Irgendwie war der Wurm drin am vorletzten Freitag.

Lecker speisen mit der Freundin, Treffpunkt 18.15 Uhr vor dem Lokal der Glückseligkeit. Mir lief hier schon das Wassser im Mund zusammen, ihr ein paar Kilometer weiter nicht weniger. Sie rief mich an, ihr Mann war auf liegengeblieben mir dem familieninternen PKW. Kein Ding, ich sagte ich hole sie ab. Als ich so überlegte wie lange ich wohl brauche und wann ich los muss (ca. 2 km Entfernung), fällt mir ein, dass in der Richtung eine Baustelle ist. Ich sie also angerufen und gefragt, wie ich da jetzt am besten hinkomme. Okay, hinten am Tennisplatz lang, aber Achtung, da kommt rechts vor links wegen LKW und Bussen auf einem gerade mal betonierten Feldweg aus der Gegenrichtung. Der erste Linienbus kam, ich scharf rechts Richtung Grasnarbe, ging aber alles gut. Ich fahre in die Strasse rein zum Haus meiner Freundin (ich hatte meine Brille natürlich nicht auf), und sehe rechts eine blonde Frau im Vorgarten Unkraut zupfen. Und denke so:
“Typisch Babette (sie möchte in dieser Kolumne so genannt werden), sie kann nicht mal einfach so warten, sie jätet noch Unkraut, die fleißige Maid.”
Als ich gerade die Scheibe runterkurbeln wollte um zu rufen:
“Hey, geiler Arsch, Du scharfe Schnitte”, dreht sich die Frau um. Es war weder Babette noch ihr Haus. Fenster hoch und freundlich genickt. Hupps.
Babette im Auto, und wieder auf einem anderen geteerten Feldweg zurück. Blick auf die Tanknadel: Tank leer. Ich runter vom Gas, in den 6. Gang geschaltet, und sie sagt so:
“Laß rollen.”
Ich so: “Wie rollt man?”
Sie so: “Du rollst doch.” Ah.
Ich mit 40 km/h zur Tankstelle. Tankdeckel auf, Geldbörse auf: Bankkarte nicht da. Was denn jetzt?
Sie so: “Kein Thema, nimm meine Karte.”
Ich für 9,88 Euro getankt.
Sie wollte mir ihre Bankkarte geben und sagte mir die Nummer. Weil sie aber an meinem Gesichtsausdruck sah, dass ich die Nummer vergessen haben werde wenn ich die Tanstelle betrete, wollte sie mir diese in die Innenhand schreiben. Kuli ging nicht.
Sie wollte mir die Nummer auf einen Zettel schreiben. Kuli ging noch immer nicht.
Ich so zu ihr:
“Kannste mit reinkommen? Die kennen mich doch. Wenn ich mit Deiner Karte tanke, steht da Babette … Und die wissen, ich heiße Steffi … Die meinen doch ich bin eine Checkkartenbetrügerin.”
Kurze Debatte, sie mit rein.
Ich sehe die Verkäuferin und aus mir platzt heraus:
“Oh nee, jetzt wo ich Sie sehe, ich habe vergessen Euro-Jackpot zu spielen.”
Es war die Verkäuferin, mit der ich letztens über einen Gewinn spekulierte.
Ich hab dummerweise meinen Schein nicht abgegeben, bei 72 Mille! Und der Schein lag hier tagelang auf dem Tisch weil ich noch zur Tankstelle wollte damit.
Ich regte mich ab, Babette ihre Karte ins Gerät, sagte die freundliche Verkäuferin:
“Kartenzahlung erst ab 10 Euro.”
Babette so: “Geh nochmal raus und tank.”
ich so: “Nee, ich nehm ne kleine Schachtel Kippen.”
Wir aus der Tanke, ich ab nach Hause und die Bankkarte geholt, zur Bank und Kohle geholt. Wieder rein ins Auto, ab zum Chinamann.
Wir da rein, alles proppevoll. Und ich konnte die Suppe schon riechen. Wir waren knapp 1 Stunde unterwegs für 4 km, und ich hatte extra wenig gegessen damit mehr reinpasst.
Glaubt es mir, wäre ich nicht so gut erzogen, ich wäre liebend gerne zur süß-sauren Suppe gerannt und hätte sie mit der Kelle in mich gelöffelt. Wir bekamen dann einen 6 Personen-Tisch zugewiesen, und ich dachte so:
“Was wir hier heute essen werden, schaffen auch nur 6 Personen. Man hat uns erkannt.”
Ein Abend mit vielen Tellern Köstlichkeiten, sensiblen und lustigen Themen nahm seinen Lauf.
Ich hab dummerweise die gebackenen Bananen vergessen, ärgert mich jetzt noch.
So fuhr ich meine Freundin nach Hause, geteerter Feldweg mit Babette wieder unten rum, geteerter Feldweg ohne Babette wieder oben rum.
Vor ihrem Haus sagte ich einen Satz, und Babette sprang aus meinem Auto, dass die Tür fast hinterher flog. Inhalt bleibt geheim. ^^

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