Es wird schrill, laut und bunt.

(Quelle Bilder: Freiwillige Feuerwehr Schoningen, Steffi Werner)

Live is life – nanaaanananaa

Uslar/Schoningen Seit Wochen schon freue ich mich auf das jetzige Wochenende: Feuerwehrfest im Nachbarort. Ich werde die nächsten drei Abende zu Hause nicht zu finden sein sondern auf dem Zelt. Eine Festkarte für alle drei Tage liegt schon bereit. Ab heute Abend geht es rund mit der Paula 🙂 

Die Freiwillige Feuerwehr Schoningen ist quasi meine Lieblingsfeuerwehr. Wir sind manchmal dicke, die Feuerwehr und ich. Von daher musste ich nicht darüber nachdenken, ob ich den Festplatz aufsuche oder nicht. Ob ich im Vorfeld einen Artikel schreibe oder nicht. Ob ich mir ein paar Euro mehr in die Geldbörse stecke oder nicht.

Hier wird es die nächsten Tage viel Tiefkühlkost geben, denn auch tagsüber wird man mich dort finden. Gerade am Sonntag, da schon ab Mittag. Weil: Ich nehme mit meinen Freunden am Festumzug teil. Mit Bollerwagen. Als Fußgruppe. Mit schrillen Klamotten, lauter Musik und sicherlich ganz viel Spaß in den Backen. Anhand des Bildes wird man das Motto erraten können. Oder? Wer hier aus der Nähe ist: Ab 14 Uhr startet der Umzug. Es wird gemunkelt, über 30 Festwagen und Fußgruppen schlängeln sich durch Schoningen.Sauber 😉

 

Eben kam mein langersehntes Paket mit all den Assessoires, ich musste im Kostümhandel bestellen.

Klamottentechnisch war hier bei einer namhaften Bekleidungskette gerade UNSER Thema DAS Thema. Viele von uns haben sich dort noch schnell eingekleidet. Ich bin mal gespannt, ob wir teilweise das gleiche tragen. Was ja nicht schlimm wäre. Wir wollen nur etwas mitfeiern und Erinnerungen an ein tolles Jahrzehnt wecken. Und ich denke, genau das wird uns gelingen.

Ich will nachher noch zwei Schilder mit meinen Logos versehen, war extra im Baumarkt und habe alles besorgt. Das mag was werden, ich bin ja nicht so die Bastelmaus. Und meine Handschrift ist auch eine Katastrophe. Sicherlich wird es viele fluchartige Tiraden geben auf meinem Balkon nachher.

Olli, vielen Dank nochmals, dass Du mir das Angebot gemacht hast teilzunehmen am Sonntag. Und für die Leihgabe des Bollerwagens.

Günter, ich stelle mich auf eine wilde Tanzpartie mit Dir ein. Habe mir extra Magnesium- und Vitamin-Brausetabletten gekauft, damit ich nicht wieder abkacke wenn Du gerade zu Höchstform aufläufst.

Steffen und Daniel, wir sehen uns sicherlich nach dem Umzug noch auf dem Zelt.

Gritlinde, feudel Deinen Ghettoblaster nochmal über und lade das Ding voll bis obenhin mit der besten Musik ever.

Carmen, werde schnell wieder gesund.

An die Taxifahrer aus der Region: Schon jetzt ein von Herzen kommendes „Entschuldigung“ für meine schwallartigen Reden des nachts in Ihren Fahrzeugen.

Feiern tut gut, das darf man sich mal gönnen.

Den Schoningern wünsche ich ein rappelvolles Zelt und Stimmung, dass sich die Balken biegen. Wobei das sicherlich genau so kommen wird, da zweifel ich nicht eine Sekunde dran.

Euch allen natürlich auch ein tolles Wochenende bei dem was ihr so treibt.

Bis nächste Woche dann.  Montag habe ich Urlaub.  ^^

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Fest versprochen: 125 Jahre Feuerwehr Schoningen

(Quelle Bilder: Feuerwehr Schoningen)

Eine Sause vom Feinsten

Uslar/Schoningen: Wenn die Schoninger etwas fest versprechen, bzw. uns ein „Fest versprechen“, wie immer man das interpretieren will, dann wird das auch eine Sause vom Feinsten. Ich persönlich habe schon eine Karte für alle drei Festtage. Und vorsichtshalber Urlaub eingereicht für den Montag. Besser ist das.

1893 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet. 1985 entstand die Jugendfeuerwehr, zusammen mit den Ortschaften Ahlbershausen, Verliehausen und Offensen. Derzeit zählen 24 männliche und 2 weibliche Aktive zur Schoninger Feuerwehr, zudem 13 in der Jugendfeuerwehr, 22 in der Altersabteilung und 141 fördernde Mitglieder. Dass diese Feuerwehr einen Bestand hat seit 125 Jahren im Uslarer Land, ist durchaus ein Grund die Korken knallen zu lassen.

Das Zusammenspiel der Feuerwehren im Kreis Uslar funktioniert einwandfrei und Hand in Hand innerhalb der verschiedenen Löschzüge. Auch deshalb kann man davon ausgehen, dass das Zelt rappelvoll werden wird mit schicken Feuerwehrfrauen und -männern, welche den Schoningern gratulieren wollen. Und natürlich mitfeiern, das versteht sich von selbst. Weil die Schoninger feiern können, gerade wenn man an all die vielen anderen Veranstaltungen denkt im Dorf. An erster Stelle, na klar, die Karnevalsveranstaltungen, welche hier so hoch gehandelt werden wie die in Köln, Düsseldorf und Mainz. Also fast so hoch gehandelt. Die Schoninger machen keine halben Sachen, die Schoninger geben Gas. Vollgas. Sicherlich wird das ganze Dorf auf den Beinen sein und sich beteiligen. Und sich auf dem Festzelt/platz einfinden. Weil die Schoninger einen tollen Zusammenhalt haben.

Das Programm verspricht einige Highlights, gerade wenn ich an die Bands denke welche es zu 100% schaffen werden, dass u. a. Knie-, Ellenbogen- und Hüftgelenke an den Abenden am Festwochenende an ihre Grenzen kommen im bewegungstechnischen Bereich. Auf der Tanzfläche. Oder auf den Tischen. Oder, oder, oder. Hat es alles schon gegeben. Es darf abgehottet werden bis der Planet Sonne am Horizont erscheint.

Die Feierlichkeiten beginnen am Freitag, 08.06. mit einer Kranzniederlegung am Ehrenmal und anschließendem Kommers ab 19.30 Uhr. Nach den Ehrungen und Grußworten wird die Partyband „Dolce Vita“ dem Zelt einheizen und der feiernden Gemeinde Gelegenheit geben, mal so richtig aus sich raus zu gehen so tanztechnisch.

Am Samstag, 09.06. startet der 2. Festtag mit den Feuerwehrwettkämpfen um 13.30 Uhr. Zeitgleich findet eine Fahrzeugshow statt, das THW ist ebenfalls anwesend sowie die Rettungshundestaffel Göttingen und die Oldtimerfreunde Feuerwehr Beverungen.

Um 20 Uhr heißt es auf dem Zelt wieder „Let`s get ready to rumble“. Diesmal auf der Bühne, hinter dem Mikrofon und an den Instrumenten die Partyband „Remmi Demmi“. Kennste? Kennste! Klar kennen wir sie, Remmi Demmi gehört mittlerweile zu Schoningen wie die Ortsschilder. Ebenfalls bemüht die Gäste feiertechnisch abgehen zu lassen wird derdeejay toto am Plattenteller. Bleibt zu hoffen, dass die Schoninger viele, viele Heringe ins Zelt hauen damit das nicht abhebt bei all der Feierei. Nach einer sicherlich kurzen Nacht, dem ein oder anderen Muskelkater oder Kopfschmerzattacken, startet der Sonntag um 8 Uhr mit dem Delegiertentag des Kreisfeuerwehrverbandes Northeim e. V.

Und um 14 Uhr, ja um 14 Uhr kommt mein persönliches Höhepunkt: Der Festumzug. Die Festumzüge hier in der Region sind der Kracher, das ist Party an der Hauptstraße und der Nebenstraße und überhaupt allen Straßen plus Sackgassen. Es wird sich ein buntes Bild an Festwagen, Fußgruppen und Akteurinnen/Akteuren bieten. Die Besucher nicht zu vergessen. An dieser Stelle Danke an die FFW, dass auch wir teilnehmen dürfen. Motto wird nicht verraten, einfach kommen, anschauen, mitfeiern.

Wer dann noch Reserven hat im konditionstechnischen Bereich und vielleicht ein schnell lösliches Kopfschmerzmittel in der Hosentasche, der darf nochmals das Zelt aufsuchen wenn die Weserbergland-Musikanten die Schlussakkorde des Festes anstimmen. Diese starten mit ihrem Repertoire nach dem Platzkonzert der Kapellen. Aber keine Sorge, auch diese werden in die Fußstapfen der Vorgängerbands treten und die Leute in ekstatische Stimmung manövrieren. Man hat ja die ein oder andere Schilderung im Kopf von diversen Events hier im Raum Uslar. Es wird ein hammerhartes, unterhaltsames, vielleicht auch stellenweise emotionales Wochenende. Emotional für die Damen und Herren der FFW Schoningen. Aber sicherlich ein Wochenende, von dem man noch lange Zeit später spricht.

Hier, wisst ihr noch? Feuerwehrfest Schoningen? Mein lieber Schwan, Jesses Maria! War das `ne Gaudi.“

An dieser Stelle die besten Glückwünsche zum Jubiläum, ein immer volles Zelt, viele feiernde Menschen und viel Sonnenschein an diesen drei Tagen.

Feine Sache, schauen Sie mal rein.

Ich bin gespannt, wann die Schoninger Feuerwehr das Zelt abschließt, oder besser gesagt die Heringe wieder aus dem Boden zieht.

Programm:

Freitag 08.06.: 18 Uhr Kranzniederlegung am Ehrenmal, 19.30 Uhr Kommers auf dem Festzelt mit der Partyband „Dolce Vita“.

Samstag 09.06.: 13.30 Uhr Feuerwehrwettbewerbe, zeitgleich Fahrzeugshow mit dem THW, der Hundestaffel, den Oldtimerfreunden Feuerwehr Beverungen.

20 Uhr Tanzabend mit „Remmi Demmi“ und „deejay toto“.

Sonntag, 10.06.: 14 Uhr Festumzug mit anschließendem Platzkonzert. Im Anschluss Dämmerschoppen mit den „Weserbergland-Musikanten“.

Montag, 11.06.: Rekonvaleszenz auf dem Sofa.

 

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Oedelsheim/Oberweser: Ein Dorf – die Feuerwehr – 66 Jahre

(Quelle Bilder: Freiwillige Feuerwehr Oedelsheim)

Udo Jürgens sang damals „mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“. In Oedelsheim hat das Leben schon weitaus früher begonnen. Dieses Motto ist ein quasi der Eyecatcher für eine Veranstaltung am bevorstehende Pfingstwochenende. Denn Oedelsheim, das nordhessisches Dorf in Nähe des Reinhardswaldes und des Sollings, idyllisch an der Weser gelegen, hat an Pfingsten Grund zum Feiern.

Zum einen stellt sich das Dorf vor mit seinen Vereinen, seinem Freizeitangebot, mit seinen Bürgerinnen und Bürgern. Zum anderen nimmt die Freiwillige Feuerwehr des Ortes ihr neues LF 10 (Löschgruppenfahrzeug) in einem offiziellen Rahmen entgegen. Was auch den Abschied vom LF 8 bedeutet.

Der Zahn der Zeit nagte an diesem Wagen, 28 Jahre lang tat er seinen Dienst. Viele Erinnerungen, Geschichten, Einsätze und Schicksale sind mit dem LF 8 verbunden. So sei etwas Wehmut erlaubt unter den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Oedelsheim.

[Oedelsheim]

(Freiwillige Feuerwehr Oedelsheim Eine „FireNight“ mit „FireDay“: 66 Jahre Feuerwehr)

Aber es schwingt auch viel Freude mit über die neue Errungenschaft im Feuerwehrhaus. Auch aus diesem Grund wird gefeiert. Zwei Tage lang. Auf dem Festzelt. Mit Jung und Alt sowie einem Rahmenprogramm. Yeah.

Auftakt ist am Samstag, 19. Mai, ab 22 Uhr in der Dorfmitte. Die White Brothers, vielen gerade im hessischen Raum bestens bekannt, werden sicherlich dafür sorgen, dass es steil geht auf dem Parkett des Zeltes. Um 22 Uhr beginnt gleich die „fröhliche Stunde“, auch happy hour, genannt.

Bis 23 Uhr ist ist diese aktuell. Der „Mutti-Zettel“ kann im übrigen auf der Seite der FFW Oedelsheim ausgedruckt werden. Nicht unwichtig für die minderjährige Partygemeinde. Ihr kommt da sonst net rein.

[Oedelsheim]

(Freiwillige Feuerwehr Oedelsheim Eine „FireNight“ mit „FireDay“: 66 Jahre Feuerwehr)

Nach einer feierwütigen Nacht geht es am Sonntag ab 14 Uhr mit einem Gottesdienst weiter. Danach kommt es zur offiziellen Übergabe des LF 10 an die FFW durch den Bürgermeister der Gemeinde Oberweser. Auch andere Wehren aus den Nachbarorten lassen sich das nicht entgehen und haben ihre Teilnahme angekündigt.

Ein moderneres, der Zeit und den Einsätzen angepasstes Einsatzfahrzeug ist auch aus dem Grund ein positiver Aspekt, weil so die Versorgung in der ländlichen Region auf der Ebene von „Retten-Löschen-Bergen-Schützen“ gesichert ist.

Eine Feuerwehr wäre keine Feuerwehr, würde sie nicht die Gunst der Stunde nutzen um zu demonstrieren, was ihr (ehrenamtlicher) Job unter anderem ausmacht. So wird es in Oedelsheim am Sonntagnachmittag kurze Einblicke in Übungssequenzen geben wie z. B. auch dem Fettbrand und andere Szenarien.

[Oedelsheim]

(Freiwillige Feuerwehr Oedelsheim Eine „FireNight“ mit „FireDay“: 66 Jahre Feuerwehr)

Die vielleicht heranwachsenden kleinen Feuerwehrmädchen und Feuerwehrjungs dürfen sich ebenfalls über Attraktionen freuen, denn auch an sie wurde gedacht bei den Planungen. Und: Die Kinder von heute sind die Feuerwehrleute von morgen. Nachwuchs ist immer gerne gesehen und mehr als wichtig.

Der Sonntag steht unter dem Motto „Ein Dorf- 66 Jahre Feuerwehr“. Viele Vereine, Institutionen, Bewohnerinnen und Bewohner werden auf den Beinen sein um sich und ihr Dorf sowie das Leben in Oedelsheim im allgemeinen vorzustellen.

Ausklingen lassen die Oedelsheimer das Festwochenende am Sonntag ab 18 Uhr zusammen mit den Weserbergland-Musikanten. Auch diese sind in unseren Breitengraden bekannt wie die bunten Hunde.

Also: Auf nach Oedelsheim am Pfingstwochenende. Wenn das alles kein Grund zum Feiern ist. Und Glückwunsch zum neuen Löschgruppenfahrzeug.

Welche Verbindung zwischen mir und Oedelsheim besteht? Ich war in den 80er Jahren schwer verliebt in einen Oedelsheimer. Aber das nur am Rande.
Datum: 19. und 20. Mai

Uhrzeit: 19. Mai 22 Uhr, 20. Mai 14 Uhr

Ort: Dorfmitte Oedelsheim, Oberdorfstraße

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„Move your Ass“ meets „Sister Moonshine“ in Beverungen

(Quelle Bild: Martin Zühlsdorf)

Wenn sich am 25. und 26. August Scooter und Roger Hodgson quasi das Mikrofon in die Hand geben, 24 Stunden zeitversetzt auf der Weserwiese am Hakel in Beverungen, dann erwartet die Besucher von den Stilrichtungen her ein musikalischer Gegensatz, der größer nicht sein könnte.

Während Scooter, also der H. P. Baxxter, zusammen mit Michael Simon und Phil Speiser bei der „100% Scooter – 25 Years Wild & Wicked Tour“ sicherlich eher die Generation meines Sohnes von den Socken hauen wird, so wird der Roger Hodgson meiner Generation Gänsehaut und Pippi in den Augen bescheren. Aber genau das macht die Sache, die Kombination so interessant.

Beide Konzerte sind für mich ein Muss, beides möchte ich mir anhören, anschauen und die Stimmung hautnah erleben. Wann kommen musikalische Größen dieser Rangordnung hier in die Nähe? Open Air? An die Weser? Für mich persönlich eine total geile Sache und einer der Höhepunkt im Jahr 2018.

Die Kulturgemeinschaft Beverungen und Umgebung e. V. ist verantwortlich für dieses Schmankerl im Hochsommer. Schaut man sich deren Seite an, so stolpert man über eine breitgefächerte Palette an kulturellen sowie musikalischen Angeboten der Spitzenklasse.

Auch der Jahrgang 1970 kann zu „Hyper, Hyper“ feiern

Zurück zu H. P. Baxxter: Seit 1993 als Scooter im Musikgeschäft, 23x in den Top-Ten der deutschen Singlecharts gelandet. Bei Wikipedia wird seine Musik als „elektronische Tanzmusik“ erläutert. Da musste ich wohl etwas schmunzeln über diese eigenwillige Interpretation. „1, 2, Wechselschritt.“

Von ihm bzw. seinen Gigs habe ich mir flüstern lassen, dass seine Konzerte auch für meinen Jahrgang Party und Fete bedeuten. Eine Bekannte von mir war schon dort und berichtete von einem tollen Abend, cooler Musik, einer super Bühnenshow und positiven Begegnungen so im zwischenmenschlichen Bereich.

Auch wir, der Jahrgang 1970, können da noch Spaß haben, wenn „Hyper, Hyper“ über das Gelände dröhnt. Ich erinnere mich an einen Abend beim Italiener hier vor Ort, bei der After Work-Party, als „Hyper, Hyper“ gespielt wurde und ich echt dachte, die Pizzeria wird gleich abgerissen. Alles flippte aus auf der Tanzfläche zu diesen Klängen, auch und gerade meine Generation. Deshalb ist die Fahrt am 25.08. nach Beverungen schon eingenordet.

Ein musikalischer Meilenstein

Roger Hodgson, bis 1983 Mitglied von Supertramp und Mitbegründer im Jahr 1969, ist ein musikalischer Meilenstein in meinem Leben. Was habe ich mir die Musik von ihm bzw. Supertramp rein gepfiffen, was hat mich diese Musik durch meine Jugend begleitet, zu wie vielen Songs habe ich noch heute Kopfkino – und ein Ziehen in der Magengegend.

Ob „Dreamer“, „Take the long way home“, „The logical song“ oder auch „It`s rain again“ – das sind Stücke mit niemals endender Aktualität. „Don`t leave me now“ ist für mich eine der schönsten Balladen. Da stellen sich noch heute meine Nackenhaare auf, wenn ich diesen Song höre.

Ihn live zu sehen und zu hören bei seiner „Breakfast in America – Welttour 2018“ ist ein Höhepunkt und mir eine Ehre. Dieser Abend wird für mich eine Zeitreise mit sicherlich vielen Emotionen, mit singend, Feuerzeug schwenkend und kurz das Taschentuch an die Augen drückend sowie rein schnäuzend.

Den Montag, 27.08., habe ich Urlaub genommen, dieses musikalische Paket der Superlative schaffe ich nicht mehr ohne Ausschlafen.

Termine:
Scooter: Samstag 25.08.2018 ab 20 Uhr.
Roger Hodgson: Sonntag 26.08.2018 ab 20 Uhr.
Wo: Weserwiesen am Hakel, Kolpingstrasse, 37688 Beverungen.
Weitere Infos: www.kulturgemeinschaft-beverungen.de

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25 Jahre Landmarkt in Uslar

25 Jahre Landmarkt in Uslar – Ich würde da jetzt noch sitzen wenn ich einen Stuhl hätte.

Welch glücklicher Zufall, dass ich heute Urlaub hatte und bei bestem Frühlingswetter den Landmarkt besuchen konnte. Zum Jubiläum. 25 Jahre ist schon eine stolze Zahl. Das Wetter war nicht weniger stolz und hat sich von seiner besten Seite gezeigt.
Die letzte Stippvisite auf dem Markt ist Jahre her, wenn der Landmarkt endet gehen viele von uns erst in die Mittagspause. So ist das halt. Mal gewinnste – mal verlierste.
Das Mittagessen fiel heute aus, eine Manta-Platte stand auf dem Plan. Der Bratwurstwagen war umlagert wie von den sprichwörtlichen Motten das Licht. In Dreier-Reihen rief man nach Wurst und Pommes. Es war kein Durchkommen. Also eine Runde gedreht durch die Lange Straße plus Forstgasse plus Braustraße plus Kurze Straße und wieder Lange Straße. Mit akribischer Beobachtung vom Angebot, den Ständen und, na klar, den Besuchern. Es müssen sich auch ehemaliger Uslarer heute auf den Weg in die Heimat gemacht haben, es wurde jedenfalls gemunkelt.
In der Braustraße trafen wir Günter. Günter musste sich um sein Essen selbst kümmern, weil die Frau nicht kochen wollte. Wir denken, der Günter bekam das hin.
Wir führten ein äußerst nettes Gespräch mit einem sympathischen Mann von einem Schmuckstand aus Holzminden.
Wir saßen auf einem Blumenkübel, haben uns unterhalten sowie das Treiben beobachtet. Ein Kind fuhr mit seinem Rad in die Deko eines Geschäftes – nix passiert.
Als ich mir meine Manta-Platte holte dachten viele, ich habe einen Hund
. Weil da einer vor mir rum tänzelte. Total tiefenentspannt. Also ich und der Hund jetzt. Es war der berühmteste Hund von Uslar glaube ich. Der geht auch in Kneipen und wirkt immer extrem gechillt, der Gute. Ein bratwurstessender Mann verabredete sich mit dem Hund auf einen Wodka. Das erlebste echt nur hier 🙂
Ich blieb hängen in der Nähe des Rathauses, neben dem Brunnen, bei der Heidi und ihrem fleißigen Ehemann. Erst auf einer Treppe sitzend, dann auf einem Klappstuhl. Ca. 20x wollte ich gehen, aber irgendwie auch nicht. Es war so geil (sorry) mal wieder das Leben und Treiben zu beobachten in Uslar. In der Sonne sitzend. Menschen wiederzusehen, welche man lange nicht sah. Zu quatschen. Ich ärgere mich noch jetzt, dass ich den Hintern nicht aus dem Stuhl bekam und den Gewürzstand aufgesucht habe. Nun ist er weg. Meine Gewürze auch. Shit happens. Vielleicht ist der Anbieter auch beim Waldmarkt in Schönhagen am Start, das ist Sonntag. Dann gäbe es noch eine Chance auf Pfiiff in der Küche.
Ich wäre so gerne dabei, wenn sich der bratwurstessende Mann mit dem berühmtesten Hund von Uslar auf einen Wodka trifft. Aber mich fragt ja keiner. ^^

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After-Work-Party im Dolce Vita Uslar

Wenn man in Uslar etwas auf die Beine stellt, gibt es zwei Möglichkeiten:

Das Event kommt an und es bleibt auch zu 90% so.

Das Event kommt nicht an, dann bleibt es ebenfalls zu 90% so.

Die After-Work-Party am Gründonnerstag bei einem unserer Italiener kam an. Und wie.

Zum 4. Mal fand fand diese Art des Feierabend-Ausklang statt, ich hatte das im Vorfeld aus den Augenwinkeln immer verfolgt.

Und war auch schon gewillt mir das mal anzuschauen. Aber entweder sind mir meine Begleiter abgesprungen oder ich bin mir selber abgesprungen. Donnerstags ist der Akku an Tag 4 der Arbeitswoche schon irgendwie fast leer.

Ebenso hatte ich im Vorfeld die Fotos dieser Abende gesehen. Und diese sahen nicht nach dem aus, was ich mir vorstellte. Ich dachte an diskrete Gespräche mit leiser Chill-Out-Musik untermalt und müde Menschen, welche leise knuspernd italienisches Gebäck zu sich nehmen. Schenkelklopfer diese Gedanken, wenn man weiß was dort tatsächlich abgeht.

Da die Veranstaltung letzte Woche am Tag vor Karfreitag stattfand und wir alle ausschlafen konnten, glühte ich mit ein paar Tassen Kaffee vor und ließ mich dorthin chauffieren. Zwar etwas verspätet und alleine, aber immerhin. Ich wusste ja, dass eine Kollegin von mir (die Heidi), welche dem Organisationsteam der Party angehört, auch dort zugegen ist. So war die Gefahr, dass ich alleine dort stehe wie ein überflüssiger Schirmständer, schon im Keim erstickt.

Als ich aus dem Auto stieg war gleich zu sehen, dass viel los war. Autos über Autos. Von innen drang schon eine Geräuschkulisse auf die Straße, welche sich nach einer Menge Spaß anhörte. Ich traf beim Betreten des Lokals auch gleich meine Kollegin, die Heidi, und diese wies mich erst mal in den Ablauf ein. Es war allen ernstes meine erste After-Work-Party, mit 47 Jahren, 20 Jahre vor der Rente. Das muss man sich mal vorstellen.

Und dann sah ich sie alle: Viele Kolleginnen, Bekannte, alte Nachbarn, die hübschen Frauen aus Schönhagen, von der Bollerwagen-Rallye noch bestens im Gedächtnis, Schoninger und Dinkelhäuser und auch Bodenfelder waren am Start. Und eben die Uslarer Gesichter welche man einfach kennt. Der DJ Daniel Knops, er hat sich mittlerweile hier in der Region und weit darüber hinaus einen Namen gemacht, stand am Plattenteller und sorgte dafür, dass auf der Tanzfläche schon der Punk abging. Ich hatte mit so viel Party gar nicht gerechnet. Das Lokal war rappelvoll und alle feierten ihren Feierabend, bzw. dem langen Wochenende entgegen. Ein Plausch hier, eine Umarmung da, viel Beobachtung meinerseits. Es war größtenteils meine Altersklasse anwesend, plus/minus ein paar Jahre. Und eine gesittete Feiergemeinde bei der niemand Stress machte oder unangenehm auffiel. Das war ein sehr positiver Faktor. Eine Veranstaltung mit Stil, ohne Flatrate-Saufen und happy hour.

Mittlerweile wurde nicht nur auf der Tanzfläche getanzt, sondern schon in den Gängen vom Lokal. Wie sagte eine Dame bei uns am Tisch: „Das ist fast so wie im „Meeting“ damals (das Meeting war eine Diskothek hier in Uslar. Lang, lang ist es her). Von einem Mann an unserem Tisch kam die Aussage, dass der Inhaber ins Schwarze getroffen hat mit dieser Veranstaltung. Diese beiden Bekannten an meinem Tisch haben bislang alle After-Work-Parties mitgenommen. Bis morgens um 2 Uhr. An einem Donnerstag. Und die sind auch noch verheiratet miteinander. Respekt!

Als der DJ Knops den Scooter auf den Plattenteller legte, „Hyper, Hyper“, man kennt die Nummer, war dort echt kein Halter mehr: Totale Eskalation beim Italiener! Ich hatte kurz Panik der Pizza-Ofen in der Küche fliegt gleich aus der Verankerung vor lauter „Hyper, Hyper“ und tanzenden Menschen.

Ich aß noch gereichte Pizza, führte total witzige Gespräche, prostete mir mit Uslarern zu, mit denen ich mir noch nie zuprostete. Und ging irgendwann total tiefen entspannt und müde nach Hause.

Was soll ich sagen? Wirklich ins Schwarze getroffen mit dieser Art von Event. Und wir dürfen uns jetzt regelmäßig darauf freuen.

Am Standort Uslar und am Standort Göttingen, die beiden Städte wechseln sich quasi alle 4 Wochen ab.

Mir wurde gesteckt, dass auch eine Veranstaltung open air geplant ist. Also ein Feierabend-Event unter freiem Himmel. Das ist genau mein Ding. Muss ich dann eben nur mit noch mehr Kaffee vorglühen damit ich den Freitag überstehe. Oder Urlaub nehmen.

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Gott, ne! Eine Kamikaze-Mücke?

Vor ein paar Tagen sitze ich übelst gechillt am Abend in der Küche (ich habe Urlaub), plötzlich sticht mich irgendwas in das linke Bein. Es juckte sofort wie Hulle, und nach dem Abtasten war da auch gleich eine Beule.

Die Mücke fand ich nicht zwecks Eliminierung. Amor auch nicht, hätte ja sein können, dass er mich heimsucht auf lustige Art und Weise 😉

Am nächsten Morgen fast der komplette linke Oberschenkel rot, total heiß, sehr verhärtet, es hat gejuckt und schmerzte etwas.

Aber gut, Presswehen sind schlimmer, da muss man durch. Ich hätte mich zu Tode kratzen können. An der linken Wade, dem rechten Fußgelenk und dem linken Handgelenk juckte es auch wie Euterbock. Wenn ich kratzte, schwoll alles sofort an.

Gestern, am Freitag, ein paar Minuten nach 12 Uhr (alle Arztpraxen zu!), habe ich beim Gang auf`s Klo so Schmerzen im Bein gehabt, dass ich ging wie nach einer Hüft-Totalendoprothesen-Op.

Als Arzthelferin geht da der komplette Horrorfilm im Koppe ab: Entzündung und Eiter im Oberschenkel, anaphylaktischer Schock, verseuchtes Gewebe, angefressener Knochen, das Ende naht. Im Tiefkühlfach die Kühlkompresse gesucht, ich war echt kurz davor mir die gefrorenen Chicken Wings auf die anderen schmerzenden Stellen zu legen. Die Kompresse gefunden, aufs Sofa und panischen Gedanken kamen auf wie z. B., dass ich an einem Freitag in die Uniklinik/Notaufnahme fahren muss und sagen:

Tach, Werner, ich habe einen merkwürdig erscheinenden Mückenstich.“

Die hauen Dir doch den Infusionsständer um die Ohren da, wenn Du wegen so einem Pillepalle-Kram kommst. 

Ich hatte ein ungeheures Mitteilungsbedürfnis, und schickte ein Bild meines Oberschenkels an einen guten Kumpel und Ex-Freund und jammerte wie doof. Muss auch mal sein als Single.

Er so: „Witzig, mir hat auch eine Mücke in den Po gestochen.“

Ich so: „Da ist nicht mein Po, das ist mein Oberschenkel. Was hast Du für Erinnerungen an meine Po?“

Er so „Sorry, kann passieren, oder?“

Ich gedanklich so: „Orrrrrr.“

Da fiel mir ein, dass ein Arzt, knapp 20 km von hier entfernt, am Freitag bis 18 Uhr Sprechstunde hat. Ein ehemaliger Chef von mir. Sofortiger Anruf, Erklärung des Dramas am Telefon, ich konnte kommen. Mein Auto war aber nicht hier, verliehen quasi, und ich wollte nicht selber fahren weil Schmerz und Panik und so. Um 17.57 Uhr war ich dann da, die Diskussionen im Wagen waren hart und schmutzig.

Da unsere Waschmaschine kaputt ist und ich meine Kochwäsche gerade bei meiner Zwillingsschwester waschen darf, war hier nur die primitive Notfall-Grundausstattung: Schlüppa von 1985, mit orangen Blumen und braunen Blüten plus 2×2 cm großem Loch an der rechten Pobacke. So kann ich meinem Ex-Chef nicht unter die Augen treten! Also eine Hose rausgesucht, die ich nicht runter lassen muss, sondern von unten hochschieben kann. So eine Art Pluderhose. ¾ Länge, uralt, orange, mit Gummizug oben. Weiße Sneaker an mit Kaffeefleck Schuh rechts, zwei verschieden farbige Socken.

Und ich denke noch so: „Da wird am Freitag gegen Abend nichts los sein, dich sieht so keiner. “

Jau, gehe an die Anmeldung, Wartezimmer voll. Und ich stehe da wie ein bunter Hund. Nicht auszudenken, da wäre eine Schnitte von Kerl gewesen.

Ich wartete draußen vor der Praxis, saß paffend auf einer Holzbank. Akku vom Handy fast alle. Ich bilde mir ja ein, die Leute schauten mich alle seltsam an, die dort vorbei gingen bzw. fuhren.

Mein Fahrer hatte Hunger und kaufte sich derweil im Nachbarort zwei Brötchen und Mett. Erfuhr ich aber erst hinterher. Schlau ist er jedenfalls. Nur für mich war kein Mettbrötchen über, wie immer. 

Dann war ich dran: Hosenbein links hochgeschoben. Voll der infizierte Insektenstich. Rezept für ein Antibiotikum und eine Cortisonsalbe. Und eine Überweisung in die Klinik, falls keines der genannten Mittel zum Wochenende Besserung bringt. Mit dem Rezept in die diensthabebende Apotheke gerauscht, steht da ein Geschoss von Typ. Und ich in der orangefarbenen ¾ Pluderhose mit dem Kaffeefleck auf den Klotschen.

Zu Hause angekommen, sofort die Salbe auf die Stellen geschmiert, Arnika-Globuli eingeworfen, die doofe Hose aus, Kaffeefleck versucht aus den Latschen zu schruppen, Kühlpad auf das Bein.  

Ich habe fast noch nie im meinem Leben auf Dinge allergisch reagiert, und dann bringt Dich so eine kleine Mücke an Deine Grenzen. Und dazu, einen fast 30 Jahre alten Schlüppa anzuziehen. Da vergeht es dir echt. Sauvieh! ^^

P. S. Schon viel besser heute 🙂

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Bollensen: Es war wunderbar!

 

Niedersachsen, Uslar, Junggesellen, Fest, Bollerwagen

Foto: Heiner Waninger
Da freut man sich wochenlang auf ein Fest, bespricht akribisch die Teilnahme an der Bollerwagen-Rallye mit den Freunden, pimpt den Bollerwagen auf und natürlich sich selbst, und dann ist alles so schnell wieder vorbei. Schade, schade, schade.

Unser Trupp war nur am Samstag anwesend beim Fest, zu mehr hat es nicht mehr gereicht. Sicherlich waren der Kommers, der Disco-Abend sowie der Frühschoppen auch gut besucht. Gegenteiliges war nicht zu vernehmen im Uslarer Land.

Wir sind per pedes von Uslar nach Bollensen gestartet. Weil unser Bollerwagen mit integriertem Stehtisch in kein Auto passte. Trotz der Vorhersagen von Schauern hatte sich das Wetter bombastisch gehalten. Wenn die Sonne rauskam, war es einfach nur herrlich. Wir haben mittendrin immer mal gepumpt wie die Maikäfer auf dem Weg zum „kleinen Hölzchen“, so weit läuft man wahrlich nicht jeden Tag. Der Rest der Truppe stieß in Bollensen zu uns. Allgemeines Begrüßen, Küsschen hier, Drückerchen da, und ab auf den Festplatz.

Als Proviant gab es eine Kiste Bier

Wir hatten das Motto „80er Jahre“ ausgewählt. Der Bollerwagen war mit Discokugeln drapiert und wir alle im Beinkleid dieses legendären Jahrzehnts. Die Musik durfte – na klar – auch nicht fehlen. Unsere Grit hatte sich ein voll modernes Gerät umgehängt, aus dem stundenlang die beste „music ever“ erklang. Man fühlte sich wie mit 17 Jahren und cellulitefrei. Meine Freunde sahen toll aus, Motto zu 100% getroffen.

Auf dem Areal am Start war schon was los. Es hatten sich sage und schreibe 39 Gruppen angemeldet. Das war auch der Grund, weshalb die ersten Ankömmlinge schon früher auf die Strecke geschickt wurden. Wie das so auf dem Dorfe ist, bekamen wir als Proviant eine Kiste Bier, die musste auch im Ziel komplett leer wieder abgegeben werden.

Käsebrote, Wurst und Bananen vervollständigten unsere Vorräte. Es war ja früh am Tage, da sollte man sich eine Grundlage schaffen. Die ersten Stationen wurden erreicht, es standen überall sehr freundliche Junggesellen, erklärten die Spiele, nahmen die Zeiten, etc. Mein Herz ging ja einmal ganz dolle auf, darüber darf ich aber öffentlich nicht sprechen.

Auch der Uslarer Bürgermeister war mit dabei

Es ging u. a. auf Feldwegen um Bollensen herum. Wir hatten ein traumhaftes Panorama und stellen alle immer mal wieder fest, wie schön wir hier im Solling wohnen. Da es teilweise Wartezeiten gab, schnackte man mit diesem und jenem und welchem und mit ihr und ihr, und ihr natürlich auch.

Die Dialoge mittendrin trieben mir stellenweise die Tränen in die Augen. Vor Lachen versteht sich. So gab es für die Damen Schnäpschen mittendrin und die Kiste Gerstensaft musste auch irgendwie geleert werden. Sagen wir es mal so: Bei den Spielen taten sich Grob- und auch Feinmotorik stellenweise schon schwer.

Bollenser Junggesellen: Das habt ihr ganz, ganz fein gemacht.
Bollenser Junggesellen: Das habt ihr ganz, ganz fein gemacht.
Bollenser Junggesellen: Das habt ihr ganz, ganz fein gemacht.
Bollenser Junggesellen: Das habt ihr ganz, ganz fein gemacht.
 Fotos: Heiner Waninger
 Während unseres Marsches flog eine Drohne über uns hinweg, sicherlich wurden Bilder aus der Luft eingefangen. Ein junger Mann mit Kameraequipment kam uns auch entgegen. Hin und wieder war ein Junggeselle mit dem PKW auf der Strecke. Wahrscheinlich, um sicher zu gehen, dass wir alle artig sind. Waren wir natürlich. Also bitte.

Vor uns ging die Truppe vom Spielmannszug Bollensen, hinter uns gingen die Freudenthaler (schnieke Männer aus Uslar und den Dörfern zusammengewürfelt). Der Bürgermeister von Uslar ließ sich natürlich auch nicht lumpen und war dabei. Was haben wir untereinander alle gequasselt. Wie es in einer Kleinstadt/auf einem Dorf eben so ist. Zu erzählen gibt es ja immer was.

Spiele und Wissensfragen mussten gemeistert werden

Bei den Spielen wollte ich persönlich eigentlich nur noch ohne peinliche Zwischenfälle durchkommen. Der Biss und das Vorhaben, eine gute Platzierung zu erreichen, hatte ich mittendrin schon aufgegeben. Es kam immer mal wieder zu kleinen Staus vor den Stationen. Da kam einem doch mal eine fremde Truppe vor die Linse. Es wurde angestoßen und teilweise lagen sich die Leute in den Armen. Was eine fulminante Stimmung, in Bollensen wurde sich an diesem Tag ganz dolle liebgehabt.

Es waren auch viele Wissensfragen zu beantworten. Beispielsweise, wie viel der Vorstand der Junggesellen zusammen wiegt. Und man musste die Herren der Größe nach sortieren. Schlecht, wenn man diese nicht kennt, dann war es ein wildes raten. Unsere Vicky kannte sie aber alle. Und unsere Vicky war die Google-Queen an diesem Tag, sie hat gegoogelt bis die Schwarte krachte und der Akku rauchte.

Trotzdem war immer ein „Siri, sag mir mal …“ zu hören von den anderen Teilnehmern. Siri hat an diesem Tag Überstunden geschrubbt und wird am Abend die Wörter „Bollensen“ und „Junggesellen“ nicht mehr hätte hören wollen. An den letzten Spielen nahm man noch teil, der Etikette wegen. Beim Nageln hatte ich Angst, dass ich einem anderen Teilnehmer eine Platzwunde oder eine Fraktur zufüge. Lief aber.

Eine bunte, gut gelaunte Gemeinde

Es war vollbracht, wir waren wieder im Ziel. Mein erster Gang war an den Foodtruck, eine warme Wurst musste in den Magen. Die Banane in meiner Tasche reizte nicht ein bisschen. Mein Mineralwasser war auch jungfräulich, die Flasche unberührt.

Nach und nach trudelten die Teams ein. Die Schoninger Mädels habe ich da erst gesehen, die hübschen Frauen aus Schönhagen kamen auch heile an, die Osterfeuergruppe Allershausen nahm neben uns Platz. Die Freudenthaler hatten Spaß in den Backen, Bollenser und – na klar – die Junggesellen waren in großer Anzahl vertreten. Es war eine bunte, gut gelaunte Gemeinde.

Bollenser Junggesellen: Das habt ihr ganz, ganz fein gemacht.
Bollenser Junggesellen: Das habt ihr ganz, ganz fein gemacht.
Bollenser Junggesellen: Das habt ihr ganz, ganz fein gemacht.
Bollenser Junggesellen: Das habt ihr ganz, ganz fein gemacht.
 Fotos: Heiner Waninger.

 

Teilweise stand man auf den Tischen, teilweise mussten die Leute die Füße hochlegen, teilweise waren einige echt fertig mit der Bereifung. Meine Person auch, ganz, ganz dolle. Ich war so froh, dass mein Sohn, der auch ein Bollenser Junggeselle ist, noch nicht am Platze war. Meine Schuhe sahen aus, als wäre ich 14 Tage in der Wüste Gobi gewesen. Von meinem Gesamterscheinungsbild ganz zu schweigen.

Gegeneinander gekämpft, aber doch zusammen gewonnen

Dann kam mein persönliches Highlight: Als ich im Vorfeld mitbekam, dass es eine Schießbude auf dem Platz gibt, war das eine nostalgische Erinnerung. Ich äußerte öffentlich bei Facebook den Wunsch, dass mir bitte einer eine Rose oder einen Teddy schießt, wie damals, also 80er oder 90er Jahre. Ich habe allen Ernstes mit zwei Rosen und einer mir nicht bekannten Blume den Festplatz verlassen. Danke, Männer. Und lag um 21 Uhr wie ein dicker Maikäfer im Bett, alle Viere von mir gestreckt, schlafend wie ein Säugling und schnarchend wie ein Kerl.

Mein Ziel, den Disco-Abend in vollen Zügen zu genießen, ging nach hinten los, aber volles Brett. Meine Truppe, welche den 29. Platz belegte, wohnte der Siegerehrung nicht mehr bei. Alle total fertig und in der waagerechten, während das Zelt sicherlich vor Stimmung noch kochte. Ja, ja, wir sind keine 20 mehr.

Niedersachsen, Uslar, Junggesellen, Fest, Bollerwagen

Bild: Marie Niemeyer. Auch die „Freudenthaler“ waren mit dabei

 

Es war ein toller, unterhaltsamer, lustiger, interessanter Tag. Genau solche Events, von denen man noch lange zehrt, erlebt man sicherlich gehäuft auf den Dörfern bzw. in einer Kleinstadt. Weil man sich größtenteils kennt. Zwar haben wir gegeneinander gekämpft, aber irgendwie doch auch alle zusammen gewonnen. Nämlich einen schönen Nachmittag.

Bollenser Junggesellen, es war ein toller Tag, den ihr uns bereitet habt. Danke für eure Mühe an den Festausschluss und die vielen Helferinnen und Helfer. Noch zehn Jahre, oder auch nur fünf, und dann hoffen wir auf eine erneute Rallye. Die Bollerwagen werden nur winterfest gemacht.

Wir alle zählen auf euch, wir alle.

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Das Fest um die „dolle Knolle“ steht in Uslar in den Startlöchern.

(Quelle Bilder: Marc Schlieper, Steffen Böger, Rescuer, Motörblast)

Programm Pekermarkt 2017

Samstag und Sonntag, 09. und 10. September, verwandelt sich die Innenstadt von Uslar wieder in ein Areal der Tradition, der Unterhaltung, der fliegenden Händler, der Party und der kulinarischen Genüsse. Letzteres ist wohl der wichtigste Faktor beim Pekermarkt. Denn es geht um die Kartoffel. Besser gesagt um das Pekeressen, welches an diesen beiden Tagen auch angeboten wird.

 

Was ist Peker? Das ist Peker: Kartoffeln werden im Ofen gebacken. Nach der Garzeit verzehrt man diese mit Butter, Salz, Pfeffer, Mett, Zwiebeln oder auch Weißwurst. Die Palette der Zubereitung bzw. Zutaten ist sicherlich weit gefächert. Aber: Im Uslarer Land kennt jeder die Pekerkartoffel, ich schwör. 

 

Seit 1989 feiert Uslar die Kartoffel, bei der Premiere war ich zarte 19 Jahre alt. Schon so lange ist der Erdapfel hier im Solling Thema. Im letzten Jahr wurde dieses Fest auf zwei Tage ausgeweitet, der Samstag wurde mit ins Boot geholt. Was ich persönlich schon immer befürwortet und erhofft hatte. Denn an einem Sonntag feiern, gerade dann wenn es am Abend gemütlich und unterhaltsam wurde, hatte für viele einen bitteren Beigeschmack. Nun müssen wir am Samstag nicht auf die Uhr schauen, sondern können das bunte Treiben um und auf dem Pekermarkt bis in die Nacht genießen.

Auf 3 Bühnen im Bereich der Innenstadt (Bühne Forstgarten, Bühne Rathaus/Graftplatz, Bühne Lange Straße) stehen beinahe nahtlos Künstler/Bands im Rampenlicht. Die Palette ist dabei weit gefächert. Von Mittelalter-Musik bis hin zu Mallorca-Hits über Hardrock ist auch in diesem Jahr alles dabei. Feuerdorn gibt sich die Ehre, Schottenrock ist mit am Start. Die Pfandpiraten teilen sich das Mikrofon mit der Partyband RemmiDemmi.

Susi Platte mit Jon Aaron und Maurice Haase werden dabei sein, genau wie die Weserbergland-Musikanten, De Hutzenbossen, der Lindauer Fanfahrenzug sowie let the music play mit Patrick Börsch. Auch Anderlein, Jörg Müller (der Seifenblasenkünstler), die Sollingblaskapelle Schönhagen, ein Andrea Berg-Double, und, und, und.

Höhepunkt ist sicherlich das Feuerwerk am Samstag. Es war im letzten Jahr phänomenal und nur zu empfehlen. Das ist definitiv ein Gänsehautmoment und auch so mein persönlicher Geheimtipp.

Die Innenstadt verwandelt sich zudem an beiden Tagen in eine bunte Verkaufsmeile. Ein Flohmarkt auf dem Graftplatz kann besucht werden. Zudem bieten verschiedenste Händler ihre Ware an. Die Geschäfte werden teilweise geöffnet haben. Für das leibliche Wohl ist ausreichend gesorgt. Die kleinsten Erdenbürgerinnen und -bürger werden ebenfalls auf ihre Kosten kommen.

Das Finale und mein persönliches Highlight ist am Sonntag der Auftritt von Rescuer (in Uslar beheimatet und bekannt wie die bunten Hunde). Gefolgt von Motörblast, Coverband der legendären Motörhead. Urlaub für Montag wurde beantragt und genehmigt. Besser ist das.

Eine recht spannende und richtig bunt gemischte Vielfalt an Programmpunkten wird die Besucherinnen und Besucher unterhalten. Positiv zu erwähnen wäre die Tatsache, dass kein Eintritt verlangt wird. Low budget bzw. no budget quasi. Stadtfest-Feeling in einer kleinen, aber feinen Stadt in Südniedersachsen.

Ich wünsche Uslar viele Besucher, den Künstlern und Bands viel Applaus, den Händlern gute Umsätze und der feiernden Gemeinde tolle Stunden.

Wenn man mitreden möchte, muss man da halt hin. Versteht sich von selber, woll?

Danke für die Bilder an Marc Schlieper, Steffen Böger, Rescuer und Motörblast.

Das Programm kann detailliert eingesehen werden unter www.pekermarkt. de.

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Freunde sind was endgeiles

(Quelle Bild: Giga)

Heute war „Meeting“ mit meinen Freunden um 16 Uhr. Hauptschwerpunkt: Vorbereitungen Bollerwagen-Rallye am übernächsten Wochenende, an der wir teilnehmen werden. Gruppenname: Greaties Eighties. Heißt, wir schlappen an einem Samstag Ende August im 80er Style mit 80er Musik und einem 80er Motto-Bollerwagen auf eines unserer Dörfer.  Mit 6 Leuten.  Ich persönlich kann es kaum abwarten. Wenn wir soviel lachen wie vorhin, kann nichts schiefgehen.

Diese Truppe ist unglaublich humorvoll. Heißt, dass wir immer viel lachen. Teilweise bis die Tränen laufen und man nur noch mit den Armen und Beinen wackelnd auf dem Stuhl herum hampelt und keinen Ton mehr heraus bekommt.Und wir sehen uns echt nicht oft, nur so ab und an.

Wenn man zusammen sitzt am Nachmittag, im Garten, trotz Regen unter einem Dach geschützt, und sich alte Geschichten und den neuesten Klatsch und Tratsch erzählt, lenkt mich das vom Alltag ab. Zum Glück. Obwohl ich hier geboren und aufgewachsen bin, stellte ich vorhin fest, dass ich mit manchen Namen bzw. Spitznamen nichts anfangen konnte. Dank Facebook kann man da allerdings schnell Abhilfe schaffen und sich gegenseitig die Profile der Leute, über die man spricht, kurz anzeigen.

Ach die! Sag an. Echt jetzt?!“

Klar kenne ich den vom sehen, halt nur den Namen nicht.“

Kann einem auch in einer Kleinstadt passieren dass man Dinge, die anscheinend schon jeder wusste, erst bei solchen Treffen erfährt.

Bei solchen Zusammenkünften werden aber auch die Töne mal stiller und man darf sich vollkommen ungezwungen „auskotzen“ über die Dinge, die gerade nicht so laufen. Die einem im Magen liegen. Die kleinen, reinen Beichten am Rande. Und man weiß, dass das gesprochene Wort da bleibt, wo es hingehört: Unter den Freunden.

Mein Handy habe ich vorhin kaum gezückt, es war wumpe was gerade online passiert. Wichtig und schön war einfach dazusitzen und den Moment zu genießen. Ich bin nicht unbedingt der Mensch, der dauernd und permanent Menschen um sich herum braucht. Aber solche Treffen wie vorhin genieße ich sehr. Das ist wie Akku aufladen.

Wir haben vielleicht nicht viele Freunde, dafür aber die richtigen Freunde. Viel wert in der heutigen Zeit.

Und selbst wenn wir bei der Rallye den letzten Platz belegen oder vielleicht Stunden später ins Ziel rammeln: Das wird eine Mordsgaudi mit Lachkrämpfen, vielen Bildern und Gesprächsstoff für weitere Jahre: „Wisst ihr noch, damals? Bei der Rallye? Das darfste keinem erzählen.“ ^^

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