Ich bilde mir ein, dass jedes Jahr schneller vergeht je älter ich werde.
Gerade die Tage sprach ich noch mit meiner Kollegin. Letztes Jahr zum selben Zeitpunkt saßen wir uns gegenüber und schmunzelten noch darüber, dass es eigentlich noch lange hin ist bis zu unserem nächsten „Das Jahr geht so schnell rum-Dialog“. Und Zack, 2016 läuft noch ein paar Tage und schwubbeldiwupps ist 2017 am Start. Irre!
An einem Tag ist nicht so wirklich was dran. An einer Woche im Grunde genommen auch nicht. Wie schnell ein Monat ins Land geht, merke ich an meiner Gehaltsabrechnung, wenn ich sie auf dem Schreibtisch liegen habe. Nur schade, dass die Kohle das nicht so sieht und irgendwie noch schneller vom Konto verschwindet.
Ich muss gerade an Silvester 1999/2000 denken. Mit Freunden und 2 Kleinkindern in Dänemark. Und voll die Beziehungsdramen in dem Ferienhaus. Überlegt mal, das ist 17 Jahre her! Da hat der Kurze noch in die Windel gerömert. Mir kommt das absolut nicht so lange vor.
Wenn ich über bestimmte Meilensteine in meinem Leben nachdenke, verschätze ich mich immer! Ich könnte schwören, dieses und jenes liegt 2-3 Jahre zurück. Und bin dann entsetzt, dass es schon 6 oder 7 Jahre waren.
Jedes Jahr aufs neue sage ich mir, dass ich mal etwas Hektik aus meinem Leben nehmen sollte. Nicht dauernd allem hinterher hetzen, und dabei das Zeitgefühl verlieren. Kriege ich nicht geschissen! Es dauert wieder nur einen Fingerschnipp, wir haben Dezember 2017 und ich kaue Euch ein Ohr ab, weil das Jahr wieder so rannte. Im Schweinsgalopp an mir vorbei.
Stellt es Euch vor: 2026! Ich sitze mit 56 Jahren auf dem Sofa, vielleicht ein Enkelkind auf dem Schoß. Der Göttergatte sitzt im Feinripp-Unterhemd vor dem Fernseher, mit Plauze und Dosenbier. Und dann denke ich an die Kolumne von heute, an Euch, und schwöre felsenfest es ist erst 2-3 Jahre her. ^^
Ein „denglisches“ Weihnachtsgedicht (aus dem Jahr 2016)
(Quelle Bild: BillieTheCat/Pixabay)
Adventskalender hängs in the Küche.
From the Backofen come greatfull Gerüche.
Zimtstar, Gingerbread, Vanillakipferl, Spraygebäck:
I eat so schnell, i am fast verreck.
The first Geschenke verstecking in the bedside table,
for Kevin, Chantalle and auch the Mable.
The Cola-Truck is rolling on TV,
i saw him so und think me: „Wow!“
Glühwine, Punsch and auch Lumumba,
give our Body quickly Zunder.
And in the morning very früh,
is cold on Arsch, Mon Cherie.
We kratzing our Windschutzscheibe,
i am zittering than on my Leibe.
Its cold and dark now im Dezember,
soon Christmas-Time, Huch, I remember.
In some Tagen the snow kommt down,
I say you honest: I krieg the Graun.
But Christmas-Time without this Rotz,
is no Christmas-Time, also if i motz.
The Tannebaum stand already at the Händler,
i see me wenn ich to him schlender.
And hear me say: „But not so teuer,
and not so nen great big Ungeheuer.
My Wohnung is now nich so large,
is the tree zu groß, i am am Arsch.“
Turkey, Ente, Hirschragout,
gehört to Celebration auch dazu.
And Wham is singing: „Last Christmas, i give you mein Heart“,
that Ding have echt soooooooooon longen Bart.
I krieg the Krise when i her the song,
the Number is so crazy long.
But i want not länger gripe:
This is halt our Weihnachtszeit.
I wish you all a cool Advent:
That the time to Christmas anyway so rennt.
Fertsch ^^
Das Safetycar ist wieder draußen.
Leute, Leute, Leute! Ihr ahnt sicherlich, in welchem Ausnahmezustand ich seit ein paar Tagen bin. Winter is coming in town. Jetzt nicht direkt Winter mit Schnee und so, das droht mir ja noch. Nee, halt arschkalt draußen, Minustemperaturen, die Gefahr von Glätte steigt. Und mit dieser Gefahr dann auch mein Blutdruck! Glaubt es mir, es wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Und mein Fahrstil auch.
Nun kommt erschwerend hinzu, dass ich mein Flirtmobil wechseln musste. Ich fahre jetzt keine schwarze Karre mehr, sondern eine rote. Und ich weiß nicht so wirklich, wie der Wagen bei Glätte reagiert. Mir ist es wumpe wie ein Auto aussieht, welche Extras es hat etc. Wenn mir einer versprechen kann, dass das Auto im Winter an Zuverlässigkeit nicht zu überbieten ist, atme ich viel entspannter. Ommmmmmmm.
Heute morgen war wieder hardcore. Mir kam seit 5 Jahren ein Streuwagen entgegen an einer Stelle, an der mir noch nie ein Streuwagen entgegen kam. Mein Hirn meldete:
„Glätte-Apokalypse, rette sich wer kann!“
So schob ich mich durch den Wald, die Autos hinter mir schoben sich auch durch den Wald. Selbst der Wald schob sich durch den Wald.
Angekommen im Büro wurde gemunkelt, dass am späten Nachmittag Regen einsetzen soll. Folge: Überfrierende Nässe. Es wird dann von jetzt auf gleich alles einfrieren und zufrieren und Gefrierbrand.
Mir wurde mulmig als ich aus dem Bürofenster sah, da ab Nachmittag ein Streuwagen nach dem anderen fuhr.
Im Schweinsgalopp in die Jacke gesprungen, an der Stempeluhr vorbei, und ab Richtung Parkplatz. Ich denke noch so:
„Jetzt haste Dich so verrückt gemacht, dass Du meinst es regnet. Dumme Steffi.“
Vor mir gingen zwei Kolleginnen. Sagt die eine zur anderen:
„Es regnet, ab nach Hause, das wird eng.“
Ab diesem Moment rutschte ich schon mit den Schuhen auf dem Parkplatz. Ohne dass es dort überhaupt glatt war.
Und dann die Fahrt: 60 km/h, 70 km/h, dann kam ein Streuwagen, also wieder 50 km/h. Wieder 60 km/h usw. Vor mir ein LKW, und der bremste immer. Er bremste, ich bremste, die hinter mir bremsten. Der Streuwagen bremste nicht der uns entgegen kam. Ohne Scheiß, ich war nicht in der Lage die Kupplung an einer Kreuzung fachgerecht kommen zu lassen. Mein rotes Auto hat geheult wie eine Robbe. Ich war immer in dem Glauben, hinter der nächsten Kurve ist alles gesperrt wegen Glatteis, wir werden umgeleitet, evakuiert, müssen mit Decken und Tee stundenlang im Auto sitzen, Akku vom Smartphone ist alle, wir verbringen die Nacht auf der deutschen Märchenstrasse in unseren PKW. Und ich kann keinem whatsappen, dass ich alle liebe.
Ich saß so angespannt, dass mein Rücken nicht 1x den Sitz berührte. Ich saß in meinem Auto bretthart, mit der Visage vor der Scheibe. Hand links auf Lenkrad, Hand rechts auf dem Schaltknüppel, Fuß links auf der Kupplung, Fuß rechts pendelte zwischen Bremse und Gas, Stirn nur knapp unterm Rückspiegel.
Ich kam aber zu Hause an, ich kam da an.
Beim ersten Schnee fahre ich auf einen einsamen Acker und probiere mal aus, wie das rote Flirtmobil bei Glätte reagiert. Oder ein Fahrsicherheitstraining wird sich geleistet. Mit dem ADAC, DAS, der Verkehrswacht, Nico Rosberg, Detlef Steves, Panagiota „Jota“ Petridou. Ich muss das mal in den Griff kriegen, ist ja peinlich mein Gegurke von November bis April. ^^