Allersheim: Das war spitze!

Giebelstadt, brauereifest

(Quelle Bild: Steffi Werner)

Wer am Samstag in Allersheim am Abend Stille suchte, ein lauschiges Plätzchen mit zirpenden Grillen und zwitschernden Vögeln, der suchte wohl vergebens. Denn: Auf dem Gelände der Brauerei flog die Kuh!

Brauereifest war angesagt, und ich machte mich aus Uslar auch auf den Weg.

Obwohl meine geplante Begleitung leider absagen musste, zog ich mein Ding trotzdem durch und steuerte Allersheim an. Nicht ich persönlich mit dem Kfz fahrend (das wäre recht dumm, wenn man das Bier probieren möchte), ich wurde gefahren. Von zwei jungen Männern. Sohnemann und Kumpel. Die, genau wie ich, unterwegs Google Maps anschmeißen mussten. Ach Herrje, man kennt sich hier in der Region echt zu wenig aus.

In Allersheim angekommen, bin ich einfach nur den Menschenmassen nachgelaufen. Und der Musik.

Ich hatte das Gelände noch nicht betreten, da war mir schon klar, dass Sicherheit an diesem Abend ein Thema war. Man hatte vorgesorgt: Man sah drei Fahrzeuge vom Rettungsdienst und auch einen Sicherheitsdienst auf dem Areal. Darauf achte ich immer, weil diese Vorsichtsmaßnahmen auch Aufschluss darauf geben, wie sehr ein Gastgeber um seine Gäste und deren Wohlergehen sowie Sicherheit bemüht ist. Eine Auflage ist es sicherlich auch.

One point to Allersheim

An der Kasse kam ich schnell voran. Stempel auf die Hand, Handtasche auf wegen der Kontrolle (ich hatte meine noch schnell aufgeräumt zu Hause, da sieht es immer drin aus wie bei Luis Trenker im Rucksack) und ab ins wilde Partyleben. Die erste Band stand schon auf der Bühne, das ein oder andere Becken bewegte sich schon im Rhythmus. Da erst wurde mir klar, dass diese Veranstaltung ausschließlich Open Air ist. Nix mit Halle und schlechter Luft: Alles unter freiem Himmel bei bestem Wetter. Yes, mein Abend. Die Bands auf der Bühne ließen zudem das Stimmungsbarometer recht schnell in die Höhe schießen.

Second point to Allersheim

Ich war mit dem Marketing kurz verabredet. Nun kannte ich dort keinen Menschen. Ich habe einfach die Leute zugequatscht, und kam so an mein Ziel. Das erste gezapfte Bier in einer netten Runde, ich konnte meine Fragen loswerden und etwas hinter die Kulissen schauen (sinnbildlich gesprochen), bis es mich ins Getümmel zog. Ich wollte ja sehen, was so abging. Hautnah quasi. Aus der ersten Reihe sozusagen.

Da unterscheiden sich Events dieser Größenordnung nicht unbedingt. Die Menschen, oft in Cliquen zusammen stehend, lachten und redeten und tanzten und tranken. Das ist ja auch Sinn und Zweck der Feierei.

Nun wusste ich im Vorfeld schon, dass der Ausschank von einem professionellen Team getätigt wird. Und konnte so minutenlang das Treiben im Bierwagen beobachten: Obwohl wir alle schon fast in 3er Reihen dort standen, behielten die Damen und Herren die Ruhe. Und nicht nur das. Man sah ein teilweise mitsingendes Team, welches zapfte, Bestellungen aufnahm, Bier raus gab, Marken zählte und Gläser spülte. Keiner wirkte mürrisch, keiner schaute genervt oder gestresst. Ganz im Gegenteil: In all der Hektik war immer Zeit für ein Lächeln oder ein nettes Wort. Das hat mich ganz, ganz schwer beeindruckt. Auch das Bild, als eine Dame aus dem Team in Nullkommanix ein neues Bierfass anschloss: Zack, und das Bier lief wieder. Zur Freude der biertrinkenden Partygemeinde.

Generell war das komplette Gelände der Brauerei mit Bierwagen und einer reichhaltigen Palette an diversen Speiseangeboten ausgestattet. Es gab an den Stehtischen, die zu Genüge vorhanden waren, sogar Sonnenschirme. Was ein Luxus.

Trinkt man Bier, meldet sich irgendwann die Blase. Hat sich diese 1x gemeldet, meldet sie sich immer wieder. Gnadenlos. Das war auch der Grund, warum ich anfangs zurückhaltend war. Es gibt nichts Schlimmeres als zu wenig Toiletten und zu lange Warteschlangen davor. Wir Frauen schlagen ja immer wieder den Highscore: Da wird auch gerne mal der Lidstrich nachgezogen oder der Freundin vom neuen Schwarm erzählt. Oder halt auch die Weltpolitik ausdiskutiert. IN der Kabine, nicht etwa davor. Nee, nee. Dann geht nüschte weiter auf der weiblichen sanitären Anlage. Warten musste ich gestern auch, aber da im Verhältnis zu der Besucheranzahl genug Toiletten da waren, nicht allzu lange.

Third point to Allersheim

Nun stand ich dort ja alleine und hätte mir gerne die Freunde herbei gebeamt, die feiertechnisch so unterwegs sind wie ich. Die auch immer genug Biermarken in der Geldbörse haben, die auch auf der Tanzfläche eskalieren und die auch bei Sonnenaufgang pfeifend nach Hause tänzeln und sagen: „Was ’ne Party“!

Allersheim, ich komme gerne wieder. Dann aber mit meiner Party-Mannschaft im Schlepptau. Und dann bis tief in die Nacht. Hans Rosenthal würde sagen: „Das war spitze!“

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Der Hafen des „kleinen Venedig“ funkelt unter Feuerwerk und buntem Lichtspektakel

 

Hafen, Bad Karlshafen, Höxter, Pfingsten, Feuerwerk, Weser, Altstadt

(Bild: Markus Löschner, Bad Karlshafen)

Bad Karlshafen, auch liebevoll „das kleine Venedig im Weserbergland“ genannt, lädt am Pfingstwochenende zur Hafenbeleuchtung ein. Dieses idyllische kleine Städtchen ist Kurstadt im Landkreis Kassel und die nördlichste Gemeinde Hessens.

Seit 32 Jahren bildet der Hafen den Mittelpunkt für das zweitägige Event. Diese Großveranstaltung wird von der Freiwilligen Feuerwehr Karlshafen geplant und durchgeführt. An dieser Stelle Daumen hoch für die Damen und Herren der FFW Bad Karlshafen.

Wo man früher bei der Hafenbeleuchtung auf Teelichter rund um die Mauer des Hafenbeckens zurückgriff, übernehmen heute Beamer und Laserlichter das Farb- und Lichtspektakel. Und das ist grandios, versprochen!

Den Samstag bitte dick im Kalender anstreichen

Besucher und Gäste können an diesen zwei Tagen nach Herzenslust stöbern und bummeln, ein kulinarisches Angebot nutzen oder bei einem Kaffee, Eis oder ähnlichem den Flair dieser Kleinstadt genießen. Und natürlich feiern. Denn für das musikalische Rahmenprogramm sorgt DJ Sebastian Hegener bei der Open Air-Discoparty am Samstag.

Hafen, Bad Karlshafen, Höxter, Pfingsten, Feuerwerk, Weser, Altstadt

(Quelle Bild: Markus Löschner, Bad Karlshafen)

Da das Hafenbecken im Zentrum der Stadt leer ist, kann das Feuerwerk für den finalen Abschluss des Hafenfestes am Samstag direkt im Becken installiert werden. Noch. Denn der Binnenhafen soll durch eine neue Schleuse wieder an die Weser angebunden werden, damit Motorboote mitten in der Stadt festmachen können. Bad Karlshafen hat in Zukunft viel vor.

Am Sonntag ab 10 Uhr kann dann der Hugenottenmarkt besucht werden.

Egal ob man sich per Zug, Auto, Fahrrad oder auch zu Fuß auf den Weg nach Bad Karlshafen macht: Diese Strecke durch das wunderschöne Weserbergland fühlt sich schon an wie ein kleiner Urlaub. Die Hafenbeleuchtung rundet dieses noch ab. Wer also am Pfingstwochenende noch nichts vor hat, sollte den Weg nach Bad Karlshafen nicht scheuen.

Ein paar Worte zur Historie der Stadt an der Weser

Bad Karlshafen liegt malerisch im Weserbergland. Die 1699 von Glaubensflüchtlingen gegründete Stadt zeichnet sich durch eine einzigartige Bauweise im sogenannten niederländischen Barock aus. Zentrum der Stadt bildet dabei nicht ein Marktplatz, sondern ein Binnenhafen, der bis 1844 wirtschaftlich genutzt wurde und bis in die 1930er von der Weser her zugänglich war. Die barocke Stadtanlage mit symmetrisch angelegten Straßenzügen ist in weiten Teilen eindrucksvoll erhalten.

Bad Karlshafen liegt nahe dem an dem direkt nordwestlich der Stadt gelegenen Hannoversche Klippen befindlichen Dreiländereck Hessen-Niedersachsen-Nordrhein-Westfalen, zwischen dem Solling im Norden und dem Reinhardswald im Süden.

Sehenswürdigkeiten sind noch heute der Hugenottenturm, der Weser Skywalk, die Krukenburg in Helmarshausen, wie auch das Deutsche-Hugenotten-Museum. Hugenotten-Museum deshalb, weil die ersten Einwohner von Bad Karlshafen Hugenotten waren, die wegen ihres protestantischen Glaubens aus Frankreich vertrieben worden waren.

Ein kleines Städtchen mit Geschichte und noch vielen Plänen im Gepäck.

Veranstaltungszeiten:

Samstag, 03.06.2017 : 10.00 Uhr – 01.00 Uhr
Sonntag, 04.06.2017 : 10.00 Uhr – 18.00 Uhr

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Ein kurioses „1. Mal“

Kim, 18 Jahre alt aus Österreich, bietet über eine Escort-Plattform ihre Jungfräulichkeit an: Für 100.000 Euro.

Auf den Geschmack gekommen scheint sie durch eine Rumänin, die dafür 2,3 Millionen Euro bekam. Berichten zufolge soll ein Geschäftsmann aus Honkong der „Glückliche“ gewesen sein. Tztztz.

Ich bin vorhin erst über diese beiden Mädels gestolpert und war etwas verwirrt. Was sicherlich daran liegt, dass ich schon ein älteres Semester bin. Und in den 80er Jahren an ein solches Vorhaben sicherlich keiner oder kaum einer einen Gedanke verschwendet hat.

Hier, hinterher kriege ich aber 5 Mark oder `ne Mettwurststulle mit viel Butter drunter! Oder Hubba Bubba!“

Die Begründung von Kim hat mich etwas aus den Latschen gehauen:

>> „Sollte ich meine Jungfräulichkeit lieber an einen Mann geben, der mich vielleicht irgendwann ohnehin verlässt oder ist es besser stattdessen viel Geld dafür zu nehmen?“<<

Tja Kim, Willkommen im Club. Verlassen wurden schon viele danach, verlassen werden auch noch viele danach. So spielt halt das Leben.

Das Argument, dass Kim sich damit ihr Studium finanzieren möchte, eine Wohnung, ein Auto und all das, leuchtet schwer ein.

Das könnte man ja auch mit Jobs irgendwie versuchen. Auch wenn es länger dauert und nicht soviel Kohle auf einmal einbringt. Es wäre aber allemal eine ehrlichere und saubere Art und Weise der Finanzierung.

400 weitere Mädels scheinen ebenfalls auf dieser Plattform ihre Jungfräulichkeit zu Geld machen zu wollen. Die Herren, welche daran Interesse haben, sollen per Suchfunktion Merkmale wie Alter, Gewicht, Konfektionsgröße wählen können. Natürlich sind das Typen mit Kohle und bizarren Wünschen. Die haben ja fast alles. Da kann man doch im Golf- oder Tennis-Club mal mit derartigem prahlen.

Auch wenn die Mädchen zu diesen Dates begleitet werden, und vielleicht auch vorher wissen welcher Mann gleich den einmaligen Akt vornimmt, schüttelt es mich bei dem Gedanken.

Nennt mich gerne verklemmt oder altbacken.

Sind wir damals bei „Moment X“ auf die Idee gekommen, Kapital aus der Sache zu schlagen? Da hat man an so was doch nicht im entferntesten gedacht. Da war man verknallt bis über beide Ohren. Da wurden wir Mädels zur Frau und die Jungs zu Männern. Das sagte man damals jedenfalls so. Da kam doch keiner auf die Idee sich hinterher Kaugummis oder `ne heiße Hexe geben zu lassen für diesen fulminanten Moment.

Wer bei der Sache aber allemal gut verdient?

Die Escort-Firma ist mit 20% Provision dabei. Also machen Kim und all die anderen Mädels den Geldbeutel dieser Menschen gleich mit fett.

Tut mir leid, ich kann es nicht nachvollziehen. Und finde es schade, dass ein solcher Moment, der für die/den ein oder andere(n) vielleicht unvergessen ist, weil es witzig war oder doof oder was auch immer, gegen Kohle und mit einem fremden Mann über die Bühne gehen soll. Damit das Konto einen Aufschwung erlebt.

Der bittere Beigeschmack „Prostitution“ schwingt mit.

Und man fragt sich, was die Eltern der Mädchen sagen und denken.

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Der Eurovision Song Contest ist eine Freakshow geworden

6 Minuten ESC schauen haben gereicht um mein Vorhaben, dieses Spektakel nicht mehr zu verfolgen, fortzusetzen. Die Nation brüllt nun wieder nach Stefan Raab. Er soll es richten. Weil er damals ein paar Jahre bessere Platzierungen einholte für uns.

Stefan Raab hat für etwas Auflockerung gesorgt, für frischen Wind, für Spaß. Sicherlich auch für Hoffnungsträger wie Max und Lena. Und dafür, dass ich bei „Wadde hadde dudde da“ peinlich berührt auf dem Sofa saß und mir die Chips im Halse steckenblieben. Bei Guildo Horn war’s dann die Schokolade, die versehentlich die Luftröhre vor Schreck ummantelte. Und das will die Nation wieder in der Flimmerkiste sehen? Na vielen Dank auch. Stefan Raab und Guildo Horn mögen tolle Entertainer sein, keine Frage. Ich mag vergleichbares allerdings nicht auf einer ESC-Bühne sehen.

Der Eurovision Song Contest, auch mal Grand Prix Eurovision de la Chanson genannt, ist ne Freakshow geworden, nicht mehr. Es ärgert mich persönlich stellenweise, was manche so als „Musik“ verkaufen. Wo bleibt die Ernsthaftigkeit dieser Veranstaltung? Soll es eine Comedy-Show werden?

Ich fühlte mich verkaspert

Vor Lichtjahren saß unsere Nicole mit einer frisch geföhnten Locke auf der Bühne, mit der Klampfe in der Hand, und sang in deutscher Sprache den Siegersong. Was müssen Menschen wie z. B. Ralph Siegel denken, wenn sie hören und sehen, was sich seit Jahren auf der ESC-Bühne abspielt?

Meist habe ich in der Vergangenheit Tage später eine Zusammenfassung dieses „Events“ geschaut, und war im Bilde. Reichte mir. Nichts gegen Leute wie Conchita Wurst oder auch Lordi. Aber ich persönlich fühlte mich verkaspert als diese auf der Bühne standen. Von da an verfolgte ich dieses Fernsehevent nicht mehr in voller Länge.

Sowas kann man auf einer Ballermannparty bringen

Warum wir Deutschen wahrscheinlich selbst dann abgewatscht werden, wenn Frau Fischer und Frau Berg auf der Bühne stehen würden, weiß ich nicht. Politische Mutmaßungen sind nicht meins. Weil beim ESC die Musik im Vordergrund stand bei mir.

„Wadde hadde dudde da“ und „Guildo hat euch lieb“ vergisst man nicht so schnell. Wir schicken einen, wie ich meine, langhaarigen Sozialarbeiter in den Ring, der sich kleidet wie ein bunter Hund und auf der Bühne rumspringt, als hätte er Steinpilze geraucht. So was kann man auf einer Ballermannparty bringen, bei dem 60% der Gäste 4,8 Atü aufm Kessel haben. Aber nicht beim ESC. Das fällt ins Genre „Unterhaltung“, nicht ins Genre „Musik“.

„Kein Bumms in der Nummer“

Das beste an der Veranstaltung sollen die Reaktionen bei Twitter gewesen sein. Da sieht man das ganze mit Humor. Muss man wohl auch. Hilft ja alles nix. Ich durfte noch kurz die „Jodel-Nummer“ in meinem Innenohr begrüßen. Herrgott, wer es braucht.

Levina hatte ich gesehen. Ja, nett anzuschauen, nette Ausstrahlung. Nett eben. Aber der Song hat mich nicht aus den Latschen gehauen. Auf dem Dorf würde man sagen: „Kein Bumms in der Nummer“.Das Statement von Salvador Sobral fand ich endgeil. Ein Mann, dessen Musik man sicherlich nicht mögen muss. Der aber der Musik den Stellenwert gegeben hat, den sie verdient. Er verkauft keine Musik, er lebt und fühlt sie.

Auch ich sage: Singt wieder in deutscher Sprache. Und bitte nicht den Raab ins Boot holen. Ich habe Angst, die Teletubbies hauen dann eine Schunkelnummer raus oder ein Einhorn schmettert einen Kanon durchs Horn. Rechnen muss man mit allem. Anscheinend auch mit nackten Ärschen auf der Bühne. Und ich hab’s nicht gesehen. Scheißspiel!

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Warum ich meine Uniform an den Nagel hing

Ich kann nicht mal genau sagen, wie lange ich ehrenamtlich als Sanitätshelferin aktiv war. Recht spät gestartet, mit fast Mitte/Ende 30 Jahren erst, müssen es 8 oder 9 oder 10 Jahre gewesen sein.

Ich fand es immer faszinierend zu sehen, wie all die Einheiten aus Feuerwehr oder Rettungsdienst und anderen Hilfsorganisationen funktionieren. Mit welchem Herzblut gerade die Ehrenamtlichen ihren Job machen. Da mich all die Dinge aus dem medizinischen Bereich total faszinierten und es auch heute noch tun, war der Schritt ins Ehrenamt ein richtiger Schritt.

Ich durfte tolle Kurse besuchen, wurde exzellent ausgebildet, habe interessante Leute kennengelernt und war Teil von spitzenmäßigen Truppen. Ich durfte hinter die Kulissen schauen, habe im zwischenmenschlichen Bereich Erfahrungen machen müssen und dürfen, die mich nicht selten geprägt haben.

Und trotzdem kam der Punkt an dem ich mir eingestehen musste, dass es Zeit ist damit aufzuhören.

Das war der Zeitpunkt, an dem ich jedes Martinshorn und jedes Blaulicht als absolute Gefahr wahr genommen habe.

An dem mir all das Angst machte.

Mich ließen die Geschichten nicht mehr los. Sie verfolgten mich Stunden oder Tage oder Wochen.

Hätte man das verhindern können?“

Wie kam es zu dem Unglück?“

Wie geht es den Betroffenen und den Angehörigen heute?“

Tausende Fragen, die unaufhörlich in meinem Kopf umher geisterten.

Ich war nicht mehr professionell genug. Das muss man in diesem Job aber sein.

Vielleicht kennt es der ein oder andere auch:

Anrufe mit der Frage „sind Sie die Tochter von“ oder „sind Sie die Mutter von“, und es zieht einem den Boden unter den Füßen weg wenn sich ein Krankenhaus oder Rettungsdienst meldet. Grausame Momente, die man nicht vergisst.

Ebenso lässt es einen nicht kalt, wenn Nachbarn durch einen Brand ihre komplette Existenz verlieren.

Wenn andere Nachbarn vom Unfalltod ihrer Tochter informiert werden.

Wenn eine noch recht junge Mama und Ehefrau von jetzt auf gleich aus dem Leben gerissen wird. Ohne Vorwarnung (Das waren private Erlebnisse, keine dienstlichen!)

Ich konnte all das nicht mehr wechseln, nicht mehr verarbeiten, nicht mehr mit Abstand betrachten.

Jeder Anruf, ob ich diesen oder jenen Dienst mit machen kann oder ausrücken im Notfall, ließ mich unwohl fühlen.

Totale Panik vor all dem Schicksal, vor all dem Leid, vor all der Dramatik.

Und irgendwann die Angst nicht richtig zu reagieren, nicht richtig zu handeln.

Panik ist aber ein no go als Teil der Rettungskette.

Ich denke, dass ein wichtiges Kriterium auch die Tatsache ist, dass ich seit vielen Jahren einen Bürojob mache, und nicht mehr in einer Arztpraxis arbeite. Denn dort war ich immer an der Quelle. Gewisse Handgriffe tat man Tag für Tag. Neuerungen im Bereich von z. B. Medikamenten und Diagnostik bekam man total aktuell mit. Fragen bezüglich der Medizin konnte man der Chefin oder dem Chef sofort stellen, und diese wurden auch sofort beantwortet. All das gab mir damals wirklich mehr Sicherheit im Ehrenamt.

Tag X Ende des letztes Jahres war der Zeitpunkt, an dem ich meine Uniform an die Garderobe hing, mein Ehrenamt niederlegte und mich von all dem differenzierte. Danach fühlte ich mich echt etwas befreit. Aber auch etwas wehmütig.

Ich mache mir noch heute in die Hosen, wenn ich ein Martinshorn höre oder das Blaulicht sehe. Weil ich darüber nachdenke, welches Schicksal jetzt gerade Menschen ereilt. Weil ich Angst habe, dass sich jemand in Gefahr befindet, die oder der mir Nahe steht. Das ist weiß Gott keine gute Voraussetzung für den Job „Ehrenamt“.

Es war eine überwiegend tolle Zeit. Niemals möchte ich diese Erfahrung missen. Und die Menschen, die ich dadurch kennenlernte. Genau wie die Momente, die ich sonst nicht erlebt hätte wenn ich an gewisse Dienste oder Begebenheiten denke.

Bleibt zu hoffen, dass sich noch viele junge Menschen finden die in ihrer Tätigkeit bei der Feuerwehr, dem Rettungsdienst und all den anderen Organisationen aufgehen. Die genau richtig sind für diesen Job. Die das „Hobby Ehrenamt“ ausfüllt und die Jahrzehnte ihrer Sache treu bleiben. Weil sie es einfach drauf haben und sich dazu berufen fühlen.

Weil wir euch brauchen!

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Wie gehts Dir?

Ich habe vor einiger Zeit etwas gelesen bzw. gesehen darüber, dass wir unser Gegenüber zwar fragen wie es ihr oder ihm geht, aber diese Frage mehr oder weniger nebenbei stellen. Weil man das so macht.

In diesem Bericht wurde behauptet, wir stellen diese Frage in der Hoffnung, die oder der andere antwortet einfach nur mit „gut“, dann können wir weitergehen bzw. weitermachen, die Konversation munter drauflos betreiben.

Wir wollen aber in dem Moment nicht unbedingt immer ganz genau wissen wie es der oder dem anderen geht.

Ich habe mich und meine Mitmenschen nach diesem Bericht mal etwas genauer beobachtet im Bezug auf diese These, und muss zugeben: Stimmt.

Ich stelle jemanden diese Frage im vorbeigehen und gehe davon aus, der andere antwortet mir positiv. „Ja, mir geht es gut.“

Dann kann ich nämlich weiter machen. Man hat ja soviel um die Ohren (das war jetzt Ironie).

Antwortet der andere mit „nein, mir geht es nicht gut“, sollte man sich die Zeit nehmen zu fragen, warum das so ist.

Ich unterscheide immer zwischen lapidaren Bekanntschaften, guten Bekannten und Freunden, das spielt keine unwesentliche Rolle.

Wenn es einem Freund nicht gut geht, nehme ich mir nach Möglichkeit Zeit das alles zu hinterfragen. Zur Not später, wenn man den Kopf dafür frei hat. Auch vielleicht durch ein Telefonat wenn es anders nicht möglich ist.

Bei einer oberflächlichen Bekanntschaft würde ich das in der Regel sicherlich nicht so intensiv betreiben.

Aber anscheinend haben es sich viele von uns zur Angewohnheit gemacht, oft mit „gut“ zu antworten. Um einem Gespräch auszuweichen, weil einem gerade nicht danach ist. Weil das Ambiente nicht passt. Weil man dem anderen mit seinen Sorgen und Nöten kein Ohr abkauen möchte. Weil man sich nicht jedem öffnen mag. Bei mir ist zumindest das so. Immer alles schick, Juchu.

Wenn ich gefragt werde wie es mir geht ist mir auch schon oft aufgefallen, dass der andere diese Frage zwar stellt, aber schon nicht mehr neben mir steht sondern weitergegangen ist. Oder mit einer anderen Thematik das Gespräch fortsetzt. Auch ein Zeichen dafür, dass diese Frage zwar zum guten Ton gehört, zum Benehmen an sich, aber eben nur gestellt wurde weil man diese Frage aus Anstand stellt.

Seit dieser Beobachtung stelle ich diese Frage nur dann, wenn es keine Floskel ist, sondern wenn es mich echt interessiert.

Ich hoffe jedenfalls, euch/Ihnen geht es gut. ^^

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Germanys next Geschlechtsorgane

Dating in seiner kuriosesten Form:

Naked Attraction, Erstausstrahlung am Montag um 22.15 Uhr.

Och ja, da nehmen wir doch gerne mal ein Auge voll und sehen zu, nach welchen Kriterien sich nackte Single gegenseitig so rauspicken. Ohne Schlüppa wohlgemerkt. Total nackich.

Konzentrieren wir uns aufs wesentliche.

Runde 1: Sechs Pippihähne wurden relativ schnell via Kamera ins heimische Wohnzimmer gezoomt, und dabei wurde gleich noch Biologie der 5. oder 6. Klasse aufgefrischt. „Die Sendung mit der Maus“ fürs Spätprogramm:

Der Fleischp…. macht so, der Blutp…. macht so.“

Anmerkung der Moderatorin bei einem Prachtexemplar: „Das schaffe ich mit einer Hand gar nicht!“ So was in der Art. Hui, Hui, Hui.

Und man denkt so: „Jetzt geh nicht hin und reiß dran. Das wollen wir nicht sehen!“

Und man wartet fast darauf, dass der Biologielehrer von damals neben einem steht und ruft: Grüne Mappe, nicht blau. Hab ich doch gesagt! Wo guckste denn wieder hin?“

Runde 2: Zwölf Brüste nebst „untenrum“, auch wieder relativ schnell via Kamera ins Wohnzimmer gezoomt, und wieder Biologie aus der 5. oder 6. Klasse durch einen kurzen, informativen Trailer. Da fragt man sich insgeheim, ob diese Sendung nebenbei noch aufklären soll. Für den Fall, dass Vorschulkinder mit auf dem Sofa sitzen. Oder die, die in Bio immer geschwänzt haben.

Heutzutage werden also erst Füße, Waden, Kniescheiben, Oberschenkel sowie der „untere Bereich“ inspiziert, und zum Schluss schaut man sich dann mal in die Augen/ins Gesicht.

Gesicht gefällt mir gar nicht, aber das Gehänge funzt.“

Es wird immer drolliger.

So ein bisschen hatte es was von Bullenschau auf dem Dorfe.

Nun zeig mir mal Dein Euter, ich freu mich oder meuter.“

Ob ich das mutig finde? Auch. Aber wenn das der neue Trend ist um sich kennenzulernen, mag ich da gerne drauf verzichten.

Von unten nach oben. Von hinten nach vorne. Hängend oder stehend. Dolle oder nicht so dolle. „Germanys next Geschlechtsorgane“, das fiel mir dazu ein.

Und so fragt man sich ob am Horizont der Datingshows jetzt eine Grenze erreicht ist, die einfach mit nichts schön zu reden ist. Mit gar nichts. Auch nicht mit biologischen Fakten. Mit nix. Nullkommanix.

1x reingeschaut, dann ist aber auch gut.

Hat hier irgendwer meine grüne Mappe gesehen?

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Brauereiparty in Allersheim (Holzminden), 20. Mai

Das beschauliche Örtchen Allersheim, dem Landkreis Holzminden zugehörig, verwandelt sich am 20.05. zur Partyzone.

 Brauerei Allersheim GmbH

Denn die Brauerei Allersheim lädt am diesem Abend zur Brauereiparty. Und wird es, wie bei den vorangegangenen Partys auch, ordentlich krachen lassen. Das ganze findet Open Air statt auf dem Gelände der sehr idyllisch gelegenen Brauerei. Eine bessere Location kann man sich für ein Wochenende Ende Mai nicht wünschen.

Allersheimer Bier erfreut sich gerade in dieser Region großer Beliebtheit. Zum einen ist Tradition eben Tradition. Denn gebraut wird dort schon seit 1854.

 

Zum anderen braut man dort das Bier mit viel Liebe und Hingabe.

Verfahren, die beispielsweise das Bier länger haltbar machen oder auch verkürzte Gärungs- und Reifezeiten, kommen in dieser Brauerei nicht in die Tüte bzw. Flasche.

Die Palette der verschiedenen Biersorten ist weit gefächert: Vom Allersheimer Urpils bis hin zum Mix-Bier finden sich insgesamt 16 „Hopfen- und Gerstenkaltschalen“ im Repertoire der Allersheimer, die von jung und alt gerne getrunken werden.

Was geht dann ab in Allersheim am 20.05.? Das geht dann ab in Allersheim:

Musikalisch werden Salzderhelden feat. Klangvoll, DJ Jan Meier und Soul Scotch für Stimmung in der Hütte sorgen. Da bleibt kein Tanzbein unbewegt. Zudem können an diesem Abend sämtliche Biersorten und die exklusiven Spezialbiere an diversen Ständen zum Vorzugspreis verschnabuliert werden. Dass die Mitarbeiter an diesem Abend mit Rat und Tat sowie ihrem Fachwissen glänzen, sollte sich der interessierte Biertrinker hinter die Ohren schreiben und auch ausnutzen.

Das Abendbrot darf gerne ausgelassen werden, denn für diverse Happen zwischen Tanz und Abfeiern ist ebenfalls gesorgt.

Ein professionelles Team übernimmt an diesem Abend auch den Ausschank. Denn nur ein gut gezapftes und mit Kenntnis gezapftes Bier ist ein gutes Bier.

 

Highlight am 20.05. ist das „Whiskey-Starkbier“. Eigens vom Braumeister für diesen Tag kreiert.

Dieses Starkbier reifte in einem gebrauchten Whiskey-Fass und wird ein ganz neues Geschmackserlebnis an den Gaumen bringen.

Was macht diese Brauerei so sympathisch und besonders? Zum einen der gute Draht zum Kunden. Schnelle Antworten auf Fragen, und das sehr freundlich und kompetent. Zum anderen ein sehr frischer und auch aktiver Internetauftritt in den sozialen Netzwerken. Verstaubte und antiquierte Werbung war bei den Allersheimern gestern. Den Gang der Zeit gehen und die Nähe zum Kunden sind den Allersheimern genau so wichtig wie das Reinheitsgebot. Und ist deren Slogan heute.

Berichten zufolge ging es bei den vorangegangenen Partys schon ordentlich zur Sache. Es wurde gefeiert, dass man auch Tage später noch von diesem Abend/dieser Nacht sprach. Wer auch mitreden möchte, finde sich am 20.05. ab 18 Uhr auf dem Gelände der Allersheimer Brauerei ein.

Wie kommen wir da rein? Ganz einfach: Abendkasse 7 €, inklusive vier Getränkemarken. Ein Schnapperpreis.

Ansonsten Vorverkauf direkt in der Brauerei Allersheim, beim Stadtmarketing Holzminden sowie bei der Bäckerei Engel, Am Markt 2 in  Höxter für 5 Euro. Noch ein besserer Schnapperpreis quasi. Weil die vier Getränkemarken auch in diesem Preis erhalten sind.

Es bleibt nur zu sagen: Prost und bis dann in Allersheim

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Du kommst aus Uslar, …

… wenn auch Du Dich als Volksbank-Kunde bis spätestens Freitag, 12.05., 12 Uhr, mit Bargeld eingedeckt hast.

Als ich die Woche auf den Geldautomaten der Volksbank Uslar zusteuerte, fiel mir gleich dieses bunte Bild auf dem Display auf. Im ersten Moment dachte ich der Automat funzt nicht. Nach dem lesen wusste ich dann wo der Frosch die Locken hat: Am nächsten Wochenende, 12.05. ab 12 Uhr bis 13.05. 18 Uhr, ist weder der Geldautomat aktiv noch der Kontoauszugsdrucker. Da sollte man die Taler schon frühzeitig vom Konto holen damit es einkaufs- und feiertechnisch läuft hier in Uslar. Und weil das zahlen mit der VR BankCard nur eingeschränkt möglich ist. Onlinebanking ist mir wumpe, das betreibt in diesem Haushalt keiner.
Was es heißt, an einem Wochenende keine Kohle holen zu können in Uslar, hatte ich vor Jahren mal: Kurz vor Torschluss an einem Samstag in den Hagebau gebügelt. Plausch mit dem Personal über dieses und jenes und jenen und welche, aus dem Laden rausgerammelt und zu Hause bemerkt, dass die Bankkarte nicht in der Geldbörse ist.
Und wo ist sie? Beim Hagebau im Kartenzahlapparatismus!
Und wie lange hat der Hagebau auf? Der hat schon zu!
Wie viel Geld ist noch im Hause? Kein Cent!
Was machen wir jetzt so ohne Wochenendeinkauf? Zum Vater fahren!
Eine saudoofe Nummer war das. So kriecht man wie eine 8-jährige zum Papa und bittet um 30 Euro. Und hört sich Dinge an wie
„Du hast den Kopp auch nur zum Haare schneiden“,
„gut, dass Dir der Hintern angewachsen ist, sonst würdest Du den auch noch liegen lassen“,
„wo haste denn immer Deine Gedanken?“,
„Junge, Junge, Junge“.
Und so läuft Dir mit über 40 Jahren der Schweiß am Arsch runter und Du wartest auf den Satz: „Ab auf dein Zimmer, Du hast Stubenarrest. Olle Schluderguste.“
Zum Glück hatte man die Karte dort gefunden und weggeschlossen. War ich am Montag halt wieder im Hagebau. Aber ohne sabbeln, die Gefahr war zu groß da wieder ohne die Karte raus zu laufen.
Das passiert mir nie wieder hoffe ich. Deshalb werde ich am Donnerstag schon Hufe scharrend am Apparatismus stehen, da könnt ihr `nen Eis drauf essen. ^^

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Rückrufaktionen: Wird das immer mehr?

 

Mir ist in den letzten Wochen/Monaten bei Facebook extrem aufgefallen, dass anscheinend immer mehr Produkte aus dem Handel zurückgepfiffen werden, bzw. wir Verbraucher davor gewarnt.

Hustensaft kann Glassplitter enthalten“,

„Metallteilchen im Pudding“

„falsches Verbrauchsdatum auf Räucherfisch“

 „Salmonellen auf Eiern“

 „Glassplitter auf Wiener Würstchen“.

Bei Elektrogeräten, Möbeln etc. wird auch oft gewarnt:

Hohe Speichenbruchrate bei Fahrrädern“

„Explosionsgefahr bei Gasherden“

„Verletzungsgefahr bei Möbeln“

„zu viele Giftstoffe in Damen-Strings“

„kindersichere Steckdosen ohne Kindersicherung“

Kinder-Modelliermasse mit Rückständen an Lösungsmitteln“

„sich lösende Kleinteile an Kinderspielzeug“, und, und, und.

Gut ist für den Verbraucher immer wenn nichts passiert ist, obwohl man die Artikel im Haushalt hat. Und sie zurückgeben kann mit Erstattung des Kaufpreises. Schlecht hingegen ist, wenn etwas passierte.

Ich habe mich gefragt ob das früher nicht so an die große Glocke gehangen wurde, oder einfach anders produziert/kontrolliert?

Versagt da der Mensch oder die Maschinen?

Oft wird durch die Netzwerke bzw. Medien auf verseuchte Hygieneartikel, bakterienbelastete Lebensmittel oder nicht sicheres Spielzeug hingewiesen. Laut Wikipedia lesen das aber nur unter 20% der Verbraucher. Das Rest hat dann Pech gehabt und kann nur hoffen, dass eben nichts passiert.

Dass solche Aktionen für die Marke, das Unternehmen, das Produkt natürlich negative Konsequenzen haben, kann sich jeder denken.

Und es ist gut, dass es eine gesetzliche Pflicht gibt darauf hinzuweisen bzw. den Kunden zu warnen wenn etwas in die Hose ging.

Ist das nur mir aufgefallen oder geht es euch/ihnen auch so?

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