„Wie kommst Du denn da immer drauf?“

Ich werde desöfteren gefragt wie ich immer auf die Stories komme die ich hier unters Volk werfe.
Ich muss in 2 oder 3 Teilen antworten, wird sonst zu lang.
Teil I: “In meinem Kopf ist irgendwie immer Party.”
Mittlerweile ist es so dass sich Dinge die ich beobachte, schon in meinem Hirn als Kolumne breitmachen. Es ist echt so, meine Kolumnen beginnen im Discounter, beim Zahnarzt, während der Autofahrt, aufm Dixi-Klo.
Ich muss dann so schnell wie möglich an den Rechner und schreiben, meist erst das grobe Gerüst. Zum verfeinern brauche ich dann Zeit. Wenn ich die totalen Krachergeschichten erlebt habe und nicht an den Rechner kann, werde ich echt nervös. Die Gedankengänge müssen raus, wie beim pullern irgendwie. Würde ich mich selber sehen können beim schreiben, würde ich eine Frau Mitte 40 erkennen die mit hochroter Rübe, einem feinschlägigen Tremor (zittern), fleckigen Hautveränderungen und fliegenden Fingern und Haaren am Rechner sitzt. Ich werde erst ruhig wenn die Kolumne steht, Rechtschreibung und Grammatik funzen, und ich das Ding hochgeschossen habe, also hier auf der Seite veröffentlicht. Dann atme ich durch, Tschakka, alles gut. Ich bin nach der Veröffentlichung fast immer online um zu sehen wie die Kolumne ankommt, wie die Reaktionen sind, und ob jemand Ärger macht, das ist mir ganz ganz wichtig. Ich haue oft Kolumnen raus bei denen ich denke: “Und wenn Du morgen aufwachst hast Du 1760 neue Leser, das Ding wurde 465x geteilt, 6857 “gefällt mir-Angaben”, Du bist reich Steffi, bald biste reich.” Und hab mich dann vertan, total vertan.
Oder ich denke so: “Naja, ist jetzt nicht so der Brüller, musst aber mal wieder was bringen, Du wirst untergehen mit der Kolumne, wie auf der Titanik wirste untergehen.” Und die genau die Kolumnen waren dann richtig erfolgreich.
Auch heute, nach fast 3 Jahren Kolumnen, stecke ich da nicht drin. Total irre zu sehen wie ihr darauf reagiert.
Nachdem ich ja quasi mein Gesicht zeigte nach der 1000er Marke, passe ich schon auf was ich vom Stapel lasse, gerade in Punkto Arbeitgeber und so. Ich bin oft direkt, manchmal frech, nicht selten an der Grenze zur Frivolität, oftmals waghalsig. Wie schonmal erwähnt gehe ich ungerne an politische Dinge, würde nie über Sachen schreiben bei denen ich nicht recherchiert habe, es aber müsste, alles aus dem sexistischen Bereich gehört für mich hier auch nicht hin, ich kratze es höchstens mal an.
Alles im allem ist es so: Geh ich einen Blumenkohl kaufen, hab ich hinterher ne Story im Koppe, und dann geht der Rechner zu Hause hoch, und ich mit fliegenden Haaren davor, total oft im Bademantel und mit grauen Fellschlappen, ein Leberwurstbrot essend, is so. ^^

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