3. Steimker Scheunen-Gaudi: „Hau di hera, samma mehra“

 

(Quelle Bilder: Geralt/Pixabay, Junggesellenverein Olzen, Weserbergland-Musikanten)

 

Wenn sich am Freitag, 21.09., ab ca. 18.30 Uhr die ersten feschen Madln und Buam in Dirndl oder Krachledernen, sicherlich auch in Jeans und Lederjacke auf dem Gut Steimke einfinden, dann ist wieder Zeit zum feiern, tanzen, schunkeln, schwofen. Die 3. ScheunenGaudi steht in den Startlöchern. Mit ihr der Junggesellenverein Olzen (Oedelsheimer Junggesellen) und die Weserbergland-Musikanten als Organisatoren/Gastgeber.

Berichte von den letzten zwei Veranstaltungen besagen, dass das Publikum breit gefächert war: Jung und alt feierten zusammen auf dem Gut Steimke, es steppte der Bär. Auf die Frage, ob sich mehr die Tracht als Kleidung durchsetzte oder eher die normale Straßen-/Partykleidung, konnte keine genaue Antwort gefunden werden. Jede(r) so, wie sie/er sich wohlfühlt.

Um 19 Uhr findet der Fassanstich statt mit einem Fass Freibier.

Für Essen ist gesorgt, der kleine Hunger kommt nicht zu kurz bis zum Ende der Veranstaltung. Im Angebot natürlich auch Brezel.

Auch wenn es keine Maß geben wird, sollte das dem bayrischen Charakter keinen Abbruch tun. Getränketechnisch findet sich alles im Angebot was bei Festen üblicherweise über den Tresen geht. Für Gruppen besteht zudem die Möglichkeit 5 Liter-Fässer zu ordern und so am Tisch frisch zu zapfen.

Aber keine Sorge, die Palette der Getränke beschränkt sich nicht nur auf Bier und nicht nur auf Mengen von 0,5 Liter.

Besonderheit an diesem Abend: Die Oedelsheimer haben die einmalige Chance kostenlos mit der Bimmelbahn das Gut Steimke zu erreichen. 45 Personen finden Platz. Wahrscheinlich schon das 1. Highlight an diesem Tag für die mitfahrende Party-Gemeinde. Die Listen für Interessierte finden sich in Oedelsheim bei Edeka Itter und im Kronenhof. Einfach eintragen, einsteigen, gut gelaunt sein und starten um 17.30 Uhr. Die Anreise ist sicherlich schon spaßig und läutet einen tollen Abend auf Gut Steimke ein.

Ende der Veranstaltung ist um 0.00 Uhr. Knapp 5,5 Stunden Party dürften reichen. Es fährt keine Bimmelbahn nach Oedelsheim zurück. Allerdings hat die Erfahrung gezeigt, dass die Taxi-Unternehmer von solchen Abend schon wissen und Fahrmöglichkeiten zeitnah anbieten. Wäre das auch geklärt.

Wie würde der Bayer jetzt von Neid erfüllt sagen?

„Des gehd auf koa Kuahaut!“

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Wann: Freitag, 21.09. ab 18.30 Uhr

Wo: Gut Steimke, Steimke 1, 37170 Uslar

Eintritt: 3 Euro

Ende: 0.00 Uhr

Gastgeber: Junggesellenverein Olzen und Weserbergland-Musikanten

Mehr Infos: 3. Steimker Scheunen-Gaudi

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25 Jahre Landmarkt in Uslar

25 Jahre Landmarkt in Uslar – Ich würde da jetzt noch sitzen wenn ich einen Stuhl hätte.

Welch glücklicher Zufall, dass ich heute Urlaub hatte und bei bestem Frühlingswetter den Landmarkt besuchen konnte. Zum Jubiläum. 25 Jahre ist schon eine stolze Zahl. Das Wetter war nicht weniger stolz und hat sich von seiner besten Seite gezeigt.
Die letzte Stippvisite auf dem Markt ist Jahre her, wenn der Landmarkt endet gehen viele von uns erst in die Mittagspause. So ist das halt. Mal gewinnste – mal verlierste.
Das Mittagessen fiel heute aus, eine Manta-Platte stand auf dem Plan. Der Bratwurstwagen war umlagert wie von den sprichwörtlichen Motten das Licht. In Dreier-Reihen rief man nach Wurst und Pommes. Es war kein Durchkommen. Also eine Runde gedreht durch die Lange Straße plus Forstgasse plus Braustraße plus Kurze Straße und wieder Lange Straße. Mit akribischer Beobachtung vom Angebot, den Ständen und, na klar, den Besuchern. Es müssen sich auch ehemaliger Uslarer heute auf den Weg in die Heimat gemacht haben, es wurde jedenfalls gemunkelt.
In der Braustraße trafen wir Günter. Günter musste sich um sein Essen selbst kümmern, weil die Frau nicht kochen wollte. Wir denken, der Günter bekam das hin.
Wir führten ein äußerst nettes Gespräch mit einem sympathischen Mann von einem Schmuckstand aus Holzminden.
Wir saßen auf einem Blumenkübel, haben uns unterhalten sowie das Treiben beobachtet. Ein Kind fuhr mit seinem Rad in die Deko eines Geschäftes – nix passiert.
Als ich mir meine Manta-Platte holte dachten viele, ich habe einen Hund
. Weil da einer vor mir rum tänzelte. Total tiefenentspannt. Also ich und der Hund jetzt. Es war der berühmteste Hund von Uslar glaube ich. Der geht auch in Kneipen und wirkt immer extrem gechillt, der Gute. Ein bratwurstessender Mann verabredete sich mit dem Hund auf einen Wodka. Das erlebste echt nur hier 🙂
Ich blieb hängen in der Nähe des Rathauses, neben dem Brunnen, bei der Heidi und ihrem fleißigen Ehemann. Erst auf einer Treppe sitzend, dann auf einem Klappstuhl. Ca. 20x wollte ich gehen, aber irgendwie auch nicht. Es war so geil (sorry) mal wieder das Leben und Treiben zu beobachten in Uslar. In der Sonne sitzend. Menschen wiederzusehen, welche man lange nicht sah. Zu quatschen. Ich ärgere mich noch jetzt, dass ich den Hintern nicht aus dem Stuhl bekam und den Gewürzstand aufgesucht habe. Nun ist er weg. Meine Gewürze auch. Shit happens. Vielleicht ist der Anbieter auch beim Waldmarkt in Schönhagen am Start, das ist Sonntag. Dann gäbe es noch eine Chance auf Pfiiff in der Küche.
Ich wäre so gerne dabei, wenn sich der bratwurstessende Mann mit dem berühmtesten Hund von Uslar auf einen Wodka trifft. Aber mich fragt ja keiner. ^^

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After-Work-Party im Dolce Vita Uslar

Wenn man in Uslar etwas auf die Beine stellt, gibt es zwei Möglichkeiten:

Das Event kommt an und es bleibt auch zu 90% so.

Das Event kommt nicht an, dann bleibt es ebenfalls zu 90% so.

Die After-Work-Party am Gründonnerstag bei einem unserer Italiener kam an. Und wie.

Zum 4. Mal fand fand diese Art des Feierabend-Ausklang statt, ich hatte das im Vorfeld aus den Augenwinkeln immer verfolgt.

Und war auch schon gewillt mir das mal anzuschauen. Aber entweder sind mir meine Begleiter abgesprungen oder ich bin mir selber abgesprungen. Donnerstags ist der Akku an Tag 4 der Arbeitswoche schon irgendwie fast leer.

Ebenso hatte ich im Vorfeld die Fotos dieser Abende gesehen. Und diese sahen nicht nach dem aus, was ich mir vorstellte. Ich dachte an diskrete Gespräche mit leiser Chill-Out-Musik untermalt und müde Menschen, welche leise knuspernd italienisches Gebäck zu sich nehmen. Schenkelklopfer diese Gedanken, wenn man weiß was dort tatsächlich abgeht.

Da die Veranstaltung letzte Woche am Tag vor Karfreitag stattfand und wir alle ausschlafen konnten, glühte ich mit ein paar Tassen Kaffee vor und ließ mich dorthin chauffieren. Zwar etwas verspätet und alleine, aber immerhin. Ich wusste ja, dass eine Kollegin von mir (die Heidi), welche dem Organisationsteam der Party angehört, auch dort zugegen ist. So war die Gefahr, dass ich alleine dort stehe wie ein überflüssiger Schirmständer, schon im Keim erstickt.

Als ich aus dem Auto stieg war gleich zu sehen, dass viel los war. Autos über Autos. Von innen drang schon eine Geräuschkulisse auf die Straße, welche sich nach einer Menge Spaß anhörte. Ich traf beim Betreten des Lokals auch gleich meine Kollegin, die Heidi, und diese wies mich erst mal in den Ablauf ein. Es war allen ernstes meine erste After-Work-Party, mit 47 Jahren, 20 Jahre vor der Rente. Das muss man sich mal vorstellen.

Und dann sah ich sie alle: Viele Kolleginnen, Bekannte, alte Nachbarn, die hübschen Frauen aus Schönhagen, von der Bollerwagen-Rallye noch bestens im Gedächtnis, Schoninger und Dinkelhäuser und auch Bodenfelder waren am Start. Und eben die Uslarer Gesichter welche man einfach kennt. Der DJ Daniel Knops, er hat sich mittlerweile hier in der Region und weit darüber hinaus einen Namen gemacht, stand am Plattenteller und sorgte dafür, dass auf der Tanzfläche schon der Punk abging. Ich hatte mit so viel Party gar nicht gerechnet. Das Lokal war rappelvoll und alle feierten ihren Feierabend, bzw. dem langen Wochenende entgegen. Ein Plausch hier, eine Umarmung da, viel Beobachtung meinerseits. Es war größtenteils meine Altersklasse anwesend, plus/minus ein paar Jahre. Und eine gesittete Feiergemeinde bei der niemand Stress machte oder unangenehm auffiel. Das war ein sehr positiver Faktor. Eine Veranstaltung mit Stil, ohne Flatrate-Saufen und happy hour.

Mittlerweile wurde nicht nur auf der Tanzfläche getanzt, sondern schon in den Gängen vom Lokal. Wie sagte eine Dame bei uns am Tisch: „Das ist fast so wie im „Meeting“ damals (das Meeting war eine Diskothek hier in Uslar. Lang, lang ist es her). Von einem Mann an unserem Tisch kam die Aussage, dass der Inhaber ins Schwarze getroffen hat mit dieser Veranstaltung. Diese beiden Bekannten an meinem Tisch haben bislang alle After-Work-Parties mitgenommen. Bis morgens um 2 Uhr. An einem Donnerstag. Und die sind auch noch verheiratet miteinander. Respekt!

Als der DJ Knops den Scooter auf den Plattenteller legte, „Hyper, Hyper“, man kennt die Nummer, war dort echt kein Halter mehr: Totale Eskalation beim Italiener! Ich hatte kurz Panik der Pizza-Ofen in der Küche fliegt gleich aus der Verankerung vor lauter „Hyper, Hyper“ und tanzenden Menschen.

Ich aß noch gereichte Pizza, führte total witzige Gespräche, prostete mir mit Uslarern zu, mit denen ich mir noch nie zuprostete. Und ging irgendwann total tiefen entspannt und müde nach Hause.

Was soll ich sagen? Wirklich ins Schwarze getroffen mit dieser Art von Event. Und wir dürfen uns jetzt regelmäßig darauf freuen.

Am Standort Uslar und am Standort Göttingen, die beiden Städte wechseln sich quasi alle 4 Wochen ab.

Mir wurde gesteckt, dass auch eine Veranstaltung open air geplant ist. Also ein Feierabend-Event unter freiem Himmel. Das ist genau mein Ding. Muss ich dann eben nur mit noch mehr Kaffee vorglühen damit ich den Freitag überstehe. Oder Urlaub nehmen.

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Was ist in Bodenfelde los? Da plantscht man nachts in Badehos!

Förderverein Freibad Bodenfelde

        
                            Die Nacht der 1000 Lichter in Bodenfelde 
Am Samstag, 22.07., öffnet das Freibad Bodenfelde um 19 Uhr seine Pforten für die Gäste zu einer lauen Sommernacht. Zu einer sicherlich idyllisch wirkenden Sommernacht. Vielleicht auch zu einer fetenähnlichen Sommernacht. Auf jeden Fall aber zur „Nacht der 1000 Lichter“. Romantik pur gepaart mit Partyfeeling: Yeah!

Dieses wirklich nette Fleckchen „Freibad-Erde“ mit Plansch-, Nichtschwimmer- und Schwimmerbecken, Sprungturm, Rutsche sowie einer gepflegten, weitläufigen Außenanlage lädt am besagten Samstag quasi zum „Open-Air-Schwimmen der besonderen Art“ ein. Mit vielen, vielen Knicklichtern, Kerzen, diversen anderen Lichtquellen und Scheinwerfern verwandelt sich das Freibad Bodenfelde zu einem hellen, bunten, außergewöhnlichen Areal.

Es ist die zweite Veranstaltung dieser Art. Was im letzten Jahr beinahe aus einer Laune heraus entstand, kam bei den Besuchern so gut an, dass man sich einig war: bitte in diesem Jahr wieder.

Knapp 300 Besucher nutzten letzten Sommer die Premiere dieser Veranstaltung. Der Highscore an Besuchern wird sicherlich in diesem Jahr geschlagen. Haushoch. Na, aber sicher doch.

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Förderverein Freibad BodenfeldeDie „Nacht der 1000 Lichter“ im Freibad Bodenfelde

Was will man an einem Samstag im Juli mehr?

Es sei zu erwähnen, dass man bis 1 Uhr in der Nacht in einem Lichtermeer die ein oder andere Bahn ziehen kann/darf/sollte/könnte.

Bitte vorsichtshalber Badeschlüppi, Kamm und Handtuch in die Handtasche oder den Rucksack prümmeln, falls man sich unerwartet oder überraschend in „Rückenschwimm-Position“ auf einer Bahn im Schwimmerbecken wiederfindet. Oder rutschend ins Nichtschwimmerbecken. Oder springend vom 1er. Das soll ja alles schon passiert sein in Bodenfelde.

Musikalisch untermalt wird all das vom Team DJ Knops, uns allen aus dieser Region mehr als bekannt. Beide Brüder stehen an diesem Samstag auf der Bühne am Mischpult und heizen den Gästen ein. Für den kleinen Hunger und den dezenten Durst schaffen Cocktails, Säfte, Bier etc. sowie die gute alte Wurst und nicht zu vergessen die sagenumwobenen „weltbesten Pommes“ (man sagt ihnen nach, sie haben Kultstatus) Abhilfe.

Tolle Mucke im Ohr, diverse Kaltgetränke in der Hand, Lichterglanz im Auge und das Gefühl von Urlaub im Geiste: All das verspricht die „Nacht der 1000 Lichter“.

Bodenfelde, Freibad, Feier, Schwimmen

Förderverein Freibad BodenfeldeDie „Nacht der 1000 Lichter“ im Freibad Bodenfelde

Zum Förderverein und der Wichtigkeit zum Erhalt unserer Schwimmbäder

Bodenfelde, der an der Weser gelegene Ort mit knapp 3000 Einwohnern (Stand 2015) gehört zu den Gemeinden, die durch ihren Förderverein und irrsinnig viel Arbeit, geleistet von unermüdlichen, ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, den Erhalt des Freibades jedes Jahr aufs Neue sichert. Mit vielen tollen Menschen vor und hinter den Kulissen, die während einer Saison wirklich knuffen.

Der Erhalt unserer Schwimmbäder ist heutzutage unendlich wichtig. Aus dem einfachen Grund, unseren kleinen Erdenbürgern das Schwimmen beibringen zu können. Problem an all den Schließungen der Hallen- und Freibäder ist leider, dass viele Kinder nicht schwimmen können. Und so die Zahl der Badeunfälle aufgrund dieser traurigen Entwicklung stark zugenommen hat. Bewegung im kühlen Nass ist nicht nur gesund und macht Spaß, sondern ist aufgrund der o. g. Gründe wichtig. Manchmal auch lebenswichtig.

Wenn sich dann Fördervereine bilden, die Schließungen verhindern und den Betrieb ihrer Bäder weiter am Laufen halten, machen diese Leute einen extrem wichtigen Job. Daran sollten wir alle bei den Besuchen solcher Bäder denken. Wenn dann noch derartige Veranstaltungen auf die Beine gestellt werden weiß man, dass das Geld in den richtigen Töpfen landet.

Und man einen durchaus tollen Abend erleben kann am Rande eines Schwimmbeckens unter freiem Himmel wie bei o. g. Veranstaltung. Zudem ist klar, dass man auch auf diesem Weg die Fördervereine unterstützt. An diesem Abend braucht jedenfalls keiner heimlich durch den Zaun huschen: „Sie dürfen das ganz offiziell machen. Mit Freunden. Mit vielen Freunden und ganz viel Spaß. Echt jetzt.“

An dieser Stelle die besten Grüße an

die Johanniter Unfall-Hilfe

die DLRG

Profagus

Prolinetec

das Team von Karen Schütz

die KSN

und an all die anderen Heinzelmännchen

die mitunter diesen tollen Abend ermöglichen. Ihr seid schon alle irgendwie echt geil.

  • Ort: Freibad Bodenfelde, Nienoverer Weg 25, 37194 Bodenfelde
  • Datum: Samstag, 22.07.2017
  • Uhrzeit: 19 Uhr bis open end
  • Eintritt: 5 Euro (Vorverkauf 3 Euro im Freibad)
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Geschichten aus dem Uslarer Land: „Wo sind die Eier?“

Wo sind denn die ganzen Eier?

Tatort: Ein Discounter in Uslar. Heute Abend.
Ich war zu Fuß unterwegs, das kommt selten vor. Und habe gleich eine Schleife gezogen zum einkaufen, ich brauchte nicht viel. Und hatte totalen Heißhunger auf einen strammen Max. Kennt ihr ja sicherlich: Brot mir Mettwurst und einem Spiegelei. Meine Variante weicht etwas ab:
Brot, Remoulade, Senf, Ketchup, Tomaten, Gewürze, Mettwurst und ein Spiegelei mit Zwiebeln plus Käse drauf. Darauf hatte ich Schmacht, darauf steht auch der Kurze.
So rammelte ich rein in den Discounter meines Vertrauens, und stehe vor dem Regal mit den Eiern. Alle Eier weg! Keine Eier da! Zumindest keine frischen Eier. Nur noch die bunten gekochten Eier in der Auslage. Bäh, geh mir fort!
Ich wollts nicht glauben, also kurz eine Angestellte an den Tatort gerufen:
„Keine Eier da!“ sagt sie.
Hallo? Hat denn jeder Verbraucher hier an den Osterfeiertagen 50 Eier verbraten?
War hier irgendein Event, wo man solche Massen an Eiern brauchte?
Ich will jetzt Eier, verflucht nochmal!
Beim bezahlen meiner Resteinkäufe nochmals die Frage an die Kassiererin, wo denn all die Eier sind.
Sie klärte mich auf:
Zum einen besteht noch die Stallpflicht, Eier von freilaufenden Hühnern sind gerade eh Mangelware in bestimmten Teilen der Republik.
Und: Am Dienstag nach Ostern war die Hölle los im Discounter in Uslar.
Ich verstand das nicht im entferntesten, die Hölle war doch los bis Samstagabend. Alle Kühlschränke müssen noch halb voll sein. Die Menschen träge vom Essen und Trinken. Gesättigt und fast angeekelt von Eiern.
Dem wird aber anscheinend nicht so gewesen sein.
Viele von denen, die vor Ostern noch hysterisch eingekauft haben, haben auch nach Ostern hysterisch eingekauft.
Mir wäre das ja Latte, hätten die nicht alle MEINE Eier gekauft. MEINE Eier, auf die ich mich den ganzen Tag gefreut habe. MEINE Eier, die ich dem Kurzen anpries. MEINE Eier, die ich schon förmlich riechen konnte.
So gab es hier heute zum Abendessen „strammen Leberkäse“. Gut, dass Eigelb musste man sich denken, das Eiweiß dann auch, vom Geschmack wollen wir nicht reden. Wäre ich nicht zu Fuß durch die Pampa geeiert, hätte mein linker Schuh nicht gedrückt wie Euterbock und hätte ich nicht gepumpt wie ein Maikäfer wegen untrainiert und so, ich wäre noch alternativ in andere Discounter von Uslar gelatscht. Oder zu einem Bauern. Oder zu Obi. Wegen der Eier.
Nicht „Schlaflos in Seattle“, sondern „Eierlos in Uslar“, das war heute meine Überschrift

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Die Osterfeuer im Uslarer Land

„Ich liebe es“: Hier werden Osterfeuer angezündet

Uslar, Göttingen, Osterfeuer, Tradition

Wenn wir am nächsten Wochenende, sprich Samstag oder Sonntag, durch den Raum Uslar/Bodenfelde fahren am Abend, ist es hier in der Region so unnatürlich hell am Himmel. Und es riecht, als würden alle Nachbarn in unmittelbarer Nähe zeitgleich die Grills anschmeißen. Manchmal qualmt es auch dementsprechend.

Das sind die Osterfeuer. Welche nach guter, alter Tradition noch immer auf den Dörfern organisiert werden. Zum Glück!

Bollensen, Dinkelhausen, Gierswalde, Schönhagen, Schoningen und Volpriehausen entzünden ihre Feuer am Samstag.

Allershausen, Ahlbershausen, Delliehausen, Eschershausen, Fürstenhagen, Kammerborn, Offensen, Schlarpe, Sohlingen, Vahle, Verliehausen und Wiensen starten am Ostersonntag durch.

Unsere Nachbarn in Bodenfelde feuern ebenfalls am Samstag, 15.04., ihre Scheite an, genau wie auch Wahmbeck. Nienover startet am Sonntag, 16.04.

Viele Helfer ermöglichen Osterfeuer

Es finden sich noch immer Menschen aus den Reihen der Freiwilligen Feuerwehren, der Junggesellenvereine, der Ortsräte, Heimat- und Verkehrsvereine, Musikvereine, Treckerfreunden, nicht zu vergessen der Osterfeuergruppen, die uns Jahr für Jahr den Gang an das wärmende Feuer in geselliger Runde ermöglichen. Zu einer Bratwurst und einem Bier, oder einer Tüte Mandeln und einer Cola.

Die kleinen Kinder sind stolz wie Oskar, wenn sie ihre Fackeln tragen. Und lange aufbleiben dürfen, mit den kleinen Kumpels um die kleinen Feuer springen. Mit Vorsicht natürlich. Als mein Sohn noch klein war, habe ich ihm eine orangefarbene Warnweste angezogen, weil ich ihn aufgrund des großen Besucherandrangs in Allershausen schlecht bis gar nicht wiedergefunden habe.

Fast eine eingeschworene Truppe

Vor vielen Jahren hatte es um diese Zeit geregnet, die Erde war schlammig und glitschig und aufgeweicht. Da kamen ganz viele Kinder in Socken um die Ecke, weil die Gummistiefel irgendwo in der Pampa in der Matsche steckengeblieben sind.

Ich liebe es, wenn ich mein altes Heimatdorf zu Fuß erreiche und mit alten Nachbarn, früheren Freunden, vielleicht auch neuen Bekanntschaften auf dem Osterfeuerplatz zusammen stehe und Smalltalk betreibe. Die letzten Jahren waren wir schon fast eine eingeschworene Truppe, die auch den Gang zum Osterfeuerplatz Ortsausgang Allershausen gemeinsam antrat. Meist auch zusammen zurück, halt nicht mehr so kerzengerade wie auf dem Hinweg. Mit Schwankschwindel sozusagen.

Immer ins Heimatdorf

Jedes Jahr aufs Neue nehme ich mir vor, mir auch mal die anderen Osterfeuer anzuschauen. Aber irgendwie zieht es einen ins Heimatdorf. Vielleicht weil man weiß, dass frühere Schulkameraden oder Kindergartenfreunde, welche hier nicht mehr wohnen und über Ostern zu Besuch sind, auch dort auflaufen.

Und eins habe ich vor zwei Jahren lernen müssen: Schmeiß die Klamotten hinterher auf den Balkon. Oder häng sie aus dem Fenster. Oder schmeiß sie gleich in die Waschmaschine. Am besten gleich aufs Feuer am Platz. Denn: Ich hatte die Sachen dummerweise im Schlafzimmer liegengelassen. Am nächsten Morgen hat es dort gerochen, als wäre Günter Pfitzmann mit den „3 Damen vom Grill“ zu Besuch gewesen, und diese vier hätten 1.276 Krakauer gegrillt, in meinem Schlafzimmer, mit geschlossenen Fenstern und Türen. Ich hatte einen Kopf wie ein Legehuhn. Kann aber auch an der Gersten-/Hopfenkaltschale gelegen haben, man weiß es nicht.

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