

Obwohl man diesen Tag nicht mehr feiert, dieser Tag verblasst zu einem Tag wie jeder andere auch, ist man gedanklich ganz intensiv dabei. Und denkt an ihre Geburtstage zu Lebzeiten. Man denkt an diesem Tag ganz arg an sie. Und egal wie lange es her ist dass man sich verabschieden musste, die Trauer und der Schmerz holen uns auch Jahre später noch ein. All das wird mit der Zeit auch nicht weniger.

Happy birthday, Mama.“

Ohne Mutter fehlt so viel …

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„Ker, wat schön, hömma.“

Ich erinnere mich an diese Aussage meiner Verwandtschaft, wenn sie aus dem Ruhrpott zu Besuch kamen. Da war ich noch ein Kind. Die Verwandtschaft schwärmte immer von der Umgebung in den höchsten Tönen. Der Solling halt. Als Kind hat man dafür nicht unbedingt ein Auge und auch kein Ohr. Heute sage auch ich:

Junge, sag mal, wie geil hier. “

Gerade jetzt, wenn ich durch den Solling/das Weserbergland fahre bei Sonnenaufgang, geht mir das Herz auf. Wir leben hier in einer grünen Oase. In einer Landschaft, die beinahe unberührt wirkt. In der Nähe fließt die Weser, der Harz ist nicht weit. Ich muss eigentlich in keinen Tierpark um Rehe oder Wildschweine zu sehen, die sehe ich morgens nicht selten am Straßenrand.

Egal in welche Richtung wir fahren, ob Göttingen, Northeim, Höxter, Holzminden, Kassel, Hann. Münden, Beverungen/Lauenförde, Einbeck: Wenn man die Augen bewusst öffnet und sich die Landschaft anschaut, dann wird einem warm ums Herz.

Und nicht nur das: Wir haben hier so schöne Ecken die zu Tagesausflügen einladen, zu Spaziergängen, zu Unternehmungen. Geboten wird nämlich nicht gerade wenig in unserer Region.

Ich gehöre leider zu denen, die um diesen Reichtum wissen, es aber viel zu wenig und viel zu selten nutzen.

Manchmal ist nicht mal eine Fahrt von 30 Minuten nötig, und man fühlt sich wie in einem Kurzurlaub. 

Ich schäme mich schon fast dafür, dass ich recht bekannte Ausflugsziele noch nie besuchte. Dass ich mir am Wochenende nicht mal ein paar Stunden Zeit nehme, meine Heimat etwas mehr zu erkunden.

Wir wohnen im Dreiändereck, es ist ein Katzensprung nach Hessen und Nordrhein Westfalen. Diese Regionen in der Nähe haben wieder ihre eigenen Attraktionen, ihre eigenen Events, ihre eigenen Geheimtipps für einen Sonntagsausflug.

Der Solling, die Solling-Vogler-Region, das Weserbergland an sich und der Reinhardswald sind insgesamt sooooo schöne Ecken. Es ärgert mich jedes Jahr, wenn ich mir im Frühjahr vornehme einfach mal ein paar Orte um die Ecke zu besuchen, und es dann doch nicht geregelt bekomme. 

Jetzt, wo die Tage länger werden und heller, genieße ich 5 Tage in der Woche die Fahrt von Uslar nach Karlshafen und zurück. Es hört echt nicht auf, dass man fasziniert ist wenn man sich bewusst wird, wie weltklasse wir hier wohnen rein landschaftstechnisch gesehen. Manche geben Geld aus um das zu sehen und zu genießen, was wir jeden Tag vor der Tür haben.

Aber eins habe ich mir vorgenommen: Nach Feierabend mal den Blinker links setzen und bei Onkel Palms Hütte einen Kaffee trinken. Mitten im Wald. Auf die Weser schauend. Da fahre ich seit über 5 Jahren dran vorbei. Beinahe blamabel. ^^

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Aktionstag der FFW Bodenfelde für einen guten Zweck. Am Samstag, 18.03.17 von 10 Uhr – 16 Uhr auf dem Parkplatz vom EDEKA Benjamin Werner Bodenfelde

Achtung, wir unterbrechen für einen Werbeblog 
Aktionstag mit der Feuerwehr:
Auf so was steh ich wirklich sehr!

Am nächsten Samstag von Zehn bis Viere,
gibt es Bratwurst, vielleicht auch Biere.
In Bodenfelde bei Herrn Werner,
wir sind nicht verwandt, und wenn dann wohl ferner.
Kisten klettern, Waffeln backen,
`ne Runde mit dem Nachbarn schnacken.
Bastelstation und Technik-Show,
da zeigen die Mädels und Jungs ihr Know-how.
Feuerwehr-Mettwurst und „Feuerwehrschläuche“
füllen an dem Tag so manche Bäuche.
Das ist mal was Neues, halt ne saucoole Tugend,
auch mit organisiert von der Feuerwehrjugend.
Der Verkauf von ganz viel Wurst wäre klasse,
dann klingelt es nämlich in der Feuerwehrkasse.
Die haben gerade eine neue Unterkunft bezogen,
und brauchen noch Kohle, alles andere wär gelogen.
Fremdgehen dürfen wir Uslarer dann,
das Geld kommt an der richtigen Stelle an.
Ab ins Auto, durch den Bodenfelder Wald.
Die Feuerwehr hofft, man sieht sich dort bald.
Am nächsten Samstag, dem 18, März.
Freunde, das ist echt kein Scherz.
Auf dem Parkplatz vom Edeka,
kennt ihr wohl, war fast jeder schon da. ^^

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