Wandertage: Früher gehasst und heute purer Genuß.

(Quelle Bilder: S. Werner)

Der 2. Volkswandertag liegt hinter mir. Mit neuen Outdoorschuhen. Und was soll ich sagen? Dolle war es. Alles hat gesessen, nix hat gedrückt oder gewackelt. 😉

Früher in der Schule wenn Wandertage auf der Agenda standen, hatte ich schon schlechte Laune. Stundenlanges latschen durch Flora und Fauna. Meine persönlichen Highlights waren immer die Köstlichkeiten im Rucksack und die Pausen. Ich hatte da als Kind bzw. Jugendliche kein Auge für die Natur etc. Und lauffaul war ich auch.

Heute allerdings sind solche Aktivitäten das Salz in der Suppe für mich. Am letzten Wochenende war wieder Volkswandertag angesagt. Und Kolleginnen von mir (Caro und Sandra) plus einer Bekannten (Kerstin) mittendrin statt nur dabei. Das Wetter war ein Traum. Blauer Himmel, Sonnenschein und milde Temperaturen. Die Truppe war auch ein Traum. Alles dabei von jung bis alt.

8 km waren geplant, 12 km sind es geworden. Durch den Solling bzw. das Weserbergland.

Mein neuer Fotoapparat war am Start, ich wollte etwas „üben“. Ich kam da irgendwie gar nicht zu. Also jetzt auf die Feinheiten zu achten mit ISO und all dem Gedöns. Weil die Kulisse ein Traum war und ich einfach nur auf den Auslöser drückte.

Frag mich einer woran es liegt, dass das Wandern im Kollektiv einen solchen Aufwind verzeichnen kann. Denn meine Freunde und Bekannten zeigen schon seit geraumer Zeit Bilder von Wandertagen in den sozialen Netzwerken. Auch von Wandermarathons über zig Kilometer. Ich beneide noch heute diejenigen, die im Mai die 21 km bzw. 42 km geschafft haben in Bollensen.

Geständnis eines Kumpels:

„Steffi, ich dachte, ich komme nie mehr nach Hause. Ich hätte fast geheult!“

Meine Taktik liegt auf der Steigerung: Erst 3 km, dann 5 km, dann 7 km und nun 12 km. Tschakka! Wenn man dann noch so ein beobachtender Mensch ist und kommunikativ, dann sind Volkswandertage eine prima Gelegenheit um andere Menschen kennenzulernen.

Ich folge übrigens seit Monaten einer Seite, welcher Single-Wanderungen anbietet. Im Sauerland. Natürlich gebe ich hier Bescheid, wenn der Tag der Tage gekommen ist und ich mit meinen neuen Rennschuhen in einer illustren Singletruppe durch das Gehölz wandele 🙂

Ach ja: Mein Held am letzten Sonntag in Vernawahlshausen war der Papa, welcher sein Kind in einem Fahrradanhänger 12 km durch die Natur schob. Bergauf und bergab. Über Stock und Stein. Da will ich mich mal nicht beschweren, dass ich mit einem kleinen Rucksack nach dem Aufstieg gepumpt habe wie ein Maikäfer. Und die Kippen in der Jackeninnentasche ließ weil ich zum Paffen irgendwie nicht in der Lage war. ^^

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Die Nacht der 40 Pizzen

(Quelle Bild: Pixabay/Hans)

Ihr kennt das sicherlich: Man hat nicht immer Lust auf Kochen. Wenn man dann noch ohne Ideen ist oder es ist zeitlich zu spät für aufwendige Sachen, darf auch mal Essen geholt werden so hin und wieder. Ich esse immer abends warm, das muss ich noch erwähnen.

Hier in meiner Stadt hat ein Imbiss neu eröffnet, die Speisekarte war im Briefkasten. Also habe ich diese studiert an einem Samstagabend vor 2 oder 3 Wochen und mich dann für eine Familienpizza entschieden. Eine halbe Pizza für den Abend, die andere halbe Pizza für den Sonntagmittag.

Prima, das war ein Plan, auf gehts. Noch schnell den Einkauf erledigt und voller Vorfreude und mit richtig Hunger in diesen Imbiss. Es war dort recht ruhig (dachte ich), ein Bekannter stolperte auch dort herum.

Nachdem ich freudestrahlend meine Bestellung aufgegeben hatte, kam folgende Frage:

„Haben Sie noch was zu erledigen?“

Ich so: „Nee, wenn es etwas dauert warte ich draußen und rauche eine.“

Sie so: „Äh, der Ofen ist belegt. Wollen Sie nochmal wiederkommen?“

Mein Bekannter so: „Wir haben Community-Treffen und dafür 40 Pizzen bestellt.“

Ich so: „Och nee! Dann bitte einen Dönerteller!

Die Frage, ob ich nicht einfach mit zu diesem Treffen kommen kann zwecks schnellerer Vertilgung einer Pizza, wurde von meinem Bekannten klar verneint. Bei Gott, ich habe ihn samt „Pizzen-Community“ kurz richtig doof gefunden 😉

Ich sage es mal so: Hinter dem Tresen ging der Punk ab. In der linken Ecke backten die 40 Pizzen, in der rechten Ecke nahm mein Dönerteller an Fahrt auf. Mittendrin Gewusele vom Personal.

Mein Essen wurde zubereitet von einem bildhübschen Mann. So nutze ich die Wartezeit um hin und wieder einen Blick in seine Richtung zu werden. Schauen darf man ja. Nur so viel: Meine Wahl fiel auf die scharfe Soße! 😉

Als ich noch kurz den Bezahlvorgang der 40 Pizzen von diesem Community-Treffen beäugte, wandelte mein Essen über den Tresen. Überreicht vom bildhübschen Mann. Attacke zum Auto, ich hatte richtig Schmacht.

Im Auto dann die Feststellung, dass ich jetzt quasi nichts für Sonntagmittag habe. Weil die Familienpizza ja nun nicht an Bord ist. Okay, muss ein Bütterken herhalten, es gibt ja abends warm. Und was soll ich euch sagen? Ich habe die Portion nicht geschafft und somit am nächsten Tag gegen 12 Uhr noch die Reste in die Mikrowelle gestellt.

Wenn ich diese Pizza demnächst mal probieren möchte, rufe ich vielleicht vorher an. Um abzuchecken ob da vielleicht irgend ein Turnverein 35 x Calzone bestellt hat oder 38 x Baguette mit 17 Hamburgern plus 18 x Dönerteller samt 20 x Salat. Dann wäre ich raus und würde doch noch spät an einem Samstagabend kochen. Oder eben ein Bütterken schmieren. Oder, oder, oder. ^^

(Gruß an U. und seine Hamburger vertilgende Community. Ich hoffe es hat gemundet.

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„Du musst Spazierengehen“ haben sie gesagt,

„das tut Dir gut,“ haben sie gesagt.

(Für Dorthe K.)

Sonntags kriege ich den Hintern einfach nicht hoch. Auch wenn ich morgens plane mit dem Fotoapparat durch die Gegend zu wandern oder einfach irgendwo hinzufahren: Ich kann mich schwer aufraffen und finde mich oft dem Tiefschlaf verfallen auf dem Sofa wieder in den Nachmittagsstunden. Meine Freunde laden aber immer so tolle Bilder hoch und sind so aktiv. Das will ich auch!

Also habe ich mich am letzten Sonntag aufgerafft. Ich wollte jemanden besuchen knapp 1 km weiter. Meine Wander-App wurde gestartet ( so rein aus motivationstechnischen Gründen), Schuhe und Jacke an und ab ging es. Die Schuhwahl war jetzt nicht so der Brüller, es waren Trittchen. Stiefeletten um genauer zu sein. Ganz zarte Teile.

Der Besuch war erledigt, ich wollte dann noch an eine andere Ecke des Ortes. Von dort ging es dann Richtung Innenstadt. Auf dem Weg wollte ich gleich ein paar Euronen in das Sparfach beim Wirt meines Vertrauens versenken. Aber irgendwie war ich warm gelaufen und so ging es nochmal eine große Runde um die Stadt. Auf der Zielgerade zu meinem Sparfach hatte ich gefühlte 7 kg Kieselsteine in den Trittchen. Mein Gangbild verschlechterte sich schon ein wenig, ich ging wie auf Eiern. Meine Hacken brannten auch wie Feuer. Das muss wohl unterhaltsam ausgesehen haben, als ich wild rütteln vor der Kneipentür des Wirtes meines Vertrauens stand und dann unverichteter Dinge wankend die Innenstadt verließ (ich war zu früh, er hatte noch nicht geöffnet).

Zu Hause angekommen flogen die Stiefeletten gleich im hohen Bogen durch die Bude, die kleinen Steinchen hinterher. Aber: Meine Wander-App zeigte mir knapp 8 km an. Na, immerhin, da dürfen die Mauken gerne auch mal schmerzen. Darauf einen Kaffee.

Am Abend wurde dann großzügig Fußbalsam benutzt. 3 x habe ich gecremt. Die Haut an den Fußballen fühlte sich nämlich auch an wie ein kleiner Totalschaden. Bzw. sah diese auch so aus.

Ich bin ehrlich: Kurz nach 20 Uhr lag ich in der Waagerechten, ich habe keine 30 Minuten den Krimi geschafft. Um zu wissen wer der Mörder war, habe ich am nächsten Tag bei Facebook nachgelesen auf der Programmseite.

Die nächsten 3 Tage ging ich noch immer wie auf Eiern. Nachschub an Fußbalsam wurde geordert. Plus das abendliche Fußbad in Rosmarin, Thymian, Teebaumöl, Apfelessig und warmem Wasser in einer kleinen Wanne beim Abendprogramm vor der Flimmerkiste. So, ich bin nun stolze Besitzerin von 2 Paar Outdoor-Schuhen. 1 x eine Art Turnschuh und dann noch 1 x eine Art Stiefel. Die Trittchen trage ich nur noch dann, wenn es kurze Strecken sind. Oder wenn ich überwiegend sitze. Sitzschuhe quasi.

Und nun ratet mal, wer die Outdoor-Schuhe schon imprägniert hat und im gleichen Atemzug den abendlichen Krimi von morgen schon rot in der Fernsehzeitung angekreuzt. Man darf gespannt sein. ^^

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