Statement zum „Jenke-Experiment“ bezüglich Drogen

>>Seit Jahrtausenden versucht die Menschheit immer wieder sich zu berauschen<<
Am Ende zitierte Jenke so ähnlich wie o. g. Text die Tatsache, dass Rauschmittel immer wieder Konsumenten finden. Weil man sich ab und an wegbeamen möchte, weg aus der Realität.
Ich habe diese Reportage sehr gespannt verfolgt, und war entsetzt. Entsetzt darüber, was die verschiedenen Substanzen aus einem Menschen machen können. Ich habe zum Glück genau zur richtigen Zeit Dinge gesehen und erlebt, die bei mir dafür gesorgt haben, dass ich mit Drogen nichts zu tun haben möchte. Das war zum einen der Film “Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo”, und zum anderen Erlebnisse aus der Jugend (90er Jahre). Diesen beiden Dingen habe ich zu verdanken, dass ich nie darüber nachdachte mir etwas einzuwerfen. Weder um mich runterzufahren oder um mich zu pushen, auch nicht um mich zu betäuben. Weil ich, und das konnte man gestern recht gut sehen, niemals die Kontrolle über meine Person verlieren möchte. Ich nehme schon ungerne starke Schmerzmittel oder Schlafmittel, weil ich nicht weiß wie mein Körper und auch mein Geist darauf reagieren. Einige Passagen gestern waren angsteinflößend, einige peinlich, wiederum andere schon fast zum schmunzeln. Am schlimmsten fand ich zu sehen, wie Jenke nach dem LSD abgegangen ist. Ich weiß nicht, was an diesem Zustand angenehm sein soll.
Wir haben hier fast alle schon einen über den Durst getrunken. Und wissen deshalb wie es sich anfühlt, wenn man am nächsten Tag aufwacht, sich körperlich elendig fühlt. Und am schlimmsten: Wenn man erfährt dass man Dinge gesagt oder getan hat, die man selbst total abstoßend findet. Andere haben es auch noch mitbekommen. Grausam!
Ich habe Menschen vor langer, langer Zeit erlebt die etwas genommen hatten, und vor denen ich mich fast geekelt habe als ich ihre Veränderung wahrgenommen habe. Ich hatte stellenweise keinen Respekt mehr vor ihnen, das waren mitunter übelst peinliche Nummern. So wollte ich nie auf andere wirken, so wollte ich nie drauf sein. Und vor allem wollte ich nicht, dass irgendwelche Substanzen mein Leben bestimmen: Hier was zum tagelangen abfeiern, hier was zum runterfahren, hier noch was zum konzentrieren können, da noch was zum entspannen.
Nein, Danke.
Ich fand dieses Experiment unglaublich gut und auch lehrreich, und den Jenke sehr mutig. Ich persönlich hätte für kein Geld der Welt diesen Versuch gestartet.
Was mir weniger gefiel war der Versuch mit dem Ritalin. Einfach deswegen, weil zu wenig Zeit zum experimentieren blieb (was die Dosis, den Medikamentenspiegel etc. betraf), und weil zu wenig erklärt wurde. Denn ADHS-ler werden davon nicht gepusht, sondern sie kommen runter und werden ruhiger. Wenn ich mich recht entsinne pusht es nur die Menschen, die mit der Aufmerksamkeit/Konzentration keine Probleme haben.
Da wären wir auch an dem Punkt, am dem ich persönlich Drogen einen Freifahrtschein gebe: Wenn sie medizinisch eingesetzt werden, bei Patienten mit dem Tourette-Syndrom z. B. oder bei schwer erkrankten Patienten. Das ist der einzige Bereich bei dem ich aufgrund der Schmerzlinderung und Beruhigung einen Vorteil daraus erkennen kann.
Mir wurde gestern wieder klar, dass es kein Kunststück zu sein scheint an das Zeug zu kommen. Dank Internet ist das verticken bzw. beschaffen von dem Kram sicherlich noch leichter zu händeln. Wobei selbst auf Kleinkleckersdorf mittlerweile Drogen schon zu ergattern sind, und das nicht erst seit gestern. War mir ganz lange Zeit auch nicht so wirklich klar.
Ich bin echt froh, dass ich durch diverse Begebenheiten mehr Angst davor bekam als Interesse. Und zu keinem Zeitpunkt in meinem Leben mit Drogen gewisse Situationen angenehmer hätte machen wollen.
Die beiden Mütter gestern im Bericht haben anschaulich demonstriert, dass ab dem Zeitpunkt der Abhängigkeit die Gedanken nur an den Drogen hängen. Dass das Leben von der Sucht bestimmt wird. Dass selbst die eigenen Kinder stellenweise nicht die Macht besitzen, ihre Mütter zur Umkehr zu bewegen. Weil sie zu lange oder zu tief im Sumpf der Drogen gesessen haben. Das war gestern sehr erschütternd zu sehen und zu hören. Von den Bildern des Babies auf Entzug ganz zu schweigen.
Die Schulen sollten dieses Experiment ihren Schülerinnen und Schülern unter die Nase reiben wenn das Thema “Drogen” auf dem Lehrplan steht. Weil ich diesen Versuch als unglaublich realistisch empfunden habe. Mir ging das schon an die Substanz stellenweise.
#Jenke #DasJenkeExperiment

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