„Können Sie ihn bitte an die Leine nehmen?“

Eine Frage, die ich vielen Hundehaltern in den letzten Jahren oder auch Jahrzehnten sehr oft stellen musste. Ich habe panische Angst vor Hunden! Ich kann mich weder daran erinnern dass mich jemals einer gebissen hat, noch sind andere negative Begegnungen mit den 4-Beinern in meinem Kopf präsent. Diese Angst wird auch nicht weniger, stellenweise gab es immer mal wieder Steigerungen, und das alles schränkt mich im Leben mitunter massiv ein. Ich meide Wege von denen ich weiß dass dort viele Hunde Gassi gehen, ich besuche meine Freunde nicht wenn sie Hunde haben. Hab ich irgendwo Termine o. ä., frage ich sofort ob ich einem Hund begegnen muss.
Begegnungen mit Hunden interpretiere ich immer mit „angegriffen werden“. Läuft ein Hund auf mich zu, bin ich mir sicher er will mich beißen. Obwohl er sich vielleicht einfach nur freut oder mich kennenlernen, „beschnuppern“ möchte. Ich kann die Körpersprache eines Hundes nicht deuten, und weiß somit auch nicht ob er sich freut oder Angst hat, aggressiv ist, spielen möchte usw. Mit ihm sprechen kann ich auch schlecht. Ich glaub die fehlende Kommunikation ist auch so ein Problem. Wenn ich einem Typen sage: „Spring mich nicht an, sonst klatscht es mein Freund“, lässt er es, meistens jedenfalls. Einem Hund muss ich das signalisieren, und das ist schwer. Ich habe bei Begegnungen mit Hunden immer die „Weglauftendenz“, weiß aber dass ich damit das genaue Gegenteil erreiche, der Hund wird meinen ich will spielen oder so. Ich hab dann eine solche Panik dass die Hunde das riechen und auch auf mich reagieren. Obwohl ich mich dann runter fahren will, werde ich noch panischer.
Ich hab eine zeitlang auf sixx den Hundeflüsterer aus Amerika geschaut, ich weiß nicht mehr wie er heißt, einfach auch um zu verstehen wie Hunde ticken, und wieso sie sich in bestimmten Situationen so oder so benehmen. Ich fand das total spannend, teilweise taten mir die Vierbeiner auch leid, aber nach wie vor drehe ich erst mal durch wenn ich einem begegne.
Es gibt Hundehalter die meine Angst ernst nehmen, die Hunde anleinen bzw. dafür sorgen dass die Tiere nicht auf mich zustürmen oder an mir hochspringen etc., und mir dann auch erklären wie ich mich verhalten sollte oder warum das Tier gerade so reagiert.
So wie meine Familie. Gestern kam Besuch aus dem Süden, wir hatten uns zwei Jahre nicht gesehen. Obwohl ich mit „Sammy“ schon 10 Tage zusammen gelebt habe, bin ich gestern erstarrt als ich ihn sah. Er war an der Leine, er hat sich so gefreut uns alle zu sehen, saß auch irrsinnig lange im Auto. Und die Geräusche die er von sich gab, das aufgedrehte, war für mich wieder Gefahr. Mir war speiübel, ich hatte die Badezimmertür in der Hand um abhauen zu können. An der Leine war auch Mist, das hat ihn noch mehr verunsichert in der Wohnung. Und ganz ganz langsam, ich hab ihn ignoriert, so war das abgesprochen, verlor ich meine Panik. Er hat mich nicht beachtet, ging an mir vorbei. Damit konnte ich dann leben. Ich hab es dann auch geschafft ihn zu streicheln. Er ist ein toller Hund, bildhübsch, ich beobachte ihn auch gerne. Aber immer aus einer gewissen Distanz.
Meine andere Schwester hat jetzt einen kleinen Hund, und auch da war ich anfangs skeptisch. „Lana“ ist klein, stellt jetzt nicht so eine große Bedrohung dar. Wenn sie mich sieht dann freut sie sich wie Bolle, und ich mich mittlerweile auch.
Und auch meine Nachbarn, bei denen ich kürzlich eingeladen war und dort ein Hund wartete, nahmen mich ernst und haben mich ganz langsam an diesen Hund herangeführt. Das war auch ein ruhiger Geselle, hat nicht gebellt und keinen Rabatz gemacht, da konnte ich dann auch angstfrei neben sitzen, obwohl es ein großer Hund war.
Dann gibt es aber die Sorte Hundebesitzer, die meine Angst als Ablehnung gegenüber ihrem Liebling sehen. Wenn ich frage: „Könnten Sie ihren Hund anleinen? Ich habe Angst!“, kommt ganz oft der Satz: „Der tut nichts.“ Das war aber nicht meine Frage. Ich hab ehrlich gefragt und meine Angst ehrlich zugegeben. Machen sie es nicht und ich bekomme Panik, verlasse ich das Gelände oder die Veranstaltung oder was auch immer, ich halte das dann nicht aus.
Ich hatte auch schon Situationen wo ich eingeladen war, es wurde mir versprochen dass der Hund dann weggesperrt wird, und zu späterer Stunden kamen dann die Therapieversuche indem die Tiere dann doch zu mir gelassen wurden. Das waren echt total schlimme Erfahrungen, das hat ja auch was mit Vertrauen zu tun.
Es gibt so viele Hundehalter die ihre Tiere nicht ein Stück im Griff haben, wo die Hunde kein Benehmen haben und nicht hören. Das steigert meine Angst ins unermessliche. Wenn ich sehe dass Frauchen oder Herrchen 15x rufen müssen und es den Hund nicht interessiert, wenn ich sehe dass Hunde fremde Menschen anspringen, anbellen und anknurren, wenn Frauchen oder Herrchen es kräftemäßig nicht schafft das Tier an der Leine zu bändigen, wenn große Hunde auf kleine Kinder zustürmen, ist bei mir Ende im Gelände.
Jedes mal wenn ich lese dass wieder ein Kind fast kaputt gebissen wurde, oder die ältere Damen nicht weit von hier, die von zig Hunden attackiert und verletzt wurde, dann frag ich mich immer wie das passieren konnte. Und diese Meldungen schüren natürlich meine Angst.
Gerade hier bei facebook, wenn es um Diskussionen um Hunde geht, ob das der Leinenzwang ist oder die Kackbeutel oder die Hundesteuer, bemerke ich wie oben schon erwähnt, dass viele Hundehalter es zu persönlich nehmen, und da entstehen manchmal Diskussionen die so aggressiv verlaufen, unsachlich und beleidigend, dass ich mir immer wünsche diesen Leuten plus ihren Hunden nie begegnen zu müssen. Wenn ich zugebe Angst zu haben, wenn ich darum bitte das Tier anzuleinen, dann ist das kein persönlicher Angriff gegen den Hund, wie denn auch, ich kenne das Tier nicht und kann es auch nicht deuten. Es ist nur eine ehrliche Bitte damit ich für kurze Zeit da bleiben kann wo ich mich gerade befinde. Ich räume ja dann das Feld wenn ich auf Unverständnis treffe.
Diese Angst ist mein Problem, und die muss ich in den Griff bekommen, das ist mir klar. Ich kann schlecht verlangen dass weltweit die Hunde angeleint werden, für den Fall dass ich mal irgendwo auftauche. Aber ich würde mir wünschen dass einige Hundehalter, gerade die die so überreagieren wenn es um ihren „Liebling“ geht, dann mal runter fahren und wenigstens versuchen die Menschen zu verstehen die Panik haben.
Ich hoffe das lesen genau die, die sich in die Situationen nicht rein versetzen können wenn jemand Angst vor Hunden hat, und die hoffentlich auch begreifen dass es keine Abneigung gegen „Bello“ oder „Wuffi“ oder „Asta“ persönlich ist, sondern pure Panik. Phobien gegen Tiere gibt es genügend, aber einer Vogelspinne beim Waldspaziergang zu begegnen ist weitaus unwahrscheinlicher als die Begegnung mit einem Hund.

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AD(H)S-ler: Neuerdings die Deppen der Nation?

Gestern hab ich auf hier bei Facebook auf einer Seite, die eigentlich recht coole und witzige Sprüche bringt, folgendes gelesen:

Heute heißt es nicht mehr vom Tellerwäscher zum Millionär,

sondern vom ADS-Problemkind zum Youtube-Star.

Hahaha, wie witzig, selten so gelacht.

Zum Thema ADS/ADHS muss mir keiner etwas erzählen. Ich gehöre auch zu denen die mit der Aufmerksamkeit/der Konzentration ein Problem haben, bin auch auf ADHS getestet worden, und würde durchaus sofort eine Medikation bekommen.

Da ich mir aber mit 45 Jahren eine Strategie zugelegt habe über die Jahre, kann ich damit recht gut leben, meistens jedenfalls. Teilweise ist es nicht einfach, ich stolpere oft über mich selber, steh mir selber im Weg, mich macht es streckenweise auch traurig weil es anstrengend ist. Meine Freunde kennen mich so, und sagen mir oft dass mich genau diese „Verstrahltheit“ so sympathisch macht.

Wer einen solchen Spruch wie oben lustig findet, dem unterstelle ich ein ganz ganz mieses Wissen über diese Verhaltensauffälligkeit. Ja, es ist eine Auffälligkeit, keine Erkrankung.

Die Betroffenen können wichtige und unwichtige Dinge nicht filtern, Geräusche oder optische Reize strömen unsortiert auf sie ein. Das ist total anstrengend, Du saugst alles auf und nimmst alles wahr, der Kopf ist voll von so vielen Eindrücken.

Für Kinder die davon betroffen sind beginnt schon recht früh ein steiniger und harter Weg, sie sind nicht zu beneiden.

Man muss schon einen guten Arzt finden der sich wirklich mit der Thematik auskennt um es testen zu lassen, um Therapien zu bekommen, um einen guten weiteren Verlauf garantieren zu können.

Da AD(H)S heutzutage ja als „Modekrankheit“ gilt, ist das nicht so einfach. Teilweise wird diese Diagnose Kindern aufs Auge gedrückt die einfach nur sehr lebhaft sind, teilweise werden Kinder die wirklich zu diesem Klientel gehören, abgestempelt mit den Worten „Einfach nur lebhaft, alles gut.“

Von daher sind Fachärzte irrsinnig wichtig. Und die sind teilweise so überlaufen, dass man auf einer Warteliste landet (zumindest war das vor Jahren so). Ich kenne Eltern deren behandelnde Ärzte über 100 km weit weg waren, und die für einen Arztbesuch mal locker einen ganzen Tag brauchten.

AD(H)S-ler sind schon recht früh, teilweise im Kleinkindalter Außenseiter, weil sie einfach nicht so funktionieren wie der Rest. Sie fallen immer auf, sind nervig, laut, bauen nur Mist, sind nicht in Schach zu halten. Sprüche wie „dem gehört mal gehörig der Arsch versohlt“ kennen Eltern dieser Kinder sicherlich zu Genüge. Kinder wenden sich ab, deren Eltern wenden sich ab, der soziale Rückzug beginnt.

Selbst Pädagogen, sprich Erzieherinnen/Lehrer sind stellenweise so unvertraut mit dem Problem, dass die Eltern dieser Kinder Anrufe, Briefe oder Gespräche über sich ergehen lassen müssen, die einem penetrant das Gefühl geben als Elternteil komplett versagt zu haben. Ich hab schon Sachen erlebt und gehört, da verschlug es mir die Sprache.

Ein solches Kind ist eine Bewährungsprobe für die ganze Familie, und nicht selten ist das Leben mit einem AD(H)S-Kind so anstrengend und fordert so viel Kraft, dass Paare es gemeinsam nicht schaffen und einer aussteigt.

Alleinerziehend mit einem AD(H)S-Kind: Da brauchst Du Power und Nerven. Ich hab schon viele Eltern kennengelernt, und es sind immer die gleichen Probleme die auftauchen. Wenn Du Dein Kind therapieren möchtest, und wohnst ländlich, musst also in die nächstgelegenen Großstädte in denen Therapieformen angeboten werden, dann brauchst Du Zeit und einen prallgefüllten Geldbeutel, denn Hilfe in Form von Fahrtkosten etc. gibt es nicht. Das mal als Beispiel am Rande.

Da Du aber als Elternteil nicht ganztags arbeiten gehen kannst, eben weil diese Kinder viel Aufsicht brauchen, sind diese Fahrten eine Belastung, eine finanzielle Belastung. Finde mal einen Job im Vormittagsbereich auf den alle scharf sind: Das ist schwer. Und wer gibt gerne offen zu, ein AD(H)S-Kind zu haben? Da spricht man irgendwann nicht mehr drüber, weil größtenteils saudumme Kommentare folgen, nicht selten aus Unwissenheit.

Die Kinder müssen mehrmals die Woche durch die Gegend gekarrt werden, und sich noch ganz anderen Dingen unterziehen, und sie finden es sicherlich NICHT lustig.

Das Thema Medikation:

Wer ein solches Kind ohne und mit Medikation kennenlernt, wird verstehen dass es für viele Eltern keinen anderen Weg gibt. Damit wird das Kind auch nicht ruhiggestellt, nein, man sorgt dafür dass diese Kinder einen Teil des Tages „normal“ sein dürfen, dem Schulunterricht folgen können, eine Kommunikation mit der Familie erleben dürfen die „normal“ ist, die Sozialkontakte pflegen dürfen und können, die selbstverständlich sein sollten. Kein Elternteil ist stolz darauf mit einem BTM-Rezept (Betäubungsmittel-Rezept) in einer Apotheke zu stehen, da hast Du jedes Mal Bauchschmerzen. Diese Medikamente würden bei allen anderen aufputschend wirken, bei den Hyperaktiven jedoch sorgen sie dafür dass sie runterkommen und besser sortiert sind.

Und wenn ich das immer höre: „Früher gab es das auch nicht, moderne Neuerkrankung.“ Bullshit! Das gab es früher auch schon. Da haben die Kinder sicherlich mehr Schläge als alles andere bekommen, negative Kommentare und ein negatives Feedback etc. Ich hab mal eine Ärztin kennengelernt die selber betroffen ist, war sehr spannend wie sie darüber berichtete und welche Strategien sie sich zurechtgelegt hat.

AD(H)S betrifft nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. Als Erwachsener kannst Du Dein „Chaos im Gehirn“ begreifen, als Kind erstmal nicht.

Ich drück mich mal direkt aus: Es sind arme Schweine, über die geurteilt wird, die verurteilt werden, die sich Sachen anhören müssen die so verletzend sind, die regelrecht an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, und über die dann noch so saublöde Kommentare wie der obige abgelassen werden.

Ein ADS-Kind mit einem Tellerwäscher zu vergleichen ist eine Unverschämtheit! Gerade ADS-ler haben teilweise einen sehr hohen IQ, sie können ihn aber nicht nutzen weil sie sich im Weg stehen und so nicht an ihre Kapazitäten gelangen. Zum Wort „Tellerwäscher“ sag ich besser gar nichts.

Ich könnte zu diesem Thema noch viel mehr vom Stapel lassen, lasse es jetzt aber gut sein. Die, die es lesen sollten, werden es nicht tun, da bin ich mir sicher.

Ich schließe das jetzt hier mal mit einer noch direkteren Wortwahl:

„Wer keine Ahnung hat, sollte einfach mal die Fresse halten!“.

Ich distanziere mich in Zukunft von Seiten/Menschen die so etwas erniedrigendes ablassen, da könnt ihr nen Eis drauf essen.

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„Wo ist Puff?“

Heute war ich mit den Kolleginnen aus Job 2 (Schlüppafabrik) Essen, beim Chinesen zum Büfett. Man gönnt sich ja sonst nichts. Dass wir nicht gleich beim Betreten der Gaststätte mit Jacke an und Handtasche über dem Arm an das Büfett rammeln, brüllend und vor Freude springend, ist alles. Jacken aus, Getränk bestellt, am besten im Stehen und dann … Attacke! Beim Essen bin ich hochkonzentriert, wenn ich Schmacht habe kenne ich keine Feinde und Freunde, dann seh ich nur das Essen. Aber wehe das Sättigungsgefühl hat eingesetzt, dann geht es los mit den Sprüchen und Lachkrämpfen.
In der Nähe der Gaststätte ist ein „horizontales Gewerbe“, ihr wisst schon. Das hatten wir dann auch im Auge. Und da rief dann die eine Kollegin: „Wo ist Puff?“
Die andere Kollegin, aus Kasachstan stammend, erzählte uns dass sie bei ihren Puppen immer die Köpfe abgerissen hat und diese dann auf den Zaun im Garten steckte und hinterher mit einer Latte draufschlug. Wir haben uns beömmelt. Kracher war aber ihr Spruch; „Ich war ein glückliches Kind.“
„Ja“ sag ich, „glückliche Kinder schlagen gerne auf Puppenköpfe ein die auf einem Zaun stecken und vorher vom Puppenkörper gerissen wurden, ich kenne das gar nicht anders.“
Ich wollte ein Video zeigen, das war aber so klein auf dem Display vom Smartphone. Sag ich zu meiner Kollegin:
„Warte, ich mach groß.“
Ich meinte den Bildschirm vom Smartphone. Diese Blicke … unbezahlbar.
Dann kam der Gang aufs WC, zu dritt. Ich und die Kollegin rechts hatten keine Probleme, die links aber. Tür ging nicht zu. Sie hat ein Spektakel gemacht, ich dachte echt die reißt die komplette Toilettenkabine ab. Die Kollegin rechts und ich haben so gelacht, wir waren schon fertig da kämpfte die linke noch immer mit der Tür. Während wir uns ausschütteten vor Lachen beim Hände waschen und die Kollegin von links dann rechts weitermachen musste, fing die Klospülung das spinnen an. Ich weiß nicht wie oft sie drauf drückte, ich weiß nur dass ich dachte ich ersticke an meiner eigenen Lache. Nach dem Bezahlen zog es uns zum horizontalem Gewerbe, wir wollten schauen was auf der Klingel steht, und ob es da eine Leuchtreklame gibt und wenn ja, was da wohl draufsteht. Leuchtreklame ja, aber nur die Hausnummer. War dunkel, wir bildeten uns alle ein was zu hören, aber vor die Tür direkt ging keine von uns. Da fuhr plötzlich ein Auto langsam an uns vorbei. Ich zu meinen Kolleginnen:
„Lasst uns abhauen, die meinen heute ist „Outdoor-Party“ und wir gehören dazu.“
Die Kollegin, die wissen wollte „wo ist Puff“ und die die Toilettenkabine um Haaresbreite auseinander nahm, fragte auf dem Weg vom Restaurant nach draußen:
„Wo ist Ausgang?“
Flüstert meine andere Kollegin:
„Die kannste auch nicht alleine weg lassen.“
Ein Abend mit allem: Gebratenen Nudeln, anderen Nudeln ein Haus weiter, gebackener Banane, andere Bananen ein Haus weiter, gebratener Ente und albernen Gänsen, eine halb geschrottete Damentoilette, kein Banner überm Puff, Fruchtsalat und Honig, zig Handybildern und zig Lachkrämpfen. So muss das sein, so und nicht anders. ^^

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Ein Date, so halb im Liegen …

Ich hab mal gelesen man soll zu Beginn einer Kolumne soviel Spannung aufbauen, dass die Leute einfach weiter mitlesen MÜSSEN, daher die Überschrift „wink“-Emoticon
Ich hatte mich ja die Nacht noch kurz gemeldet, einfach dass ihr wisst dass ich noch atme. Und meine Leser in Österreich und der Schweiz kriegen ja keinen deutschen Verkehrsfunk rein, falls ne Meldung gekommen wäre in der Richtung:
„Wir unterbrechen für eine Sondermeldung. Schwarzer Toyota Corolla unterwegs, Niedersachsen Richtung Hessen, Fahrerin pafft eine Kippe nach der anderen und klebt mit der Stirn an der Windschutzscheibe. Bitte umfahren Sie dieses Gebiet großräumig, die Alte hat echt nicht mehr alle Latten am Zaun so fahrtechnisch.“
Fangen wir mal von vorne an:
Date-Ziel war eine öffentliche Veranstaltung, mit brennenden Kerzen auf einem Fluss und Feuerwerk und so. Passte auch gut von der Strecke, wir kamen uns quasi entgegen.
Treffpunkt war an einer Tankstelle, ich war die Erste. Weil mein Tag so wirr war, und ihr mich so klasse unterhalten habt gestern, war ich etwas ausgepowert und von daher war die Aufregung jetzt nicht soooooooooooo wild. Ich musste auch nicht lange warten, da war er … Er Fenster runter, ich Fenster runter, … wow! Geparkt, und dann stehst Du Dir gegenüber. Tja, was machste jetzt? Guten Tag sagen mit Handschlag? Winken? Nasen aneinander reiben? Klamotten vom Leib reißen? Wenn ich das Gefühl hab ich würde den anderen mal gerne kurz in den Arm nehmen, dann ist das bei mir schon die halbe Miete. Wir sahen das beide so, also ganze Miete, Juchu.
Ich wusste ja dass man sich bei der Veranstaltung so ins Gras setzt, ans Ufer, und habe vorsorglich für 2,99 Euro so eine „Kunstfaser-die-stinken-immer-Decke“ gekauft, zu Hause noch schnell mit Raumspray eingesprüht. Ne Flasche Wasser hatte ich auch mit (was im Kofferraum stand sag ich nich). Der Plan war gut, der war sehr gut. Also ab auf die Decke und gequatscht und geguckt. Ich hab mich nicht einen Moment unwohl gefühlt, das harmonisierte. Wenn Du aber Ü40 bist, und Deine Knochen nicht mehr so die jüngsten, kriegste schnell Schmerzen überall auf hartem Boden, die Decke war so dünn, sie diente nur vor Grasflecken und ausgetretenen Kippen oder Kronkorken oder plattgetretenen Pommes die Dir dann am Poppes hängen wenn Du aufstehst. Das sind ja ganz peinliche Nummern, hab ich alles schon durch. Man rutschte unruhig hin und her, auf die linke Pobacke, auf die rechte Pobacke, Schwerpunkt linke Schulter, Schwerpunkt rechte Schulter. Mir war echt zwischendrin nach einer Runde auf den Bauch oder auf den Rücken und ganz ausstrecken mit Beine mal kurz in die Luft. Da waren aber so viele Menschen um uns rum, und ich wollte nicht dass die denken gleich passiert das was in Florida passierte 2014, ihr wisst schon, „Unga-Unga“ am Strand. Man sah uns beiden die Erleichterung an als wir aufstehen konnten, die Durchblutung funzte dann auch wieder, Kreislauf kam in Wallung. Wobei meiner eh in Wallung war, Horst Schlämmer hätte sagen: „Na Du bist ja nen Schätzelein, sach ma.“
Und so schlenderte wir durch die dunklen Straßen dieses Dorfes, ist bei mir mit meiner Nachtblindheit ja eine ganz gefährliche Nummer, ich kam aber am Auto an ohne mittendrin in die Gosse zu fallen oder vor einen Blumenkübel zu rennen. „Blind Date“ hat mir bei eine facettenreiche Bedeutung, da könnt ihr nen Eis drauf essen. Ich verzichtete den kompletten Abend auch auf 5 Currywürste und 3x Pommes/rot weiß, Zuckerwatte und gebrannte Mandeln und so, eine Flasche 0,5 l Bier oder diese lustig machenden kleinen Schnäpse sah man auch nicht in meiner Hand. Meine Freunde/Familie hätten mich gar nicht erkannt, ich war gestern echt seriös unterwegs.
Ich denke dass wir uns nochmal wiedersehen, alles andere wird die Zeit mit sich bringen. Kleiner Tipp: Wenn auch ihr Euch mal trefft, also datet, so im Gras sitzend, Outdoor, dann nehmt dicke Decken, am besten Federbetten mit, oder Campingstühle oder am besten gleich eine Hollywood-Schaukel, so ein Steißbein vergisst lange nicht, das glaubt mal.  ^^
(P.S. Ich hab ihn gefragt ob ich ein paar Worte dazu schreiben darf, alles andere wäre unfair und ganz schlechter Stil).

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Ich habe nen Date, nen Date hab ich …

Ja, hier liegen die Nerven blank. Ich treffe mich heute Abend mit einem Mann, kennengelernt in so einer Single-App. Ach Du liebes bisschen, da dreh ich ja immer leicht bis mittelgradig durch.

Man soll ja die ersten Treffen nicht so lange vor sich herschieben, gerade wenn man sich viel geschrieben hat und auch telefoniert, die Stimme des anderen kennt, erahnen kann wie der andere tickt.

Ich krieg da keine Routine rein, ich dreh durch, ich schwitze dann als hätte ich 500.000.000 mehr Schweißdrüsen wie der Rest der Menschheit, meine sprachlichen Kenntnisse verlassen mich auf allen Ebenen, ich kann dann nicht denken und bin dem lieben Mann da oben dankbar wenn ich an der vereinbarten Treffpunkten unverletzt ankomme, ohne mich oder die anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet zu haben weil ich nicht mehr mein Kfz steuern kann.

Erste Dates sind auch eine Art „Fleisch-Schau“, das ist so. Du scannst den anderen ab, der andere Dich, und die ersten Sekunden entscheiden erst mal die grobe Richtung. Wie bei so einer Versteigerung von Milchkühen:

„Ja, Schenkel sind stramm, Augen glänzen, Euter ist prall, Schweif steht, Hufen in Form, das hat Gesicht.“

Ich steh dann da auch so wie eine Milchkuh, mich würde es nicht wundern wenn ich irgendwann mal blöke!

Ich zieh es vor erst mal zu laufen, gemeinsam laufen, also laufen und quatschen. Essen gehen oder ein Kaltgetränk geht gar nicht, ich bin dann so aufgeregt dass Essen und Trinken überall landet, aber nicht in Mundnähe. Selbst meine Motorik setzt dann aus.

Die Wahl der Kleidung, das präparieren des Körpers, Augenbrauen zupfen, Nasenhaare raus ziehen, Haare nachfärben, Ganzkörper-Push-up-Korsett, Stoffschuhe waschen, Lederschuhe putzen, die besten Düfte aus dem Kloschrank gesucht, all das Kram.

Dann steht er da, und ich denke relativ schnell 2 der Alternativen:

„Nasenhaare raus ziehen tat nicht Not“ oder

„Alter, was nen Geschoss, da wären auch die Ohrhaare berechtigt gewesen, der ist nett.“

Gut, man weiß ja nicht gleich was er denkt.

„Hufen Scheiße, was nen blödes Rindviech“ oder

Joah, Euter und so geht, die ist nett.“

Ich hoffe er liest es nicht hier, krieg ich nen Tritt in den Schinken und er blökt mich evtl. an. Gott, ich bin überfordert! Hat hier wer nen Nasenhaar-Trimmer? ^^

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15.07.2015

Leute, was ist denn stellenweise mit Euch los? Ihr sucht im www nach Partnerinnen/Partnern, in der freien Wildbahn natürlich auch, und ihr verkauft Euch wie nen ranzigen Sahnehering?
Wenn ich eines mal wieder bemerkt habe in den letzten Wochen, dann die Tatsache, dass ich Menschen/Männer, die in ihren Profilen Bilder haben mit nach unten hängenden Mundwinkeln und Angaben, bei denen mir die Tränen kommen und ich gewillt bin eine kostenlose Hotline für Menschen in kritischen Lebenslagen zu wählen, erst mal nicht näher kennenlernen möchte. Jeder hat seine Geschichte und seinen Rucksack zu tragen, das ist nicht das Thema. Und Ehrlichkeit ist auch nicht das Thema, Vertrauen ebenso wenig. Aber doch nicht schon beim ersten Eindruck.
Mich überfordert es wenn ich diese Pseudopsycho-Sprüche lesen muss, so nach dem Motto:
„Ich wurde so oft verletzt und lebe noch“,
„Meine Gefühle wurden ausgenutzt, aber ich hab es geschafft“,
„Jeder bekommt seine Strafe“,  auch mein(e) Ex“, etc.
Mag sein dass diese Sprüche inhaltlich richtig sind, mag sein dass die/der ein oder andere damit vergangenes bewältigt. Dampf und Druck ablassen tut gut, kein Thema.
Aber doch nicht penetrant!
Zu einer Partnerschaft gehört dass gegenseitige Auffangen und Aufbauen dazu, jeder ist für den anderen da, steht für sie/ihn ein.
Das ist doch aber erst dann Thema wenn man sich ein bisschen kennt.
Ich hab schon Nachrichten bekommen wo ich so scrollen musste dass ich den Wechsel Nachmittag/Abend nicht mitbekam, Infos die mich erschlagen haben, die ich als zu viel und zu heftig empfand, das waren Intimitäten die mir echt zu weit gingen. Und das in der ersten Nachricht! Und der Fokus lag auf der Trennung von der Ex und den Unterhaltszahlungen wegen der Kinder und den Finanzen ums gemeinsame Haus und die blöden Schwiegereltern und überhaupt. Sorry, geht gar nicht.
Oder der Typ der mit mir schreibt, und ich lese in seinem FB-Profil: „Frauen sind wie Toiletten, entweder besetzt oder beschissen“:
Ich war solo, also beschissen nach seiner Wortwahl. Tztztz.
Möchte ich so jemanden in mein Leben lassen? Nein!
Ich mag lächelnde Profilbilder und Texte die zwar allgemein gefasst sind, wo ich aber zwischen den Zeilen lesen kann dass es sich um einen Menschen handelt der mich fasziniert und der auch in der Lage ist mich zum Lachen zu bringen. In der 2. oder 3. Instanz höre ich mir dann gerne die Sorgen und Nöte an, aber wie gesagt erst in der 2. oder 3. Instanz.
Ich suche keinen 2. Sohn um den ich mich kümmern muss, ich suche einen Mann der sich um sich und um mich und um uns kümmern kann. Der auch mit mir weinen darf, den auch ich mal Auffangen und zum Lachen bringen muss, und das dann gerne mache, weil ich ihn mag und seine anderen Facetten kenne. Aber nicht jeden Tag, nicht von morgens bis abends, nicht 7 Tage die Woche. Den Job sollen die übernehmen, die dafür studiert haben.
Denkt mal darüber nach WIE ihr Euch verkauft, und WIE GENAU DAS auf andere wirkt. Das gilt na klar und auch für die Damenwelt, ich hab Kumpels die genau dasselbe lesen und schon dann keine Lust mehr haben auf ein weiteres Kennenlernen, egal auf welcher Ebene. Der Drops ist dann (meistens) gelutscht.

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„Strobing“ und „Ghosting“: Läuft!

Wie saudämlich ich ohne Internet mein Dasein fristen müsste. Ich weiß nämlich was es mit den beiden Begriffen auf sich hat.
Ins Deutsche übersetzt quasi „weiß-rosa Schimmercreme zum schminken“ und „ich verlasse Dich, ich war nie da.“
Strobing is für uns Frauen, wir schmieren uns eine Textur auf die Haut, dann ist unser Teint weicher und frischer und alles viel schöner und ihr Männer verliebt Euch ratzfatz in uns, unsterblich werdet ihr Euch nach dem Strobing in uns verlieben, hör ma.
„Wie hast Du sie kennengelernt?“
„Sie war so geil gestrobt, da hab ich mich aber in se verknallt, Do!“
Ich bin eher so die dezente Schminkerin, flüssiges Make up, Puder, Rouge: Fertig. Wenns man steil gehen soll, auch Lippenstift und Lidschatten. Alles andere ist mir zu hoch was es da auf dem Markt gibt. Bei Wimperntusche stech ich mir beim Auftragen schon die Aufäpfel raus, oder sehe nach 5 Minuten aus wie eine Pandabärin, in der Balzzeit, aber mit Lippenstift und schön gekämmt. Ich hab mir da mal so nen Stift zum Augen betonen geholt, ich weiß nicht mal mehr wie der heißt, habs anstatt oben unten aufgetragen und sah aus wie ein Zirkuspferd. Und dann kriegste den Rotz ja nicht ab, das haftet wie Bolle. Stundenlanges auswaschen und abtupfen und aggressives Reiben. Den Abend brauchste nicht mehr weggehen, da siehst Du aus als hättest Du nen stundenlangen Heulkrampf hinter Dir, alles rot und geschwollen und so.
Ghosting is Schluss machen extrem, Schluss machen hoch zehn, die niederste und übelste Form vom Schluss machen überhaupt. Du meldest Dich nie mehr, gehst nicht mehr ans Telefon, ans Handy, machst nicht mehr die Tür auf. Du bist quasi weg, so als wärst Du ein Geist gewesen. Ich muss ja zugeben dass ich, wenn ich verärgert bin, schon extrem sein kann. Ich denke ich hab das Ghosting mit 7 Jahren schon erfunden. Hätten meine Eltern nicht meine Geburtsurkunde, sie hätten auch gedacht ich sei ein Geist. Ich kann mich ja querstellen und zicken und die kalte Schulter zeigten, dass mein Umfeld fast ausflippt. Nicht immer angebracht, aber ich bin dann so. Wenn mir jemand bildlich gesehen auf die Fr…. gehauen hat, dann betreibe ich auch das Ghosting. Wie sich das anfühlt kenne ich ebenfalls, ist schon fies.
So, welches Modewort wartet morgen auf uns?
„Make Greathing“ bei den Männern? Eine Wundercreme, sonst wohin gerieben, (ihr wisst was mich meine, nä?), und dann hast aber, dann haste aber richtig, woll! ^^

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Sex on the beach … nun gehen die beiden in den Bau.

Habt ihr es auch gelesen?
Jose Caballero und Elissa Alvarez hatten im Juli 2014 im US-Bundesstaat Florida Sex am Strand.
Kleine Kinder und Erwachsene beobachteten sie dabei.
Ein Gericht stufte das Paar deshalb als Sexualstraftäter ein.
Ob man sich da echt über 25 Minuten an einem von Familien recht gut besuchten Strand vergnügen muss sei dahingestellt, ich denke da sollte man warten bis der Planet Sonne unterging und alle im Bett die da vorher mit Schaufel und Eimerchen unterwegs waren. Auch wenn da nix quietscht wie auf nem alten Lattenrost, möchte ich da nicht neben liegen wenn sich da zwei begatten, ich möchte das auch nicht hören, ich kenn die ja nicht. Da hat es sie sichtlich überkommen. Hätten sie es nur zugegeben. Aber nein, da war ja eine Frau die das alles filmte (darf man das eigentlich?) und zack: Beweis da! Unangenehm dass die ganzen Richter und so das ja auch gesehen haben, die mussten das ja schauen um zu beurteilen ob sie haben oder nicht haben. Stell ich mir extrem unangenehm vor.
Aber die Amerikaner fackeln nicht lange. Ab geht’s in Bau, und Du hast Zeit Deines Lebens den Stempel Sexualstraftäter an der Backe.
Allerdings gibt es auch andere Länder in denen saftige Geld- und auch Haftstrafen auf Paare warten die quasi Brunftzeit haben im Urlaub, auch auf Mallorca z. B. Teilweise Geldstrafen im Bereich der 5-stelligen Zahlen. 50.000 Euro für Liebe im Sand? Nö.
Ich war ja mal am Ballermann vor etlichen Jahren, was da abends am Strand abging, ihr glaubt es mir nicht. Man brauchte keine Strandsandalen: Bei Dunkelheit durch den Sand, und man hatte soviele Präservative unterm Fuß dass Du damit noch schmerzfrei in die Schinkenstrasse gehen konntest, bis zum Sonnenaufgang.
Und wir hier in good old Germany?
Pädophile oder Vergewaltiger erhalten nicht selten Geldstrafen, über die ich nur lachen kann, und auch heulen. Da winkt nicht selten jemand mit erhobenem Zeigefinger, sagt: „Du! Du! Du! Das macht man nicht. Mach das nie wieder!“
Und die Leute laufen weiter frei rum.
Machst Du „Liebe“ am Strand, freiwillig, mit Deiner Partnerin/Deinem Partner, zahlst Du evtl. das 10-fache, und gehst in den Bau in den Urlaubsländern. Finde den Fehler!
So eine Mischung aus amerikanischer und deutscher Justiz würde unserem Land zum genau diesen Themen gut zu Gesicht stehen wie ich finde. Der Fall „Edathy“ wäre in den Staaten anders ausgegangen.

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Ich weiß grade nich wohin mit mir.

Krank sein, also zu Hause abhängen, is nich meins. Ich komme mit den Tagen so durcheinander, also jetzt nicht die menstruationstechnischen Tage, sondern die ‪#‎Wochentage‬. Mittwoch war ich 24 Stunden der Meinung es ist Dienstag und mein ‪#‎Fernseher‬ will mich veraschen weil das Programm auf keinem Kanal mit der Fernhsehzeitung stimmig war (da zweifelst Du aber an Dir, das glaub ma). Und eben hab ich einen 4-Korn-Joghurt mit Birne weggeschmissen weil ich dachte der is schon 2 Wochen abgelaufen, ‪#‎Mindeshaltbarkeitsdatum‬ 12.07.! Hab ich am Wandkalender gesehen dass doch heute erst der 10.07. ist. Tztztz. Also Joghurt wieder raus aus der Tonne, lag ja ganz oben, is ja nix dran, lag da auch nur 30 Minuten drin oder so. Jetzt fühl ich mich wie am 10.07.1976 als man in der ‪#‎Cordhose‬ noch 50 Pfennig fand und sich dafür nen braunen Bär holte. Ich freu mich so über den Joghurt.
‪#‎Smartphone‬ muss ich 1x täglich aufladen, das Ding jummelt unentwegt.
PC im Wohnzimmer ist auch an, heißt dass es hier doppelt bimmelt wenn meine Freunde sich bei ‪#‎Facebook‬ äußern. Obwohl ich weiß dass es deshalb doppelt bimmelt, denke ich immer ich werde jetzt gleich unglaublich unterhalten. Werd ich aber nicht, sind ja „Doppelbimmler“. Bei ‪#‎whatsapp‬ hab ich den Zeitstempel ausgestellt, nicht dass mir da noch einer eine Gebühr in Rechnung stellt wegen penetrantem Onlinestatus.
In den ‪#‎Singlebörsen‬ bin ich auch viel online, hab da auch gestern so eine Auszeichung bekommen, „aktivster User der Woche!“ Das is mir echt peinlich. Sehe ich so was nämlich bei den Männern, will ich die nicht kennenlernen weil die ja daueronline sind.
‪#‎Autofahren‬ darf ich auch noch nicht, ich mach die Wege zu fuß. Dann denke ich immer dass die, die mich durch die Gegend eimern sehen, meinen mir haben sie die Pappe gelocht. Ich war den einen Abend kurz davor einen Facebookstatus zu erstellen dass ich meinen ‪#‎Führerschein‬ noch habe, aber aus gesundheitlichen Gründen nicht fahren darf. Das ist aber so intim wie das Bild einer Fischplatte mit Kartoffelsalat mittags um 12 Uhr, also die Mittagsselfies, das wollte ich dann doch nicht.
Bin ich noch normal? Verschrecken diese Gedankengänge in schriftlicher Form evtl. an mir interessierte ‪#‎Lebensabschnittsgefährten‬? Noch 1 Woche ein gelber Schein und ich hab Angst dass ich auf dem Balkon stehend „Ein bißchen Frieden“ Richtung Innenstadt trällere. Noch 2 Wochen gelber Schein und ich meine der Termin fürs Winterreifen aufziehen könnte klargemacht werden. Noch 3 Wochen gelber Schein und ich brauch einen ‪#‎Pflegedienst‬ der hier mal nach dem rechten schaut.
Irgendwas is ja immer ^^

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05.07.2015:

Als ich in einem Gottesdienst für Retter und Helfer war vor ein paar Wochen, saß neben mir ein Feuerwehrmann den ich kannte, und wir unterhielten uns, die Zeit dafür war noch. Wir kamen beide auf das Thema ob wir im Fall der Alarmierung unseren Arbeitsplatz verlassen dürfen. Ich dürfte gehen, muss die Zeit aber nacharbeiten (mag sein dass sich diese Regelung noch zu meinen Gunsten ändert). Der Feuerwehrmann darf es nicht, er darf nicht in den Einsatz gehen. Ich denke da ist er keine Ausnahme. Wie ihr wisst trage auch in in meiner Freizeit eine Uniform, und beschäftige mich auch mit vielen Dingen in und um das Ehrenamt. Daher weiß ich auch dass ganz dringend Frauen und Männer gesucht werden, die Lust haben aktiv Feuerwehren, Rettungsdienste und andere Hilfsorganisationen zu unterstützen. Der Nachwuchs fehlt, Unterstützung fehlt, Kameradinnen und Kameraden fehlen. Das heißt unterm Strich für uns alle, dass die schnelle Hilfe, egal in welcher Form, gefährdet ist. Wenn niemand da ist der Zeit und Lust darauf hat, dann hat das zur Konsequenz dass Hilfe entweder spät kommt, und im schlimmsten Fall (ich dramatisiere jetzt mal) gar keine! Das ist die eine Seite der Medaille.
Die andere ist die, dass diejenigen die aktiv dabei sind, nicht mit ausrücken dürfen/können, und somit die Zahl der Helferinnen und Helfer im Ernstfall nochmal verringert ist.
Dass es sich kleine Betriebe nicht leisten können auf einen oder mehrere Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter zu verzichten, von jetzt auf gleich, vielleicht auch über Stunden, ist mir klar und verständlich.
Wie mir der Feuerwehrmann weiter berichtete, war er an einem Wochenende bei einem Fabrikbrand irrsinnig lange im Einsatz. Das zerrt an den Kräften, u. U. auch an den Nerven. Aber der Wecker klingelt unbarmherzig am nächsten Tag,  genau wie vielleicht auch der Melder.
Ich bin der Meinung dass da eine Regelung getroffen werden sollte und langsam aber sicher auch muss, dass in Zeiten wo fast eine „Unterbesetzung“ herrscht, auch die Arbeitgeber ein wenig mehr Verständnis aufbringen sollten, um so die wichtige ehrenamtliche Arbeit weiter am laufen zu halten, um so dafür zu sorgen dass im Notfall schnelle und qualifizierte Hilfe da geleistet werden kann, wo die Hilfe gerade dringend gebraucht wird. Und sei es nur mit einer Absprache, dass jemand der über Stunden bis spät in die Nacht im Einsatz war, etwas später zur Arbeit erscheinen darf. Dafür aber ausgeruht und konzentriert. Es kann doch nicht sein dass sich Situationen zuspitzen, dramatisch werden oder gar übel enden, weil die Leute nicht ausrücken durften. Es hätte schneller geholfen werden können, wären mehr Helferinnen und Helfer am Ort des Geschehens gewesen. Heutzutage wird teilweise so oft nachalamiert, da kann ich mir dann schon immer denken dass händeringend noch auf Kameradinnen/Kameraden gewartet wird, die aber nicht kommen dürfen/können.
Das geht uns doch alle an! Wenn ich mir vorstelle dass ich in einer Notlage bin und da kommt keiner oder sehr spät etc., dann bekomme ich echt Panik.
Da ist auch unsere Politik gefragt, da sollte in Zeiten des Mitgliedermangels eine Regelung gefunden werden die auch die Arbeitgeber akzeptieren können.
Die andere Geschichte ist die dass diejenigen, die ein Ehrenamt ausüben oder sich dafür interessieren, die ihre Zeit, ihre körperlichen und nicht selten auch ihre seelischen Ressourcen zur Verfügung stellen, egal wann und egal wo, vielleicht dadurch Anerkennung erhalten indem die Kommunen für steigende Zahlen im ehrenamtlichen Bereich sorgen wenn die Retter und Helfer Vergünstigungen bekommen. Das wird ja schon diskutiert und teilweise umgesetzt. Eine kleine Mitgliedskarte in der Brieftasche die mir ermöglicht das Kino, das Freibad oder was auch immer etwas günstiger besuchen zu können. Es geht hier nicht um mich persönlich, es geht darum Leute zu finden die nachrücken, die unser aller Sicherheit mittragen im Notfall. Es muss ein Anreiz her dass es sich lohnt, ein Anreiz der den Leuten sagt: „Was ihr macht ist klasse, wir schätzen das, wir unterstützen das, wir brauchen Euch.“
Ich kenne Menschen die sich für ihr Hobby „Ehrenamt“ den A…. aufreißen, hochqualifizierte Leute vor denen ich jeden Tag den Hut ziehe, und für dessen Engagement ich dankbar bin, wo ich weiß die können was, die schaffen was. Die bekommen teilweise nicht nur keinen Appel und nen Ei, die bekommen teilweise nicht mal ein simples Dankeschön.
In diesem Land wird für soviel Schwachsinn Geld verpulvert, dann sollte die Politik jetzt langsam aber sicher mal reagieren und sich dem Thema zuwenden. Es besteht Handlungsbedarf, lieber gestern als heute.

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